Bin nicht sicher ob dies der richtige Thread für meinen Tip ist, falls es einen besseren gibt, können die Admis das sicher verschieben:
Jeder der nach einer Operation, z.B. an Hand oder Fuß unter Anlage einer sog. Tourniquetsperre (Blutleere) hinterher unerklärliche Beschwerden wie diffuse Missempfindungen, Sensibilitätsstörungen, Taubheitsgefühle hat, die nicht eindeutig zuzuordnen sind, sollte schleunigst einen Neurologen aufsuchen zur Abklärung, ob durch eine unsachgemäße Anlage der Butleere möglicherweise ein Nervenschaden verursacht worden sein könnte. Dann kann sich auch ein ähnliches chronisches Schmerzsyndrom oder ein CRPS wie bei einer unmittelbaren Nervverletzung entwickeln, auch wenn keine direkten Nervenausfälle nachgewiesen werden können, da die Leitungsbahnen selbst intakt geblieben und "nur" druckgeschädigt sind bzw. die bindegewebige Hülle des Nerven geschädigt ist, was aber genauso schmerzhaft sein kann, als wenn der Nerv selbst verletzt wäre.
Der Nachweis ist sehr schwer zu führen und gelingt am ehesten, wenn frühzeitig auffällige Nervenleitgeschwindigkeitsmessungen dokumentiert sind. Im späteren Verlauf sind diese Messungen meist wieder unauffällig trotz des Schadens, der auch nicht immer bildgebend nachgewiesen werden kann. Bei solchen Blutleere müssen besondere essentielle Sorgfaltspflichten erfüllt werden und Höchstgrenzen zu Druck und Dauer eingehalten werden, die oft nicht angemessen beachtet werden zum Nachteil Betroffener. Hilfreich sind in dem Fall Anästhesie-Protokoll und OP-Bericht, wo das alles dokumentiert sein muss. Selbst die Ärzte denken da hinterher nicht dran, weil sie es für unwahrscheinlich halten, insbesondere bei sog. "Bagatell-OP's" wie z.B. Karpaltunnel, Schnappfinger, Dupuytren etc.
Hilfreicher Artikel schon von 2014, aber immer noch aktuell dazu:
Iatrogene Nervenläsionen - Artikel dort als pdf abrufbar