Grüß Dich, Terenceab,
runter vom Gas! Versicherungen probieren's immer wieder. Da steckt nämlich etwas dahinter, nämlich: man verbreitet Ärger, damit Du Dich ärgerst. wer lange genug geärgert wird, der ist irgendwann einmal bereit, den ganzen Krempel hinzu werfen. Genau davor schützen wir uns. Du erklärst Dich nämlich ganz bewusst nicht, sondern stellst das ins Forum und schaust dann, was an Tricks daherkommt.
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Am ehesten realistisch ist der Einwand bei den Krankenhaus-Zuzahlungen. Hier würde mich interessieren: Bitte betrachte die letzte Zeit vor dem Unfall. Wie viel hatte das Ehepaar Terenceab netto im Monat zur Verfügung? Bitte Runde auf volle Euro auf oder ab. Raucht einer von Euch?
Dieses Problem kann man nämlich mithilfe von Statistik bearbeiten, auf einem gewissen Teil wirst Du aber sitzen bleiben, denn der Gedanke, dass Du jetzt nicht die teure Butter, Kaviar und Sekt zu Hause gespart hast, als Du nicht zu Hause gewesen ist, ist nämlich grundsätzlich gesehen schon richtig. Das nennt man dann „Vorteilsausgleich“, aber langsam: Dann muss man erst einmal sehen, ob die Versicherung den Vorteil nicht zu hoch eingeschätzt hat, den sie da ausgleichen will, das macht sie nämlich gerne.
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Weit würde mich interessieren, wie Du denn den Weg von zu Hause in die Arbeit und wieder zurück bewältigt hast. Wie weit war das (einfache Strecke), und mit welchem Verkehrsmittel hast Du das zurückgelegt? Das frage ich deshalb, weil auch bei diesem Thema häufig mit einem Vorteilsausgleich gearbeitet wird, auch da habe ich schon viel bewegen können. Vor allem gibt es da einen beliebten Trugschluss aufgrund einiger OLG Urteile, die man aber gut unterlaufen kann. Das ist so sicher, dass es eher wahrscheinlich ist, dass der englische König demnächst die Monarchie abschafft.
die Versicherung plant mit Sicherheit, Dir die Ersparnis vorzuhalten, weil Du jetzt nicht mehr arbeiten musst, sparst Du Dir bares Geld. Auch an diesem Gedanken ist grundsätzlich etwas dran, aber: sich deshalb pauschal 10 % abziehen zu lassen, das ist so nicht akzeptabel. Aber da müsste ich erst mal erfahren, wie Du in der Arbeit und wieder nach Hause gekommen bist.
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Das Thema "Deine Frau soll Dich kostenlos fahren" ist nicht akzeptabel.
Das löst den Gedanken aus, dass man wegen dieses einen kleinen Postens eine Klage einreicht (!), das führt nämlich dann häufig dazu, dass sofort bezahlt wird, inklusive Zinsen und Kosten). Ich habe gerade eben so einen Fall wieder gesehen. Dann hat aber die Versicherung die Chance gehabt, etwas zu lernen: "Mit Terencab keine schwachen Witze machen, der Mann ist wehrhaft und schlägt zurück."
So gesehen hat auch eine kleine Klage durchaus Sinn, man verschafft sich damit der Respekt für alles weitere.
(Das Dumme ist, dass das für Deine Anwältin ein schlechtes Geschäft ist. Denn was sie für diese Klage bekommt, ist schlicht lachhaft. Dennoch: Zeigt man, dass man sich nicht auf der Nase herumtanzen (not to make a fool of oneself) lässt, und zwar von Anfang an, dann steigen die Chancen, dass die Versicherung in Zukunft etwas vorsichtiger ist mit ihren Ausreden.)
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Ähnlich würde ich mit den Zulassungskosten vorgehen. Bevor man aber da los schlägt, es gibt Fälle, in denen kann man immerhin vertreten, dass bei den Abmelde- und Zulassungskosten Abzüge gemacht werden. Was war denn Dein Auto vor dem Unfall noch wert? Stand sowieso bevor, dass Du Dir ein neues Auto kaufst? Hast Du ein Auto gekauft, das deutlich mehr mehrt war als Dein altes kurz vor dem Unfall?
Dann sehen wir weiter.
Revenge is a sweet thing (Rache ist süß).
ISLÄNDER