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Bwk 6 Bruch mit Hinterkantenbeteiligung

Ceincaled0803

Neues Mitglied
Hallo,
Ich lese hier schon eine Weile eifrig mit, obwohl mir mehrfach ans Herz gelegt wurde, es sein zu lassen, aufgrund all dessen, das ich mir für die Zukunft ausmale.

Ich hatte am 18.8.24 einen Reitunfall und schon beim Aufprall war mir klar, dass es schief gegangen ist.

Dazu muss ich sagen, dass ich 1998 schon einmal 7 Brustwirbel gebrochen hatte. Den 4. und den 6. hatte es am schlimm erwischt.
Diese heilten jedoch konservativ ohne Folgeschäden aus.

Dieses Mal kam ich auch direkt ins Krankenhaus hier in unserer Kleinstadt. Es wurde geröntgt und mir mitgeteilt, dass es ein paar Wirbel erwischt hätte, das CT sei jedoch kaputt.

Ich fragte nach einer Verlegung, doch man vertröstete mich auf Dienstag. Der Unfall war Sonntags.

Am Montag wurde ich doch plötzlich nach Husum gefahren ins CT. Eigentlich sollten die netten Leute vom Transportdienst auf mich warten und mich wieder mitnehmen.

Ging auch direkt los, doch kaum war die CT fertig, sagte man mir, dass ich in Husten bleiben würde. Das müsste operiert werden.

Ich war total überrumpelt und verneinte dies. 1998 lief es ja auch wunderbar ohne OP.

Dann kam ein Neurochirurg nach vielen Stunden in der Notaufnahme wartend und zeigte mit einen Ausdruck, auf dem der Wirbel eher dreieckig aussah und in den Wirbelkanal ragte.

Also stimmte ich nach vielem Gerede der OP zu. Bin immer noch unsicher, ob das weise war.

Das ist schon eine andere Hausnummer mit 10 Schrauben und 2 Stangen als 1998. Konservativ waren die Schmerzen damals überschaubar. Ich habe kaum Schmerzmittel genommen. Obwohl der 4. und der 6. damals auch ziemlich eingedötscht waren.

Das hier ist doch ziemlich schmerzhaft und von 100 auf 0 ist ziemlich hart.
Ich bin ein extrem aktiver Mensch, der sehr sehr gerne körperlich schuftet. Wir haben einen Resthof mit vielen Tieren und ich mache neben dem Minijob die Hauptarbeit, bzw machte...

Nun meine Frage:
Ich lese hier oft, dass der kaputte Wirbel ersetzt wurde. Eine OP, die sich fürchterlich anhört.

Bei mir wurde der kaputte Wirbel durchschraubt und ich verstehe gar nicht wie.
Ist das üblich?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße, Birgit
 
Hallo Birgit,
ich hatte 2013 einen Wirbelbruch nach Motorradunfall, BWS 7 wurde ersetzt durch Titan-Cache und dann noch 2 Versteifungsstangen verschraubt. Das ganze war knapp an der Querschnittlähmung vorbeigekommen. Ich bin soweit zufrieden, allerdings ist das "Neue Leben" wesentlich anders. Die Stangen wurden bei mir nicht entfernt, da der Cache nicht 100 %ig eingewachsen war. Evtl. wäre es möglich ihn doch zu entfernen. Belastbarkeit hat stark gelitten, Schmerzen sind meist auszuhalten. Da ist wohl jeder Fall anders. Ich bin froh, daß mich die Ärzte wieder so weit hingekriegt haben.
Alles Gute wünscht Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

Vielen Dank für Deine Antwort. Das ist meine größte Sorge. Dass es nie wieder so wird wie früher. Ich habe in Norwegen Hufschmied (in) für Kaltbeschlag gelernt und mache das hobbymäßig leidenschaftlich.

Im Moment sehe ich noch alles schwarz und bezweifle, dass das je wieder etwas wird.

Letztes Jahr hatte ich erst eine Fingerentzündung, die ein wenig entartet ist und die Strecksehne des rechten Ringfingers zerfressen hat und dann leider auf Mittefinger und kleinen Finger übergesprungen ist.
Daraus hat sich dann ein Sudeck entwickelt.

Dieser hatte nun endlich seine schlimmsten Phasen hinter sich und ich brauchte kaum mehr Schmerzmittel und nun das.

Es ist wie ein Fluch. Am Montag ist nach 5,5 Wochen das erste Kontrollröntgen und ich habe jetzt schon Horror vor der Fahrt und der Warterei, selbst wenn die Fahrt recht kurz ist.

Die Schmerzen sind ja nicht mehr so rasend wie vor einer Woche, aber doch echt heftig. Aber immerhin gibt es dann und wann mal eine schmerzfreie halbe Stunde, wenn ich ruhig liege.

Das ist ja ein erster Fortschritt! Aber gefakt, durch Schmerzmittel
 
Liebe Birgit,
hast Du mal Deine Ärzte gefragt, ab wann Du in der Zukunft (angepass) Sport machen kannst ? - Ich denke, dass Du nämlich relativ viel durch gezielten Muskelaufbau / Dehnungen verbessern kannst, auch die Schmerzen. Ich habe mir 2009 - auch bei enem Reitunfall - 5 Wirbel gebrochen. Das Ganze verheilte konservativ und mit viel Gymnastik (mache ich heute noch) bin ich auch schmerzfrei gewordne und kann mehr oder weniger alles machen. Reiten tue ich auch wieder.
Also, alles Gute und Kopf hoch!

herzliche Grüße

Sabine
 
Hallo Sabine,
Ich hatte 1998 7 Wirbel gebrochen, die auch konservativ verheilten, ohne Probleme. Das war nichts im Vergleich zu dem Zustand mit einem Fixateur im Rücken.
Ich soll 12 Wochen den Ball flach halten.
Laufe aber 4 mal täglich mit Futter für Pferde, Schafe, Hühner etc über das Gelände. Heu halt Lage für Lage.
So komme ich auf 10000 Schritte und mehr am Tag. Bin aber auch ziemlich langsam unterwegs.
Physiotherapie läuft schon.
Es sind ja erst 6 Wochen vergangen seit der OP.
Am Montag wurde geröntgt. Leider ist der Wirbel mehr in sich zusammen gesunken. Aber wie gesagt wurde er durchschraubt und sein Zustand als nicht ungewöhnlich empfunden.
Im Auto zu sitzen empfinde ich als Qual.
Ich nehme morgens Tilidin plus Paracetamol und abends Ibu 600 mit Paracetamol, aber schmerzfrei bin ich nie.

Die Frage, welchen Grad an Schmerzen man halt ertragen muss, konnte mir die Ärztin nicht beantworten?
Sie hat gesagt, dass ich mir Gedanken über eine ambulante Reha machen soll.

Da müsste ich aber 1 h fahren pro Weg. Dann noch 3 h Therapie dabei?
Bezweifle, dass ich das in 6 Wochen schaffe.

Im Moment läuft das Ganze als BG Fall, das die Pferde als Reitpferde des landwirtschaftlichen Betriebes geführt werden und das Pferd aus medizinischen Gründen geritten bzw bewegt werden musste.

Die BG will sich aber rauswinden, da im Arztbrief was von älteren osteoporothischen Wirbelbrüchen steht.

Ich war aber erst dieses Jahr bei der Knochendichtemessung. Osteopenie, mit einem 3 % ig höherem Risiko ir was zu brechen bei einem Unfall.

Das habe ich der BG geschickt und seitdem nichts mehr gehört.
Es wäre sehr ärgerlich, da wir dann die Betriebshilfe selbst zahlen müssten.

Es ist ohnehin schon alles teuer, was mit der jetzigen Situation zusammen hängt.

Mein Mann musste unbezahlten Urlaub nehmen, neue Matratze etc etc etc

Naja, Hauptsache es wird wieder.
Aber sowohl due Ärztin als auch mein Chef (Physiotherapeut) meinte, dass ein Grundschmerz bleiben kann.
Vielleicht wird es besser nach der ME.
Aber das ist noch ein langer Weg zu gehen...

Wünsche einen schönen Tag, Birgit
 
Die BG will sich aber rauswinden, da im Arztbrief was von älteren osteoporothischen Wirbelbrüchen steht.

Ich war aber erst dieses Jahr bei der Knochendichtemessung. Osteopenie, mit einem 3 % ig höherem Risiko ir was zu brechen bei einem Unfall.

Das habe ich der BG geschickt und seitdem nichts mehr gehört.
Es wäre sehr ärgerlich, da wir dann die Betriebshilfe selbst zahlen müssten.

Es ist ohnehin schon alles teuer, was mit der jetzigen Situation zusammen hängt.
Liebe @Ceincaled0803 ,
die Berufsgenossenschaft muss Dir schriftlich (im Rahmen eines Bescheides) mitteilen, ob sie den Unfall als Arbeitsunfall anerkennt oder nicht.

Dieser Bescheid setzt den Rechtsweg in Gang. Gegen die Entscheidung kannst Du innerhalb von 4 Wochen Widerspruch einlegen. Danach kämen bei Notwendigkeit weitere rechtliche Schritte.

Es besteht die Möglichkeit, bei der BG den Haushaltsführungsschaden geltend zu machen, wenn Du den Haushalt nicht mehr selbst versorgen kannst.

Die Matratze könnte als Hilfsmittel vom Orthopäden verordnet werden und die Rechnung bei der BG eingereicht werden. Dies gilt für weitere Hilfsmittel, die im Lauf der Behandlung benötigt werden. Die BG erstattet auch die Fahrtkosten.

Ich nehme morgens Tilidin plus Paracetamol und abends Ibu 600 mit Paracetamol, aber schmerzfrei bin ich nie.

Die Frage, welchen Grad an Schmerzen man halt ertragen muss, konnte mir die Ärztin nicht beantworten?
Es wäre gut, wenn Dich ein Schmerztherapeut auf eine wirksame Medikation einstellen könnte. Es benötigst eine sog. Basismedikation und im Bedarfsfall ein weiteres Medikament, dass schnell und nur für kurze Zeit wirkt. Die Frage, wieviel Schmerzen ein Mensch ertragen muss (oder auch kann) ist schwierig zu beantworten, da sich schnell ein chronischer Schmerz mit einem Schmerzgedächtnis bildet, dass die Behandlung sehr erschwert.

Eine ambulante Reha wirkt sich fast immer positiv auf den Heilungsverlauf aus. Vielleicht besteht die Möglichkeit, sich die Einrichtung einmal anzuschauen und danach zu entscheiden. Wenn die BG Kostenträger ist, dann kann man die Kostenübernahme für die Fahrt mit dem Taxi beantragen. Dies ist günstiger, als selbst zu fahren, wenn es einem schwerfällt.

Herzliche Grüße,
KS 1973
 
Hallo KS 1973,
Vielen lieben Dank für Deine nette Antwort.
Ich habe einen ersten Termin beim Schmerztherapeuten in 2,5 Wochen. Ursprünglich sollte er wegen des Sudeck der rechten Hand sein, aber das lässt sich wohl erweitern...

Ich wünschte sie BG würde allmählich mal in die Pötte kommen und mir eine Entscheidung mitteilen. Erst dann würde es doch Sinn machen, alles was man so einreichen kann, einzureichen?

Die Ärztin hat unterschrieben, dass ich eine Betriebshilfe bis zum 17.12.24 benötige.
Das habe ich mit den Stundenzetteln der letzten 6 Wochen heute abgeschickt.

Ich finde die Idee der ambulanten Reha gut, doch bezweifle ich, das ich das überhaupt durchhalte, da ich noch andere Erkrankungen habe und halt den "Zoo".

Alternativ sagte sie, könnte ich 3 bis 4 mal in der Woche zur Physiotherapie gehen.

Sollte die BG ablehnen und das Ganze bei der AOK landen, kann man doch auch nach einem Taxischein fragen, oder?

Im Moment ist es mir noch ein Rätsel, wie ich 1 Stunde im Auto sitzen soll.
Bereitet nur mir das solche Probleme?
Ich habe dauernd das Gefühl ein wütender Hund hat sich da hinten verbissen.

Ständig wird mir ans Herz gelegt, Schmerzmittel zu reduzieren, aber wie?

Da wird ja hoffentlich der Schmerztherapeut helfen können.

Vielen Dank erstmal und viele Grüße, 3
 
Hallo Ceincaled0803,

ich denke, du solltest den Rat der Ärzte ernst nehmen. Ich kann verstehen, dass du deinen Zoo nicht leiden lassen willst. Hier solltest du mit dem Tierschutzverein Kontakt aufnehmen und dir Hilfe organisieren, evtl. Tiere abgeben, vielleicht können über Social Media auch freiwillige Helfer organisiert werden, die dir helfen oder vorübergehend einige Tiere unterstellen könnten.

Wenn du dich durch zu viel Belastung selbst schädigst, ist niemandem, auch deinen Tieren nicht, geholfen.

Wenn du nicht zur Reha sitzend fahren kannst, kannst du auch Liegendtransporte beauftragen. So ist eine Reha vielleicht doch möglich.

Ich hoffe, du findest einen Weg, gut mit der Situation umzugehen und dass du eine bestmögliche Heilung erlebst.

Viele Grüße

Rudinchen
 
Hallo Birgit,

bisher alles richtig gemacht!

Schreib hier bitte nichts über dinge die du alltäglich schaffst oder welche Medikamente du nimst oder nicht, der Feind liest mit! (Weiteres per Nachricht).

Ich bin ein Fan von SAB, lies mal Ihre Beiträge das macht stark und regt etwas zum Schmunzeln an! Wie lebensmüde muss man sein mit unzähligen Wirbelfrakturen im Urlaub in die Wildnis zu reiten?

So nun das wesentliche!

Du bist anscheinen Zäh und dratig!?

Mach langsam und Nutze Hilfsmittel: Schubkarre mit 2 Rädern statt Bollenbäu, Rundballen
oder Quaderballen nicht von Hand heben! ;)

Meine Gymnastikmatte ist mein treuster Begleiter, wenn auch andere hin und wieder darauf gelegen sind!

Jungpferde einreiten würde ich mir überlegen!


Rechtlich ist das erste Jahr nach dem Unfall wie Nebel egal wie dicht er ist danach wird davon ausgegangen das du kern gesund bist und es folgen Begutachtungen, welche aus dem Blauen kommen wenn du keine Facharztdiagnosen hast! Daher bis dahin so oft als möglich zum Arzt gehen und denen stehts von deinen schwärzesten Tagen erzählen und führe ein Schmerztagebuch! Ich z.B. habe hier immer über Fachärzte und Begutachtungen geschrieben, als Reminder auf einem Zeitstrahl.

Im Ersten Jahr muss alles stehen, ist es ein BG Unfall oder nicht, GDB bedingt vielleicht sogar ein Behindertengrad! Wen das nicht steht gehst du nach einem Jahr zu einem Gutachter der dann schreibt:

Die Probandin hat ein freundliches Wesen und einen Kräftigen Händedruck, (stark tätowiert und langes Haar.)

Sie hat mir offen von Ihren Freizeitaktivitäten und den damit verbundenen Unfällen erzählt.

Die Probandin hat einen BMI im adipösen Bereich.

Ihre Wirbelfrakturen sind Knöchern, unterstützt durch Verschraubungen ausgeheilt, hinweise auf Entzündungen bestehen nicht!

Die Probandin hat sich in den Untersuchungsräumen freibewegt.

Ihre Hose hat hat Sie sich für weitere Untersuchungen auf einem Bein stehend entkleidet.

Der Physische-Zustand ist altersentsprechend gut.

Die Probandin hat die Praxis in Richtung Parkplatz, trotz 588 Trepenstufen und einem reisenden Fluss, ohne Auffälligkeiten und Einschränkungen verlassen.


Weis du was die dir damit sagen wollen? (Das schreibe ich für alle Leser)

P.S.: Ich verweise hier auf meine eigenen Erfahrungen, natürlich ist alles Frei erfunden. Deswegen habe ich vor dem OLG Stuttgart eine MS Erkrankung und vor dem Sozialgericht einen Rückenmarkschaden! Legasthenie gab es auch in meinem Jahrgang schon (ist nicht Unfall bedingt).

Nun in meine 3 lagen Shapewear pressen, thermohose und BW Pulli damit ich mit meiner Frau und Pferd laufen bis zum umfallen kann!

MfG


GSXR
 
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