Hallo, nun stell ich mich hier auch mal vor, nachdem ich schon sehr viele hilfreiche Infos erhalten hatte.
Der Motorradunfall war im Juli 2011. Ich war Sozius. Wir haben uns an alle Verkehrsregeln gehalten. Ein entgegenkommendes Auto der die Kontrolle verlor zwecks, absoluter überhöhter Geschwindigkeit, schoss uns so ab, das ich und mein Partner über 40 Meter vom Motorrad entfernt Schwerstverletzt, um unser Überleben kämpften.
Ich hatte ( wie auch mein Partner) ein Polytrauma erlitten.
Bei mir:
Re OSG und USG Trümmerfraktur Verschraubt
Re Wadenbein auf ca. 5 cm Länge Trümmerfraktur Platte/ Schrauben
Li Tibikopf Fraktur Platte / Schrauben
Beckenringfraktur 10 Lochplatte / viele Schrauben
Re Beckenkamm /Acetabulum Trümmerfraktur 10 Lochplatte / viele Schrauben
Fraktur des Ost sacrum
Harnröhrenruptur drei Monate Schiene
Pneumothorax beidseitig
Einblutung des kleinen Beckens
Rippenserienfraktur
Leberkapselhämatom
Li Humeruskopf 3- part- Fraktur Platte/ viele Schrauben
3 grad offene Galeazzifraktur rechts mit Trümmerfraktur des distalen Radius und ausgehülster distaler Ulna.
BWK Grundplattenfraktur 4 und 5 versteift durch Fixasteur
Querfortsatzfraktur LWS 1,2,3,4
Deckplattenfraktur LWS 1,2 ,3,4
Viel Bluttransfusion
Steigbügelfraktur, entdeckt erst im Mai 12 bei OP
Mein Kopf ist, wie soll ich's sagen, ist sehr langsam geworden! Wir sind noch dabei eine Diagnose zu erstellen!
Wochen später während der Reha:
Darmverschluss! ( kommt von dem vielen op 's am Becken )wiederholte OP, damit mein leben wieder mal gerettet werden konnte.
Gesamt:
14 Tage im künstlichem Koma, mit allen massivsten Alpträumen!
Anschließend weitere Wochen auf Intensivstation, weiter mit 10 Wochen Frühreha und weitere Wochen auf Reha.
Über 1 Kilo Platten und 58 Schrauben stecken in meinem Körper,
Narben in der Gesamtlänge von 167 cm zieren meinen Körper, tägliche Schmerzen leben mit mir.
Weihnachten 2011 war ich wieder Zuhause.
Kaputtgeschlagen, Zusammengeflickt und nur noch Haut und Knochen, aber wieder Zuhause.
Unser Glück, warum ich/ wir diesen Unfall überhaupt überlebten, wir waren sehr sehr sportliche Menschen.
Mein Partner hat diesen extrem schweren Unfall auch überlebt. Er erhielt 25 Liter Spenderblut! Die Ärzt gaben ihn nicht auf!
An dieser Stelle an alle die irgendwann einmal beim Blutspenden waren,
vielen Dank!
Er hatte eine Beckenringfraktur, Fraktur des Ost sacrum, li Oberschenkel war zweigeteilt und sein linkes Knie,Trümmerfraktur,
Re Mittelhandknöchelchen Fraktur.
Er hat leider einen sehr schweren Nervenschaden, er kann sein rechtes Bein nur noch sehr eingeschränkt bewegen.
So kurz nachdem ich aufwachte und mir das Ausmaß bewusster und bewusster wurde, was passierte ( wir sind zu 100% an diesem Unfall unschuldig ) musste ich daran denken, als meine Schwester vor 22 Jahren und mein Bruder vor 15 Jahren beide schwere Unfälle erlitten, auch unverschuldet, für Probleme hatten, ihr Recht bei den Versicherungen geltend zu machen.
Ich dachte nur: scheisse jetzt hast die ganze Pampe auch am Hals!
Nach diesen ganzen Berichten, die man hier liest, hat sich nichts, aber auch gar nichts für uns Unfallopfer gebessert.
Das einzige was sehr sehr gut ist, ist das Internet, Deutschlandweit Kontakt zu halten und wenn fragen auftauchen, sehr sehr schnelle Antworten zu bekommen und nicht allein zu sein.
Vielen Dank, an dieser Stelle!
Was mich sehr frustriert, ist mein GDB vom Versorgungsamt. Der ist bei 30 ohne G. Ich glaubte nicht richtig zu lesen, als ich letztes Jahr den Bescheid erhielt, legte sofort mit Hilfe vom VDK Wiederspruch ein ( Mai 2012) und bis heute ist dazu nichts passiert. Ich bin auch enttäuscht, dass dieser VDK Verein nichts dazu beiträgt, dies zu beschleunigen.
Mein Leben ist nicht mehr so, wie es für eine Frau mit 43 Jahren ist. Ich bin Inkontinent, mich Überholen beim gehen Menschen die ein Alter über 70 Jahre haben, Treppensteigen geht nur sehr sehr langsam ( wenn eine Frau meines alter mich dabei überholt, geht das bei ihr 5mal so schnell) ich kann nicht auf öffentliche Veranstaltungen gehen, da ich den Weg nicht schaffe und ich immer auf Toiletten angewiesen bin, an dem keine Warteschlangen stehen.Kann nichts tragen und nichts heben. Schmerzen, Schmerzen! Und dies soll laut Versorgungsamt gleichgestellt sein, einer deutschen Frau meines Alter? Nur ein Unterschied von 30? Kann ich so nicht bestätigen!
Ich war ein Bewegungsmensch! Joggen, Berg wandern, klettern, Stepp- Aerobic, Ski fahren, Langlaufen, Motorrad fahren, Fahrrad fahren. Jede freie Minute die ich hatte, war in Bewegung mit Freude investiert!
Meinen Job in der Grundschule verlor ich und meinen Bruder der Querschnittgelähmt ist, kann ich nicht mehr pflegen.
Mein Ziel war vor dem Unfall, eine Ausbildung zum Podologen zu Starten! Ist hier in Bayern nicht so einfach möglich, wenn man so wie ich in den 80gern "nur" eine " Hauptschule" besuchte und das ist keine mittlere Reife! Also überlegte ich damals, wie ich dieses Ziel erreiche, "Holst die mittlere Reife nach und meldest dich dann im September 2011 an dieser
Podologie-Schule an"! ( so war die Überlegung und mein Ziel)
Ppuuuhh, gemacht getan! Bestanden hatten diese Mittlere-Reife-Prüfung
3 Schüler- von 13 Schüler - Und ich war dabei, und dass damals mit 42 Jahren!
Eine Woche vor dem Unfall erhielt ich mein Abschlusszeugnis! Ich war so stolz auf mich und freute mich schon auf die Zeit, mich nochmal vorstellen zu dürfen, an dieser Podoschule!
Soweit kam es nicht mehr!
Als ich aufwachte aus dem Koma sah ich meine rechte Hand, kaputt und nicht bewegbar, für mich brach eine Welt zusammen!
"Ich Brauch doch meine rechte Hand, sonst kann ich nicht weiter machen!"
Jetzt nach über 1 1/2 Jahren nach dem Unfall, ist mir klar, dass ich dieses Vorhaben von damals vergessen kann, ist nicht mehr machbar!
Ich /Wir besuchen schon seit einigen Monaten eine Reha, die viel Besserung ergab. Kostenträger: gegnerische Haftpflichtversicherung. Unsere Gesundheit profitiert davon. Die Frage stellt sich natürlich, was bleibt nach so einer Intensiv - Reha, Wochen und Monate später, übrig?
Bis jetzt war es so,
bei den Reha's alles an Behandlungen mitgemacht.
Allerdings wenn man dann wieder Zuhause ist, baut alles wieder so schnell ab, obwohl ich mich keinen Tag außer Sonntag geschont hatte.
Da stellt sich die Frage: was kommt bei so einer Intensiv - Reha an Gutachten zum Schluss raus?
Das Gutachten kann ja schon nach einem Monat, nach so einer Intensiv- Reha, nicht mehr überein stimmen! Zuhause hat man kein Bewegungsbad, Masseure, Ergo, täglich Physio und das über den ganzen Tag verteilt.
Also, eigenes Gutachten erstellen lassen für X- tausend €. Die muss man erst mal haben, wenn auf der anderen Seite kein Geld mehr reinkommt, da Erwerbsunfähigkeit herrscht. Sicher bekommt man eine EU- Rente, aber die ist weit entfernt von dieser vierstelligen Ziffer !
Puuhhh, das wurde jetzt eine lange Vorstellung!
Aber, ich / wir sind am Leben
und
brauchen einen langen Atem, damit wir alles durchstehen.
Und leider immer noch, der Rest der Deutschen Unfallopfer!
VG
Karin69
Der Motorradunfall war im Juli 2011. Ich war Sozius. Wir haben uns an alle Verkehrsregeln gehalten. Ein entgegenkommendes Auto der die Kontrolle verlor zwecks, absoluter überhöhter Geschwindigkeit, schoss uns so ab, das ich und mein Partner über 40 Meter vom Motorrad entfernt Schwerstverletzt, um unser Überleben kämpften.
Ich hatte ( wie auch mein Partner) ein Polytrauma erlitten.
Bei mir:
Re OSG und USG Trümmerfraktur Verschraubt
Re Wadenbein auf ca. 5 cm Länge Trümmerfraktur Platte/ Schrauben
Li Tibikopf Fraktur Platte / Schrauben
Beckenringfraktur 10 Lochplatte / viele Schrauben
Re Beckenkamm /Acetabulum Trümmerfraktur 10 Lochplatte / viele Schrauben
Fraktur des Ost sacrum
Harnröhrenruptur drei Monate Schiene
Pneumothorax beidseitig
Einblutung des kleinen Beckens
Rippenserienfraktur
Leberkapselhämatom
Li Humeruskopf 3- part- Fraktur Platte/ viele Schrauben
3 grad offene Galeazzifraktur rechts mit Trümmerfraktur des distalen Radius und ausgehülster distaler Ulna.
BWK Grundplattenfraktur 4 und 5 versteift durch Fixasteur
Querfortsatzfraktur LWS 1,2,3,4
Deckplattenfraktur LWS 1,2 ,3,4
Viel Bluttransfusion
Steigbügelfraktur, entdeckt erst im Mai 12 bei OP
Mein Kopf ist, wie soll ich's sagen, ist sehr langsam geworden! Wir sind noch dabei eine Diagnose zu erstellen!
Wochen später während der Reha:
Darmverschluss! ( kommt von dem vielen op 's am Becken )wiederholte OP, damit mein leben wieder mal gerettet werden konnte.
Gesamt:
14 Tage im künstlichem Koma, mit allen massivsten Alpträumen!
Anschließend weitere Wochen auf Intensivstation, weiter mit 10 Wochen Frühreha und weitere Wochen auf Reha.
Über 1 Kilo Platten und 58 Schrauben stecken in meinem Körper,
Narben in der Gesamtlänge von 167 cm zieren meinen Körper, tägliche Schmerzen leben mit mir.
Weihnachten 2011 war ich wieder Zuhause.
Kaputtgeschlagen, Zusammengeflickt und nur noch Haut und Knochen, aber wieder Zuhause.
Unser Glück, warum ich/ wir diesen Unfall überhaupt überlebten, wir waren sehr sehr sportliche Menschen.
Mein Partner hat diesen extrem schweren Unfall auch überlebt. Er erhielt 25 Liter Spenderblut! Die Ärzt gaben ihn nicht auf!
An dieser Stelle an alle die irgendwann einmal beim Blutspenden waren,
vielen Dank!
Er hatte eine Beckenringfraktur, Fraktur des Ost sacrum, li Oberschenkel war zweigeteilt und sein linkes Knie,Trümmerfraktur,
Re Mittelhandknöchelchen Fraktur.
Er hat leider einen sehr schweren Nervenschaden, er kann sein rechtes Bein nur noch sehr eingeschränkt bewegen.
So kurz nachdem ich aufwachte und mir das Ausmaß bewusster und bewusster wurde, was passierte ( wir sind zu 100% an diesem Unfall unschuldig ) musste ich daran denken, als meine Schwester vor 22 Jahren und mein Bruder vor 15 Jahren beide schwere Unfälle erlitten, auch unverschuldet, für Probleme hatten, ihr Recht bei den Versicherungen geltend zu machen.
Ich dachte nur: scheisse jetzt hast die ganze Pampe auch am Hals!
Nach diesen ganzen Berichten, die man hier liest, hat sich nichts, aber auch gar nichts für uns Unfallopfer gebessert.
Das einzige was sehr sehr gut ist, ist das Internet, Deutschlandweit Kontakt zu halten und wenn fragen auftauchen, sehr sehr schnelle Antworten zu bekommen und nicht allein zu sein.
Vielen Dank, an dieser Stelle!
Was mich sehr frustriert, ist mein GDB vom Versorgungsamt. Der ist bei 30 ohne G. Ich glaubte nicht richtig zu lesen, als ich letztes Jahr den Bescheid erhielt, legte sofort mit Hilfe vom VDK Wiederspruch ein ( Mai 2012) und bis heute ist dazu nichts passiert. Ich bin auch enttäuscht, dass dieser VDK Verein nichts dazu beiträgt, dies zu beschleunigen.
Mein Leben ist nicht mehr so, wie es für eine Frau mit 43 Jahren ist. Ich bin Inkontinent, mich Überholen beim gehen Menschen die ein Alter über 70 Jahre haben, Treppensteigen geht nur sehr sehr langsam ( wenn eine Frau meines alter mich dabei überholt, geht das bei ihr 5mal so schnell) ich kann nicht auf öffentliche Veranstaltungen gehen, da ich den Weg nicht schaffe und ich immer auf Toiletten angewiesen bin, an dem keine Warteschlangen stehen.Kann nichts tragen und nichts heben. Schmerzen, Schmerzen! Und dies soll laut Versorgungsamt gleichgestellt sein, einer deutschen Frau meines Alter? Nur ein Unterschied von 30? Kann ich so nicht bestätigen!
Ich war ein Bewegungsmensch! Joggen, Berg wandern, klettern, Stepp- Aerobic, Ski fahren, Langlaufen, Motorrad fahren, Fahrrad fahren. Jede freie Minute die ich hatte, war in Bewegung mit Freude investiert!
Meinen Job in der Grundschule verlor ich und meinen Bruder der Querschnittgelähmt ist, kann ich nicht mehr pflegen.
Mein Ziel war vor dem Unfall, eine Ausbildung zum Podologen zu Starten! Ist hier in Bayern nicht so einfach möglich, wenn man so wie ich in den 80gern "nur" eine " Hauptschule" besuchte und das ist keine mittlere Reife! Also überlegte ich damals, wie ich dieses Ziel erreiche, "Holst die mittlere Reife nach und meldest dich dann im September 2011 an dieser
Podologie-Schule an"! ( so war die Überlegung und mein Ziel)
Ppuuuhh, gemacht getan! Bestanden hatten diese Mittlere-Reife-Prüfung
3 Schüler- von 13 Schüler - Und ich war dabei, und dass damals mit 42 Jahren!
Eine Woche vor dem Unfall erhielt ich mein Abschlusszeugnis! Ich war so stolz auf mich und freute mich schon auf die Zeit, mich nochmal vorstellen zu dürfen, an dieser Podoschule!
Soweit kam es nicht mehr!
Als ich aufwachte aus dem Koma sah ich meine rechte Hand, kaputt und nicht bewegbar, für mich brach eine Welt zusammen!
"Ich Brauch doch meine rechte Hand, sonst kann ich nicht weiter machen!"
Jetzt nach über 1 1/2 Jahren nach dem Unfall, ist mir klar, dass ich dieses Vorhaben von damals vergessen kann, ist nicht mehr machbar!
Ich /Wir besuchen schon seit einigen Monaten eine Reha, die viel Besserung ergab. Kostenträger: gegnerische Haftpflichtversicherung. Unsere Gesundheit profitiert davon. Die Frage stellt sich natürlich, was bleibt nach so einer Intensiv - Reha, Wochen und Monate später, übrig?
Bis jetzt war es so,
bei den Reha's alles an Behandlungen mitgemacht.
Allerdings wenn man dann wieder Zuhause ist, baut alles wieder so schnell ab, obwohl ich mich keinen Tag außer Sonntag geschont hatte.
Da stellt sich die Frage: was kommt bei so einer Intensiv - Reha an Gutachten zum Schluss raus?
Das Gutachten kann ja schon nach einem Monat, nach so einer Intensiv- Reha, nicht mehr überein stimmen! Zuhause hat man kein Bewegungsbad, Masseure, Ergo, täglich Physio und das über den ganzen Tag verteilt.
Also, eigenes Gutachten erstellen lassen für X- tausend €. Die muss man erst mal haben, wenn auf der anderen Seite kein Geld mehr reinkommt, da Erwerbsunfähigkeit herrscht. Sicher bekommt man eine EU- Rente, aber die ist weit entfernt von dieser vierstelligen Ziffer !
Puuhhh, das wurde jetzt eine lange Vorstellung!
Aber, ich / wir sind am Leben
und
brauchen einen langen Atem, damit wir alles durchstehen.
Und leider immer noch, der Rest der Deutschen Unfallopfer!
VG
Karin69