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Abrechnung von Rettungsdiensteinsätzen?

seenixe

Super-Moderator
Mitarbeiter
Registriert seit
31 Aug. 2006
Beiträge
8,877
Ort
Berlin
Hallo,
gerade aus dem Urlaub wiedergekommen durfte ich heute folgende Mitteilung lesen:

Abrechnung von Rettungsdiensteinsätzen

Information zur Abrechnung von Rettungsdiensteinsätzen der Berliner Feuerwehr für Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen

Die gesetzlichen Krankenkassen haben die seit circa 20 Jahren bestehende Vereinbarung zur direkten Abrechnung von Rettungsdiensteinsätzen mit Ablauf des 30. Juni 2012 gekündigt. Das bedeutet, dass es der Berliner Feuerwehr ab dem 1. Juli 2012 nicht mehr möglich ist, die Gebühren für einen Rettungsdiensteinsatz der Berliner Feuerwehr wie bisher unmittelbar mit der jeweils zuständigen gesetzlichen Krankenkasse abzurechnen.

Aus diesem Grunde erhalten die Patienten bzw. Gebührenschuldner ab dem 1. Juli 2012 den Gebührenbescheid unmittelbar mit der Bitte, die entsprechende Gebühr auf eines der genannten Konten unter Angabe des Buchungszeichens 0565/11152, der ID-Kenn.-Nr. und dem Namen des Leistungsnehmers einzuzahlen.

Es besteht die Möglichkeit, die Erstattung bei der jeweiligen gesetzlichen Krankenkasse zu beantragen. Damit dafür genügend Zeit zur Verfügung steht, räumt die Berliner Feuerwehr – anders als im Gebührenbescheid vorgesehen – sechs Wochen nach Erhalt der Zahlungsaufforderung für den Ausgleich ein.

Im Klartext heißt dies: Die gesetzlichen Krankenkassen vertreten die Meinung, dass nicht alle Einsätze der Notfallrettung notwendig sind und deshalb auch nicht erstattet werden müssen.
Ich glaube schon, dass einige Patienten auf ihren Kosten sitzen bleiben werden.
Was kostet dies zukünftig für die Patienten?
Eine Fahrt mit dem Rettungswagen in das nächste Krankenhaus kostet zum Beispiel 281,43 Euro. Fällt nur eine Vor-Ort-Behandlung an und kein Transport, kostet es trotzdem den selben Betrag. Kommt es dann noch zum Notarzteinsatz sind noch einmal knapp 350 Euro fällig.

Ich hoffe mal, dass meine Berliner Mitbürger schon kräftig sparen, Feuerwehr gleich Öffentliche Behörde = gnadenloses Eintreiben ohne Rücksicht auf Verluste.

Hauptsache wir haben noch ein paar Milliarden Euro für eine sanierungsbedürftige Bank übrig....
Verstehe einer den Schwachsinn...

Gruß von der Seenixe

PS. Überprüft mal, ob dies nicht in Eurer Kommune auch so ist und ihr bloß noch nichts davon wisst. Die Regelung kann ja eigentlich nicht nur einerKommune gegenüber gekündigt werden.
 
Hallo seenixe,

ich bezweifle zwar, dass das so rechtens ist, aber es ist ja wohl nun einmal jetzt so... bis sich jemand juristisch dagegen wehrt und vielleicht, eventuell (oder auch nicht) Recht bekommt! :mad:

Wenn icke Berliner wär´ würd ich glaub´ich bei meiner GKV mal schriftlich nachfragen, wie ich im Notfall verhalten soll, bzw. wen ich dann anrufen soll. Auf DIE Antwort wär´ ich dann ja mal gespannt! ;):D

"PS. Überprüft mal, ob dies nicht in Eurer Kommune auch so ist und ihr bloß noch nichts davon wisst. Die Regelung kann ja eigentlich nicht nur einerKommune gegenüber gekündigt werden."

Also bei uns in Rheinland-Pfalz ist es zumindest bis vor ein paar Wochen NICHT so gewesen... hier in der Provinz ist also in diesem Bereich, im Moment zumindest noch "alles relativ normal".

Immer nachdeklicher werdend, wo das alles noch hinführen soll, grüßt
greek69
 
Hallo,

nein es war weder ein Scherz, noch so richtig lustig, was da auf die Berliner zurollen sollte.
Aber heute gab es zum Glück Entwarnung:
Der Streit um die Bezahlung von medizinischen Notfalleinsätzen in Berlin ist beigelegt. Ab sofort werden Rettungsdiensteinsätze wieder direkt zwischen Feuerwehr und Krankenkassen abgerechnet. Darauf hätten sich Berlins Innenverwaltung sowie Vertreter von Feuerwehr und Krankenkassen geeinigt, heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten gemeinsamen Erklärung. Abgeschlossen worden sei eine Interimsvereinbarung, die bis auf weiteres gelte. Seit vergangenen Sonntag hatte die Feuerwehr gesetzlich versicherten Patienten Notfalleinsätze direkt in Rechnung gestellt. Die Patienten sollten sich dann die Beträge von ihrer jeweiligen Kasse erstatten lassen.
"Ich freue mich, dass es uns gemeinsam mit den Krankenkassen gelungen ist, ein gutes Ergebnis für die gesetzlich versicherten Notfallpatienten zu erzielen", sagte Innensenator Frank Henkel (CDU). Die Rückkehr zum bewährten Abrechnungsverfahren sei eine patientenfreundliche und soziale Lösung im Sinne der Betroffenen. Auch jene einzelnen Rechnungen, die die Feuerwehr seit dem 1. Juli bereits verschickt hat, zahlt den Angaben zufolge die jeweilige Krankenkasse.

Gruß von der Seenixe
 
Hallo,

das ist keineswegs ein neuer Einfall der Krankenkassen.

Sie versuchen es immer wieder.

Meine Schwiegereltern sollten bereits vor Jahren den Einsatz eines Rettungswagens zahlen, den meine Schwiegermutter gerufen hatte, nachdem mein Schwiegervater einen Atemstillstand hatte.

Als die Rechnung für den Rettungswageneinsatz ins Haus flatterte, wollte meine Schwiegermutter die in Höhe von 380 € sogar noch bezahlen. Schließlich habe man ihrem Mann so ja das Leben gerettet.

Zum Glück bin ich ja nicht schüchtern, wenn es um solche Sachen geht...

Viele Grüße

Derosa
 
...das liebe Geld....

...ja, ja - die KK's versuchen es immer wieder - aber wir müssen uns da ganz im klaren sein, das es sich hierbei immer um sogenannte "Schreibtischtäter" handelt, die sich auf das Gesetzt ihrer Rechenmaschinen berufen....

....im realen Leben haben diese "Täter" nicht Ansatzweise etwas verloren, leider aber müssen wir uns oft nach IHNEN richten....leider.

Keiner braucht in Deutschland Angst haben, das ER/SIE/ES nicht gerettet oder geborgen wird - sollte es doch einmal so sein, handelt es sich um Verfehlungen Einzelner, die nach geltendem Bundesrettungsdienstgesetzen auch schwer geahndet werden!

Schlimm finde ich, das solche Meldungen immer erst einmal durch Medien etc. pp. verbreitet werden, bevor es da wirklich zu einem Abschluß der Verhandlungen gekommen ist..........das verunsichert ALLE und verursacht unnötig extra Probleme, bis hin zu unterlassener Hilfeleistung oder Rettung, da eben begründete Angst vor Kostenübernahme vorliegt.

Leute, das kann Menschenleben kosten! Evtl. sogar Euer Eigenes!
(...was furchtbar traurig und tragisch wäre....)

Medien, die solche Nachrichten verbreiten handeln rücksichtslos und skrupellos im Sinne der Ethik (meine Meinung!).

Habt nie Angst Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei zu rufen - immerhin erlauben wir diesen Mitmenschen in Uniform über unsere Steuergelder ein (duch Sie selbst gewolltes) Leben mit einem fast krisensicheren Job zu erleben - niemand von Ihnen wurde gezwungen diesen Dienst zu tun (ich beziehe das jetzt auch auf mich selbst! - ich wußte, was mir bevorstand!).

Das man mich jetzt so behandelt, wie man mich behandelt - steht auf einem anderen Blatt - das hat mit "Interna" und BG/Versicherung zu tun - nicht mit gültigen Rettungsdienst und/oder Polizeigesetzen.

Wer Interesse hat kann mal hier einlesen:

Gesetz über die Notfallrettung und den Krankentransport
(Rettungsdienstgesetz - RDG)
Vom 29. November 1991

http://www.gesetze-rechtsprechung.s...hoprod.psml&max=true&aiz=true#jlr-RettDGSHpP8

Zum 06.07.2012 aktuellste verfügbare Fassung der Gesamtausgabe

Das gilt jetzt für Schleswig-Holstein......solche Gesetze gibt es aber auch für alle anderen Bundesländer.

Interessant ist hier der §8 in der Ausgabe für S.-H. - Thema: Finanzierung


Wer noch mehr Interesse hat, kann die einzelnen Gesetze für sein Bundesland lesen.

Bei Google einfach das Wort Rettungsdienstgesetz eingeben und als Zusatz das eigene Bundesland dahinter - so findet es sich ganz einfach.

Ich hoffe, es beruhigt Euch ein wenig. Habt keine Angst vor 110 und 112 sowie vor den gültigen Nummern der Kreisrettung und deren Leitstellen!
Ihr rettet Leben - Eures, das Eurer Lieben und das von Menschen und Tieren, die dringend Hilfe benötigen!

Brommel :)
 
Hallo Brommel,

zum Glück haben auche meine Schwiegereltern erkannt, dass es nicht normal ist, dass man selber zu Kasse gebeten wird, wenn man Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei usw. ruft.

Mein Schwiegervater hat sich dazu schon ein paar Takte von mir anhören müssen, als er letztes Jahr zuerst mich anrief, um mir mitzuteilen, dass es meiner Schwiegermutter gar nicht gut gehe...

Viele Grüße

Derosa
 
@ Derosa....

...ja, das ist so eine Sache mit den Anrufen bei 110 und 112 - ich kann mir überhaupt nicht erklären, warum viele gerade ältere Menschen so eine Angst, bzw. Furcht davor haben....

.....erklären könnte ich es mir nur mit der Tatsache, das eben viele "Ältere" den Polizisten in Ihrer Jugend eben noch als "Respektsperson" erlebt haben und nicht als "Hau drauf in Uniform" oder als "Prügelknaben/mädel" für gefrustete Jugendliche und Halbstarke, bzw. Angetrunkene.....selbst ca. 12 Jährige haben z.B. mich angespuckt, haben wir versucht in Demo-Bereichen zu "retten".....und WIR waren nur in Rettungsdienstbekleidung - das ist bestimmt keine angsteinflößende.........Uniform - sondern "leuchtorange", oder rot....es ist eben alles Erziehungssache....

Vorgestern erzählte eine Nachbarin meiner Frau, das sie unseren Nachbarn (einen 85 j. alten Herrn) schon 3 Tage nicht gesehen hätte....jetzt, bei Tropenwetter und Schwüle.....aber die Hunde bellen den ganzen Tag....

...ja, schön, dachte ich, als mir das meine Frau erzählte - "und? hat sie mal dran gedacht, die Kollegen zu benachrichtigen"? fragte ich - "nein", sagte mir meine Frau, "SIE mag da nicht anrufen.....

....genau so ein Fall, wo Mitmenschen dann in der Wohnung liegen und eben leider sterben....

Gut - hier klärte es sich dann auf, weil ich mich erinnerte, das wir ja die Mobilnummer der Tochter im Telefonbuch hatten - also rief ich bei IHR an und fragte vorsichtig die Situation ab - Opa war mit Enkeltochter unterwegs - für 2 Tage. "Und die Hunde"? - fragte ich? "ja, die haben ausreichend Futter und Wasser - zum "Punkt, Punkt" machen können die Hunde in den Stall - das machen die sonst auch da"! - kam die Antwort.

Na, klasse - dachte ich nur - Hunde allein (schlagen natürlich bei jedem Pieps an....) und Opa, der sonst jeden Tag auf der Bank sitzt, vor dem Haus.........ist auf'm "Swutsch" (für Nichtnorddeutsche - SWUTSCH = macht einen drauf....genießt das Leben....).

So kommt es dann natürlich zu Fehl-Alarmen - aber lieber so als wenn Opa da tagelang in seiner "Lache" liegt und Fliegen anzieht....was ja ganz natürlich wäre....

Dieser Einsatz hätte nichts gekostet (klar, den Steuerzahler, ja...) aber nicht den Anrufer und sogar nichtmal den Verursacher - also Opa!

Es gibt natürlich Gemeinden bzw. Komunen, die versuchen dann diesen Einsatz über eine "Gebühren-Note" abzurechnen - aber das ist nach geltendem Gesetz nicht zulässig! Eine Klage dagegen hätte absolut Erfolg.

Leider gibt es aber Bürger - die .........zahlen eben lieber, als Widerspruch einzulegen (ist ja i-wie auch verständlich)....aber genau DAS veranlaßt dann die Schreibtischtäter auf Gemeinde- oder Komunenamt eben weiterhin Gebühren-Noten auszustellen.....oft wird aber auch aus Unwissenheit bezahlt.

Schlimm ist es nur - das sich der Staat da eben nicht selbst auf die Finger schaut.....aber was verlange ich da.....nicht mal unsere "beschützenden Organe" (aktuelle Diskussion....) - sind sauber....oder?

Aber Angst, oder Furcht braucht Niemand hier vor Pol. F. und Rettung haben!

...nun werde ich erst einmal am Telefon versuchen unserer lieben Nachbarin zu erklären, das Sie doch das nächstemal die Kollegen ruft....besser einmal zu viel, als einmal zu wenig! Der Opa ist nämlich sonst "Tagessitzbanktreu" - immer da - nie krank und schon gar nicht auf'm "Swutsch".....

Brommel.....

P.S. .......der heute morgen wieder die Zeugen Jehovas an der Tür hatte - als Sie mir an der Videoklingel erklärten, das SIE mich doch retten wollen, meine Seele usw...überlegte ich kurz, ob es zu vermessen wäre, um die Rettung unseres Gartens zu bitten - Rasen müßte kürzer und Wildkraut ist auch schon wieder überlang! :D - ach nee - dachte ich - sind ja auch nur arme Seelen - warum ärgern.....stellt Euch vor, Ihr müßtet tausende von Seelen retten bevor Ihr ins Paradies dürftet - boah.....wie müüüühsam.....WER verdient da bloß dran
 
Hallo zusammen,

Angst vor 110 und 112 hatte ich nie und werde sie nie haben.

Ich weiß nicht wie oft ich diese Nummern schon gewählt habe, um Hilfe für Menschen zu bitten.

Auch wenn ich weiß, dass er wahrscheinlich betrunken ist, aber kann er nicht auch einen Herzinfakt oder eine andere Krankheit haben.

Ein Patient der
Epilepsie hat erzählte mir, dass er in Augsburg bei einem Volksfest zusammen gebrochen ist. Er konnte sich nicht mehr bewegen, hat aber mitbekommen wie die lieben Mitmenschen dachten und sich über ihn äusserten..... " Lass die versoffene Sau doch liegen "

Ich denke es wird immer schlimmer, vorallem die, die beim Unfall, mit oder ohne Verletzte/Tote, ihr Handy zücken und alles aufnehmen.

Da kann ich nur sagen " Wie arm seid ihr an Geist " :rolleyes:


Darum keine Angst vor 110 & 112 , sie kommen und helfen, falls es nicht so schlimm ist, kommt oft noch ein netter Spruch über die Lippen.


Schönes Wochenende :)
Artur


 
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