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Rollstuhlfahrer ist nicht schwerbehindert...?

Hallo santafee und ingeborg,


ich finde die "Zugeständnisse" für die Merkzeichen "G" und "aG" gelinde gesagt schei..... Wenn jemand für das Fortbewegen auf die Hilfe eines Rollstuhles angewiesen ist, ist mir egal, ob er einem OSG-amputierten gleichgestellt ist, oder nicht. Denn primär kommt es nach meiner Meinung nicht auf amputierte Gliedmassen im Besonderen an, sondern im Wesentlichen auf das barrierefreie Fortwegen, um die garantierte Teilhabe am Leben überhaupt zu ermöglichen.

Die im Schwerbehindertengesetz begründeten Voraussetzungen zur Erlangung der vorgenannten Merkzeichen, sind weder sozial noch mit der Logik der Denkgesetze nachvollziehbar. Sie sind weltfremd formuliert und keinem Sachzweck dienlich. Sie sind teilweise menschenverachtend, weil der materiell-rechtliche Nutzwert in keinem Verhältnis zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben steht. Und dennoch ereifern sich Sozialbehörden damit, diese Merkzeichen Gehbehinderten und Rollstuhlfahrer vorzuenthalten, als wären sie soziale Privilegien. Jeder dieser vorgenannten Betroffenen, muss ein solches selbstherrliches Verhalten als persönliche Diskriminierung empfinden.

Aber damit nicht genug, wie alles in Deutschland, wird dies dannoch länderspezifisch unterschiedlich gehandhabt, denn Gesetze und Verordnungen sind auslegungsmässig interpretierbar. Aber was nützt mich denn, wenn ich letztendlich eine solche Parkerleichterung befristet erhalten habe, wenn kaum reservierte Behindertenparkplätze vorhanden sind, die dannoch von Schwerbehinderten blockiert werden, die zwar lt. Ausweis "Schwerbehindert" sind, aber die Parkerleichterung dennoch nicht in Anspruch nehmen können, aber es trotzdem tun. Sicherlich hat dies mit dem Eingangsthema nicht viel zu tun, aber es ist auch Realität.

Deshalb wäre es nach m.M. bedeutender, die Zuerkennung dieser Merkzeichen, wie es früher einmal war, nicht unbedingt davon abhängig zu machen, ob eine aussergewöhnliche Gehbehinderung tatsächlich vorliegt, sondern davon abhängig zu machen, ob die tatsächlichen Voraussetzungen für die Inanspruchnahme eines gehbehinderten Merkzeichens auch vorliegen, egal welcher Verursachung sie entstanden sind. Denn ansonsten müsste man mal die Rechtsauffassung des BAG hinterfragen, AZ.: 9 AZR 823/06: Das Diskriminierungsverbot gilt für alle behinderten Menschen - nicht nur für Schwerbehinderte.

Gruss
kbi1989
 
hallo allerseits,

kann mich euch da nur anschließen!

oft ist einfach keine "klare" diagnose da oder sie kann nicht auf ag angewandt werden obwohl diejenigen auf rolli angewiesen sind.

auch städteweise ist es sehr unterschiedlich, wenn man schon zu hören bekommt "... können sie hier in berlin vergessen - wir haben parkplatznot ..." na eben deswegen werden doch parkplätze benötigt.

auch arztpraxen oder vereine für behinderte erhalten keinen schwerbehindertenparkplatz, nicht mal einen zeitlich begrenzten obwohl nachweislich viele rollifahrer und andere geh- und schwerbehinderte da sind.

eigentlich sollte ein gesetz gleich angewandt werden oder aber auch ähnliche auslegungen in den verschiedenen ländern und städten haben.

ich könnte dabei platzen ... aber schön ruhig und viele grüße an euch
 
Hallo Zusammen

zitate:
Das Diskriminierungsverbot gilt für alle behinderten Menschen - und

können sie hier in berlin vergessen
ich könnte dabei platzen ... aber schön ruhig

verstehe ich nicht das bundeskanzleramt ist doch behindertengerecht erstellt worden, oder glaubt einer etwa ,schäuble wird z. B. mit einem Möbel-Außenlift ins büro „gebeamt“.

Alles in allem ist ruhig sein die falsche verhaltensweise bin.ib
laut -lauter -am lautestens sollte es schon sein um hier was zu erreichen.

Wie ich hörte, die nächste Demo soll hierzu im Sept. sein

in diesem sinn vg natascha
 
hallo natascha,

das ruhig trifft auch eher für meine innere verfassung :p um nicht allen in den ********** zu tretten ... wenns nur ginge :mad:

bin ja dabei alles auf dem rechtlichen wege zu klären nur zieht es sich wie kaugummi ellenlang hin - und da könnt ich ausrasten deswegen muß ich mich da immer etwas runterfahren. haben auch entsprechendes von mir und meinem anwaltsbüro dazu gehört nur wirklich ausrichten kann man irgendwie nichts - da läufste gegen mauern :(

liebe grüße

ps: der spruch von pharao50 von heute passt da ganz gut
 
Hallo bin ib,
dachte immer auch rollstühle weisen scharfe kanten auf, welche unangenehme schmerzen verursachen können .

zitat:wirklich ausrichten kann man irgendwie nichts

es wird noch kommen abwarten, also weiterhin viel kraft und langen atem und viel sonne zu dir nach berlin.

zitat:.das ruhig trifft auch eher für meine innere verfassung :p um nicht allen in den ********** zu tretten

geht sowas überhaupt! dachte mit wut ist der schlag doppelt so stark und schmerzhafter im gesäß. GRINS
vg natascha
 
Parkausweis

Hi Santafee,
nicht aufregen - ich hatte ein ähnliches Problem - es hakte tatsächlich an der Behinderungsgruppe bzw. an dem Merkmal aG. Das aG bekommt komischerweise nur jemand, der z.B. doppelt Oberschenkel amputiert ist (selbst beide Unterschenkel reichen scheinbar nicht) oder Leute mit einer querschnittslähmung.

Ich habe den Parkausweis bekommen, weil mir meine Ärztin bescheinigt hat, dass ich mit dem Behinderungsgrad aG für die Zeit X gleichgestellt bin. Es klappte damit - muss nur von Zeit zu Zeit neu beantragt werden - mit einem neuen Attest. Evtl. solltest Du mal überprüfen lassen, ob Du mehr als 500 m schmerzfrei laufen kannst.
 
Hi Santafee,
Evtl. solltest Du mal überprüfen lassen, ob Du mehr als 500 m schmerzfrei laufen kannst.


Hallo Lillifix,

...das wäre ein Traum für mich! Und schmerzfrei ist es schon gar nicht möglich!:mad:

Ich weiß nicht, was Ihr alle für Ärzte habt, aber meine hüten sich sicher davor mir irgendein Attest auszustellen... allerdings habe ich auch noch nicht gefragt, aber das glaube ich halt! Obwohl bei mir die Diagnosen stehen, d.h. daran habert es nicht:eek:... (bin allerdings auch nicht oberschenkelamputiert) aber ich traue mich gar nicht und versuche alles so durchzuboxen, früher oder später hat es meist auch geklappt, aber es kostet halt ne Menge Kraft...

Und hier in diesem Fall, ist halt die Gesetzeslage 1. nicht zeitgemäß und 2. sehr schwammig und 3. evtl. zu teuer... aber solange Tunnel für Frösche u.s.w ...ist ja alles gut in Dtl. ...

@kbi1989, ich stimme Dir vollkommen zu! Und das, was die Ämter machen, ist mir alles zu paradox!

VG Santafee
 
Hi Santafee,
also bei mir ist das mit dem Arzt auch nicht so einfach - Du musst dich halt vorher erkundigen und tatsächlich vieles erkämpfen. Auch ich glaube ständig, ich darf nicht "rumschwächeln" - doch wenn Du nichts sagst, passiert auch nichts. Ich habe mir wegen meiner eigenen Therapieansichten und Wünsche kürzlich auch erst einen "Rüffel" vom Arzt eingefangen - hat mich psychisch sehr runtergezogen - aber trotz allem hilft Dir letztendlich keiner, wenn Du das nicht selbst machst. In unserem Gesundheissystem kommt mittlerweile keiner mehr von allein auf Dich zu um Dir geeignete Hilfestellung anzubieten - Selbst den Rollstuhl (den ich glücklicherweise zwischezeitlich nicht mehr brauche) haben wir uns vor zwei Jahren erkämpfen müssen - die Ärzte hätten mich in der Tat an zwei Krücken aus dem Krankenhaus entlassen - und ich war zu dem Zeitpunkt das reinste Klappergestell.
Also besser ist es, sich vorher zu informieren und dann die Fragen mit dem Arzt in Ruhe und ohne Druck zu erörtern. Das gilt insbesondere auch für die Therapie. Wenn Du nicht mitdenkst und keine Fragen stellst, kann es passieren, das einiges übersehen wird oder in falsche Bahnen gelenkt wird.
 
Wenn Du nicht mitdenkst und keine Fragen stellst, kann es passieren, das einiges übersehen wird oder in falsche Bahnen gelenkt wird.


...neee, das passiert mir schon lange nicht mehr:p! Da hat mich anfangs meine Naivität und später mein Forschungsdrang davor geschützt:D, aber Du hast schon Recht, immer den "starken Maxen" zu spielen bringt hier auch nix! Muss ich noch etwas lernen! Meine Hilfsmittel, z.B. Rolli, konnte ich mir auch letztes Jahr erfolgreich einfordern: hat zwar ein halbes Jahr gedauert, aber besser spät als nie... Großartige Hilfen von Ärzten habe ich dabei nicht erhalten: die hatten wohl Angst, dass ich mich da reinsetze und nicht wieder aufstehe:rolleyes: oder war es dann doch ihre Angst vor dem Eingeständnis ihres Misserfolges :rolleyes:
 
Hallo Santafee,

Komme 'mal eben zurück auf Deinen Hinweis vom 28.04.2009 -Zitat-: Meine Hilfsmittel, z.B. Rolli, konnte ich mir auch letztes Jahr erfolgreich einfordern: hat zwar ein halbes Jahr gedauert, aber besser spät als nie...

Wie hast Du's gemacht? Meine herzensgute BG verweigert mir einen neuen Rollstuhl mit dem Hinweis darauf, daß ich nicht schwer genug verletzt wurde! Habe dies auch nur auf Umwegen erfahren, da ich selbst nicht über die Ablehnung informiert wurde. War's wohl nicht wert; soll der Krüppel doch sehen, wie er/sie weiterkommt (manchmal kann ich nicht soviel essen, wie ich k....n möchte)! Da ich bald zusammen mit Angehörigen in den Urlaub fahren möchte, eilt es - und die Gegenseite reagiert einfach seit Monaten nicht auf meine Schreiben. Hoffentlich liegen die nicht alle tot hinter ihren Schreibtischen und ich schreibe und schreibe...! Bäh...

Grüße von
Ingeborg!
 
Hallo Ingeborg,

ich habe einen Antrag gestellt und ein Arzt hat dazu nach 2 Monaten was geschrieben. Dann wurde wohl noch der Beratungsarzt eingeschaltet und einer vom MDK kam vorbei... Naja und dann ging es recht schnell: ca. 2-3 Monate:rolleyes: Zwischendurch hatte ich mich über verschiedene Dinge bei der BG (dem Chef) beschwert, vllt. war das auch noch ausschlaggebend;).

Aber bei mir ging es um die Erstversorgung mit einem Rolli. Du hast wohl schon einen? Mir wurde gesagt, dass man frühestens nach 5 Jahren evtl. einen neuen bekommt?

VG Santafee
 
Hallo Ingeborg:),

wo das so dringend für dich ist, schreibe doch mal einen Brief oder Mail an die Patientenbeauftragente der Bundesregierung.
Es kann auf jedenfall nicht verkehrt sein die Dame anzuschreiben. Du hast nichts zu verlieren.
Versuche es viel Glück
Buffy07
 
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