So jetzt melde ich mich auch mal zu Wort, seit meinem Unfall im März 2018 ist so einiges passiert.
Ich bin damals auch durch alle möglichen Foren gewandert um mir Informationen über meinen Heilungsverlauf zu holen. Jetzt mal meine Geschichte die hoffentlich ein bisschen Hoffnung gibt.
Nach langer Qual und wenig Hoffnung bin ich heute sportlicher als ich es als jugendlicher war!
Ich(46 Jahre) bin 2018 vom Dach gefallen und voll auf meinem linken Fersenbein gelandet, das auch direkt nachgegeben hat, zack 7 Teilstücke wie in einem Würfelbecher.
Operation nach ca. 1,5 Wochen, gefolgt von ca. 1 Woche Schmerzkatheder und insgesamt fast 3 Wochen Krankenhausaufenthalt durfte ich wieder heim. Typischer Heilungsverlauf wie bei jedem anderen hier auch. Keine schöne Zeit!!!
Als es dann langsam an die maximale Belastung ging musste ich feststellen das ich so überhaupt nicht laufen konnte, die Gehhilfen mein ständiger Begleiter war. Nach mehrfachen MRT/CT/Röntgen und etc. hieß es immer es braucht halt Zeit zum heilen. Nach 8 Monaten wurde dann endlich in der BG Klinik ein Zusammenhang zwischen den Bildern und meinen Schmerzen hergestellt. Eine der Verschraubungen ging geradewegs in das Knorpelgewebe vom Würfelbein.
Daher dann die umgehende Entscheidung die Platte am Fersenbein zu entfernen, trotz dem Risiko das die Knochenstruktur nicht vollständig stabil war.
Nach weiteren 2 Wochen Krankenhaus und ordentlich OP Schmerzen ging es dann endlich bergauf.
Die Narbe war um ein 100fach besseres gelungen als vorher. Wenigstens etwas.
Immerhin lagen jetzt ca. 9 Monate Schmerzen(vor allem Nervenschmerzen im Narbenbereich), ein unbeschreibliches Stechen im Mittelfuß bei jeder Bewegung, absolute Hilflosigkeit im Alltag und Ungewissheit wie es mit der Arbeit weiter gehen soll hinter mir. Informationen gab es nur online, jeder Arzt hat sich bedeckt gehalten, obwohl sie recht genau wussten das ich im Handwerk wohl nie wieder tätig sein würde(wollten mich psychisch nicht destabilisieren).
Zumindest war ich ab jetzt in der Lage nach und nach wieder kleinere Stecken ohne Gehhilfen zu laufen. Was ich direkt bemerkte das schon leichtes kippen des Fußgelenks zu Problemen führte, da langte es schon den Gehweg auf einer Seite rauf und runter wieder runter zu laufen. Auf einem Bein stehen oder gar auf den Zehenspitzen ging nicht mal ansatzweise. Morgens musste ich mich die erste Stunde nach dem Aufstehen überall festhalten wie ein alter Mensch,weil alles weh tat. Tramal, Diclos, Ibuprofen immer in Reichweite. Keine gute Sache um in die Zukunft zu schauen.
Vorteil war das ich trotz völligem Bewegungsmangel fast 10 kg abgenommen habe. Alles Muskelmasse wie sich dann nach und nach herausgestellt hat.
In den nächsten 5 Monaten habe ich langsam gelernt mit meiner „Behinderung“ zu leben. Dann tat es halt morgens weh, die Hose musste ich eben im sitzen anziehen und anstatt auf dem Gehweg lief ich eben auf der Straße. So langsam war ich wieder voll und ganz fähig den Alltag zu bewältigen wenn ich ein wenig Rücksicht auf mich genommen haben.
Nach 13 Monaten habe ich dann bei uns in der Firma im Büro angefangen zu arbeiten und im Rahmen einer Wiedereingliederung nach und nach mein Arbeitspensum rauf gefahren.
In den kommenden Monaten habe ich dann locker 10 kg wieder zugenommen, allerdings keine Muskeln und von Hosengröße 34 auf 38 gewechselt. Also ab ins Fitnessstudio um einen Ausgleich zu schaffen. Ab jetzt kommt eigentlich das Beste was mir passieren konnte. Dort habe ich angefangen auf dem Laufband spazieren zu gehen. Schritte machen, Kilos verlieren was weiß ich. So konnte es ja nicht weiter gehen …... Das war Anfang 2020
Das mit dem Laufband habe ich bis heute durchgezogen, mittlerweile mein eigenes zu Hause stehen das es keine faulen ausreden gibt. Heute renne ich nahezu jeden Tag 30 Minuten bei 10km/h und das obwohl jeder gesagt hat das wird nie wieder gehen! Joggen auf der Straße oder im Wald kann ich allerdings vergessen. Unebenheiten verzeiht mir mein Fuß nicht wirklich. Ich kann wieder auf einem Bein und den Zehenspitzen stehen. Letztens bin ich sogar von einer 1 Meter hohen Mauer gesprungen. Ich kann rennen, laufen, hüpfen ohne das man mir etwas ansieht.
ABER, sollte ich zu übermütig sein, habe ich am nächsten Tag meine Probleme, humpele manchmal 2 oder 3 Stunden vor mich hin. Die Achillessehne schmerzt usw. das ist halt dann so und wird auch bleiben. Ich denke wenn ich nicht ständig an meine Grenzen gehen und meinem Fuß zeigen würde für was ich ihn brauche wäre alles viel schlimmer geworden. Nur Bewegung verhindert auch die Athrose die ein solcher Bruch mit sich bringt.
Ohne diesen Bruch wäre ich wohl nie so sportlich geworden wie ich es jetzt bin.
Also lasst trotz aller schlechten Prognosen nicht den Kopf hängen und gebt was ihr könnt, die Mühe lohnt sich.
Gruß Olli
Ich bin damals auch durch alle möglichen Foren gewandert um mir Informationen über meinen Heilungsverlauf zu holen. Jetzt mal meine Geschichte die hoffentlich ein bisschen Hoffnung gibt.
Nach langer Qual und wenig Hoffnung bin ich heute sportlicher als ich es als jugendlicher war!
Ich(46 Jahre) bin 2018 vom Dach gefallen und voll auf meinem linken Fersenbein gelandet, das auch direkt nachgegeben hat, zack 7 Teilstücke wie in einem Würfelbecher.
Operation nach ca. 1,5 Wochen, gefolgt von ca. 1 Woche Schmerzkatheder und insgesamt fast 3 Wochen Krankenhausaufenthalt durfte ich wieder heim. Typischer Heilungsverlauf wie bei jedem anderen hier auch. Keine schöne Zeit!!!
Als es dann langsam an die maximale Belastung ging musste ich feststellen das ich so überhaupt nicht laufen konnte, die Gehhilfen mein ständiger Begleiter war. Nach mehrfachen MRT/CT/Röntgen und etc. hieß es immer es braucht halt Zeit zum heilen. Nach 8 Monaten wurde dann endlich in der BG Klinik ein Zusammenhang zwischen den Bildern und meinen Schmerzen hergestellt. Eine der Verschraubungen ging geradewegs in das Knorpelgewebe vom Würfelbein.
Daher dann die umgehende Entscheidung die Platte am Fersenbein zu entfernen, trotz dem Risiko das die Knochenstruktur nicht vollständig stabil war.
Nach weiteren 2 Wochen Krankenhaus und ordentlich OP Schmerzen ging es dann endlich bergauf.
Die Narbe war um ein 100fach besseres gelungen als vorher. Wenigstens etwas.
Immerhin lagen jetzt ca. 9 Monate Schmerzen(vor allem Nervenschmerzen im Narbenbereich), ein unbeschreibliches Stechen im Mittelfuß bei jeder Bewegung, absolute Hilflosigkeit im Alltag und Ungewissheit wie es mit der Arbeit weiter gehen soll hinter mir. Informationen gab es nur online, jeder Arzt hat sich bedeckt gehalten, obwohl sie recht genau wussten das ich im Handwerk wohl nie wieder tätig sein würde(wollten mich psychisch nicht destabilisieren).
Zumindest war ich ab jetzt in der Lage nach und nach wieder kleinere Stecken ohne Gehhilfen zu laufen. Was ich direkt bemerkte das schon leichtes kippen des Fußgelenks zu Problemen führte, da langte es schon den Gehweg auf einer Seite rauf und runter wieder runter zu laufen. Auf einem Bein stehen oder gar auf den Zehenspitzen ging nicht mal ansatzweise. Morgens musste ich mich die erste Stunde nach dem Aufstehen überall festhalten wie ein alter Mensch,weil alles weh tat. Tramal, Diclos, Ibuprofen immer in Reichweite. Keine gute Sache um in die Zukunft zu schauen.
Vorteil war das ich trotz völligem Bewegungsmangel fast 10 kg abgenommen habe. Alles Muskelmasse wie sich dann nach und nach herausgestellt hat.
In den nächsten 5 Monaten habe ich langsam gelernt mit meiner „Behinderung“ zu leben. Dann tat es halt morgens weh, die Hose musste ich eben im sitzen anziehen und anstatt auf dem Gehweg lief ich eben auf der Straße. So langsam war ich wieder voll und ganz fähig den Alltag zu bewältigen wenn ich ein wenig Rücksicht auf mich genommen haben.
Nach 13 Monaten habe ich dann bei uns in der Firma im Büro angefangen zu arbeiten und im Rahmen einer Wiedereingliederung nach und nach mein Arbeitspensum rauf gefahren.
In den kommenden Monaten habe ich dann locker 10 kg wieder zugenommen, allerdings keine Muskeln und von Hosengröße 34 auf 38 gewechselt. Also ab ins Fitnessstudio um einen Ausgleich zu schaffen. Ab jetzt kommt eigentlich das Beste was mir passieren konnte. Dort habe ich angefangen auf dem Laufband spazieren zu gehen. Schritte machen, Kilos verlieren was weiß ich. So konnte es ja nicht weiter gehen …... Das war Anfang 2020
Das mit dem Laufband habe ich bis heute durchgezogen, mittlerweile mein eigenes zu Hause stehen das es keine faulen ausreden gibt. Heute renne ich nahezu jeden Tag 30 Minuten bei 10km/h und das obwohl jeder gesagt hat das wird nie wieder gehen! Joggen auf der Straße oder im Wald kann ich allerdings vergessen. Unebenheiten verzeiht mir mein Fuß nicht wirklich. Ich kann wieder auf einem Bein und den Zehenspitzen stehen. Letztens bin ich sogar von einer 1 Meter hohen Mauer gesprungen. Ich kann rennen, laufen, hüpfen ohne das man mir etwas ansieht.
ABER, sollte ich zu übermütig sein, habe ich am nächsten Tag meine Probleme, humpele manchmal 2 oder 3 Stunden vor mich hin. Die Achillessehne schmerzt usw. das ist halt dann so und wird auch bleiben. Ich denke wenn ich nicht ständig an meine Grenzen gehen und meinem Fuß zeigen würde für was ich ihn brauche wäre alles viel schlimmer geworden. Nur Bewegung verhindert auch die Athrose die ein solcher Bruch mit sich bringt.
Ohne diesen Bruch wäre ich wohl nie so sportlich geworden wie ich es jetzt bin.
Also lasst trotz aller schlechten Prognosen nicht den Kopf hängen und gebt was ihr könnt, die Mühe lohnt sich.
Gruß Olli