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Wie würdert ihr vorgehen?

Boris-Joseph

Nicht aktive Mitglieder
Guten Tag, habe vor einigen Tag einen Beitrag geschrieben, der leider keine Reaktion zeigte. Vielleicht lag es daran, dass manche über den Inhalt abgeschreckt waren, vielleicht aber auch daran, dass ich keine konkrete Frage gestellt habe oder vielleicht haben es zu wenige gelesen, deshalb kopiere ich den Text hier nochmals rein (Admin kann gerne den anderen Beitrag dann löschen):

Hallo, habe den Bericht sehr interessiert gelesen, ich wollte hier schon mal schreiben, aber mir fehlt einfach sehr oft die Kraft (psych.) Ich hatte 1980 einen Dienstunfall bei der BW (Heimfahrt). Ich erlitt einen Trümmerbruch auf der Stirnseite ca. 10X10 cm, die Stirnhöhlen wurden ausgeräumt und ein Splitter sitzt im Frontallappen, was nach damaliger Aussage der Ärzte aber bedeutungslos wäre und man den dort belassen hat, wurde gerade letztes Jahr bei einer CT wieder darauf angesprochen . Weiterhin offener Oberarmbruch, Splitter in beiden Augen, konnten nicht alle entfernt werden, da man mehr verletzten würde. Der angebrochenen Halswirbel wurde erst nach JAhren festgestellt, da ich öfters Schwindelanfälle bekommen, wenn ich den Kopf schnell wende und manchmal bleiben bei mir die Bilder im Kopf einfach stehen und laufen langsam hintereinander ab. Glaube mir, da ist jedesmal Panik bei mir, kommt zwar nicht oft vor, das reicht mir aber dann! Ach ja, hatte noch ca. 2 JAhre eine Falhand.

Jedenfalls war die Situation im Krankenhaus damals schon extrem, als ich wieder aufwachte, wurde zwischenzeitlich auf ein normales Zimmer verlegt. Ich bat meinen Zimmernachbarn, mir seinen Spiegel zu geben, der Anblich war schlimm, der herbeigerufene Arzt meinte lapidar, der Schädelknochen wäre im Bauch einoperiert, um ihn mir bei passender Gelegenheit wieder einzusetzen.

Ich suchte verzweifelt nach der Narbe am Bauch und konnte nichts finden, der nächste Arzt der kam sagte, der Knochen sei zertrümmert, aber ich würde nach 1-2 Jahren eine Abdeckung bekommen.

So lief ich also knapp 2 Jahre mit einer pulsierenden Stirnseite herum und musste mir öfters schlimme Sachen anhören: Das schlimmste war eine Mutter, ich stand vor einer Schaufensterauslage, die sagte zu ihrem Kind, schau mal, der sieht aus wie Frankenstein (eine weiter Narbe geht von Ohr zu Ohr über die Schädeldecke) Mit diesem Spott musste ich sehr lange leben, sah wirklich schlimm aus, sogar Leute die ich kannte, haben mich damals nicht wiedererkannt!

Jedenfalls merkte ich damals schon, nach 2-3 Jahren, das etwas nicht stimmt, ich war sehr häufig aggressiv und ich bekam sehr oft Panikattacken und Angstzuständen. Die Ärzte meinten aber, das alles normal sei... Habe damals nie ein Reha oder eine Betreuung erhalten. Fürsorgepflicht der BW? Wurde einfach aus der BW (Zeitsoldat) entlassen und das wars, geh zum Sozialamt hies es!

Jedenfalls steigerte sich die Sache in Laufe der Zeit masiv, z.b. bei allen Dingen, die Probleme oder Schwierigkeiten bedeuten, strecke ich die Segel. Das war z.b. beim Abendabitur so, das ich versuchte nachzuholen, bin aber dann mit FH-Abschluss abgegangen, Studium abgebrochen, fast bei jedem Job, einfach überall wo Probleme auftauchen bzw. Stress.


Auf der anderen Seite wurde ich immer mehr in Schlägereien verwickelt, aber nicht falsch verstehen, ich habe keine Omas oder unschuldigen Passanten verschlagen, sondern das spielte sich im Milieu ab, das ich gezielt aufsuchte, um dort Bestätigung zu finden, leide auch unter massiven Mangel an Selbstwertgefühl. Jedenfall brachte mir das umter anderem einen Lungenstich, Rippenserienbruch usw usw. ein.

Bei meine letzten Arbeitgeber war der Stress so hoch für mich, das ich nicht mehr ein noch aus wußte, ich schnitt mir für mein Versagen einen Finger ab, infolge einer Infektion mussten weitere Teile des Handknochen entfernt werden.

Auch begann ich vermehrt Alkohol zu trinken, und ich beschloss eine Suchtberatung aufzusuchen, bei der Entgiftung nach einer Übernachtung nach Hause geschickt, da ich keinerlei Entzugserscheinungen hatte (trank ja auch nicht soviel,aber trotzdem zuviel für mich) Dann ging es zur Reha und dort erkannte man, dass mein eigentliches Problem anders gelagert war und ich wurde anschließend in eine Tagesklinik überwiesen, die die eigentlichen Ursachen klären wollten.

Wie gesagt, dort wurde halt dieser Splitter im Frontallappen angesprochen und festgestellt, das ich eine Impuls-Kontroll Störung habe. Aus einem Grund, den ich später darstelle werden, wurde ich aus der Massnahme gerissen, was mich sehr belastet, das ist auch ein großes Problem von mir, das meine Gedanken, die mich emotional belasten immer wiederkommen, ich kann nicht abschalten, für mich sind zum Beispiel Spaziergänge alleine nicht machbar, da ich immer wieder an die gleichen Dinge denke, morgens beim Aufstehen, wenn ich keine Ablenkung haben, NAchts wenn ich einschlafen will, ist grausam, wenn man keine Freude mehr an schönen Dinge empfinden kann.

Ich denke, dass die Dinge erst in den letzten Jahren so zum Tragen gekommen sind (ich öffne z.B. auch keine Post, da Angst vor schlechten NAchrichten), da früher noch Beistand war und irgendwie alles geregelt wurde, aber jetzt! Will versuchen die BW und das Versorgungsamt haftbar zu machen, denn wenn diese Kopfverletzung mit Splitter nicht schlimm wäre, warum wurde er dann nicht entfernt! Ich werde immer unruhiger, muss deshalb Schluß machen.

Jetzt mein eigentlichen Fragen dazu, wie gehe ich konkret vor! Ich habe z.Z. 60 % vom Versorgungsamt, was mir aber viel zu wenig erscheint. ( Daz kommen ja noch Splitterung des Sprunggelenkes) Vor ca. 25 Jahren zeigt mir ein Anwalt, dass bei Verletzungen des Kopfes mit Fremdkörper, 100% der Fall wäre. Weis aber nicht mehr, wo das stand, im Soldatenversorgungsgesetz oder wo? Das der Splitter vorhanden ist, dass muss ja in den Unterlagen des VA stehen. Kann ich das rückwirkend verlangen?

Es wäre nett, wenn sich jemand meldet, der Erfahrung hat, einen Anwalt kann ich mich z.Z. nicht mehr leisten, beim VdK hat mir er zuständige juristische Sachbearbeiter gesagt, dass er sich bei Soldatenangelegenheiten nicht so gut auskennt. Ich soll einen Verschlechterungsantrag stellen, ist ok so, nur will ich das rückwirkend. Habe mich jahrzehnte lang gequält und dachte immer, es wäre normal so wie ich sei. Und das ein Fremkörper im Kopf nicht normal ist, dass hätten die vom Versorgungsamt, bzw. damals bei der Truppe ja auch wissen müssen.
Aber vielleicht hat jemand einen Rat!

Vielen Dank erstmals!
 
Hallo,

herzlich willkommen hier im Forum - da hast du ja eine schlimme Geschichte hinter dir. Leider kann ich dir nicht raten, da ich zu wenig Ahnung habe.

Aber wenn du im VDK bist, müsstest du dort beraten werden. Evlt. hilft dir auch der BdH (www.bdh-cms.de), der wäre für dich auf jeden Fall auch zutreffend (funktioniert ähnlich wie der VDK, aber mit Schwerpunkt auf neurologische Schäden, die du ja hast).

Viele Grüße und gute Besserung,

Rudinchen
 
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