....und schwups - keine Wirkung....
...oh, ja, dazu kann ich auch etwas beitragen....
Ich muss Aufgrund meiner Behinderung/Krankheit nun inzwischen 21 unterschiedliche Medikamente einnehmen.
Mein Hausarzt ist ein netter älterer "Dorfarzt", der mir im Grunde das ermöglicht um was ich bitte....erstaunlich - sogar Medikamente.
Nur muss ich dazu sagen - berufsbedingt bin ich halt vorbelastet und das weiß ER auch.
Nachdem ich mir durch eine verfluchte *Umkatheterisierung* in unserem Bezirks-KH eine Blaseninfektion eingefangen habe (unter der ich heute leider immer noch leide), hat Er mir eine Medikation verordnet (im ersten Hilfegesuch), das mehr als kontraproduktiv zu meiner bisherigen Medikation stand - sprich - ich hätte ernsthaft Schaden nehmen können.
Nun habe ich das große Glück, beruflich vorgebildet zu sein und als ehem. Rettungsassistent eines Notarztwagens viele Medikamente (zwangsläufig) kenne, bzw. genau weiß, wo und wie ich nachfragen kann (also Quelle und Ort - werde ich mal gesondert bekanntmachen), um zu sehen was es bewirkt, wie es wirkt, was nicht sein sollte und was in Konkurrenz zu meiner Medikation steht.
Das hat mir in den letzten 15 Jahren vermutlich den einen oder anderen Gang in das KH zur Entgiftung, bzw Umstellung erspart.
Traurig ist halt, das viele Ärzte über ein jahrzehnte altes Fachwissen verfügen, zwar über Ärzteblätter und Zusatzinformationen im Internet eigentlich informiert sein sollten - Ihre Arbeitsbelastung (gerade hier auf'm Dorf) es aber kaum zuläßt - dieses zu tun.
Er schafft es nicht mehr - da Er der Einzige hier im Umkreis von 30km ist.
Und etwas Ruhe und Freizeit gestehe ich natürlich auch meinem Doc. zu.
Meine Blasenentzündung, übrigens - ist sehr aggressiv und wird inzwischen von einem Urologen behandelt - dank der Götter und meiner Bitte um Überweisung - die mein Doc. schließlich dankbar annahm.
Selbst im Klinikum, in dem ich lag, gab es Kontroversen zu meiner "Stammmedikation" und in der Zeit, wo ich z.B. noch Intensivpflichtig war (das war vor einem Jahr ), bastelten die Ärzte dort im Grunde heimlich an meiner Medikation herum ohne Rücksicht auf Verlust - das Ergebnis war für mich - ein zweitägiger Blitzentzug....mit allen Vorkommnissen, wie Erbrechen, Krämpfe, Blutextremhochdruck über 290, blaustellung der Haut, Sehverlust etc.pp......also eine ganze Pallette an Komplikationen.
Hinzu kam eine **Mangelhafte Übergabe** im Schichtenwechsel, sodaß die eine Hand nicht !lesen! konnte, was die andere in die Tagesanamneseblätter schrieb.....ich wußte sowieso nicht, wie mir geschah und nur durch die schnelle Intervention meiner Frau wurde Schlimmeres verhindert.
Die Entschuldigung der 4 ITS-Pfleger, des leitenden Pflegers und einer Ärztin....tja, dafür kann ich mir nix kaufen.
Zwei Ratschläge um Klage konnte ich gleich weit von mir weisen, da ich selbst noch sah und mitbekam, wie die Originalblätter "geschönt", bzw sogar unbrauchbar gemacht wurden und neu ausgefüllt wurden.
Ein praktisches System....inzwischen gibt es nämlich Einzelblatterfassung, was zu meiner Zeit als "Jobber" in Klinik und OP gar nicht möglich war, da es dort nur die sogenannten "Endlosfaltblätter" gab - sprich: es wurde solange ausgefüllt, bis das der Patient entlassen worden war - dauerte es länger, gab es eine Maschine, die in Siegelform dort weiteres Endlosmaterial anheftete....ja, man hat wohl in den Kliniken dazugelernt.
Ich allerdings auch....auch wenn es unbeliebt macht (im Endeffekt ist es eine Sache von: wie es in den Wald schallt, so brüllt es auch heraus....), inzwischen lasse ich mir (Aufgrund genau diess Vorfalls) Einzelkopien, bzw. Tageskopien von meinem Krankenblatt anfertigen!
Viele wissen es bestimmt, aber wer es nicht weiß, ich habe als Patient, egal wie schlecht es mir geht, das Recht , jede Tag meine Krankenakte im KH anzuschauen und/oder um Einzel/Tageskopie zu bitten (ich wurde darmals auf Station so belehrt, da war ich sog. noch Praktikant im Rettungswesen und machte dort im KH Monatspraktium auf allen Stationen.
Also, etwas mutig sein, Leute - laßt Euch Eure Blätter zeigen und kopieren bzw. erteilt von Vornherein an eine Person Eures Vertrauens eine Vollmacht für den Zeitraum Eures Aufethaltes, sollte es Euch zu schlecht gehen, bzw. für den Fall von Koma oder Intensivstation.
Wenn gewünscht - kann ich so eine Vollmacht (natürlich ohne Rechtsanspruch gegen mich!) mal vorschreiben - sollte dies hier erlaubt sein. (Micha?)
Ihr solltet aber dann trotzdem diese Vollmacht von Eurem RA prüfen lassen (denn auch ich bin nicht immer "Fehlerfrei").
Alternativ gibt es auch Vordrucke im Internet und bestimmt auch für € 5.- bis € 10.- bei Eurem RA oder Notar eures Vertrauens.
Gerade in der Medikation in den Kliniken, wird gern etwas vergessen, gefuscht und gemogelt.
Ein weiteres Beispiel aus meinem Klinikaufenthalt im letzten Jahr......es wird sehr, sehr gern von der Krankenhausapotheke auf billigere Produkte mit gleichem Wirkstoff umgestellt, solltet Ihr mit Eurer Medikation in der Klinik aufschlagen.
So, wie bei mir - ein extra von mir angefertigtes Datenblatt mit einer kompletten Mediaktions-Legende für meine Person wurde nach nur 2 Tagen nicht mehr berücksichtig.
Ich fragte mich nach 2 Tagen, was das plötzlich für komische Tabletten da in meinem Becherchen waren - die kannte ich nicht.
Ich bat um Rücksprache vor dem Einnehmen, denn ich bin ein (leider wohl) kritischer unbequemer Patient, beruhend auf meinen Erfahrungen von insgesamt 14 Klinikaufenthalten (der längste nach dem Unfall von 1,5 Jahren) - aber ich bin immer nett, bestimmt, aber nett.
Die Spätdienstschwester sagte mir, "ja, ja, Herr Brommel - alles ok - das wurde heute umgestellt für Sie"....aha......"alles nur zu Ihrem Besten", sprach die Gute......so,so, sagte ich - aber nicht mit mir?
"Jaaaa, das kann der Stationsarzt Ihnen dann ja morgen bei der Visite erklären, ja?.....bis nachher dann".....sagte Sie und wollte aus dem Zimmer huschen.......
STOP!.....rief ich....NEIN, ich möchte das jetzt wissen, jetzt, bevor ich die Medikamente einnehme.
Mehr als genervt ließ Sie den Bereitschaftsarzt kommen, der versuchte mir etwas ungehalten zu erklären warum und wieso......Kostenersparnis, Ihre eigenen Medis sind hier für uns zu teuer, Verständnis usw...etc.pp..
Na, wie gut, das ich nachgehakt hatte, den alleine zwei Medikamente waren dabei, die bei mir schwere Reaktionen auslösen, sprich: ich bin allergisch dagegen.
Und von wegen, alles der gleiche Wirkstoff....nein, man probierte etwas aus. AN MIR.......ohne mein Wissen, ohne meiner Mitsprache, ohne wissen meines Neurologen und meines Orthopäden.
Wow......na, das war noch mal gutgegangen - aber in wie vielen Fällen geht es schief?
Ich persönlich denke.....es geht oft schief, deswegen fragt um Dokumentation, lasst Euch nicht abspeisen.....die Herrschaften da verdienen nur durch Eure Krankheit oder Behinderung Ihr Geld - also habt Ihr auch Rechte!
Das Thema Fehlmedikation ist eine so große "Unbekannte" das jedes Jahr die Statistik in sich zusammenbricht!
Und nicht immer gleich alles schlucken - lasst Euch beraten, aufklären, hinterfragt und lasst Euch nicht von "Waschzetteln" kirre machen.
Dort steht immer in einem Fall von 100 oder 1000. Ja - aber bitte auf wieviele Probanten denn? Auf 1.000000 mindestens.
Also, keine Panik, denn Medikamente NICHT zu nehmen (nach guter Aufklärung) ist nicht nur wirtschaftlich schädlich, sondern schadet auch Euch.
Und bitte - glaubt nicht der Werbung in Zeitung und TV......nicht jedes "GRÜNE BLATT" verhindert Schlaganfall und den Herzkasper.....eine vernünftige solide Lebensweise tut das.....der Rest ist genetisch bedingt und eh unabwendbar, bzw. liegt in den Händen der Götter und dem Schicksal.
Es gibt übrigens auch Foren im Internet, da erklären Patienten Ihre Erfahrungen mit einzelnen gezielten Medikamenten - bitte, glaubt nicht alles, was Ihr da lest.....da sind echte "Scharlatane" mit dabei und wenn dann noch auf eine Homepage mit Direkteinkauf verwiesen wird - Hände weg! Ihr schadet Euch da nur selbst.
Fragt den Apotheker, oder zwei oder drei.....ich habe erlebt, das so mancher Apotheker recht gute Empfehlungen ausspricht. Bestimmt sind die Apos auch nicht "allwissend" - wie auch - aber dort findet man eine "Rote Liste" - ein Querverweisbuch.....und die oft jahrzehntelange Erfahrung des Altapothekers.
Nur Mut - Medikation hinterfragen - Dokumentieren - sich wehren.
Alles in ordentlichem Maß, mit Respekt, Anstand und freundlichem Ton.
Dann kann man auch "Bestimmt" sein.
Allen gute Besserung!
Brommel