• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Unfall PKW gegen Roller

seuterjung

Nicht aktive Mitglieder
Ich erzähle erstmal die Einzelheiten.


Hergang:
Ich fuhr mit meinem Simson Roller aus Richtung Meiendorf / Volksdorf kommend, auf dem Volksdorfer Damm, in Richtung Bergstedt. Ca. 50 Meter vor mir fuhren zwei PKW. Beide blinkten nach rechts, drosselten ihre Geschwindigkeit. Ich tat dasselbe. Der erste PKW, ein Kleinvan, bog rechts in den Volksdorfer Grenzweg, wo er anschließend sofort nach dem abbiegen drehte und den nachfolgenden PKW vorbei ließ. Der zweite PKW bog ca. 10 Meter vor mir ab. Als ich auf Höhe des ersten PKWs (Kleinvan) war, fuhr der, nach rechts blickend los und erfasste mich an meiner gesamten, rechten Seite. Ich fuhr so ca. 40 kmh. Der Aufprall war so stark, dass ich in den Gegenverkehr geschleudert wurde. Ich erinnere mich noch daran, dass ich im Fluge die heranfahrenden Fahrzeuge erblickte und nur hoffte, dass diese noch rechtzeitig zum stehen kommen.
Ich überschlug mich mehrmals und konnte mich nach dem Aufschlag nicht mehr bewegen. Passanten hielten an, regelten den Verkehr, riefen RTW und kümmerten sich um mich (Erste Hilfe, etc.). Der Herr Klein (Unfallverursacher) eilte zu mir, fragte nach meinem Wohlbefinden und gab zu, dass er an dem Unfall die alleinige Schuld trage. Er habe mich einfach nicht gesehen. So sagte er auch bei der Polizei aus.
Der Motorroller ist ein Totalschaden. Ebenfalls der Helm. Meine Uhr hat mehrfache Kratzer (sie war ein Erbstück), meine Kleidung (Weste, Pullover, Hose) ist nicht mehr zu tragen. Es war Arbeitskleidung.

Folgen:
• Sprunggelenkbruch am rechten Fuß, OP folgt, wenn Schwellung abgeklungen ist und meine Mandelentzündung wieder weg ist.
• Div. Schürfwunden an Beinen und Armen
• Rechte Handgelenksprellung
• Rechte Schulter geprellt (sehr schmerzhaft)
• Lendenwirbel geprellt (sehr schmerzhaft)
• HWS (nur leicht, nach links drehen geht nicht ganz)

Persönliche Folgen:
Am Freitag, 28.05.2010 sollte ich die Wohnungsschlüssel für die neue Wohnung erhalten. Aus meiner jetzigen Wohnung könnte ich zum 15.06.2010, bzw. zum 30.06.2010 das Mietverhältnis beenden.
In der Neuen Wohnung muss tapeziert und gestrichen werden (4 Räume), es sollten neue Stuck- und Fußleisten angebracht werden, Teppich muss in zwei großen Räumen verlegt werden. Im Wohnzimmer soll PVC verklebt werden. Ebenso müssen Lampen und Steckdosen angebracht werden.
In der alten Wohnung müssen folgenden Arbeiten durchgeführt werden: Steichen in Schlaf- und Kinderzimmer sowie tapezieren und streichen im Badezimmer.

Hinzu kommt der Umzug von 22147 Hamburg nach 24558 Henstedt-Ulzburg, der am 04.06.-05.06.2010 stattfinden sollte. Das Mietverhältnis in der alten Wohnung endet am 30.06.2010. Das Mietverhältnis in der neuen Wohnung beginnt am 01.06.2010.


Meine Frage ist nun, kann ich mit Schmerzensgeld rechnen (und evtl. in welcher Höhe?), Kosten für meinen Roller (hatte ihn zwei Tage vorher für 700 Euro gekauft) und wie sieht es mit den Bodenleger-, Maler- und Umzugskosten aus, da ich dies ja jetzt nicht mehr selber schaffe? Ich könnte frühestens in ca. 12-20 Wochen renovieren,wenn ich Glück habe. Allerdings ist bis dahin die alte Wohnung schon neu vermietet. Und was passiert mit meinem Mobiliar, wenn ich jetzt noch 21 tage im Krankenhaus liege?

Über Eure Antworten freue ich mich schon jetzt. Vielen Dank.
Robert
 
Hallo,

erstmal herzlich willkommen im Forum. Du hast Glück gehabt, dass es nicht schlimmer gekommen ist, wenn du in den Gegenverkehr geraten bist! Trotzdem hat es dich noch schlimm erwischt! Und deine ganzen Lebensumstände scheinen mir im Moment sehr schwierig. Umso wichtiger, dass du erst einmal gesund wirst!

Ich kann dir als erstes nur raten, suche dir einen guten Anwalt (Verkehrsrecht, im Idealfall auch noch Versicherungsrecht dabei), der dich im Krankenhaus besuchen kommt. Mit dem kannst du alle rechtlichen Fragen besprechen! Zur Not geht es auch am Telefon, aber von Angesicht zu Angesicht wäre besser. Zuerst einmal muss auch die Schuldfrage zweifelsfrei geklärt sein - darum kann sich auch der Anwalt kümmern.

Am besten suchst du dir noch einen Ansprechpartner aus deinem Freundes- und Familienkreis, der Zeit hat und willig ist, sich um alle Renovierungs- und Umzugsarbeiten zu kümmern. Nicht, dass er alles selbst machen soll, sondern nach Absprache mit dem Anwalt müsste er dann Kontakt halten zu dir, neuem/altem Vermieter und den Firmen, die die Renovierungen und den Umzug für dich ausführen. Und er müsste auch darauf achten, dass alles glatt läuft und richtig gemacht wird. Ich hoffe für dich, dass du da jemanden vertrauenswürdigen findest!

Wenn alles geklärt ist und der Unfallgegner die Alleinschuld bekommt, müsste die Haftpflichtversicherung auch die Renovierungs- und Umzugskosten übernehmen, denke ich. Aber ich habe rechtlich nicht viel Ahnung, verlass dich da lieber mal auf mehr bewanderte Mitglieder im Forum!

Wichtig ist erst mal, dass du den Kopf frei bekommst wegen Renovierung/Umzug und es in andere Hände - wenn möglich - abgeben kannst, damit du dich auf deine Gesundheit konzentrieren kannst. Du hast sicher noch ein Schleudertrauma, das behandelt werden muss, es ist nicht sicher, dass die Schmerzen in der Wirbelsäule nur Prellungen sind. Wenn du im Forum mal nachliest unter "Schleudertrauma", wirst du viel finden. Ist schon ein MRT vom Schädel/Wirbelsäule gemacht worden? Wenn nicht, dann besteh darauf, damit evtl. Schäden von Anfang an erkannt werden! Nicht nur ein Röntgenbild, sondern auch ein MRT ist wichtig, um Verletzungen festzustellen! Manchmal kann es allerdings erst gemacht werden, wenn größere Blutergüsse abgeklungen sind.

Ich wünsche dir viel Gesundheit. gute Besserung und viele Freunde/Familienmitglieder, die dir helfen!

Rudinchen
 
Hallo Robert,

ein Unglück kommt selten allein. Ich schließe mich den Ausführungen Rudinchen an, möchte Dir jedoch noch mit auf dem Weg geben, ein Unfalltagebuch zu führen. In dieses kommen alles mit dem Unfall zusammenhängende Dinge wie, KKH.-Aufenthalt von, bis, Arztbesuche Name, Datum, warum, Km x 2, Physotherapeutischebehandlungen,Zuzahlungen usw. und sofort. Lasse Dir bitte alle Arztberichte, Röntgenbilder,CT.-MRT.-Aufnahmen in Kopie aushändigen, die wirst Du höchstwahrscheinlich noch dringend brauchen und Du vermeidest später Doppeluntersuchungen.
Solltest Du eine Private Unfallversicherung haben, dieser unverzüglich den Unfall melden.
RA. für Verkehrsrecht suchen und beauftragen, damit dieser die nötigen Dinge in die Wege leitet kann.
Jetzt kommen wir zu Deiner Wohnung. Kann Dir jemand bezeugen, dass Du den Umzug und die Renovierung der Wohnung selber machen wolltest und Du dazu auch in der Lage ohne Deinen Unfall gewesen wärst? Hier greift die Kausalität und vermutlich wird die HPV. behaupten, dass Du auch ohne diesen Unfall Firmen damit beauftragt hättest.
Warum musst Du Deine alte Wohnung renovieren, vermutlich, weil dieses so im Mietvertrag steht. Diese Klausel ist jedoch in vielen Fällen unwirksam und wird daher wohl auch von der HPV. bestritten werden. Solltest Du Freunde und Verwandte haben, die dieses für Dich erledigen können wäre es Top, wenn nicht, würde ich hier zu erst eine Kostenübernahme von der HPV. des Unfallverursachers einfordern.
Du siehst hier tun sich einige Probleme für Dich auf, die Du alleine ohne Anwaltliche Hilfe aus dem KHH. nicht geklärt bekommst.
Ich wünsche Dir gute Besserung und vielleicht findet sich doch die eine oder andere hilfreiche Hand.

MfG.
Pit
 
Back
Top