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Besuchte Verhandlungen vor dem eignen Gerichtstermin.

Hast du andere Gerichtsverhandlungen zur Information vor deiner eignen besucht?


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Micha

Administrator
Mitarbeiter
Registriert seit
6 Juni 2006
Beiträge
1,890
Hallo
ich halte es für sehr wichtig sich vor dem eigenen Gerichtstermin, mal ein paar andere Verhandlungen anzusehen. Wie habt ihr es gehalten?
Viele Grüße!

Micha
 
Hallo Micha :) hallo allerseits :))

die Erkenntnis, daß es wichtig ist, vorher bei Gericht sich die Vorgehensweise anzuschauen ist mir während meiner vielen Verfahren gekommen.

Also eine sehr späte Erkenntnis !

Die letzte Gerichtsverhandlung, die ich besucht habe, (gestern) hat mich vollkommen ausgepowert, so viele Erinnerungen müßen jetzt erst mal verarbeitet werden.

fliedertigerische Grüße :p:p:p
 
nunja,
wie das so ist.
wenn ich meinen anwalt vorher in einer verhandlung hätte beobachten können, hätte ich ihn mit sicherheit nicht mandatiert.
das ist die eine seite.
die andere,
wer denkt denn schon, dass sein prozess in die hose geht?
man muss bei solchen prozessen ja auch alle geislein beieinander haben und wissen worum es geht.

selbst heute könnte ich mich nicht mit anderen prozessen identifizieren.
heute weiss ich, warum ich verloren habe.
nämlich, weil das urteil schon vorher fest stand.
diese erfahrung kann ich nicht in anderen prozessen als zuschauer machen.
mfg
pussi
 
Hallo pussi :)

Dein Beitrag zeigt, wie wichtig es ist, im Vorfeld über den Ablauf während einer Verhandlung Bescheid zu wissen.

Wenn Du zum Beispiel bei der gestrigen Verhandlung dabei gewesen wärest, dann hättest Du das Raunen und das Entsetzen der anwesenden Besucher hören und bemerken können. Die junge Richterin hat die öffentliche Verhandlung ein paar Minuten verspätet eröffnet, so daß kurz vor Ende der vorgesehenen Zeit schon die nächsten Kläger in den Saal eintraten und voll mitbekamen, daß hier ein vorgefertigtes Urteil gesprochen wurde.

In einem anderen Thread hast Du beklagt, daß Du davon nichts mitbekommen hast, daß "protokolliert" wurde. Eventuell aus Unerfahrenheit oder weil die Eindrücke insgesamt zu heftig waren ?

Ich habe mir ja zur Vorbereitung auf mein Verfahren wegen der Rentenabschläge schon eine Verhandlung vor dem Sozialgericht Frankfurt/Oder angeschaut und festgestellt, welch harmonischer Umgang mit den Rechtsanwälten der Rentenversicherung Bund geführt wird. Beeindruckend. !

fliedertigerische Grüße :p:p:p
 
hallo, fliedertiger

zitat:

"In einem anderen Thread hast Du beklagt, daß Du davon nichts mitbekommen hast, daß "protokolliert" wurde. Eventuell aus Unerfahrenheit oder weil die Eindrücke insgesamt zu heftig waren ?
"

das habe ich nicht geschrieben, sondern, dass das protokoll nicht abgespielt wurde.
habe mir nun das protokoll zusenden lassen wollen - statt dessen erhielt ich eine niederschrift zum rechtstreit.
diese niederschrift kann nicht übereinstimmen mit der auf band aufgenommenen verhandlung. sie wurde auch nicht vorgespielt.
eine niederschrift ist doch kein protokoll, oder?

sicher wäre es besser, sich vorher, durch gerichtsbesuche die scheu oder den behördenrespekt nehmen zu lassen.
aber, wie gesagt, hinterher ist man schlauer - oder auch nicht.
mfg
pussi
 
Hallo Pussi:),

ich habe gelernt das eine Niederschrift oder ein Protokoll wahrheitsgmäß das wieder geben muß was geredet und vereinbart wurde. Es wird auch vom Schriftführer mit Datum , Uhrzeit und Unterschrift versehen und ist Bestandteil einer jeder Sitzung und haben Beweiskraft vor Gericht.
Es sitzt ja in jeder Verhandlung ein Protokollführer der die gesamte Sitzung mitschreiben muss.
Selbst in Versammlungen der Parteien oder Kleingärtner ist eine Niederschrift vorgeschrieben, damit kann immer nachgewiesen werden, was gesagt und wie abgestimmt wurde. Legt einer Beschwerde ein, wird die Niederschrift oder das Protkoll hinzu gezogen.
Gruß Buffy07
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo, buffy

uhrzeit von beginn und ende.

wie komme ich an das protokoll?

mfg
pussi
 
Hallo Pussi,:):)

wenn ich mich nicht irre, ist das Sitzungsprotokoll Bestandteil deiner Gerichtsakte. Der Richter muss es auch unterschreiben, er diktiert ja auch entsprechende Dinge dem Schriftführer ins Protokoll.
Gruß Buffy07
 
hallo, buffy

wenn es den selben inhalt hat, wie die niederschrift, nützt mir die gerichtsakte auch nichts.
ich würde gerne an die band-aufnahme kommen wollen.
wielange wird den sowas aufgehoben?

mfg
pussi
 
Hallöle

Also ich war von meinen eigene Verhandlung mal abgesehen in den 15 Jahren bei 11 Sitzungen und das bei drei verschiedenen Sozialgerichten.

Davon 7 SG und 4 LSG Sitzungen.

Die SG Sitzungen laufen alle nach dem gleichen Schema ab und keiner der Prozesse wurde zu Gunsten des Klägers entschieden und es war für jeden ersichtlich das die Ergebnisse schon vor Prozessbeginn fest standen.

Bei den LSG Prozessen dasselbe Spiel und selbst da hätte eine Zustellung des Urteils auch genügt den das Ergebnis stand von vorn herein fest!

Vor allem war ich über das zurückhaltende Verhalten der Anwälte schockiert und fragte mich jedesmal für was diese Anwälte überhaupt anwesend sind.

Wir werden von diesem unserem so genannten Sozialstaat regelrecht Verarscht und wenn wir nicht bald etwas gemeinsam dagegen unternehmen wird sich daran auch nichts ändern.

Grüssle
 
Hallo,

ich war an 3 Sitzungstagen beim SG Köln bei jeweils mehreren Verhandlungen der Kammer, die später auch meinen Fall verhandelte. Einerseits war es gut diese Atmosphäre im Gericht und den Ablauf einer Verhandlung mal zu erleben, was einem zur eigenen Verhandlung etwas die Nervosität nimmt.

Andererseits, wie schon in mehreren Treads beschrieben, hatte auch ich hinterher bei fast allen Verhandlungen den Eindruck, dass das Urteil vorher schon feststand. Später dann auch bei meiner Eigenen!

Was mich am meisten störte war, dass die beiden Leienrichter erst bei Verhandlungsbeginn vom Richter in den Fall eingewiesen werden. Soweit ich weiß ist das zwar vorschriftsmäßig, jedoch blieb bei mir nach diesen Einweisungen ein ungutes Gefühl zurück. Vor Allem nachdem ich mehrere Sitzungen miterlebt hatte. Und das weil ich als neutraler Beobachter den Eindruck hatte, dass der Richter dabei den bis dahin ahnungslosen Leienrichtern (was den Fall betrifft) seine vorgefasste Meinung suggerierte und während der Verhandlung von Diesen bei Ausführungen des Richters nur Kopfnicken und kaum Nachfragen kamen.

Da ist es sicherlich nicht schwer sich vorzustellen, wie dann die anschließende Beratung im stillen Kämmerlein vonstatten geht!

Grüße von
IngLag
 
Hallo
ich habe in den letzten 15 Jahren vielleicht 100 oder mehr Verhandlungen (nicht nur bei Sozialgerichten) besucht und hatte immer den Eindruck das der Richter schon wusste wie es laufen soll. Verstehe ich auch, denn wenn du dir so einen ganzen Fall durchliest dann hast du eine eigene Meinung (Entscheidung?) dazu egal ob du Richter bist oder nicht.
Ich habe aber auch schon einige Male erlebt das die Entscheidung gekippt wurde, weil Prozessparteien genau wussten wie die Entscheidung wohl aussieht und so viele Fakten auf den Tisch gelegt haben das die Entscheidung so nicht getroffen werden konnte.
Ich glaube deshalb, das wenn man nur genug Verhandlungen des Richters besucht, der den eigenen Fall entscheiden wird, eine Möglichkeit besteht die Fakten zu erkennen, die ihm/ihr wichtig sind und zu ihrer/seiner Entscheidungsfindung beitragen. Auch kann es sinnvoll sein nach Publikationen des Richters zu suchen und zu sehen wo die Wissensschwerpunkte und Vorlieben liegen.
Ergebnis steht eh fest und da kann ich sowieso nix machen ist die falsche Einstellung ;)
Viele Grüße!

Micha
 
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