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Ellenbogenluxationsfraktur m.Radiusköpfchenfraktur,Abrissfraktur des Proc.coronoideus

Zahnrad

Neues Mitglied
Registriert seit
10 Aug. 2011
Beiträge
17
Ort
Baden Württemberv
Hallo zusammen.

Hatte im Dezember 2009 einen Freizeitunfall auf dem Wege zum Weihnachtsmarkt. Wir liefen durch ein Schulgelände dass durch die blau-weissen Fußgängerschilder ausgewiesen war. Da es dunkel war und die Beleuchtung nicht funktionierte sah ich nicht, das Mittendrin zwei Stufen waren. Somit machte ich einen Tritt ins leere und fiel hin. Sofort merkte ich das mit meinem re. Arm etwas nicht stimmte. Meine Tochter rief dann über die Feuerwehrleitstelle einen Rettungswagen. Da es kalt war und ich direkt gegenüber der Leitstelle lag schickte diese mir zwei Männer die mich ins Warme bringen wollten. Leider spielte da mein Kreislauf nicht mit, so dass man mir dann einen Stuhl besorgte auf dem ich auf den RTW wartete.
Im Krankenhaus wurde es dann hektisch als ich sagte das meine Finger pelzig würden. Nach Untersuchungen und einer Plexusanethäsie wurde am Arm so lange gezogen bis der Nerv frei war. Am Fuß erhielt ich eine Gipsschiene Metatarsale 5 Fraktur re.. Ca. 4 1/2 Stunden nach dem Unfall lag ich auf dem OP-Tisch und erhielt einen Fixateur am Arm.

Woche drauf wurde dann nochmals operiert und aus den Bruchstücken wurde der äußere Ellenbogen zusammengebastelt. Innen fehlen ca. 2 cm Knochen und das komplette Gelenk. Der Fuß wurde mit einer Platte fixert.

War 3 Wochen in der Klinik, 3 Monate Wohnungseinzelhaft im 2 Stock mit Unterarmgehwagen (Fuß durfte nicht belastet werden) und 4 Wochen Reha. Insgesamt 9 Monate AU. Während AU-Zeit Kündigung aus wirtschaftlichen Gründen erhalten.

Mein Antrag auf MdB wurde abgelehnt mit der Begründung - sie haben für den Arm bereits 20 % mehr geht nicht. VdK sah keine Chance für Wderspruch und empfahl Erwerbsminderungsrente. Diese wurde bereits abgelehnt.

1. Wurde von meiner PUV begutachtet (Arzt der mich operierte) Gutachten liegt nah 9 Wochen noch nicht vor. Dauert das iimer so lange?

2. Tags drauf von Rentenversicherug Begutachtung. Dieser Arzt machte keine Röntgenaufnahmen weil ich ja am Tag zuvor geröngt wurde, nahm daher die Bilder von Anfang 2010 und interpretiert diese so das alles gut verheilt sei, kein Metall mehr vorhanden (obwohl noch Stifte drin sind und diese dort verbleiben). Ich könne 6 Stunden leichte abwechslungsreiche und denn Arm nicht belastende Arbeiten ausführen. Bin Rechtshänderin. Das die Finger immer noch einschlafen und mir vieles aus der Hand fällt interessiert nicht.

Zwischen Gutachtertermin und Ablehnung lagen 14 Tage. Der Arzt wird im Internet mit 6 bewertet.

Wer kann mir Tips für die weitere Vorgehensweise geben?


Danke für jeden Rat.

Zahnrad
 
Hallo Zahnrad,

willkommen im Forum.

Na da hast du ja das volle Programm :(

Zuerst einmal Wiederspruch gegen die Ablehnung der DRV einreichen. Ich hoffe die 4-Wochen Frist ist noch nicht vorbei, und immer schön per Einschreiben mit Rückschein ;)

Ich würde es damit begründen das die Einschränlungen des Armes, da deine Arbeitshand, nicht genügend berücksichtigt wurde.
Vielleicht solltest du schon mal einen Anwalt aufsuchen der dich hier unterstützt.

Ja, leider dauert das lange und länger.......


= wirst du Mitglied des Bundestages?

Ich denke du meintest MDE, aber das wäre in deinem Fall auch falsch, das ist die Einstufung bei der Berufsgenossenschaft, aber es war bei dir ja privat.

Hier geht es sicher um die Einstufung der Beginderung = GDB Grad der Behinderung.

Wenn die Ablehnung noch keine 4 Wochen alt ist, auch hier Wiederspruch einlegen. Hier würde ich trotzdem nachhaken, 20% ist für den Arm in Ordnung, jedoch nicht wenn die Finger taub werden.
Hast du noch andere Erkrankungen die du geltend machen kannst, Bluthochdruck oder ähnliches?


Viele Grüße
Gitti - Ironman's Ehefrau
 
Ellenbogenluxationsfraktur m.Raiusköpfchenfraktur,Abrissfraktur des Proc.coronoideus

Danke Gitti für die schnelle Antwort.

Ja Du hast Recht, ich meinte die Einstufung der Behinderung. Hier ist die Frist abgelaufen. VdK sah keine Erfolgsaussichten und empfahl Antrag auf Erwerbsminderung. Diese wurde bereits abgelehnt und der VdK hat Widerspruch eingelegt, Akteneinsicht verlangt und bekommen. Hier muß ich jetzt bis 10.10.11 bescheid geben wie es weiter gehen soll.

Daher habe ich heute Email an BG-Unfallklinik geschickt ob das Gutachten für meine PUV bereits erstellt und verschickt ist. Das wurde von dem Arzt erstellt der mich seinerzeit auch operiert hat.

Lt. Unfallversicherung liegt es noch nicht vor.

Mein Anwalt möchte dieses auch haben um die Klage gegen die Stadt bzw. deren Versicherung zu untermauern. Hier geht es um Schmerzensgeld, bisherigen Verdienstausfall bzw. um Rente.

Ich lasse mich nicht unterkriegen und Kämpfe weiter.

Gruß
Zahnrad
 
Hallo Zahnrad,

oh man:
VdK sah keine Erfolgsaussichten und empfahl Antrag auf Erwerbsminderung.

in manchen VDK-Ortsverbänden sitzen doch wirklich nur Pfeifen.
Das eine schließt doch das andere nicht aus. Wenn du 20% hast, was soll dir dann groß der Antrag auf Erwerbsminderung bringen? Klar das der abgelehnt wurde.

Darf ich fragen wie alt du bist und welchen Beruf du hattest?

Versuche, da du nun arbeitslos bist, eine EM-Rente wegen "Verschluß des Arbeitsmarktes" zu bekommen.

Ich würde versuchen in ca. 1 Jahr einen Antrag beim Versorgungsamt auf Verschlimmerung zu stellen, eben mit der Begründung das die Finger immer wieder taub werden und du Probleme mit dem Greifen hast.

Ich lasse mich nicht unterkriegen und Kämpfe weiter.
Diese Einstellung ist gut denn du wirst noch kämpfen müssen um zu deinem Recht zu kommen.


Viele Grüße
Gitti - Ironman's Ehefrau
 
Hallo Gitti,

bn 54 Jahre und von Beruf Bürokauffrau bzw. Buchhalterin. Ich merke jetzt schon nach 30 Minuten Arbeit mit der Maus wird die Hand dick, es krampft im Unter- und Oberarm. Vor allem schmerzt mir mittlerweile durch Überlastung die linke Seite. Was bedeutet - "Verschluß des Arbeitsmarktes"

Mein anderes Problem liegt daheim - wir sind ein 5 Personen Haushalt und haben nebenher noch 5 Weinberge. In diese gehe ich nicht mehr. Falls ich da ausrutsche und falle ist der rechte Arm ganz hin. Wenn wir Besenwirtschaft haben, brauche ich mehr Personal da ich nicht mehr so belastbar bin.

Ausserdem spielt mein Kopfkarussel verrückt. Treppe brauch ich ein Geländer. Also links festhalten - aber wie schaffe ich dann z.B. einen vollen Wäschekorb 2 Stockwerke runter und nachher wieder rauf.

Es ist depremierent wenn man bereit im Alltäglichen so oft an seine Grenzen stößt.
 
Ellenbogenfraktur

Hallo Zahnrad,

dass Dein Kopfkarusell verrückt spielt ist in diesem Fall nicht ungewöhnlich.

Du hast Dich sehr wohl bereits vor dem Unfall sehr überarbeitet.

-5- Weinberge (kenne die Arbeit, wohne im Weinbaubebiet)
-5- Personenhaushalt (hatte ich auch mehr als 30 Jahre)
-1- Besenwirtschaft (= Strausswirtschaft, Grosseltern hatten Wanderhütte)
-1- Arbeitsstelle, zum Grossteil selbsständig gewesen

Bei mit waren es nicht die gleichen z.T. körperlichen Arbeitsbelastungen,
aber zusätzlich noch viel Kopfarbeit.

Ein Orthopäde sagte mal zu mir: " so ein schwerer Sturz passiert nur bei
einem total überlastetem Menschen". Bin 12/2007 auf meiner glatten
Terasse und hohem Lauftempo auf meine rechte Körperseite gestürzt
und habe mit die Schulter und Oberschenkelhals gebrochen.

Den Wäschekorb trägt seit dem nur noch mein Mann in den Keller, rauf
eigentlich auch, sofern ich nicht wieder so ungeduldig bin (dann stelle ich
den Korb auf jeder Stufe ab und schiebe ihn oben dann mit dem linken Fuss
oben angekommen, dann vor mir her.

Trotz allem sage ich Dir jetzt "Kopf hoch" (ich kann jetzt sagen mir geht es
immer ein kleines bisschen besser).

Gegen meine Depression (seit 3 1/2 Jahren) bin ich in Phsychotherapie und
nehme Antidepressivum und gegen die Dauerschmerzen ein Opiat.

Frage hier ruhig nach, vielleicht habe ich noch Tipps für Dich.

Gegen die PUV habe ich auch einen Kampf geführt und "gewonnen".


Viele Grüsse

Meggy
 
Hallo Meggy,

statt den Wäschekorb durch die Whg. zu treten, könntest Du diesen evtl. auf so einen "Pflanzenroller" oder wie sich die Dinger genau nennen stellen, dann schiebt es sich rollend leichter.

Oder auf einen Schreibtischstuhl stellen und schieben.

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Meggy,

mit Kopfkarussel meinte ich an sich das ich mich auf jeder Treppe festhallten will - muß. Ist kein Geländer da, Hand an die Wand und ganz vorsichtig (als Hindernis) runter.

Besenwirtschaft - Küche 3 x im Jahr eine Woche.

Bisher wurden bei mir keine Depressionen festgestellt. Worüber ich sehr froh bin. Fühle mich soweit ganz gut. Merke halt imm täglichen Leben wo mir jetzt Grenzen gesetzt sind und damit mich ich lernen um zu gehen. Da ich immer sehr aktiv war, fällt das natürlich schwer. Man wächst mit seinen Aufgaben.

Dir wünsche ich alles Gute.
 
Hallo Zahnrad,

= der Arbeitsmarkt ist für dich verschlossen wegen deiner Behinderung (wurdest ja auch deshalb entlassen - oder?).
Wenn du dich bei einem neuen AG bewirbst und ehrlich sagst das du behindert bist finden die AG zu 99,99% jemanden der "besser" war als du und bekommst ne Absage.
Das ist der Verschluß des Arbeitsmarktes.
Ich weiß nur nicht ob das von den Prozenten (die Höhe des GDB) abhängig gemacht wird.

mm täglichen Leben wo mir jetzt Grenzen gesetzt sind und damit mich ich lernen um zu gehen.
Da gibt es viele Dinge bei denen man plötzlich feststellt das es nicht mehr so geht wie vorher. Alleine das automatische Greifen mit der Hand, was man früher gar nicht in Acht genommen hat, ist plötzlich eine Herausforderung.
Ich bin früher auch die Treppen rauf und runter gerannt, heute bin ich froh das ich sie wieder einigermaßen laufen kann.

Du solltest wirklich bei vielem überdenken ob das Arbeiten sind die du noch verrichten solltest, deine restliche Gesundheit wird bei Überanstrengung nicht besser, damit wäre deiner Familie auch nicht gedient.
Delegieren heißt jetzt für dich das Zauberwort.

Viele Grüße
Gitti - Ironman's Ehefrau
 
Hallo Ironman,

danke für Deine nette Aufklärung. Gekündigt wurde mir aus wirtschaftlichen Gründen. Aber was das andere betrifft muß ich Dir recht geben. Ich bewerbe mich zwar auf Vollzeitjobs - bezweifle aber selber ob ich das schaffe. Selbst daheim am PC habe ich nach ca. 30 Minuten extreme Hand und Arm Probleme. Erst krampft das Handgelenk und schwillt an, dann krampft der Unterarm und im Gelenk, danach im Oberarm. Laut Gutachten für die Rentenuntersuchung - 6 Stunden Voll im bereich Büro - Abwechslungsreich sitzen gehen oder stehen. Nur Überkopf arbeiten und schweres heben schließt man aus. So eiine Stellenausschreibug habe ich bisher nur noch nicht gefunden. Da mir aber kein Behindertenstatus zugebilligt wird, habe ich bei der Stellensuche dadurch auch schlechte Karten.

Die Arbeiten im Haus werden schon seit längerer Zeit anders bewertet. Dach-fenster werden halt seltener geputzt, die Wohnung nur noch 1 x die Woche. Die Wäsche kommt in Tragewannen und wird an der Treppe deponiert, Es fällt zwar schwer immer BITTE zu sagen aber man lernt es. Man lernt zu delegieren und auch über manches hinweg zu sehen.

Gruß Zahnrad
 
Hallo ironman,

heute melde ich mich mal wieder nach langer Zeit.

Stell Dir vor Post von der Rentenanstalt erhalten. Nach meinem Widerspruch mußte ich zu einem Nervenarzt. Dessen Gutachten muß so gut sein, das ich Teil-Erwerbsminderungsrente auf Zeit erhalte und eine volle Erwerbsminderungsrente auf Dauer (3 Jahre) erhalte und das Rückwirkend. Bin echt Bavv dass das geht.

Doch wie heisst es so schön - Wunder dauern etwas länger.

Gruß an alle und haltet durch - es lohnt sich.

Zahnrad
 
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