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Ein Schleudertrauma grüsst...

  • Ersteller des Themas Ersteller des Themas dummy
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum

dummy

Neues Mitglied
Hallo, ich habe mich nun entschlossen mich hier im Forum anzumelden... Ich habe schon geraume Zeit mit den Folgen eines Schleudertraumas zu kämpfen. Nachdem ich mich inzwischen weder juristisch noch medizinisch gut aufgehoben fühle bin ich sehr dankbar für diese Möglichkeit.

Es sind eine ganze Reihe an Therapien erfolglos versucht worden. Dabei ist es durchweg so, dass verschiedene Physiotherapeuten konkrete physiologische Auffälligkeiten feststellen, diese aber für Mediziner anscheinend nicht relevant oder nachvollziehbar sind. Leider war dies sogar bei einer sogenannten multimodalen Schmerztherapie der Fall, die ja nun explizit die Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen für sich beansprucht.
Letztlich gibt es also noch nicht einmal einen eindeutigen Befund, obwohl u.a. schon drei MRT-Untersuchungen gemacht wurden. Aufgrund diverser Faktoren habe ich aber einige Zweifel an der bisherigen Diagnostik.
Kurzum suche ich einen Weg mir zunächst radiologisch etwas Gewissheit zu verschaffen. Da ich im Rhein-Main-Gebiet ansässig bin und den positiven Bericht von "Mrs. Jinx" gelesen habe, würde ich mich gerne an 'ihren' Radiologen wenden. Deswegen wäre es natürlich toll wenn ich sie über diesen Beitrag erreiche.

Ich würde mich natürlich auch über weitere Tips und Annmerkungen oder auch Fragen freuen, und ich hoffe in Zukunft etwas zu dem regen Austausch hier beitragen zu können.

Nochmals liebe Grüsse...
 
Hallo dummy,

ich habe dein Problem gelesen.
Ich bin selbst Physiotherapeut und hatte damals nach dem Unfall bei meiner Mum blaue Flecke an der Schulter und im Bereich der Scapula festgestellt. Diese blaue Flecken deuten auf eine Schulterluxation hin, was u.a. auch mit ihren Sxhmerzen komparibel war. Beim Arzt darauf hingewiesen waren das nur Einblutungen. Beim Neurologen mußte sie sich zuerst einmal bis auf BH und Slip ausziehen (für eine HWS und Schulteruntersuchung + Messung der Nervenleitgeschwindigkeit). Das ganze war so oberflächlich, da konnte nichts bei raus kommen.
Schließlich wurde eine Arthroskopie der Schulter gemacht und siehe da... Humeruskopfluxation mit Bankartläsion,SSP-Läsion und vieles mehr.

Als Radiologen kann ich dir die größere Praxis in der Mainzer-Landstr. in Frankfurt empfehlen.

Da bekommst du auch gleich die Diagnose und die Unterlagen sind sehr ordentlich.

GlG
für Nessa
 
Hallo Dummy,

zunächst einmal herzlich Willkommen im Forum, auch wenn der Anlass wenig schön ist.

Gerne will ich versuchen, dir mit meinen Erfahrungen zu helfen. Und ich denke, dass du noch von einigen anderen Leidensgenossen gute Tipps bekommen wirst. Erstmal hätte ich ein paar Fragen:

Was hattest du denn für einen Unfall? Freizeitunfall, Verkehrsunfall?

Du hast von bereits erfolgten MRTs gesprochen. Ich nehme an, dass dies die normalen 0815 Standard- MRTs in gerader Kopfhaltung und ohne Kontrastmittel waren. Oder wurde ein Funktions- MRT gemacht?

Welche Befunde gibt es?

Unter welchen Symptomen leidest du?

Welche Therapien sind bisher erfolgt?

In meinem Fall habe ich es übrigens meinen beiden fantastischen Physiotherapeuten zu verdanken, dass letzten Endes doch das komplette Ausmaß meiner Verletzung sichtbar wurde.

Liebe Grüße

Mrs. Jinx
 
Hallo Dummy,

herzlich willkommen hier im Forum.

Auch ich würde dir gerne helfen, daher von mir weitere Fragen: Wie lange ist der Unfall her und wann traten die ersten die ersten Beschwerden auf?

Viele Grüße
Derosa
 
Hallo nessa,

mal eine Frage, die du mir als Physiotherapeut sicher beantworten kannst:

Was haben blaue Flecke am Schulterblatt (scapula), eine Schulterluxation etc. mit einem Schleudertrauma zu tun?

Ist es wichtig, dass sich eine Patientin bis auf Slip und BH vorm Arzt ausziehen muss (bei Männern sicherlich ohne BH), damit man eine gesicherte Diagnose eines Schleudertraumas erhält?

Mir wurde mein Schleudertrauma als Weichteilverletzung an der Halswirbelsäule erklärt und da trage ich weder BH noch Slip... Ich musste nur meine Winterjacke ausziehen. Gibt es evtl. unterschiedliche Schleudertrauma-Formen?

Ich will dummy nicht womöglich eine Antwort geben, die nicht weiter hilft!

Viele Grüße
Derosa
 
Hallo Nessa Und Mrs. Jinx,

vorab schon mal herzlichen Dank für die prompten Reaktionen.
Ich hatte vor über zwei Jahren einen Verkehrsunfall (Seitenaufprall). Die Beschwerden kündigten sich einige Stunden später mit leichtem Schwindel an. Daraufhin wurde ich notfallmässig im Krankenhaus aufgenommen und wegen Verdacht einer Fraktur im Röntgenbild wurde auch ein CT gemacht. Wegen weiterhin bestehender Unsicherheit wurde am nächsten Tag noch die erste MRT-Untersuchung durchgeführt. Die Fraktur konnte daraufhin ausgeschlossen werden - die restliche Befundaufnahme kann man getrost vergessen. Ich erinnere noch genau den Kommentar des Oberarztes(?), das ein Seitenaufprall nicht zu einem Schleudertrauma führen könne... Entlassen wurde ich mit Halsmanschette und Empfehlung für Muskelrelaxans und Physiotherapie. An radiologischen Untersuchungen folgten in unterschiedlichen Abständen weitere Röntgen- und zwei MRT-Untersuchungen - wie richtigerweise von Mr. Jinx angenommen Standardablauf im Liegen. Dabei wurde jeweils Kontrastmittel in Auftrag gegeben, worüber sich die erste Radiologin noch hinwegsetzte. Deswegen habe ich dann bei der dritten und bisher letzten Aufnahmen darauf gedrängt, da auch dort die Sinnhaftigkeit in Frage gestellt wurde. Zudem hat ein Neurologe zu den ersten Aufnahmen später angemerkt, dass der für in interessante Ausschnitt unscharf wäre. Wenn ich dann noch die radiologischen Abhandlungen eines hier bekannten Buches über Beschleunigungsverletzungen in Betracht ziehe, habe ich einfach kein Vertrauen in die Aussagekraft der bisherigen Diagnostik.

An Therapien fallen mir spontan aktive Physiotherapie, manuelle Behandlungen, diverse Infiltrationen, Akupunktur, multimodale Schmerztherapie, Osteopathie, eine Rehamassnahme und abwechselnd diverse Schmerzmittel bis hin zu Opiaten ein, ohne dass durch eine Einzelmassnahme eine wesentliche Verbesserung erzielt werden konnte.
Ich finde es aber erwähnenswert, dass die erste mich behandelnde Physiotherapeutin häufiger eine Hypermobilität der HWS betont hat. Auch ein weiterer Physiotherapeut hat einen Verdacht geäussert und daraufhin versucht, meinen behandelnden Arzt zu kontaktieren, der sich dem leider ziemlich erbost widersetzt hat. Ich weiss leider nicht mehr, in welche Richtung dieser Verdacht ging. Jedenfalls wollte der Physiotherapeut nicht mehr direkt an der HWS arbeiten, da sich seiner Ansicht nach Symptome zu sehr provozieren liessen. Ich habe inzwischen hohen Respekt vor diesem Beruf, gerade im Hinblick auf manuelle Diagnostik. Es mag die unterschiedlichsten Gründe haben, dass kein mich bisher behandelnder Arzt diese Punkte aufgegriffen hat.

Im Wesentlichen habe ich bis heute brennende Schmerzen im Bereich der HWS, ebenfalls schmerzhaft eingeschränkte Kopfbeweglichkeit, permanente Kopfschmerzen, Schlafstörungen - der leichte Tinnitus ist dann gar nicht mehr so schlimm. Längeres Sitzen tut mir leider auch nicht besonders gut, deswegen hat meine Antwort auch etwas mehr Zeit in Anspruch genommen und ist noch nicht einmal wirklich ausführlich.
Mein Wunsch wäre es, die bisher durchgeführte gesammelte Radiologie fachlich beurteilen zu lassen und dann weitere Schritte zu besprechen. Dabei würde ich jetzt gerne darauf achten, jemand mit Erfahrung bei Beschleunigungsverletzungen und zudem weitergehenden Untersuchungsmöglichkeiten wie z.B. Funktions-MRT aufzusuchen.

Ich möchte mich nochmals für Eure Antworten bedanken und beantworte auch gerne weitere Fragen - dauert halt leider ein bischen...

Liebe Grüsse,
dummy
 
Hallo Derosa,

auch Dir vielen Dank für Deine Antwort. Währenddessen habe ich ja noch einmal ausführlicher berichtet.

Im Übrigen habe ich den Beitrag von nessa als Reaktion auf meine Anmerkung zur leider nicht besonders ausgeprägten Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Physiotherapeuten verstanden. Dabei liegt es nun sprichwörtlich auf der Hand, das Physiotherapeuten im Ertasten des Körpers geübter sind und man Ihre Einschätzung mindestens einmal in Erwägung ziehen sollte.

Gruss,
dummy
 
Hallo dummy,

danke,daß du den Sachverhalt zu meinem Beitrag aufgeklärt hast.
Ja, du siehst es richtig. Wir bekommen die Patienten mit manchen unglaublichen Diagnosen, bevor ich beim Patienten anfange stelle ich meine eigenen Fragen, denn oftmals ergibt sich dann doch noch irgendetwas, so wie deine Therapeutin es auch festgestellt hat und sie tut gut daran es weiterhin so zu handhaben.
Wir sind ja nur die Handlanger der Ärzte und haben gefälligst nach deren Diagnosen uns Angaben zu arbeiten.
Was da alles schief gehn kann.....

@derosa
Dummy hat ja schon erklärt wieso ich von den blauen Fleckwn an der Scapula berichtet habe.
Natürlich hat das nichts mit der HWS-Distorsion zutun.
Es sollte nur ein Hinweis für den Arzt sein, daß hier noch etwas anderes vorliegen könnte.
Und derosa du wirst es nicht glauben,aber meine Mum hat sich noch bei jedem Neurologen bs auf BH und Slip ausziehen müssen, das tat sie nur um nicht auch noch als Querulant abgestempelt zu werden. Natürlich ist das unsinnig, aber meine Mum war/ist eine attraktive Frau und vielleicht beantwortet das deine Frage nach dem Warum.

GlG
für Nessa
 
Hallo dummy,

willkommen hier im Forum!
Üblicherweise wird doch bei einem MRT immer (oder fast immer) eine Spondylarthrose (Degenerative Veränderungen an Wirbelkörpern) erkannt! Bei dir lese ich diese Befunderhebung nicht! Dieser Befund ist in der Wissenschaft die einfachste und schnellste Art für die Schmerzerklärung! Danach folgen üblicherweise viele weitere Versuche dir klar zu machen, dass der Unfall nur der Auslöser der Schmerzen ist, aber nicht die Ursache! Meine Tip:"Hier fleißig Beiträge suchen und aufmerksam lesen, dann bekommst du viele gute Ratschläge die dir weiter helfen werden." Gute Besserung und alles Gute.
 
Hallo dummy,

schön, dass du uns gefunden hast - schade nur der Anlass! Wir hatten hier im Forum schon viele Beiträge zum Thema, z.B.:

http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=21487

http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=23292

Nutze auch mal die Suchfunktion - du wirst noch viel zum Thema finden ...

Als wichtigsten Punkt - für uns persönlich - war das Erstellen eines Upright-MRTs, auf dem man die Verletzungen am deutlichsten gesehen hat. Leider muss man es selbst zahlen (ca. 700 Euro).

http://www.upright-mrt.de

Ich weiß nicht, ob es für dich machbar ist, aber wenn wir es gleich hätten machen lassen, wäre viel Lauferei und Bestrahlung erspart geblieben ...

Ich wünsche dir sehr, dass du viel Hilfe und noch viele Ratschläge findest!

Viele Grüße,

Rudinchen
 
Hallo ptspmb,

bei meiner Mum ist nach dem MRT auch keine Rede von Spondylarthrose, allerdings waren da dicke Bandscheibenvorwölbungen zu sehn, die zunächst nicht als Unfallkausal dargestellt wurden.
Das konnten wir aber widerlegen, da der Aufprall und die Kopfhaltung zum Unfallzeitpunkt dafür geeignet waren und meine Mum vorher keine Beschwerden hatte und nun chronische Migräne hat.

GlG
für Nessa

P.S. Weiß jemand wie hoch die MdE bei HWS-Distorsion 2 Grades mit chronischer Migräne ist? Denn das wurde von der BG anerkannt.
 
Hallo dummy,

ich denke es ist gut, dass Dich Dein Weg hierher geführt hat, denn hier gibt es leider viele andere Betroffene, denen es ähnlich geht.

Es ist in der Tat so, dass man auf den statischen MRT- oder CT-Aufnahmen zumeist keine Verletzungen erkennen kann. Schäden der Kopfgelenksbänder lassen sich oftmals nur im funktionellen MRT nachweisen und das macht die Sache so schwierig. Diese Untersuchung ist leider keine Kassenleistung und es gibt in Deutschland bisher nur vier Praxen, die ein solches Upright-MRT anfertigen können, da hierfür spezielle Geräte erforderlich sind.

Komischerweise sind Funktionsaufnahmen bei einer vermuteten Instabilität des Kniegelenkes heute Standard. Eine gleiche Vorgehensweise bei der Diagnostik der sehr heiklen Kopfgelenks-Instabilität wird jedoch bis heute von den Kassen und vielen Medizinern abgewiegelt. Und wenn es keine nachgewiesene Verletzung gibt, dann kann der Patient die geschilderten Beschwerden nicht haben (so die Meinung vieler Ärzte) und dann erfolgt natürlich auch keine Behandlung.

Auch ich habe von Seiten der Physiotherapeuten eine wirklich umfassende und genaue Befunderhebung erlebt, die von ärztlicher Seite komplett abgeschmettert wurde. Auch als ein Jahr später der Verdacht der Physiotherapeuten durch das Funktions-MRT mehr als bestätigt wurde, erfolgte keine Behandlung....die Problematik wurde weiter verharmlost...

Bzgl. der Kontrastmittelgabe für die MRT-Untersuchung möchte ich Dir noch sagen, dass man damit in der Erstdiagnostik versucht, Kontusionen bzw. Blutungen (auch Mikro-Blutungen) darzustellen. Aber auch das wird viel zu selten umgesetzt und später sind diese Verletzungszeichen nicht mehr oder nicht mehr in dem ursprünglichen Ausmaß darstellbar.

Ich kann Dir nur empfehlen, Dich hier zu der Problematik einzulesen, Stoff dafür findest Du hier mehr als genug. Ich verweise an dieser Stelle sehr gern auf nachfolgenden Beitrag, der zwar sehr umfangreich ist, aber viele sehr nützliche Informationen anderer Betroffener enthält. Also mach´ es Dir mit einem Notebook o.ä. auf dem Sofa oder dem Bett gemütlich und lies Dich ein. ;)
http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=23292

Und hier hatten wir ein ähnliches Thema erst vor kurzem:
http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?t=30482


Alles Gute wünscht
sachsblau
 
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