Danke S. Schäfer,
für die Auskünfte.
Du schreibst:
... Dennoch fühle ich mich „betrogen“, schließlich habe ich wie jeder andere Versicherungsnehmer meine Beiträge bezahlt und mir nichts zu Schulden kommen lassen. ...
Ich habe da nicht viel Hoffnung für dich, wenn Aufgabe der Unternehmen in Deutschland ist es Gewinne zu erwirtscheften. Das sorgt für Arbeitsplätze, ermöglich, dass Arbeitnehmer Steuern bezahlen und dass Unternehmen Abgaben leisten. Diese Anforderung der Gewinne ist in unserem Wirtschaftssystem so groß, dass jene Unternehmen sanktioniert werden, die keine Gewinne erwirtschaften.
Die Gewinne einer Versicherungsgesellschaft setzen sich im wesentlichen zusammen aus den Einzahlungen der Versicherten und den Gewinnen aus Kapitalanlagen.
Die Aufwendungen von Versicherungen sind im wesentlichen die Versicherungsleitungen und die Aufwendungen für die Geschäftstätigkeit.
Also gibt es nur zwei wesentliche Hebel für Versicherungsgesellschaften um den Gewinn zu erwirtschaften: Viele Einzahlungen und wenig Versicherungsleistungen.
Das hat nichts mit der Nürnberger zu tun, sondern ist Systembestandteil.
Seit 2006 bestätigen ausnahmslos alle Ärzte inklusive der ReHa-Klinik meine Berufsunfähigkeit nur die Versicherung probiert ständig neue „Tricks“ sich gegen die Leistung zu weigern.
Um zu unterscheiden wer berechtigt Leistungen beziehen darf und wer nicht gibt es ein aufwendiges Rechts- und Gutachtersystem. Diese System stehen jedem offen (der genügend Geld hat).
Also geht es letzlich um zwei Sachen die erforderlich wären, damit jeder zu seinem Recht kommt:
1. Jeder muss unabhängig vom Geldbeutel Zugang um Rechtssystem bekommen.
2. Das Gutachterwesen muss unabhängig kontrolliert und unabhängig werden. (Die Erstellung falscher Gutachten sollte nach meinem Dafürhalten besser und einfacher sanktioniert werden. Hierbei ist derzeit für die begutachteten besonders verherrend, dass eine Rechtsschutzersicherung erst eintritt, wenn ein gesetzliches Recht vorsätzlich, also beweisbar, verletzt wurde. Und es gibt derzeit noch kein gesetzliches Recht auf ein entsprechend den jeweiligen Standards erstelltes Gutachten. Blöderweise kann es das auch kaum geben, solange jeder Arzt verpflichtet ist Gutachten zu erstellen. Hier offenbart sich nach meiner Meinung ein echter Mangel im System, der aber von den Lobbysten der Rechtsvertreter, Versicherungen und Mediziner nicht geändert werden soll, weil die derzeitge Regelung so risikolos für alle ist - aus für die Versicherten.)
Und damit die Versicherungen aus Eigeninteresse "besser" werden, also unnötige Verfahren bleiben lassen, sollte das Versicherungswesen im Leistungsfall transparenter werden.
Ich habe bisher keine Übersicht gefunden, aus der sich ersehen lässt, wie lange Versicherungen zu Regulierung von größerer Versicherungsfälle brauchen oder wie häufig sich ergeben hat, das sie unberechtigt Leistungen abgelehnt hatten oder wie häufig sie nur per Vergleich geregelt haben. Die Stiftung Warentest liefert zwar elendig lange Listen im Versicherungsvergleich über die Bedingungen und Deatils vor dem Abschluss, aber über das Verhalten nach einem (größeren) Schadensfall findet man nichts.
Gäbe es hierzu unabhängige Studien, dann könnte man sich als potentieller Kunde vorab tatsächlich über das informieren, was im wesentlichen interessiert: Das Gebaren der Versicherung wenn der (große) Schaden eingetreten ist.
Außerdem, so niedrig wie die letzten zwei Jahre war der Basiszinsatz noch nie, dieser betrift aber überwigend unseren Anspruch und nicht etwa die Versicherer oder Banken.
Da Versicherungen ihr angelegtes Geld auch nur zu den Konditionen bekommen, die am Markt üblich sind, ist es auch für die sehr schwer eine Rendite von 5 % über dem Basiszinssatz zu erwirtschaften. für Privatmenschen ist das unmöglich. Mit jedem Monat, den das Klageverfarehn länger dauert, schädigen die sich selbst, da sie das (unberechtigt zurückgehaltene) Geld höher verzinsen müssen, ohne selbst diesen Zinssatz irgendwo erwirtschaften zu können.
Da fällt mir ein: Ich habe noch nirgendwo eine Aufstellung gesehen, aus der hervorgeht wieviel die Versicherungsgesellschaft aufgrund verlorener Klagen als Zinsen an Verlusten generiert haben. Auch dass wäre interessant, um zu bewerten wie verantwortungslos/verantwortungsvoll die Versicherungen mit dem Geld ihrer Versicherten umgehen.
Grüße
oohpss