• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Schuldfrage?

geronimoacc

Nicht aktive Mitglieder
Hallo Community,

ich hatte heute meinen ersten Unfall... nach ca. 1 Monat Führerschein ergo bin ich noch in der Probezeit. :(
Das ganze lief wie folgt ab, ich bin mit meinem PKW von unserem Parkplatz über die Ausfahrt auf die Straße gefahren, hierbei handelt es sich um eine Einbahnstraße und eine 30er Zone. Soweit so gut. Hab natürlich vorher nach rechts geschaut konnte aber kein Auto sehen als ich mich nun bereits beim Abbiegen befand und eigentlich schon auf der straße war ist mir ein Golf seitlich hinein gefahren, an mir abgeprallt und ungebremst in einen parkenden VW-Transporter gefahren.
Ich wurde bei der Gelegenheit noch in ein anderes parkendes Fahrzeug geschoben. Der Golf ist ein Totalschaden und der Transporter ist ebenfalls erheblich beschädigt. Mein Auto hat eine Delle vorne rechts und der Blinker ist kaputt, das vierte Auto hat "nur" einen kleinen Lackschaden davon getragen. Hier eine Skizze wie es vorher aussah

http://s7.directupload.net/file/d/3195/doo5dakl_jpg.htm

und hier noch eine Skizze wie es danach aussah:

http://s14.directupload.net/file/d/3195/s4jm4vje_jpg.htm

Was mich an der ganzen Sache nur stört ist die Tatsache, dass der besagte Transporter ca. 2,5 Tonnen wiegt und von dem Golf 1,5 m nach vorne und 0,5 m den Bordstein hinauf geschoben wurde. Nun ja ich hab das ganze mal mithilfe einer physikalischen Formel berechnet und bin zu dem Schluss gekommen, dass das andere Fahrzeug mindestens 40 km/h gefahren sein musss. Wenn nicht sogar noch mehr.

Außerdem war zu erkennen, dass sie überhaupt keinen Versuch mehr gemacht hat auszuweichen, da die Räder noch komplett gerade standen oder ist das auch anders zu erklären?

Nun zurück zu meiner eigentlichen Frage, wenn das andere Fahrzeug, in einer 30er Zone 40 km/h fährt und dies noch bei Schnee und Eis, wer bekommt dann die Schuld? :eek: Ich meine ich war praktisch schon im fließenden Verkehr.

Hoffe auf Antwort
Gero

EDIT: Die Fahrerin des anderen Fahrzeuges erlitt dabei einen Schock und anscheinend Prellungen an Hand und Knie. Die Polizitsin hat dann noch iwas von fahrlässiger Körperverletzung gesagt. Was kommt den damit noch auf mich zu?
 
Hallo,

da wird es Vielfalt von Auslegungsmöglichkeiten geben. Sicher ist Dir klar, dass Du von einem Grundstück in die Fahrbahn gefahren bist und dabei die Vorfahrt des fliessenden Verkehrs zu beachten hast.

Eine erste Frage von mir: über welche Wegstrecke geht denn Deine Skizze in etwa und wie gross war Deine Sicht in die Strasse? Also wie weit konntest Du die Strasse nach rechts einsehen, ist es ein gerader Verlauf, verdeckt?


Gruss

Sekundant
 
Was mich an der ganzen Sache nur stört ist die Tatsache, dass der besagte Transporter ca. 2,5 Tonnen wiegt und von dem Golf 1,5 m nach vorne und 0,5 m den Bordstein hinauf geschoben wurde. Nun ja ich hab das ganze mal mithilfe einer physikalischen Formel berechnet und bin zu dem Schluss gekommen, dass das andere Fahrzeug mindestens 40 km/h gefahren sein musss. Wenn nicht sogar noch mehr.

Hallo,
so einfach lässt sich keine Geschwindigkeit errechnen, denn dafür gibt es Sachverständige, denn es gibt viel mehr Faktoren, Reibwert, welchen die Reifen mit der Straße haben usw. (das Auto ist ja kein Block der auf der Straße mit der ganzen Fläche liegt). Zudem sollte man wissen, war die Handbremse komplett angezogen oder war gar nur ein Gang drin, viele stellen im Winter ihr Auto gar nicht mit angezogener Handbremse ab.

Und da ich auch schon öfters Zeuge von normalen Auffahrunfällen war, sind 0,5 mtr aus meiner Einschätzung nicht mal viel.

Um die Geschwindigkeit festzustellen, müsstest Du schon einen Sachverständigen beauftragen, um eine verlässlichen Wert zu erhalten.
 
Schuldfrage

Hallo geronimoacc,

Dein Fall ist nicht ganz so einfach. Zunächst bist Du vom ruhenden Verkehr in den fließenden Verkehr gefahren.

Es kommt jetzt darauf an, an welcher Stelle an Deinem Fahrzeug der Unfallgegner Dich getroffen hat.

Zur Erläuterung mal zwei Fälle aus meiner Reko-Praxis:

Fall 1: Pkw fährt aus einer Torausfahrt (vom Pivatgrundstück kommend) auf eine verkehrsberuhigte Strasse (vorgeschrieben: Schrittgeschwindigkeit). Dabei will er nach links einbiegen.Von rechts auf der Strasse kommt ein Pkw mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit (anhand der Spuren und Auslaufwege konnte ich eine Geschwindigkeit um die 50 km/h ermitteln) trifft den aus dem Grundstück fahrenden Pkw rechts vorn und dreht ihn entgegen Urzeigersinn um seine Hochachse. Beide Fahrzeug sind anschließend Schrott. Letztendlich musste die KHV des aus dem Grundstück kommenden Pkw den gesamten Schaden des mit wesentlich zu hoher Geschwindigkeit fahrenden Pkw ersetzen. (rechtlicher Grundsatz hier: Fließender Verkehr geht vor ruhendem Verkehr)

Fall 2: Pkw muss Vorfahrt beachten und biegt nach rechts in eine Hauptstrasse ein (hier zulässige Höchstgeschwindigkeit 30 km/h). Dabei wird der Pkw durch den auf der Hauptstrasse mit etwa 45 km/h fahrenden Pkw hinten links am Rad gestriffen, worauf der Pkw, der auf der Hauptstrasse fuhr nach links abgelenkt wurde, eine Borsteinkante überwand und ein Verkehrsschild nieder machte. In diesem Fall musste die KHV des Pkw, der auf der Hauptstrasse war den Schaden ersetzen, da es hier als Auffahrunfall gewertet wurde.

Herzliche Grüße vom RekoBär:)
 
Back
Top