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Drittgradige Verbrennung, was nun?

Tutnixzursache

Neues Mitglied
Hallo,
erst einmal finde ich Klasse dass es dieses Forum hier gibt, zum Austausch. Ich bin hier zufällig darauf gestoßen.

Ich möchte hier niemanden mit meiner Frage / Fragen überrennen, aber aktuell schweben mir sooo viele Gedanken durch den Kopf, rund um die Thematik mit drittgradigen Verbrennungen. Ich erhoffe mir hier ein paar Erfahrungsberichte ggf. zu erfahren.

Nun kommt vermutlich die Frage, "wieso?".

Mir ist ein großes Ungeschick vor etwa 3 Wochen passiert. Beim nachkippen von Feuerholz in unseren Kamin war ich einen moment nicht achtsam genug, und bin mit dem Knie gegen die heiße Tür vom Ofen gekommen.
Seitdem Vorfall dackel ich fast täglich von Arzt zu Arzt, das allein stellt mitterweile eine große Belastung für mich dar, da jeder Arztgang mit enormen Schmerzen verbunden ist, trotz der starken Schmerzmittel die ich bereits verschrieben bekommen habe und einnehme.

Freitag bekam ich eine Überweisung ins Krankenhaus Boberg in Hamburg, welches unter anderem auch auf Brandverletzungen spezialisiert ist.

Die dortige Behandlung schlug bis dato fehl, damit ist nun ein OP Termin für die kommende Woche angesetzt für eine Haut transplantation vom Oberschenkel zum Knie - Vollhaut transplantation.

Beim Vorgespräch habe ich den Arzt der die Entscheidung für den OP getroffen hat bzw. die Ärzte ausführlich zur weiteren Behandlung befragt, und habe bislang keinerlei Details zum geplanten Eingriff erhalten, das beunruhigt mich sehr. Insbesondere da ich bislang noch nie eine OP unter Vollnarkose oder ähnlichem hatte. In meinem Kopf dreht sich gerade ein Karussell mit Fragen zum Eingriff und zur Nachbehandlung, ich bin recht ratlos.

Daher habe ich mir im Grunde genommen bereits so eine kleine Liste an Fragen überlegt, ich hoffe jemand mit den Erfahrungen kann mich ggf. etwas aufklären, denn vor dem Eingriff habe ich unendlich große Panik.

Meine Fragen dazu:

- Erfolgt der Eingriff unter Vollnarkose?

- Wie lange in etwa dauert die OP?

- Sind die Schmerzen nach der OP erträglich? Was werden für Schmerzmittel nach der OP eingesetzt?

- Ist es möglich sich ggf. vorher psychologische Unterstützung an die Seite zu holen?

- Mir wurde gesagt, dass ich für mindestens 9 Tage im Krankenhaus bleiben muss und das Bein nach der OP komplett geschient werden muss, womit muss ich dabei rechnen? Verbandwechsel, wird doch vermutlich Schmerzhaft?

- Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach den 9 Tagen alles prima und super ist, erfolgt eine Nachbehandlung? Wenn ja wie lange dauert diese?

- Wann im Schnitt ist man wieder Arbeitsfähig?


Ursprünglich sollte die OP heute erfolgen, gestern hatte ich den Termin im Krankenhaus wo "mein Urteil" gefallen ist. Ich hatte den behandelnden Arzt daraufhin gefragt ob ich nicht etwas Bedenkzeit bekommen könnte, womit der Termin auf nächsten Donnerstag verschoben wurde. Ich weiß das ich keine Bedenkzeit habe, sondern nur eine Verdauungszeit.

Was mich in der letzten Zeit sehr verwundert ist, wenn es eine drittgradige Verbrennung ist, wieso die Stelle nach wie vor nässen kann, ich komm mir vor wie ein Wasserfall mit der Stelle am Knie und theoretisch sollte doch eigentlich eine drittgradige Verbrennung nicht mehr schmerzen?

Auch die andere Sache die mich aktuell sehr bedrückt ist, ich habe gelesen dass nach der OP wenn die Transplantation erfolgt ist, der Konsum von Nikotin verboten ist. Wie wird bei Rauchern dahingehend die Therapie gehandhabt, ich bin Raucher und stelle mir dahingehend einen kalten Entzug vor, aber gibt es dazu auch Alternativen um diesen Entzug sanfter anzugehen?

Anbei noch zum Schluss die Stelle wo transplantiert werden muss ist 5x2 cm groß (1% ? )


Mir tut es jetzt schon leid so viel zu fragen, aber ich bin recht verzweifelt....
Ich bedanke mich bereits im Vorfeld auf die Antworten.
 
Hallo Tutnixzursache,

na, Du bist mir ein Spaßvogel.

Ich will Dir mal kurz ein paar Fragen beantworten:

- Erfolgt der Eingriff unter Vollnarkose? Es gibt noch zwei weitere Möglichkeiten:
- 1. Spinalanästhesie
- 2. Plexus-Anästhesie (dafür muss aber das Transplantat vom selben Bein entnommen werden wo der Verbrennungsdefekt ist.
- 3. Vollnarkose (INT): hier lässt sich sehr gut die Narkosezeit zur OP-Zeit steuern. Man benutzt heute Propofol und das ist sehr gut verträglich und zeitlich sehr gut steuerbar.
- Wie lange in etwa dauert die OP? Kurze Zeit. Viele kennen den Unterschied nicht und reden von einer x-stündigen OP-Zeit, weil bemessen wird, wann man in Richtung Anästhesie-Einleitung von Station gebracht wird und sich dann wieder auf Station befindet. Dazwischen liegt die Narkosevorbereitung, Patient in Saal, desinfizieren, abdecken… und alles wieder zurück über den Aufwachraum.
- Korrekt spricht man von „Schnitt-Naht-Zeit“ und diese wird ca. 15-20 Minuten dauern.

- Sind die Schmerzen nach der OP erträglich? Was werden für Schmerzmittel nach der OP eingesetzt? Selbstverständlich bekommst Du Schmerzmittel. Welche genau eingesetzt werden entscheidet der Anästhesist bzw. der Abteilungsarzt. Alles wird erträglich gemacht. Die Entnahmestelle – so habe ich es empfunden zwiebelt sehr und lange Zeit.

- Ist es möglich sich ggf. vorher psychologische Unterstützung an die Seite zu holen?
-
- Äh sorry, was soll Dir das bringen? Wen willst Du holen? Hast Du einen Joker in der Hinterhand? Termine für einen Psychologen liegen bei gut 6 Monaten. Und nun komm mal wieder runter, diese OP ist nun nichts dramatisches. Wenn Du so angfängst, dann wäre die Menschheit schon ausgestorben.

Keiner der von einem Moment auf den anderen vom Dach gefallen ist und alle Knochen kaputt hat, bzw. wer von einem anderen Autofahrer schuldlos über den Haufen gefahren wurde hatte im Vorfeld zur Vorbereitung einen Psychologen.

Komm, es gibt erwachsenen Windeln, dann bitte nutze diese.
Oder tut eine Geburt jetzt weh? Ja? Shit, bin im 9. Monat, dann holt doch bitte mal das Baby ohne natürliche Geburt, ohne Schmerzen aber bitte auch ohne Operation aus meinem Bauch. Oder? Äh, oder will ich jetzt doch kein Baby oder brauche ich jetzt in Standby-Funktion psychologische Hilfe?


- Mir wurde gesagt, dass ich für mindestens 9 Tage im Krankenhaus bleiben muss und das Bein nach der OP komplett geschient werden muss, womit muss ich dabei rechnen? Verbandwechsel, wird doch vermutlich Schmerzhaft?
- Klar es zwiebelt an der Entnahmestelle. Das Transplantat ist im Grunde ruhig. Wichtig ist, dass das Transplantat, also die verpflanzte Haut „angeht“. Die braucht Ruhe und eine sehr, sehr saubere Umgebung. Gelöst werden Verbände mit NaCl, damit man angewachsene Haut nicht zerstört. Das ist insgesamt der kritische Prozess. Nicht die OP.

- Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach den 9 Tagen alles prima und super ist, erfolgt eine Nachbehandlung? Wenn ja wie lange dauert diese?
- Ey. Die Haut ist neu, zart usw. Nee, nix ab ins Schwimmbad ins Chlorwasser usw. Behandle Deine neue Haut einfach entsprechend.

- Wann im Schnitt ist man wieder Arbeitsfähig? Liegt an der Größe der Wunde und er Wundheilung. Glaskugel hat hier niemand.



Viele Grüße


Kasandra
 
Hallo Tutnixzursache,

willkommen im Forum für Unfallopfer.

Vielleicht ist Dein Ungeschick ein Fall für (wenn vorhanden)
Deine private Unfallversicherung, dann den Unfall melden.

Auf alle Deine hier gestellten Fragen kann nur ein Facharzt
für Verbrennungen eine befriedigende Antwort geben.

Vielleicht solltest Du einfach Vertrauen in die ärztliche Kunst
und die Hoffnung auf Heilung haben.

Alles Gute und
"Kopf hoch" das wird schon

Meggy
 
Danke für die sehr überhebliche Antwort!

In der Klinik habe ich zum Ablauf bislang keinerlei Informationen erhalten, trotz mehrfacher Nachfrage!

Ich finde es ist selbstverständlich, wenn man noch nie eine Operation durchlebt hat, Panik vor dem Eingriff zu haben, gerade weil dies ein ungewohntes Klima ist. Wie ging es dir bei deinem Ersten operativen Eingriff? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dort total glücklich und applaudierend hinein gerollt bist.

Mir sind durch aus einige Dinge klar, aber eine Rückfrage dazu darf ich sicherlich doch auch stellen, um die Gewissheit zu bekommen?

Trotzdem danke für die Informationen, auch wenn mir dein Umgangston nicht passt!
 
Hallo Tutnixzursache,

es ist auch eine gute Zeit um ernsthaft mit dem Rauchen aufzuhören. Geh doch vorher in eine Apotheke und lass dich dort beraten, was es für unterstützende Mittelchen gibt. (Niko-Pflaster, oder Niko-Kaugummis)

Kopf hoch, das wird wird schon... ;) es gibt wahrhaft schlimmeres.

Trim
 
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