... sondern daß er "Rechtsmittel", also "Mittel des Rechts" hat, um sich gegen "Willkür" und "Unrecht" zu wehren.
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Und wie verhält es sich damit, dass man, soweit man gerade soviel verdient, dass man keine Prozesskostenbeihilfe bekommt und der Fall einem Prozesskostenfinanzierer nicht lukrativ genug ist?
Dann gibt es ein Rechtsmittel, das nicht zu erreichen ist.
Und selbst wenn man eine Rechtsschutzversicherung hat. Kommt die zu der Auffassung, das ihr die Risiken (Kosten) eines Rechtsstreits zu hoch sind und Du musst erst gegen diese auf Leistungsanerkennung klagen, dann läuft die Zeit trotzdem weiter.
Wieder gibt es einen Rechtsmittel, die man nicht erreichen kann.
Und was ist mit den Menschen, die sich aufgrund mangelnder intellektueller Fähigkeiten nur beschränkt selbst informieren oder artikulieren können. Die sind auf Gedeih und Verderb auf die Unterstützung auf andere angewiesen. Und wenn diese eigennützig handeln, dann hat der Betroffene schon verloren.
Was soll ein Rechtsmittel, das nicht durchgesetzt werden kann.
Und was ist mit den Menschen, den die Gegner ausbluten lassen, weil sie davon ausgehen, dass sie ihr Opfer mürbe machen. Wer kann es sich leisten und schafft es durch alle Instanzen zu klagen.
Wieder gibt es Rechtsmittel, die nicht durchgesetzt werden.
Und was ist mit den Menschen, die von Gutachten abhängig sind, von denen sich im nachhinein herausstellt (nach einem verlorenen Prozeß), dass das Gutachten falsch war. Wer hat nach einem verlorenen Prozeß dir Kraft und Energie dagegen vorzugehen?
Wieder ein Rechtsmittel, das nicht durchgesetzt werden kann.
Was ist mit den Anwälten, die den Rest des Berufslebens immer wieder mit dem gleichen Richter zu tun haben werden und es sich mit diesem nicht verscherzen wollen. Der eine oder andere Mandant fällt hinten runter.
Was nutzt ein Rechtsmittel, wenn die Rechtsvertreter den Zugang unmöglich machen.
Leider driften gerade in diesem Bereich Theorie und Realität weit auseinander. Und wie die Praxis aussehen kann zeigt dir beispielsweise dieses Buch:
Von Menschen und Ratten
Insofern erscheint mir die Auskunft, dass es Richtsmittel gäbe, nichts weiter zu sein als eine Beruhigungsformel. Wie mit den Atomkraftwerken zum Beispiel. Die sind auch sicher, weil sie sicher sind. Sollte dann doch einmal nicht das zutreffen was prognostiziert war, dann war es ein Einzelfall.
Schau Dir im Forum den Fall mit dem Beamten an, der im Dienst angegriffen und verletzt wurde. Schau Dir im Forum die Fälle an, in denen die Menschen seit 10, 20 Jahre kämpfen und noch immer nicht wissen, wie es ausgehen wird. Und was nutzt Dir ein Mittel um gegen Unrecht vorzugehen, wenn genau dieses, nämlich die Rechtsprechung, das Unrecht normiert? Dann verkehrt sich das Rechtsmittel zum Gegenteil und der "Unrechtige" zieht den Nutzen.
Es gibt keine "die Gerechtgkeit".
Bestenfalls haben noch nicht Desillusionierte einen Glauben daran. Viele andere haben eine Vision, weil sie sonst kaum etwas haben um immer weiter für "ihr" Recht zu kämpfen. Aber tatsächlich sind die meisten Profis im Rechtssystem lediglich Anwender eines Verfahrens dass sich über die Jahrhunderte entwickelt hat. Nicht mehr, nicht weniger. Und da ist eine Absprache ein probates Mittel um sich Arbeit zu ersparen bzw. um die etablierten Verfahren abzukürzen. Schau mal wie oft in der Rechtsliteratur die Prozessökonomie als Begründung herangezogen wird, um etwas zu legalisieren, was der Gerechtigkeit im Einzelfall nicht unbedingt zuträglich ist.
Nein, "die Gerechtigkeit" gibt es nicht.
Aber deswegen die Hoffnung aufzugeben, wäre natürlich auch die falsche Lösung.
Grüße
oohpss