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Ausschreibung: Volumen über 500.000 Euro

  • Ersteller des Themas Ersteller des Themas oohpss
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum

oohpss

Erfahrenes Mitglied
Hallo,

möglicherweise möchte jemand ein paar Euro nebenbei verdienen.
Mit Hilfe dieses Boards und einiger Textbausteine und einem Arzt als Unterschreibrobter lösst sich sicherlich ein lukratives Geschäftsmodel einrichten.

Und sollte man diesen AUftrag an Land gezogen haben, lassen sich sicherlich auch noch andere Jobcenter als Auftraggeber aquirieren.

Jobcenter Rhein-Erft
Europaallee 33
50226 Frechen

Leistungsgegenstand ist die Vorhaltung und Erstellung ärztlicher und psychologischer Gutachten zur Feststellung der Erwerbsfähigkeit und deren Umfang durch einen Dritten in Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Dienst der Agentur für Arbeit Brühl für das Jobcenter Rhein-Erft.

Es werden für den ersten Vertragszeitraum maximal 1.000 zu erstellende ärztliche und psychologische Gutachten benötigt.
Bei Ausübung der Option wird der Auftragnehmer grundsätzlich mit der Durchführung von weiteren maximal 1000 ärztlichen und psychologischen Gutachten für den Optionszeitraum beauftragt.

http://www.bund.de/SiteGlobals/Func...Id=616742&view=renderAnlage&contentId=3630112

Sollte jemand planen eine AG dafür zu gründen, sollte man eine Aktieninvest überprüfen. Bei 1.000 Gutachten á 500 Euro allein für dieses Job-Center ist der Umsatz der ersten halben Millionen gesichert.

In der Bundesrepublik dürften so zig Millionen aktivierbar sein ...

Grüße
oohpss
 
Hallo,

damit ist dem staatlich verordneten Betrug Tür und Tor geöffnet.

Aber das kennen wir doch schon: Wer zahlt schafft an!

Das alles betrachtet im Hinblick auf die deutsche Geschichte, macht mir sehr viel Angst.
Es ist kein Wunder, dass manche Gruppierungen so großen Zulauf haben.

Man sollte nicht Parteiverbotsverfahren einleiten, sondern Missstände abschaffen.
Schon bräuchte man keine Verbotsverfahren und Überwachungen tätigen.

Ich will damit keine Gewaltverherlichung kundgeben, sondern Missstände aufzeigen.
 
Na,

wenn das nicht ungeheuerlich ist!

Da wird man mal veranlassen müssen, dass sich zuständige Stellen mit befassen! Schon die Ausschreibung an sich, dann ein "Vorhalten" von GA - also GA auf Vorrat! Ich kann gar nicht so viele !Ausrufungszeichen! setzen, wie nötig wäre!

Mal sehen, wem man das alles zur Kenntnis geben kann/muss!


Gruss

Sekundant
 
...und was wäre es schön einfach, wenn man dieses "vielen Dank" mit einem Klick hätte erledigen können!

@oohpss:
Deine Idee gefällt mir: lass uns doch einen GA unter Vertrag nehmen, der die entsprechenden GA "vorhält", die wir brauchen - die Wahrheit intereesiert offensichtlich diesbezüglich eh niemanden hierzulande... :mad:

Danke für deinen Hinweis... ich bin in meinen Grundfesten einmal mehr erschüttert und verliere meinen Glauben an (fast) alles.

Entsetzte Grüße
greek

PS: @oerni: ich stimme dir völlig zu - leider muss ich das so schreiben, Danke und Waage gibt´s ja nun nicht mehr
 
Das Honorar ist geringer wie man meint

Hallo zusammen,

wir hatten die Gelegenheit den Gutachterauftrag zu lesen.

Darin hiess es bezüglich Honorarabrechnung:
"Für Ihr Gutachten können Sie bis zu 63,36 € honoriert werden. Darüber hinausgehende erforderliche Sonderleistungen können nach den einfachen Sätzen des Gebührenverzeichnisses zur Gebührenordnung für Ärzte - GOÄ berechnet werden (§ 11 GOÄ). Für die Befundung fremder Röntgen-, EEG-, EKG oder vergleichbarer Aufzeichnungen können Sie bis zu 19 € (einschliesslich Schreibgebühr) abrechnen."

Also so richtig reich wird man als Arzt hierbei nicht, wenn man bedenkt, dass die Untersuchung mindestens 1 Stunde dauert, Fremdbefunde begutachtet werden müssen und das Ganze dann noch als eigenes Gutachten zu erfassen ist, auch wenn dieses Gutachten auf Basis einer vorhandenen Textvorlage eigentlich "nur" angepasst werden muss/müsste.

Selbst wenn der Arzt es schafft durch "Sonderleistungen" im Einzelfall sein Honorar zu verdoppeln, kommen hier keine 200 € pro Gutachten raus, die amtliche Vorgabe bleibt hierbei unter 100 €.
Bei 1.000 Gutachten/Jahr sind dies max. 100.000 €, bei 220 Abeitstagen im Jahr rund 4 bis 5 Gutachten am Tag.

Dies erklärt eigentlich, warum Gutachten manchmal "schlampig" (zum Nachteil des Unfallopfers) sind, da man für dieses Honorar keine umfassende Leistung (tiefergehende Hinterfragung der gesundheitlichen Probleme) erwarten kann.

Wir waren offen gesagt sehr überrascht, wie gering dieses Honorar ist und wie umfassend trotzdem die medizinische Untersuchung war.
Auch das Gutachten selbst und das Arztgespräch (z. B. Hinweis auf eine Baustelle, die uns noch gar nicht bewusst war) bei dem Termin waren eigentlich fair.
Verstanden haben wir das Ganze bis heute nicht.

Gruss
Mope
 
.....
Also so richtig reich wird man als Arzt hierbei nicht, wenn man bedenkt, dass die Untersuchung mindestens 1 Stunde dauert, Fremdbefunde begutachtet werden müssen und das Ganze dann noch als eigenes Gutachten zu erfassen ist, auch wenn dieses Gutachten auf Basis einer vorhandenen Textvorlage eigentlich "nur" angepasst werden muss/müsste......

Da wird dann halt rationalisiert. Die Untersuchung gestrafft und durch Dritte durchgeführt. Fremdbefunde nicht linientreuer Genossen ignoriert, da ja selber untersucht wird und die eh schon bekannten Befunde der linientreuen Genossen untermauern ja ehe das eigene Seriengutachten.
Da werden dann im Idealfall 4 Probanden pro Stunde parallel abgearbeitet und dann stimmt auch nach Abzug aller Kosten die Rechnung wieder.

:D
 
Hallo Micha,

wir können jetzt nicht beurteilen, wie dies bei anderen Gutachtern gemacht wird.

Unser Gutachter war kein reiner Gutachter, sondern hatte noch eine "normale" Praxis, die parallel geöffnet war.
Er dürfte daher gar keine Kapazitäten für 1.000 Gutachten/Jahr haben.

Wir mussten auch nicht lange im Wartezimmer warten bis wir dran kamen und der ganze Termin dauerte ca. 1,5 Stunden.
Der Arzt war nett und sachlich und vor Allem: die meiste Zeit selbst dabei, führte auch alle Untersuchungen selbst durch.

Lediglich während die ergänzenden Röntgenaufnahmen ("Sonderleistungen") erstellt wurden, war er vermutlich mit einem oder zwei anderen Patienten parallel zu Gange und wir saßen dann nochmals kurze Zeit im Warte- bzw. Besprechungszimmer.

Wir denken aber auch, dass wir hier einfach etwas Glück hatten; auf jeden Fall hatten wir uns nach dem langen Termin und in Kenntnis der Honorarvorgaben schon gefragt: "Von was lebt der eigentlich".

Ganz klar: Auch wir haben unsere grundsätzlichen Vorbehalte zu dem ganzen Thema "Gutachten" und finden in jedem bisher erstellten Gutachten durchaus Punkte, denen wir nicht zustimmen.
Im Ergebnis waren die "amtlich" veranlassten Gutachten aber bisher fair und nicht erkennbar auftraggebergetrieben.

Dass es andere Fälle gibt, wo die Begutachtung 3 Minuten dauert und der Gutachterbericht entsprechend aussieht, wurde im Forum in anderen Beiträgen schon oftmals ausgeführt.

Vermutlich gibt es einfach solche und solche Gutachter und den Verantwortlichen in den Ämtern ist dies im Einzelfall vielleicht sogar gar nicht bewusst.

Die grundsätzlichen Vorbehalte bei 1.000 Gutachten/Jahr bleiben auch bei uns bestehen, allerdings dürfte der Erlös weit unter den in der Thread-Überschrift genannten 500.000 € liegen.
Dies sollte uns hier einfach bewusst sein.

Gruß

Mope
 
@ MoPe
danke für deine erklärenden Zeilen. Ich glaube das es bei der Sache, die das Jobcenter da vergeben möchte, um etwas anderes gehen muss. So einen Auftrag bekommt gar kein Arzt nebenher hin.
viele Grüße!

Micha
 
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