Unfallversicherung schiebt alles auf die Psyche

Hallo Rosi,

Schau einmal nach, ob du zu "psychosomatisch" den angegebenen ICD-10 Diagnoseschlüssel hast, der benutzt wurde:
F45.4 oder F45.41
Der letzte sagt, die Psyche ist wg der Schmerzen beeinträchtigt, ursächlich also das Somatische.

Falls möglich, achte darauf, dass zukünftig F45.41 nicht 45.4 benutzt wird.

LG
HWS-Schaden

P.S. Sorry, sehe gerade, dass sich meine Frage erübrigt hat. Ich hatte die Posts der akt. Seite übersehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rosi,

da ist wahrscheinlich bei der Hand ein Zahlendreher drinnen S60.- ist Handgelenksprellung.

Was mich allerdings etwas nachdenklich stimmt ist das nur eine oberflächliche Verletzung des Kopfes ICD S00.85 diagnostiziert wurde.
Da wirst Du wirklich einen sehr geschickten Anwalt brauchen. Ein SHT (oder auch interkranielle Verletzung o.ä.) ist tatsächlich nicht dokumentiert und da muss eine Klage sehr gut aufgebaut werden.

Ich bin kein Pessimist, aber das wird wirklich schwer. Das ist eine 50/50 Chance, da der erste Gesundheitsschaden (das SHT) in dem Bezug nicht dokumentiert ist.
Wenn Dein Anwalt aber auf der Höhe ist, dann kann er schon in der Verbindung der oberflächigen Kopfverletzung und den Folgen ein SHT darstellen.
Das muss dann aber sehr gut heraus gearbeitet werden.

Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen.
 
Hallo Rosi,

die Eingangsdiagnosenschlüssel sehen wirklich nicht so gut aus, aber wenn jetzt: F07.2 Postkontusionelles Syndrom nach Schädel-Hirn-Trauma festgestellt ist, dann würde ich darauf aufbauen.

Es wurden ja immerhin Verletzungen am Kopf festgestellt.

Lass doch mal ganz sicher die Diagnose: organisches Psychosyndrom begutachten.

mfg Sturm
 
So, nun bin ich ganz verwirrt.

also im weiteren Verlauf ist immer die Rede von SHT. Dass im Aufnahmebericht Schädelprellung und nur V.a. SHT aufgeführt wurde, ist mir jetzt erst aufgefallen.

Welchen Unterschied macht es denn, wenn man eine Schädelprellung oder ein SHT als Diagnose hat? Entscheidend sind doch die Symptome, die durch den Unfall ausgelöst wurden.

Wie diagnostiziert man denn eine Prellung oder eine SHT?

Ich lag 5 Tage im Krankenhaus. Bis auf ein CT/MRT und Gabe von starken Schmerzmitteln passierte nichts. Trotz neurologischer Abteilung, hat mich ein Neurologe nicht untersucht. Damals dachte ich ja auch, dass in wenigen Tagen alles wieder in Ordnung ist. Ich hatte am rechten Hinterkopf eine große Beule und auf der linken Stirn eine Platzwunde. Rajo schrieb mal, dass beim Vorliegen einer Platzwunde eine erhebliche Schädelprellung bewiesen ist und eine Bewusstlosigkeit wurde auch dokumentiert.

In der Klageschrift gegen die Bg hat meine Anwältin geschrieben, dass man in der Folgezeit von einem Schädel-Hirn-Trauma ersten Grades ausging und so habe ich es auch in Erinnerung. In meinen Unterlagen finde ich jetzt auf die Schnelle nicht den Bericht vom ersten Neurologen, den ich nach Entlassung aus dem Krankenhaus aufgesucht habe. Auch im Bericht der BG-Klinik ist als Diagnose Z.n. SHT 1. Grades angegeben; ebenso im Bericht eines Facharztes für Neurochirurgie.

Das zeigt mir mal wieder, dass so viel falsch lief.
 
Frage an Rudinchen und an alle die....

Hallo,

vielleicht hilft dir dieser Link weiter?

http://www.iww.de/vk/archiv/versich...lausel-in-der-unfallversicherung-durch-f32349

Daraus geht hervor, dass du eine Entschädigung bekommst, bei

  • "Psychische Reaktionen, die als unvermeidliche Begleiterscheinungen einer hirnorganischen Verletzung auf Grund eines Unfalls auftreten und zu behandeln sind (OLG Frankfurt OLGR 00, 27"
Du musst quasi beweisen, dass bei dir eine hirnorganische Schädigung vorliegt. Das kann ein guter Neurologe nachweisen, eher aber noch ein Neuropschologe, der - wenn er gut ist - den Unterschied durch Tests herausarbeiten kann.


Neuropsychologen findest du hier:


http://www.gnp.de/_de/fs-Behandlerliste-Gesamtliste.php


Ich hoffe, dass du mit dem Anwalt bei deiner Unfallversicherung weiterkommst und durch den Neuropsychologen organische Schädigungen bestätigt bekommst.



Allerdings wird dich die UV dann sicher zu dementsprechenden Gutachtern schicken, um dir nachzuweisen, dass es doch psychisch ist. ...


Viele Grüße,

Rudinchen


Hallo Rudinchen und alle die schon Erfahrung damit gemacht haben,

ich habe das gleiche Problem mit meiner Unfallversicherung, ich muß beweisen das ich nach einem schweren Unfall hirnorganische Schädigung habe.

Kannst Du mir bitte von der Neuropsychologenliste einen "guten" ich drücke mich etwas vorsichtiger aus - einen neutralen Neuropschologen der nicht nur Interessen der Versicherungen vertretet.

Ich danke und freue mich auf Antworten und evtl. Hinweise die mir in meinem Fall weiter helfen.

Liebe Grüße
 
Hallo Rosi,

ich kann es Dir auch nur schildern wie es bei meiner Frau im Moment läuft.

SHT Grad I (unter anderem) von Notarzt schon am Unfallort festgestellt mit leichter linksseitiger Bewegungsverlangsamung und retrograder Amnesie.

Der erstbehandelnde Neurologe (auch ihr sonst behandelnde Neurologe, kennt ihren Gesundheitszustand also ganz genau) stellt 2,5 Wochen nach dem Unfall eine unfallbedingte absolut gefühlslose linke Körperhälfte fest - beschreibt dabei eine Obstipation, eine linksseitige Bewegungsverlangsamung u.s.w. sowie postraumatische Belastungsstörung

4 Wochen später stellt ein Neurologe des BG eigenen Unfallkrankenhauses gleiches fest, dazu Ausfall der Bauchhautreflexe in allen Etagen - HWS soll untersucht werden - was wird gemacht HWS von C2 bis C7 angeblich nichts zu finden

Weder Schädel MRT, noch die Kopfgelenke werden untersucht.

Heute werden sämtliche Zusammenhänge durch die PUV und BG abgestritten, obwohl wir sämtliche Befunde mit Diagnose ICD nachweisen können. Das SG hat PKH für die Klage auf MdE bewilligt zusätzlich wir mußten die ganze Zeit bis zur Aussteuerung Abführmittel selbst besorgen weil bei den BG Ärzten sich kein Ar.... um die Darmfunktionsstörung gekümmert hat, die haben wir ebenfalls beim SG eingeklagt und dazu wurde PKH abgelehnt, weil die Kausalität angeblich nicht gegeben wäre.
Beschwerde habe ich fertig gemacht, aber was soll man dazu sagen? Das entzieht sich sämtlicher logischer Denkensweise.
 
Hallo Rajo,

was soll man dazu sagen? Ehrlich, mir fehlen die Worte.
Wenn man euch schon so viele Steine in den Weg legt, stehe ich wohl vor einer unüberbrückbaren Mauer. Ich glaube es ist für mich besser, wenn ich mir keine Chancen ausrechne, was den Vorteil hat, dass man nicht enttäuscht wird.

Aber wie geht es weiter, wenn man nicht mehr in der Lage ist, arbeiten zu gehen?

Vielleicht bringt meine Reha ja den gewünschten Erfolg.

Allen einen schönen Abend
 
Hallo Rosi,

ich wollte Dir damit nicht aufzeigen das es unmöglich ist, nur das die gleiche "Taktik" immer angewendet wird und die Steine im Weg immer die geichen sind um die Leute einzuschüchtern und die "Aussicht auf Erfolg" schon vorweg zu schmälern.

Bei uns hat ein Neurologe bereits im Nov. 14 eine gutachterliche Äusserung über 40 % unfallbedingte Invalidität ausserhalb der Gliedertaxe bescheinigt. Aber das interessiert die PUV einen Scheiss (entschuldige das Wort).
Die behaupten immer noch das das nicht eindeutig wäre, man keine Leistungen erbringt und arbeiten wieder ganz gezielt auf ein Klageverfahren hin.

Arbeiten kann meine Frau schon mehrere Jahre nicht mehr, aber das ist die DRV und die sind genauso ein Verein. Was man da so mit bekommt wer alles als Arbeitsfähig oder wieder Arbeitsfähig eingestuft wird, da stellen sich einem die Haare zu berge. Aber das ist noch ein anderes Thema.
 
ich probiere es nochmal...

Liebe Foris,
da gestern in diesem Thread viel los war, ist meine Frage ggf. untergegangen und ich probiere heute nochmal ne Antwort zu bekommen. Wäre schön, wenn eine ne Antwort weiß auch wenns nicht ganz im Thema ist...
Lieben Dank,
Ellen

Hallo strum und alle anderen,
ich habe mal eine Verständnisfrage dazu, da mein SHT auch völlig beiseite geschoben wird und man alles auf die Psyche schieben will...
Wenn man ein MRT-Befund einer Klinik hat, wo ca. 6 Monate nach Unfall "Hämosiderienreste" an verschiedenen Stellen im Gehirn sichtbar sind und der Zusammenhang zu den betroffenen Einschränkungen (Sprachzentrum z.B.) hergestellt wurde,und man neuropsychologisch behandelt wurde, ist dann eine Hirnschädigung nachgewiesen? Und kann so eine Schädigung völlig ausheilen nur wenige Monate später? So dass man Reaktionszeiten, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme etc. komplett auf die Psyche schieben kann, weil das SHT ja längst ausgeheilt ist?
Bin noch nicht im Begutachtungszirkus angekommen, habe aber das Gefühl, dass vorher schon alles " geregelt" werden soll.

Besten Dank für Eure Hilfe!
Lg Ellen
 
Hallo Ellen,

die meisten hier haben keine medizinische Ausbildung.

Schau einma hier:

http://www.neuro24.de/show_glossar.php?id=1494

Dann wird in der Regel davon ausgegangen, dass bei einem Glasgow Coma Scale Score von 13-15 von einem leichten Hirntrauma auszugehen ist und bei einem Score unter 13 von einem mittelschweren oder schweren Hirntrauma auszugehen ist. Eine unauffälliger Untersuchungsbefund im CCT/ und Kernspin des Kopfes schließt weder aktuell noch rückblickend eine strukturelle Hirnläsion im Einzelfall sicher aus. Spezielle Kernspineinstellungen wie T2*-Sequenz zum Nachweis von Hämosiderin, Diffusion tensor imaging (DTI) u.a. können oft in diesen Fällen Schädigungen nachweisen. Die Bedeutung dieser Untersuchungen ist bisher aber nur für Patientengruppen eindeutig belegt und im Einzelfall schwer zu beurteilen. Daneben ist zu berücksichtigen, dass auch diese Befunde unspezifisch sind und beispielsweise ein Hämosiderinnachweis auch bei hypertensiver Enzephalopathie etc. nicht unterscheidbar vorkommen kann. Die leichten‚ diffusen axonalen Schädigung können auch bei einem leichten Hirntrauma nach dieser Definition vorkommen. Hinweise auf letztere geben eben insbesondere die T2*-Sequenzen im Hochfeld-MR, wie aufgeführt sind aber diese punktförmigen Hämosiderinablagerungen nicht spezifisch für das Hirntrauma. Andere Ursachen müssen für die Bewertung also ausgeschlossen werden, dazu kommt, dass diese Untersuchung eben nicht die Regel in der Abklärung des leichten Hirntraumas ist. Zweifel nährt auch eine Untersuchung an Amateurboxern, die zwar etwas mehr solcher Läsionen in den T2*-Sequenzen zeigten, das Ergebnis war aber nicht signifikant. Wichtig zu wissen ist, das ein unauffälliges CCT eine Hirnläsion nicht ausschließt. Die Leitlinien empfehlen bei Hirntraumen nach dieser Definition initial und innerhalb der ersten Tage ein EEG und einen EEG- Verlauf. Herdbefunde insbesondere auch mit Rückblidung im Verlauf können auf eine substanzielle Hirnschädigung hinweisen und auch helfen eine eventuelle spätere posttraumatische Epilepsie ursächlich dem Trauma zuzuordnen.
Beim SHT ist in den meisten Fällen die Beurteilung und der klinische Befund entscheidend (wenn man keine direkte Einblutungen hat) sowie die Behandlungsunterlagen und wie schwer das Trauma war.
 
Hallo Rajo und danke!
Klar weiß ich, dass wir alle keine Mediziner sind, aber trotzdem haben so viele hier wahnsinnig viel Ahnung - und man kann mal "auf Deutsch" nachfragen, was man medizinisch nicht versteht :).
Meine Erstbefunde sind halt auch nicht so eindeutig geschrieben und vieles wurde erst im Nachhinein befundet. Und in den aktuellen Arztbriefen, Berichten etc. steht nur noch SHT, ohne jegliche Zusätze undnicht mehr Kontusionsblutungen etc., was vorher mal dabeistand :confused:. Deshalb wollte ich einfach mal wissen, ob es mit dem MRT-Befund sozusagen "dokumentiert" wurde, dass das so war...
Durch eure schrecklichen Erfahrungen hier, wird man ja sehr sensibel...

Also, lieben Dank nochmal,
Ellen
 
Hallo Ellen,

bei meiner Frau stand beim Erstbefund des Notarztes bereits SHT mit drauf - daraus wird von den BG Ärzten dann eine Erstdiagnose gemacht, die sich im weiteren Verlauf nicht bestätigte (man gehe orthopädisch von einer Schädelprellung ohne diagnostische Relevanz aus) und das obwohl Neurologen dann wieder ein SHT diagnsotiziert haben.
Eine Hemiparese ist ganz typisch für eine Hirnschädigung und daneben ist bei ihr auch eine Dislokalisation des Kopfgelenkes nachgewiesen (mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das im Zusammenhang mit dem Hirnschaden zu sehen, da dort oben auch der Hirnstamm anfängt und der Knick vor dem Hirnstamm im Markgewebe in den Bildern mehr als eindeutig zu sehen ist).

Der Neurologe der BG eigenen Klinik hat auch ganz gezielt auf eine Schädigung dort hingewiesen, nur untersucht wurde das orthopädisch nicht. Warum nicht wenn schon mehrere Neurologen gezielt auf den Punkt der Schädigung hinweisen?
Da gibt es nur zwei Lösungen, man war zu blöd oder man wollte die Schädigungsstelle nicht finden.
 
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