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Fragen an Angehörige von Unfallopfern

  • Ersteller des Themas Ersteller des Themas Kai-Uwe
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum

Kai-Uwe

Gesperrtes Mitglied
Guten Morgen,

meinen 2000. Beitrag möchte ich für mich nehmen und fragen, ob es Euch auch so geht.

Seit Ihr auch durch Überbelastung, Existenzangst, Zukunftsangst, Schlaflosikeit, Angst um den Partner/Kind Krank geworden?

Haben sich Eure Freunde und Familie auch von Euch zurück gezogen, weil Ihr auch nur ein Thema habt und es keiner mehr hören will?

Bei jedem Brief vom Rechtsanwalt, Gericht, Gutachtern schlägt das Herz und mir ist übel.

Mein Asthma hat sich sehr verschlimmert und nun bekomme ich immer öfter heftige Magenkrämpfe und kann sehr viele Nahrungsmittel nicht mehr vertragen.

Nie hatte ich Probleme mit dem Magen.

Durch das menschenverachtende Verhalten unserer Versicherungen und ihrer Helfer (GA) geht es nicht nur meinem Mann sondern nun auch mir immer schlechter.....sie rauben uns kostbare Lebendszeit.

Wie geht es Euch?

Einen ruhigen freundlichen Sonntag wünsche ich Euch und mache diesen Tag mal zu unserem Tag.

Lieben Grüße
Kai-Uwin:)
 
Hallo Kai-Uwe & Frau

mir/uns ging es genau so...

aber mittlerweile sehe ich es sportlich und freue mich schon auf den nächsten Brief um ihn auseinander zu nehmen..

Irgendwann sollte man (auch wenn es schwer ist) nicht die Sache zu nah an sich ranlassen.
Sich freuen das man Rückhalt in der Familie hat und jeden Tag so gut wie möglich leben.
Sonst macht einem die Sache kaputt ...und darauf hat es BG /DRV und Co abgesehen !

ich wünsche euch alles erdenklich Gute, Kraft und Gedult

MfG

Maik
 
meinen 2000. Beitrag möchte ich für mich nehmen und fragen, ob es Euch auch so geht.

Hallo Kai-Uwin,

erst einmal meinen Glückwunsch zum 2000ten Beitrag(:( :o).

Seit Ihr auch durch Überbelastung, Existenzangst, Zukunftsangst, Schlaflosikeit, Angst um den Partner/Kind Krank geworden?

Zukunftsangst habe ich auch. Meine Partnerin leidet auch schon an Schlaflosigkeit und schreckt jedesmal hoch wenn ich mal wieder vor Schmerzen einen Schrei los lasse.

Haben sich Eure Freunde und Familie auch von Euch zurück gezogen, weil Ihr auch nur ein Thema habt und es keiner mehr hören will?

Ich habe, durch dieses Thema, schon keine Freunde mehr. Ist aber meine eigene Schuld, weil ich auch nicht mehr auf sie zu gehe, sondern mich immer mehr in mich zurück ziehe.

Bei jedem Brief vom Rechtsanwalt, Gericht, Gutachtern schlägt das Herz und mir ist übel.

Bei mir ist es nur bei den Berichten von den Gutachtern. Da schlägt mir mein Herz immer bis zum Hals weil ich hoffe, dass es gut für mich ausfällt. Wenn dies nicht der Fall ist, dann wird mir ebenfalls immer ganz übel, weil ich im ersten Moment nicht weiß wie ich reagieren soll und ich diese Gutachten erst einmal auseinander Pflücken muß.

Durch das menschenverachtende Verhalten unserer Versicherungen und ihrer Helfer (GA) geht es nicht nur meinem Mann sondern nun auch mir immer schlechter.....sie rauben uns kostbare Lebendszeit.

So geht es mir auch!:o

VG pswolf
 
Gesundheit kaputt - alles kaputt

Hallo,

kurz gesagt: genauso.

Nur der Rückzug ist mein eigenes "Engagement"; wenn ich jedes mal vorzeitig abbrechen muss, nur quälend dabei bin usw. macht es keinen Sinn.

Hochzeit eines Neffen: ich bleibe allein zu Hause.
Altstadtfest in Kürze: ich bleibe allein zu Hause.

Fortsetzung? Ne, lieber nicht.


Gruss

Sekundant
 
Hallo Maik,

schön Dich mal wieder bei Tageslicht zu sehen:D Trotz Geduld....es bleibt immerzu die Existenzangst. Und nach 5 Jahren wächst diese immer mehr an


Hallo Sekundant,

so geht es uns auch....ich bin sozusagen mit Kai-Uwe "eingemauert".
Er kann nicht mehr auf Feste oder Feiern und ich will ihn nicht alleine lasse und feiern gehen....also bleibt nur TV.

Lieben Gruß
Kai-Uwin
 
Halo Dorothea

Es gibt in unserem Fall zwei Möglichkeiten

Die eine ist wir geben irgendwann auf und versuchen wieder etwas von dem was man Lebensqualität nennt zurück zu bekommen-

Oder man führt diesen Kampf gegen die unmenschliche Ungerechtigkeit zu Ende!

Bei mir ist auf Grund der Unfallfolgen und da meine ich jetzt nicht die unmittelbaren Verletzungen sondern der KRIEG mit der BG-Mafia und natürlich auch die dadurch entstandenen finanziellen Einbußen die dritte Beziehung zerbrochen.

Die erste Beziehung hab ich selbst beendet weil ich nicht wollte das mein damals sieben Jahre alter Sohn Tag für Tag mitansehen muss wie ich immer mehr zum psychischen Frag werde.

Er hat miterleben müssen wie ich vom Notarzt nach einem Suizidversuch reanimiert werden musste und das wollte ich ihm nicht noch einmal zumuten.

Ich hatte mich mit den Jahren nach dem ersten Unfall wieder gefangen und dann grüßte mich vor etwas über fünf Jahren das Murmeltier erneut.
Mit dem tätlichen Angriff begann der zweite Krieg mit der nächsten BG und der erste war und ist ja bis heute nicht beendet.

Dass die meisten Freunde, Bekannt und Verwandte nach 17 Jahren verständlicher weiße nichts mehr von BG, SG, BVA und EGMR hören wollen kennt vermutlich jeder von uns und somit ist man ein einsamer Kämpfer.

Man raubt mir nicht 17 Jahre meiner Lebensqualität ungestraft!

Wünsch Euch allen einen schönen Sonntag

Grüssle der Charly
 
Hallo zusammen,

geht mir genau so.

Mein Unfall liegt am 28.08. 3Jahre zurück.
Mit den Folgen kämpfe ich immernoch.

Der ständige Streit mit den Ärzten, der BG und und und zerrt an den Nerven.

Zeitweise ist es so schlimm, das ich nur einmal die Woche ans Postfach gehe, weil es jedesmal eine Zerreißprobe ist. Wer schreibt jetzt wieder was ? Was wird wieder abgelehnt ? Gegen wen mußt ich jetzt wieder antreten ?

Meine Kids sind mit der ganzen Sache ebenfalls total überfordert.
Nur noch meine jüngste wohnt noch bei mir, aber sie ist ständig auf der Flucht.

So verbringe ich die meiste Zeit alleine Zuhaus. In meiner eigends gewählten Isolation.

Der Kampf, das ständige Beweisen, immerwieder Gegenargumente vorlegen, kostet verdammt viel Kraft. Aber zwischendurch bemerke ich das gerade dieser Kampf mich irgendwie am Leben hält und mir Kraft gibt weiterzumachen. Ich bin eben noch nicht bereit, die ganzen Demütigungen, die ein jeder von euch durch die verschiedenen Instutionen kennt, einfach so hinzunehmen.

Auch gibt das Forum mir viel Kraft, denn ich bin nicht alleine und bekomme viel Hilfe hier, wenn ich sie auch nicht immer so anwenden kann wie ich es gerne würde.

Vorallem die ganzen § Texte, sind oft schwer, mein Gehirn schaltet dann einfach ab. Obwohl ich vor meinem Unfall damit nie irgendwelche Probleme hatte. Deshalb bin ich froh, wenn die § Texte immerwieder von euch so ausführlich erklärt werden, das sogar ich sie verstehe.

lg xwolf
 
Hallo,

Ich bin sozial auch total isoliert.
Das liegt denke ich einerseits daran, dass ich mich so sehr wegen meiner körperlichen Gebrechen schäme und andererseits eben auch nichts mehr von dem, was ich vor dem Unfall so gemacht habe, machen kann und dadurch auch die sozialen Kontakte verloren gegangen sind.
Man kann eben nicht so oft sagen, man kommt nicht mit, dann wird man irgendwann nicht mehr gefragt.
Ich kann doch nichts dafür, aber irgendwie will ich mich aufraffen. ich will mich nicht mehr schämen und vielleicht habe ich den Mut, bald allen zu sagen, was wirklich mit mir los ist.
Man muss sich gewaltig zusammenreißen, damit man nicht verrückt wird, wenn wieder so ein Brief kommt, der nichts Gutes verheißt. Ich habe schon Angst vor der Post. Ich freue mich zu lesen, dass einer meiner Vorredner es mittlerweile sportlich sieht und sich richtig darauf freut, sich zu wehren.
Mein Respekt und das ist auch der von mir angestrebte Zustand, aber ich bin noch nicht ganz so weit. ich wünsche allen vielKraft und Mut und Unterstützung und bedanke mich bei allen, die hier Mut machen.
Damals als ich mich angemeldet hatte, hat mich dieses Forum noch viel mehr runtergezogen, weil ich Brose Angst hatte, vor alle dem,was mir noch bevorstehen wird. Mir steht das alles vermutlich leider immer noch bevor, aber ich darf den Kopf nicht in den Sand stecken. man braucht viel Kraft und Energie und ich weiß im Moment noch nicht, wo ich die hernehmen soll, aber der gute Vorsatz ist da.
Allen anderen wünsche ich sehr viel Kraft und Energie.
Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass mir die regelmäßige Verwendung von Leinöl irgendwie hilft, quasi als Doping für das Gehirn und die Stimmung. Dazu gibt es an andere Stelle im Internet alle möglichen Hinweise in Bezug auf die Omega-3- Fettsäuren, was wieder irgendwie an den Ansatz von Dr Kuklinski anschließt, der mir aber bisher Leinöl nicht empfohlen hat.
 
@Chroni
Ist bei Dir schon irgend eine ernstzunehmende Diagnostik in Richtung PTBS (posttraumatische Belastungsstörung) gemacht worden?

Gruß
 
Hallo zusammen..

nachdem was Ich hier alles lese kann einem echt nicht gut zumute sein.
Mein Unfall liegt jetzt drei Jahre zurück und diese Kämpfe habe Ich in der großen Form noch nicht gehabt.

Ich denke auch oft daran, wie sich meine Frau fühlt, zumal unsere Tochter auch im Rollstuhl sitzt.

Es stimmt schon, dass man nicht mehr soviel machen kann wie vorher aber wahrscheinlich hat das ganze auch einige kleine Vorteile.
Ich konnte direkt kurz nach meinem Unfall schon sehen, wer meine waren Freunde sind. Es sind ganze zwei übrig geblieben.

Mit das schlimmste ist für mich die Belastung meiner Frau, die seid dem Unfall mehr denn je tun muss und besonders wenn ich mal wieder operiert worden bin und nur an Stützen laufen kann oder im Rolli sitze

Geht es euch denn auch so, dass euch das Mitleid nervt

Ich für meinen Teil hasse es wenn Familienangehörige wie mein Bruder oder insbesondere meine Mutter, auch wenn ich schon dreißig bin, meinen entscheiden zu können was ich kann oder auch nicht kann.


Gruß ahrens
 
Hallo,
und dann gibt es noch so Ehemänner wie meinen, der sich schon riesig freut, endlich wieder mit mir (im Rollstuhl) einkaufen gehen/fahren zu können. Wir suchen uns dann immer eine sehr betriebsarme Zeit aus, damit er sich / mich zwischen den Regalen auch richtig gut in die Kurven legen kann, ohne jemanden umzufahren. :D

Was nützt das Jammern ? Wir machen uns einen Spaß draus. 4 Wochen noch, dann sitze ich wieder im Rollstuhl - und ? Ich habe zumindest den Trost, daß es (erstmal) nur vorübergehend ist und ich danach vielleicht wieder einigermaßen laufen kann.

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Umwelt für Behinderte, Ältere und Kranke sensibler zu machen. Habe z.B. beim örtlichen EInkaufsmarkt mal gefragt, ob schon mal jemand die Strecke mit Krücken abgelaufen wäre, das ist nämlich nicht zu schaffen ! Sie sollten doch mal eine Bank oder Stühle oder Einkaufswagen mit Sitzfläche hinstellen. Dann würden sicherlich auch mehr ältere Leute dort zum Einkaufen kommen. Das Durchschnittsalter lilegt dort nämlich bei 35 würde ich mal sagen.

Das kann doch nicht sein, die Gesellschaft wird immer älter und keiner stellt sich drauf ein ? Das muß anders werden ! Und da diese Leute es von alleine nicht wissen (können), müssen wir eben helfen. Mit Hinweisen, Bitten und Argumenten. Ich habe auch die Stadtverwaltung um Plätze für Gehbehinderte gebeten, auf einem anderen städtischen Parkplatz klappt das nämlich hervorragend. Da sind immer ein paar Plätze für Leute ohne die städtische Parkberechtigung aber mit Gehbehinderung frei. Ist zwar eine freiwillige Sache, aber mir hat schon mal jemand den Parkplatz geräumt, als ich höflich gefragt habe, ob er mir meinen Rollator aus dem Wagen holen würde, weil er auf dem breiteren Parkplatz für Gehbehinderte stand ... Ich bin nicht verbissen oder so, ich möchte nur Rücksichtnahme !

Und Freunde ? Habe ich nicht. Ich habe mittlerweile sehr gute Bekannte, die fast schon Freunde sind, die leider deutschlandweit verteilt sind, schade. 2 kenne ich aus Reha-Aufenthalten und mit ihnen verstehe ich mich noch am besten, weil sie nämlich in der gleichen Situation sind, wie man selbst. Das schweißt zusammen ! Selbst über hunderte von km !
Und danke liebes Forum für meine anderen "Fast-Freunde", die einem immer wieder Mut und auch Rat und Hilfe geben. Ohne diese Plattform hätte ich diese Personen sicher NIE kennengelernt und mein Leben wäre um einiges ärmer !

Ich weiß, es ist nicht immer leicht, das "Glas halb voll" zu sehen, aber versucht es zwischendurch immer mal wieder ! In diesem Sinne:
Alles Gute und viel Kraft weiterhin für die diversen Kämpfe.

Gruß,
moni68
 
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