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Gibt es ein Leben nach PTBS

Ozzy2006

Mitgliedschaft beendet
Registriert seit
9 Nov. 2011
Beiträge
26
Ort
Bayerischer Wald
Ich verfolge schon seit einiger Zeit die Einträge in diesem Forum, da ich immer in der Hoffnung bin, nützliche Hinweise für mich rauszufinden.
Der eine oder andere Hinweis war auch schon dabei, doch leider komm ich trotz allem nicht aus meinem tiefen Loch raus.
Ich ringe schon lange mit dem Gedanken, selber einen Thema zu öffnen.
Dazu fehlte mir bis jetzt jeglicher Ansporn, sogar hierfür muss ich mich aufrappeln.

Kurz zu meiner Geschichte:
Im Jahr 2009 hatten mein Mann und ich einen schweren Unfall. Wir wurden beide als Fussgänger von einem Auto erfasst.
Mein Mann erlitt lebensgefährliche Verletzungen, unter anderem ein SHT.
Ich kam mit leichteren Blessuren davon, doch leider hab ich tagtäglich die Bilder im Kopf.
Ich seh immer das Auto auf mich zukommen und den ganzen Ablauf bis zum Klinikum. Dies wirkt sich im ganzen Alltag auf mich aus und Nachts kann ich nicht schlafen.
Bin jetzt schon seit einem Jahr in einer Traumatherapie, was mir auch sehr gut tut, denn ohne hätte ich mich schon längst aufgegeben.
Ich bekomm meine Leben einfach nicht mehr in den Griff. Bin sehr schnell erschöpft und leicht gereizt.
Die guten Ratschläge von den sogenannten "Freunden" helfen mir auch nicht wirklich weiter. Mir wird immer wieder gesagt "Nimm es so an wie es ist, du kannst es eh nicht ändern".
Wissen die eigentlich was das bedeutet, ein Leben zu leben, das man so nicht wollte.
Mein Mann ist seit dem Unfall behindert, wir sind beide ohne Arbeit und man wird täglich mit dem Unfall konfrontiert.

Nun meine Frage: Gibt es ein Leben nach PTBS? Hört das irgendwann wieder auf?

LG Binchen
 
Hallo binchen,7
das kann man pauschal nicht beantworten. Meine Leben hat sich komplett verändert. Mein Unfall war 2005 und bei mir ist mittlerweile alles chronisch geworden,.
Eine PTBS ist leider nicht kalkulierbar. Es gibt bei mir Tage, wo es mir sehr gut geht. Dann gibt es Tage wo ich Schübe habe wegen der PTBs und den Schmerzen. Dann kommen auch wieder Panikattacken. Dazwischen muß ich mich mit Behörden und Versicherungen rumschlagen, wo alles regelmässig hochgewühlt wird.
Meine Belastbarkeit hält sich in Grenzen, die Ermüdung ist sehr schnell da und die Konzentrationsstörungen auch. lange Texte kann ich ganz schlecht lesen,etc.

Das in Kürze.
Ich wünsche Dir auch viel Kraft.
Liebe Grüß von frido
 
Du hast geschrieben, dass du in Trauma-Therapie bist. Machst du EMDR?

Die Alexianer-Klinik in Krefeld bietet für Trauma1-Menschen (einmaliges Trauma) so eine Therapie auch stationär an.

LG
Meli
 
@frido
Bei mir geht´s psychisch auch mal rauf und dann wieder runter.
Panikattacken bekomm ich ständig, da wir direkt an der Unfallstelle wohnen. Es ist unmittelbar vor unserm Anwesen passiert.
Bei jedem etwas lauteren Geräusch ist alles wieder da.
Anfangs hab ich sogar überlegt, das Haus zu verkaufen und weg zu ziehen. Aber ich kann doch nicht alles aufgeben, nur weil ich krank bin.
Hier wohnen meine noch verbliebenen Freunde und die Familie.
Wir werden seit Anfang von einer Rehaorganisation (ReIntra) betreut, heute frag ich mich schon, ob es mehr Fluch als Segen ist.
Für Behörden und Versicherungen muss ich auch alles selber erledigen, da wird alles wieder von neu durchgemischt und man kommt wieder nicht zur Ruhe.

@meli
EMDR hab ich mit meiner Therapeutin auch schon gemacht und das sogar mit gutem Erfolg, für etwas 3 Tage.
Doch leider hat dies nicht lange angehalten, denn wenn ich zuhause bin und mit meinem Mann zusammen bin, kann ich das geschehene nicht ausschalten.
Ich hab auch schon überlegt, in eine Klinik zu gehen, danke für deinen Tip.
Ob es für mich allerdings was bringt, sei dahingestellt.

Die Gegnerische Versicherung macht mir zusätzlich das Leben zur Hölle.
Die wissen, dass ich nicht mehr belastbar bin und deshalb versuchen sie alles mit Hinhaltetaktik.
Dies bestätigt mich noch mehr darin, dass ich selber nichts mehr auf die Reihe bekomme.

LG Binchen
 
Hallo ozzy,
ich habe von vorne beginnen müssen. Ich habe auch EMDR mit meinem Psychotherapeuten durchgeführt. Der Erfolg war gar nicht so schlecht, doch dann hat man mit alles unter den Füssen weggezogen . Meine Beziehung, meine angeblichen Freunde, meine 2 Jobs sind alles in die Brüche gegangen. Ich habe Mobbing hinter mir und mußte nach der Trennung auch das Haus verkaufen, was wir gerade gekauft hatten. ........
Die Kämpfe mit den Behörden und BG und Versicherungen haben Spuren hinterlassen. Ich bin ja nich mittendrin. Genau das ist das Problem, man kann nicht gesund werden solange Behörden, BG`n und Versicherungen an uns rumzerren. Es wühlt jedes Mal auf und wenn ich zum Briefkasten gehe, zittere ich schon wenn ich einen Brief von einem der Kostenträger in der Hand halte.

Sie spielen alle mit der Zermürbungstaktik, weil sie genau wissen, dass die meisten aufgeben (müssen).
Ich wünsche Dir viel Kraft.

Liebe Grüße von frido
 
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