Hallo
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es ist wahr, dass es so etliche Berufsgruppen gibt, deren Tätigkeit nicht durch Maschinen ersetzbar ist und die Menschen aufbraucht, die diese Tätigkeiten verrichten.
Das zitierte Buch nun bespricht aber so gesellschaftlich sensible Themen wie Gesundheit und Hilflosigkeit und scheint die Kirche auch dorthin zu stellen, wo sie hin gehört:
a) Finanzierung
b) Kontrolle
Ich hab's Buch noch nicht gelesen, werd's aber anlässlich dieser Diskussion nachholen. Was ich über dieses Buch bisher las, geht es nicht darum, eine Schuldzuweisung oder -Beteiligung in der Hierarchie auf der untersten Sprosse beim Pflegefachpersonal vorzunehmen, sondern es geht um die Aufdeckung der Ursachen von Missständen, die ganz weit oben -
der Fisch stinkt vom Kopfe her - angesiedelt sind. (Unbenommen davon, dass eine einzelne individuelle Pflegekraft ihre beruflichen Anforderungen anders meistert, als dies eine andere tut und eine bestimmte Pflegesituation von einer anderen Pflegekraft vielleicht ganz anders gehandelt wird, trotz Planungs- Dokumentations und Evaluationsvorschriften)
Aus meiner Sicht - privat und beruflich so erlebt und lese hier sehr interessiert und aufmerksam die Forenrubrik Begutachtung mit - besteht ein ganz zentrales Defizit darin, dass der ärztliche Sektor so ziemlich unkontrolliert das Regiment führt. Nur die Spitzen des Eisbergs - eines schlussfolgernd dann wie Mafia anmutenden Agierens einer Berufsgruppe - gelangt an die Öffentlichkeit
Beipiele an Fragen:
- Warum können Ärzte nach Augenschein und Dafürhalten diagnostizieren?
- Wo sind die Diagnostik- und Therapiestandards v.a. für den ambulanten Sektor der ärztlichen Heilkunst?
- Wo bleiben die Dokumentationsstandards und die MDK-Aufsicht der ärztlichen Praxen?
Bei der unabhängigen Patientenberatung ist darüber zu erfahren, dass kein Anspruch an einen Arzt besteht, bei bestimmten Symptomen eine entsprechende Diagnostik zu erhalten. Ob ein Arzt z.B. eine Apparatediagnostik einsetzt oder es bleiben lässt, bliebe ihm selbst überlassen. Ein Anspruch erwachse nur dann, wenn der Patient einen
Behandlungsfehler nachweise!
Da selbst bei MRT-Bildern noch subjektive Kriterien in die Bewertung einfließen, wird das Ausmaß der subjektiven Möglichkeiten deutlich, wenn keinerlei apparate- oder labortechnisch erhobenen Befunde vorliegen.
Noch schlimmer: Ein Patient hat unter dem Umstand, dass keine weitere Diagnostik durchgeführt worden ist, noch nicht mal einen Beleg dafür, dass er bestimmte Beschwerden geschildert hat. In diesem Fall: Null Möglichkeiten des Nachweises von Behandlungsfehler! Wo nix geschrieben steht, kann man auch nix nachweisen
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Etwas besser wird's, wenn der Patient eine erfolgte Diagnostik in Händen hält, denn mangelhafte Diagnostik oder falsche Bewertung zählen entsprechend BGH ebenfalls zu den Behandlungsfehlern. Wo aber sind die Diagnostikstandards, die vorschreiben, was bei bestimmten Symptomschilderungen zu tun ist?
Eine einzige Möglichkeit hat der Patient unter der Prämisse des Ausnahmefalls, dass eine Krähe aufgrund eines Fehlers der krasseren Art nicht mehr anders kann, als der anderen Krähe ein Auge auszuhacken, wenn z.B. das falsche Bein amputiert wurde oder so.....
Ein klitzekleines Beispiel, welches überhaupt kein einziges ************** bekümmert:
Ein über zwei Quartale hinweg behandelnder Facharzt bittet aufgrund einer Anfrage der Krankenkasse seinen Patienten auch für's neue Quartal in seine Praxis, weil er die Anfrage aufgrund fehlender Daten nicht beantworten kann
. (Ich lach mir nen Ast ab. Ist mir passiert. Und ich weiß, dass er in seinem Rechner so gut wie nix stehen hat
. Aber ich geh nicht mehr hin, sondern hoppe und shoppe mich teuer für die Krankenkasse durch, so lange bis ich alles in Händen halte)
Liebe Grüße
PS: Wir sitzen alle in diesem Boot und dieses Forum mit den individuellen Anfragen fügt sich m.E. nahtlos. Der Fisch stinkt vom Kopfe und wir alle wählen ihn.
Wo ist der Danke-button?