• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Airbus Absturz Diskussion bei Günther Jauch

Lara L.1981

Erfahrenes Mitglied
Hallo
wer hat Gestern (Sonntag 29.03.15) die Sendung Günther Jauch geschaut?
Jauchs Sendung unter dem Titel "Flug 4U9525 - wie können wir mit dieser Katastrophe umgehen?" kam zu einem schwierigen Zeitpunkt weil
schon die Talkshows der vergangenen Tage ebenfals die Katastrophe mit 150 Toten als Thema hatten, es gab hier also eine Wiederholungsgefahr, auch wieder an Spekulationen.
Und Jauch sendete nun als Erster nach der scharfen Kritik von Airbus-Chef Tom Enders an den Talks der vergangenen Tage.
Enders sah teils hanebüchenen Unsinn in den Sendungen und geißelte eine "Verhöhnung der Opfer".
Die Gäste hingegen, darunter außer Rau Lufthansa-Vorstand Kay Kratky, Theologe Wolfgang Huber, Ex-Bundesinnenminister und Jurist Gerhart Baum sowie der Flugpsychologe Reiner Kemmler zeigten viel Empathie.

Doch außer dem Flugpsychologen und Jauch wollte sich niemand an weiteren Spekulationen beteiligen.
Vor allem Notfallpsychologin Sabine Rau kämpfte für eine möglichst nüchterne Betrachtung.
Was ich persönlich aus der Sendung als positiven Aspekt ziehen kann, ist die Tatsache, die Bedeutung von PTBS auch nach längere Zeit sorgfältiger zu behandeln. Auch die Helfer vor Ort werden z.T traumatisiert werden.
Gerade wie mit dem seelischen Schmerzen umgegangen wird, ist leider hier in Deutschland noch ein tabuthema.
Sabine Rau betonte in der Sendung die Bandbreite zwischen Traurigkeit, Wut und Verletzung. Es gebe bei einigen eine hohe Emotionalität, bei anderen eine Zurückgenommenheit -wie eine Betäubung". Da ist jedes Leid unterschiedlich.
Der Jurist Gerhart Baum betreute Angehörige von Opfern der Katastrophe bei der Flugschau in Rammstein oder der Loveparade. Nach seiner Erfahrung geht das derzeit hohe Interesse an den Betroffenen bald massiv zurück.
"Wir sollten uns jetzt noch mal um die Opfer kümmern", forderte Baum.
Reiner Kemmler, Flugpsychologe:
"Wenn ein erweiterter Suizid vorliegt,
muss man auch an andere Persönlichkeitsstörungen denken,
die dahinter stecken, dass offensichtlich in dem
Suizid noch eine Botschaft steckt, jemanden anzuklagen
oder sich zu rächen. Das sind andere Persönlichkeitsmerkmale,
die wir narzistisch nennen."
Auch nochmal interessant dazu: Die ärztliche Schweigepflicht.

Link zur Sendung:
http://www.ardmediathek.de/tv/Günth...ste/Video?documentId=27377758&bcastId=8109878

LG Lara
 
Gestrige Sendung

Hallo Lara L.1981,

ich habe gestern einen Teil davon gesehen. Allerdings habe ich schon seit Tagen die Erkenntnisse, die so durch die Mediengegend kursierten als Unfallanalytiker sehr interessiert verfolgt, ausser die wilden Spekulationen.

Ich hoffe sehr, dass man den Flugdatenschreiber findet und ihn auch noch auslesen kann, denn bei 700 km/h Aufprallgeschwindigkeit und etlichen Tonnen Gewicht wird eine riesige Menge an Bwegungsenergie umgewandelt, was man ja auch an dem Splitterfeld an dem Berghang zu sehen bekam.

Was Jauch selbst angeht, bemängele ich bei seiner Moderation die permanenten Suggestivfragen.

Wie auch immer. Den Angehörigen werden die Vermutungen und Spekulationen nicht helfen mit ihrer Trauer fertig zu werden.

Herzliche Grüße vom RekoBär
 
Hallo @ all,
was machen die 150 Toten so interessant? Weil ein paar Deutsche dabei sind, weil eine halbe Schulklasse dabei ist?
Weltweit sterben täglich mehr Menschen, verheizt in religiösen Konflikten, Stammeskriegen oder ethnischen Unterschieden, die vermeidbar wären.
Der vermutete Selbstmord mit 149 Opfern, erscheint da gering.
Wir sollten das Leben oder die Lebendigen mehr achten und nicht sagen, ja Afghanistan, ja Jemen, ja Irak, ja Syrien überall sterben mehr Menschen als bei dem Flugzeugabsturz!
Paro
 
mahlzeit Paro
wir leben nun in einem Zeitalter wo die Medienberichterstattung für einige Menschen irgendwann "überladen" wirkt.
Das kollektive "mitleiden" über soziale Netzwerke ist wahrscheinlich niemals größer als jetzt, wobei ich mich auch frage-
wieviel davon echt ist und wieviel Heuchelei.

Es ist auch bei weiten nicht ganz so dramatisch, solange man nicht selbst betroffen ist.
Eine Schwester oder Bruder saß mit in dem Flieger drin, dann nimmt das ganze plötzlich ganz andere Ausmaße.
Ich finde es wichtig, dass sachlich darüber berichtet wird, hinsichtlich technischer Probleme, Krankheit des Piloten und zur Aufklärung allgemein, damit sowas nicht wieder passiert.
Ich jedenfalls möchte nicht in einem Urlaubsflieger sitzen, wo ich Leuten mein Leben anvertraue die nicht im Besitz ihrer vollen geistigen Fähigkeiten sind.
Bei einem Politiker der sich Kinderpornos runterlädt, wäre es z.B.auch nicht richtig, wenn das total untergegangen wäre und niemand hätte darüber berichtet.
Aber man kann sich ziemlich sicher sein, dass in dieser schnell-lebigen Zeit, schon in einigen Tagen eine neue Sau durchs Dorf gejagt wird.
(Sensations-Berichterstattung)

Und JA, ich gebe Dir recht-es sterben jeden Tag viele Menschen irgendwo einen sinnlosen Tod, aber das ist dann auch wiederum eine andere "Stärke" sich dieses Leid auch noch mit aufzuladen, bzw. sich tiefer damit zu beschäftigen!
Verständige Reportagen oder Diskussionen zur Aufklärung-Ja
Scheuklappenmentalität - Nein.
Was Jauch selbst angeht, bemängele ich bei seiner Moderation die permanenten Suggestivfragen.
stimmt, bei- "Wer wird Millionär" ist mir Herr Jauch auch sympathischer

LG Lara
 
Ehrlich, ich kann es nicht mehr hören/lesen. Sicher ist es schlimm und es muss auch darüber berichtet werden, aber muss nun JEDE Talkshow dieses Thema aufgreifen und auslutschen?

Dann diese Fragen: "Wie soll ich wieder ohne Angst in einen Flieger steigen?" Ja, Gott, dann bleibe doch zuhause! Deutschland ist auch schön.
"Meine Kinder haben Angst in die Osterferien zu fliegen" Antwort wie oben!

Diese Sorgen hätte ich gerne.

Jeder angetrunkene, telefonierende, rauchende Autofahrer/in ist eine große Gefahr auf unseren Strassen und denen begegnen wir täglich.

mfg Sturm
 
So sehe ich das auch.. Am schlimmsten waren auch wirklich diese Sondersendungen, in denen einfach NUR Spekulationen Raum gegeben wurde.. Schrecklich! Gleichzeitig finde ich es aber auch wird, dass darüber berichtet wird (mit Fakten!) und geschaut wird, wie und ob man sowas in Zukunft verhindern kann.
 
Back
Top