Minijobber teilen nicht nur Zeitungen aus. Sie arbeiten in Discountern an der Kasse, auf Tankstellen als Krankenschwestern, als Kfz Mecatroniker...
Hallo,
noch mal ganz einfach, wie ich schon oben geschrieben habe, ja mein Schwiegervater arbeitet nebenher alle zwei Tage im Mediamarkt zum Regale wo das Computerzubehör (Kabel, Adapter usw) zu pflegen. Das sind 6 Stunden die Woche, wenn er es nicht machen würde, wer glaubst Du wohl, wer dann nach 20 Uhr dann die Regale aufräumen dürfte, kaum eine neue Vollzeitkraft, so viel Arbeit fällt da nicht an, das dürften dann die Mitarbeiter im Verkauf nach Geschäftsschluss machen.
Er hat zwar von den Stunden her einen Minijob, aber wird wie eine Verkaufshilfe bezahlt, also 11,50 die Stunde.
Selbst im Reinigungsgewerbe gilt der für allgemeinverbindlich erklärte Tarifvertrag auch für die Minijobber, damit ist klar widerlegt, es ist nicht billiger mit Minijobs für die Arbeitgeber.
Und für den Kfz Mechaniker, da solltest Du hier schon einen Beweis bringen, denn hier wäre es echt total kontraproduktiv, ich stelle mir gerade vor wie ein Mechaniker den Motor zerlegt hat, und der zweite soll dann denn wieder zusammen bauen, für jeden der sich ein wenig mit Technik beschäftigt, nicht vorstellbar.
Tankstelle ist sogar ein Super Beispiel, wie es mit einer Vollzeitkraft gar nicht gehen kann, da steht der Pächter selbst hinter der Theke, und braucht dann für abends auch noch eine Vollzeitkraft, ja die Leute sind ja schon so unverschämt, die wollen auch Abends noch zum Tanken kommen. Das würde unterm Strich bedeuten, eine Tanke die 24 Std geöffnet hat, braucht dann zum Urlaubs und Krankenersatz damit 6 Angestellte, falls dies von der Personalplanung überhaupt ausreicht, mit Teilzeit und Minijobbern ist man flexibel und hat die Chance ohne das sich unmäßig viele Überstunden anstauen, das noch zu schaffen.
Den es ist eine Träumerei, das sich eine Tankstelle 6 Vollzeitbeschäftigte leisten kann, bei einer Vergütung von 3,456 cent pro verkauftem Liter Sprit, da macht jeder vorher seine Tanke zu, oder der Verbraucher müsste es wohl mit richtigem Zuschlag bezahlen.
Wozu man allerdings gelernte Krankenschwester sein muss, um an der Tanke kassieren zu dürfen, erschließt sich mir nicht.
Im Gegenteil ein meiner Stammtanke, ist eine Vollzeitkraft und der Pächter selbst an der Kasse, dazu freuen sich Studenten sich ein paar Euros dazu zuverdienen um ihr Studium auch finanziell zu überstehen.
Und dann überlege mal, wie es wohl mit der Gastronomie ausschaut, kein Wirt kann es sich leisten, wegen 3 Monaten Biergartenwetter, statt seiner Stammbedienung dann das ganze Jahr 10 dazu zu bezahlen. Oder er würde diese Kosten auf seine Preise auf der Speisekarte umlegen, bist Du dann bereit für das Schnitzel statt 12 € dann 70 oder 80 € zu bezahlen?
Und gleichzeitig nimmst Du dann den Leuten die Chance, das sie mit dem Zweitjob sich eine gesicherte Zukunft aufbauen. Ja ich und meine Frau hatten vor 20 Jahren uns auch nach dem Hausbau über Wasser gehalten, damit wir das Haus von den Nebenjobs (480 DM) mit schneller abzahlen konnten.
Es gibt unzählige Jobs wo es erwiesen ist, da ist es zu wenig Arbeit, das die mit Vollzeit erledigt werden können. Meine Beispiele sind nur ein geringer Teil davon. Natürlich könnte man solche Arbeiten auch dann gleich mit Outsourcing erledigen, nur was kostest es dann den Verbraucher, und wem wäre da effektiv geholfen?
Jede Art von Betriebsnebenkosten müssen auf das Endprodukt umgeschlagen werden, kein Unternehmer kann nur mit roten Zahlen arbeiten, und da dann alle dementsprechend die Umlegen, geraten wir Endverbraucher dann in einen Preisspirale.
Denn eines ist sicher, viele der Nebenjobber werden dann eben nicht mehr arbeiten, wenn sich die Arbeit nicht mehr lohnt, denn es ist ein Unterschied ob ein Verkäufer in Vollzeit seine 11,50 bekommt, und 8 Stunden arbeitet, als das einer für 1 bis 2 Stunden dann ebenfalls Fahrkosten hat, wenn die geringe Arbeit dann noch versteuert wird.
Deshalb wird diese Forderung der Sekte, nur mehr Armut für die wo es notwendig haben bringen, sei es in Form das sie die Abgabenlast voll trifft, oder das sie dann sagen das rentiert sich nicht mehr, also lasse ich es bleiben, dann zahlen wir als Endverbraucher dies.
Ich bin nicht selbständig aber habe genug im Bekannten und Freundeskreis, vom kleinen Handwerker bis zum kleinen Computerhändler, und wenn ich sehe was denen jetzt schon nur bleibt, dann weis man, das die solche Preissteigerungen an den Kunden weitergeben müssen, keiner schleppt noch Geld mit zur Arbeit, oder machst Du das?