Hallo pinguinfrau,
die Sache mit dem Orthopäden ist bei mir über zehn Jahre her. Beschwerden hatte ich schon davor, seit einem Unfall in der Kindheit.
Nach dem Einrenken ging es mir mehrere Monate ziemlich schlecht. Gesprochen habe ich nicht mehr mit dem Orthopäden und ich weiss heute auch gar nicht mehr, bei wem ich damals eigentlich war. Viele Jahre habe ich danach einen Bogen um Ärzte gemacht. In den Folgejahren gab es auch immer wieder Intervalle mit ziemlich wenig Beschwerden. Allerdings haben die Beschwerden, auf lange Sicht gesehen, leider doch zugenommen und seit einigen Jahren kommt es zu immer massiveren Symptomen, so dass ich inzwischen auch um eine genauere Aufklärung bemüht bin, um eine Prognose zu bekommen und möglichst einen Therapieansatz zu finden, bei dem Risiko und Nutzen in einem sinnvollen Verhältnis stehen.
Ich würde Dir gerne etwas Positiveres schreiben, aber der Weg ist alles andere als leicht. Kopfgelenksverletzungen werden in der Medizin höchst emotional diskutiert und Du wirst nicht wenigen Ärzten begegnen, die schlichtweg nicht daran glauben, dass es das gibt, dass das solche Symptome machen kann und so weiter. Es gibt Studien, die sehr zum Nachteil Betroffener sind und die die Meinung der Ärzteschaft stark geprägt haben. Nach dem Motto: Das ist erwiesen, dass das anatomisch unmöglich ist, also kann das nicht sein. Du wirst das Glück brauchen, einen Arzt zu finden, der den Mut hat, selbst zu denken und das, was er von vielen Seiten hört, kritisch zu hinterfragen.
Mir selber tut es gut, zu wissen, dass ich nicht alleine bin und mich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Ich habe hier schon viele gute Hinweise bekommen und hier im Forum wurden schon viele Informationen zusammengetragen. Schreibe hier weiter! Wenn Du 25 Beiträge geschrieben hast, kannst Du auch private Nachrichten schreiben und empfangen.
Wenn Dein MRT im Submillimeterbereich gewesen wäre, würde mich das wundern und Du hättest wirklich Glück gehabt. Hast Du die CD? Falls nein, besorge sie Dir unbedingt. Dann kannst Du mal nach der Schichtdicke schauen. Wurde das MRT vor oder nach dem Einrenken gemacht? Falls Du noch kein MRT von der Zeit nach dem Einrenken hast, würde ich mich darum bemühen, dass eines gemacht wird. Ich bin inzwischen selber unsicher, was dafür das Beste ist. Die Radiologen, die das Upright MRT anbieten, haben sicherlich mehr Erfahrung in der Interpretation der Befunde als die meisten anderen Radiologen und nehmen sich meiner Einschätzung nach auch mehr Zeit. Auch werden noch mal andere Schnittebenen gewählt. Allerdings hat das auch zur Folge, dass die meisten anderen Ärzte auf die Bilder schauen und sagen: "Das kann ich nicht beurteilen. Solche Bilder habe ich noch nie gesehen". Insofern ist es auch mit diesen Bildern nicht unbedingt einfach, weiterzukommen. Du siehst, die optimale Lösung habe ich auch noch nicht gefunden.
Ich reagiere übrigens selbst dann manchmal sehr stark, wenn nur über die Peripherie (Bein, LWS etc.) ganz leicht Bewegung in die obere HWS gebracht wird. Direkt an meine obere HWS lasse ich niemanden mehr heran, das ist mir zu gefährlich.
So viel für den Moment. Ich freue mich auf den Austausch!
Viele Grüße,
odyssina
P.S.: Hier im Forum sind wir mit der Nennung von Ärztenamen tendentiell etwas vorsichtig (es sei denn, es geht darum, vor Ärzten zu warnen). Man weiss ja meist auch nicht, ob es den Ärzten so recht ist, wenn sie im Internet genannt werden...