Massive Probleme obere Halswirbelsäule nach fataler Fehlbehandlung

Parolichen

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Hallo in die Runde,

Anfang August erfolgte bei mir eine fatale Fehlbehandlung eines privaten Physiotherapeuten (tätig bei einer "Marke", die gerade sehr viel Werbung mit Dehnübungen macht), bei dem ich wegen meiner Schulter-Arm-Hand Probleme war. Eigentlich sollte er mir nur weitere Dehnübungen zeigen. Doch plötzlich stand er hinter mir (ich saß auf der Liege) und sagte, er will mal die Kopfbeweglichkeit testen. Mit massiver Krafteinwirkung hat er dann auf den Nacken gedrückt, meinen Kopf in seine Hände genommen und ruckartig nach rechts/links gedreht und gezogen bis zum Anschlag bzw. drüber hinaus, und mehrmals nachgedrückt. Er wusste, dass ich Vorwölbungen an der Halswirbelsäule hatte … von daher hätte er dort gar nicht so massiv vorgehen dürfen.

Seitdem bestehen - nunmehr seit mehr als 2,5 Monaten - folgende Beschwerden bei mir:
  • Ständiger Hinterkopfdruck (oft "brennend". Zu Anfang habe ich das Gefühl gehabt, dass die HWS im Halsbereich wie „nach vorne gedrückt“ ist und irgendwas extrem in den Hinterkopf reindrückt und der Kopf allgemein „falsch“ steht.
  • Konstantes Rauschen, Piepen und Klopfen im Kopf und an den Ohren.
  • Bei jeglicher Kopfbewegung, -drehung und -beugung ein lautes Knirschen an der oberen Halswirbelsäule / vermutlich an den beiden Kopfgelenken. Es hört sich an wie „Sand im Getriebe“, manchmal an manchen Stellen auch wie „lautes Knistern“ und Klickgeräusche
  • mittlerweile Kieferverschiebung - vermutlich durch die von mir vermutete Fehlstellung der Kopfgelenke. Rechtes Kiefergelenk fühlt sich deutlich anders an als vorher. Ich hatte schon immer ein Knacken am rechten Kiefergelenk, aber seit der Fehlbehandlung knirscht es beim Öffnen ganz extrem, und beim Mund schließen knackt es mehrfach. Die rechte Kieferseite schmerzt häufig. Lt. Kiefernorthopäde ist die Kieferstellung ganz schief. Vorher habe ich an meinen Kiefer nie gedacht, jetzt spüre ich die rechte Seite konstant.
  • Rechter Muskelstrang vom Hals bis Richtung Ohr ständig gespannt durch die „Verschiebung“.
  • Spannung an der kompletten Halswirbelsäule beim Kopf vorbeugen. Vermutlich erfolgte durch die Fehlbehandlung eine nun per MRT diagnostizierte „Steilstellung der HWS“
  • Häufiges Knacken in der unteren/mittleren Halswirbelsäule
  • Massive Schlafstörungen durch den ständigen „Lärm im Kopf“. Die ersten Wochen konnte ich quasi gar nicht schlafen. Mittels Medikamenten schaffe ich jetzt meist zwischen 3-5 Stunden Schlaf.
  • Zudem kann ich nicht lange auf dem Hinterkopf liegen. Ich schrecke dann aus dem Schlaf auf, der Hinterkopf schmerzt brennend und es besteht ein starkes Klopfen am Hinterkopf.
  • Muskelzuckungen am ganzen Körper sobald ich mich hinlege
  • Ein eindeutiger Bandscheibenvorfall an C5 / C6 (bislang nur Vorwölbung an der Stelle).
  • deutlich höheres Stressniveau, deutlich höherer Puls. Der Körper ist gefühlt immer in Alarmbereitschaft.
  • Seit 4 Wochen zudem ein lauter Tinnitus am linken Ohr, was mich zusätzlich belastet.
Die bisher kontaktierten Ärzte (2 Orthopäden, Neurochirurg, Schmerztherapeut) nehmen mich bislang nicht ernst und machen eher noch ihre Späße bzgl. des Knirschens. Es ist unglaublich. Man selbst leidet und ist völlig verzweifelt und die Ärzte schieben alles auf Muskelverspannungen. Die Medikamente hierzu haben aber leider bislang nicht geholfen. Es wurden MRTs der HWS (=> Bandscheibenvorfall und Steilstellung HWS), des Kopfes (>= unauffällig) und eins mit Kontrastmittel des Halses gemacht. Darauf ist - lt. Aussage der Ärzte - nicht zu sehen, dass an der HWS was kaputt gegangen ist. Somit ist für sie alles i.O.

Mittlerweile glaube ich, dass der Therapeut bereits Anfang Juli was bei mir in der HWS "verschoben" hat durch sein blödes "angebliche Blockaden lösen wollen". Er hat viel am Rücken rumgedrückt, mich gestaucht und auch den Kopf massiv gedreht und in eine ganz komische Position gebracht. Damals habe ich mir noch nichts dabei gedacht - unwissend wie ich war - habe gedacht, er wird schon wissen was er tut, da er nach mehrfachem Knacken am Rücken immer zufrieden "gut" gesagt hat. Am Ende der Behandlung habe ich ihn drauf angesprochen, dass ich rechts noch einen Strang am Hals spüre, der dort vorher nicht war. Dann hat er noch schnell ein paar Mal kräftig drauf rumgedrückt und gesagt, jetzt wäre es i.O. (weil er schnell los musste), was es aber nicht war. Ich habe gedacht, das wird schon weggehen- ist nur ein kleiner Muskelstrang. Ist es aber nicht. Ab dem Abend begannen dann massive Muskelzuckungen im ganzen Körper und elektrische Impulse in beiden Armen wie "fließender Strom durch beide Arme" beim Hinlegen. Das ging die ganzen Wochen so bis Anfang August. Ich habe das aber damals noch nicht mit der Behandlung in Verbindung gebracht. Erst mit meinem jetztigen Wissensstand über die Kopfgelenke und evt. Symptome habe ich die Vermutung, dass damals schon was verschoben wurde.

Auf eigene Faust habe ich nun - dank den Infos aus diesem Forum - ein Upright-MRT der HWS und den Kopfgelenken machen lassen. Hier ein kleiner Auszug:
An den Kopfgelenken ist das Ligamentum transversum atlantis "narbig verdickt und verplumt. In Neutralposition erhebliche Ausdünnung der ventralen subarachoidalen Pufferzone zum Meylon in Höhe der Densspitze, verbleibend ca. 0,2 Milimeter Restabstand."
"Nachweisbare geringe hyperintense Binnensignalveränderungen in beiden Ligamenta aleria mit beidseits densnah betonten Bandverplumpungen."
"In Neutralposition leicht rechts exzentrisch dezentrierter Dens axis mit einer Seitendifferenz von ca. 1 mm."
"Diskreter Gelenkerguss in den atlantoaxialen Gelenken." Eine konkrete Ursache für das Knirschen und den Hinterkopfdruck wurde leider nicht genannt.
Ich hatte vorher NIE Probleme an der HWS, war sehr sportlich, habe auch Gesundheitssport gemacht.

Wer hat sowas ähnliches erlebt? Welche weiteren Schritte kann ich unternehmen, um eine Besserung meiner Beschwerden zu erzielen? Ich leide sehr und bin krankgeschrieben. Bisherige Osteopathiebehandlungen am Kopf sind ohne Erfolg geblieben. Einen Chiropraktiker aufzusuchen traue ich mich nicht. Einen Termin bei Dr. T aus M habe ich Anfang Januar.
Hat jemand sonst noch eine Idee?

Vielen Dank vorab für Eure Rückmeldungen!
 
Hallo Parolichen, willkommen hier im Forum. Du solltest Dich dringen mit „Onkeldibonkel“ hier im Forum austauschen, dem ist nämlich Ähnliches wie Dir passiert. Gruß Rehaschreck
 
Hallo Rehaschreck,

lieben Dank für den Hinweis! Kann man eine Person hier im Forum auch "direkt" anschreiben? Oder muss man auf einen Beitrag antworten?
Viele Grüße zurück
 
Beides ist möglich. Für private Nachrichten musste Du allerdings eine gewisse Anzahl an Beiträgen verfasst haben.
 
Hallo Parolichen! Ich habe mit großem Interesse deinen Beitrag hier im Forum gelesen. Ich habe Ähnliches wie du erlebt und streite mich nun vor Gericht mit der Physiopraxis rum. Steht bei dir ein Gerichtsverfahren an? Dr. T. hat mich leider nicht weiter gebracht. LG
 
Hallo Onkeldiebonkel,

nein, ein Gerichtsverfahren steht nicht an. Ich habe mich beraten lassen (Abt. Behandlungsfehler der Kr.Kasse) und da hieß es, dass ich keine Chance habe, da ich keine 100%igen Beweise habe. Leider war es auch keine verordnete Physio, sondern ich habe mir aufgrund meiner Schulter-Arm-Probleme den LuB Therapeuten selbst rausgesucht (hatte bislang 5*), in der Hoffnung, dass er mir noch Übungen zeigen kann. Das es so endet, hätte ja keiner ahnen können. Ich mache mir solche Vorwürfe. Ich habe Familie und Kinder und alle leiden extrem. Ich habe mich auch im Netz informiert wegen möglichen Behandlungsfehlern. Das Ergebnis war auch sehr ernüchternd...
Wie stehen Deine Chancen bzgl. Gerichtsverfahren? Was sind Deine Symptome? Bist Du "arbeitsfähig"? Ich bin Ende 40 und aktuell nicht arbeitsfähig mit meinen Symptomen.
Was hat Dr. T. bei Dir unternommen? Atlastherapie?
Ich würde mich sehr über Deine Rückmeldung freuen!!!
LG
 
Hallo Parolichen!

Ich war zur Atlastherapie nach Arlen bei Dr. T. Es hat mir nichts gebracht. Außerdem habe ich keinen Befund von Dr. T und auch von Dr. G. nicht bekommen.

Ich würde für mein Recht kämpfen!!! Hast du eine Rechtsschutzversicherung? Auf die „Empfehlung“ der Krankenkasse würde ich nix geben. Eine 100%ige Garantie hat man nirgends!

Ich klage jetzt seit 3 Jahren. Also noch im Rahmen.

Meine Symptome: (Auszug)

Probleme Feinmotorik und Kraftlosikeit der Hände
Seh- und Hörstörungen (verschwommen, lichtempfindlich, verzerrtes Hören und Probleme mit tiefen Tönen, Tinnitus)
Eingeschränktes Gesichtsfeld
Druck von hinten auf die Augen
Druck auf den Ohren
Neurodermitis Füße,
Nach „anstrengenderen“ Tätigkeiten (Besuch beim Bäcker ca. 150m entfernt) schneller Herzschlag und Atem (ca. 1h zeitversetzt)
Geschwollene Augen (nicht rot) mit Tränensäcken, trockene Augen,
Extreme Müdigkeit bis narkosierende Erschöpfung, insbesondere nach leichten Tätigkeiten,
Schlafstörungen, Schluckstörungen,
Schwacher Druck auf Blase
Schwindel und Benommenheit (Benommenheitsschwindel dauerhaft, Schwankschwindel nach Lagewechsel),
Asthmaanfälle (nur abends),
verminderte Libido und Ejakulatvolumen,
Sämtliche Körperhaare fallen aus, Extremste Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen, Wetter und Geräuschen,
Extrem schreckhaft,
Kommunikation mit Menschen Max. 20 Minuten (z.B. Besuch) möglich
extreme Konzentrationsstörungen, sehr trockene Haut, Körper lässt mich erst 11 Uhr aus dem Bett.
Magen und Darmprobleme (hab ich ganz gut im Griff durch andere Nahrung)
metallischer Geschmack im Mund
Veränderter Geschmackssinn.
Extreme Empfindlichkeit gegenüber Wasser,
Verändertes Gefühl der
Körperhälften (fühlen sich nicht synchron an, zB. Doppelbilder, Reizüberflutung usw.)

Aus welcher Ecke von Deutschland kommst du? In welcher Stadt ist dein Unfall passiert? Hast du eine Rechnung über die Behandlung? (einen Zeugen wird es ja nicht geben)

Ich arbeite seit dem „Unfall“ nicht mehr.

Liebe Grüße
Onkeldiebonkel
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@onkeldiebonkel: Und noch ein Nachtrag: welche Therapien hast Du sonst noch unternommen, um eine Linderung zu erzielen?
LG
neben klassischer Physiotherapie (alles kontraproduktiv) mit MT, KMT, KG, KGG, Fango und Elektrotherapie:

Atlastherapie nach Arlen
Myoreflextherapie
Atlasreflex
Proliferationstherapie
PRP
Quaddeln
Applied Kinesiology
MedX-Training
Stoßwellentherapie
Softlasertherapie
Geistige Wirbelsäulenaufrichtung
Osteopathie
Akkupunktur
Mikronährstofftherapie

KEINE Chirotherapie!!!

LG
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Puh, das sind echt heftige Symptome... Das tut mir wahnsinnig leid!!!
Kamen die ganzen Symptome erst nach und nach oder hattest Du die ganze Palette bereits direkt nach der Behandlung?

Ja, eine Rechtsschutz habe ich. Die werde ich diese Woche mal kontaktieren und mich dort auch nochmal beraten lassen.
Ich wohne im schönen Dresden. Und Du?

Da hast Du ja bereits alles versucht an Therapien. Bei wem warst Du denn zur Proliferationstherapie? Was hat Dir von den ganzen Therapien am besten geholfen? Bei Dir wurde die Instabilität ja definitiv festgestellt, oder?

Ich habe das Problem, dass gemäß Upright-MRT die Bänder beschädigt und vernarbt sind. Von einer Instabilität hat der Radiologe aber nichts geschrieben.

Im Gegensatz zu Dir geht es mir sicherlich vergleichsweise gut, aber ich habe riesen Angst davor, was noch alles nachkommt. Ich versuche schon mit diversen Vitaminen gegenzusteuern. Aber die Kraft und Energie lässt Woche für Woche nach. Zumal die bisher von mir kontaktierten Ärzte das alles nur auf Muskelverspannungen schieben - und teils auch auf die Psyche. Ich wäre immer zu angespannt sagen sie. Tja, das wären die Ärzte auch, wenn sie diese ganzen Probleme und Symptome hätten.

Liebe Grüße
 
Die Symptome kamen zeitversetzt. Es fing erst „harmlos“ mit Schmerzen, Schwindel und Tinnitus an. Nach ca. 2 Jahren hatte ich den gesamten Symptomekatalog!

Hör nicht auf die 0815 Ärtze. Da ist alles muskulär, psychisch, das Wetter, das Alter usw.

Wo warst du beim Upright-MRT? Einen vernünftigen Befund bekommst du nur von Dr. S. aus Hannover.

Ich komme aus Berlin. Passiert ist es aber woanders.

Wichtig ist bei der Anwaltssuche: 1. ein Anwalt der nur Opfer vertritt (zB. Dr. Ziegler aus Marburg, NICHT zB. BLD) 2. Ein Fachanwalt für Medizinrecht, Arzthaftungsrecht, Verkehrsrecht (da Schleudertrauma ähnlich), evtl. Versicherungsrecht 3. ein Anwalt, der die Sache ernst nimmt.

Ich würde dir unbedingt noch ein Sandbergrönten (bei geöffnetem Mund auf Links- und Rechts- Lateralflexion bestehen) und Funktionsröntgen (auf Ante- und Retroflexion bestehen) empfehlen! Die meisten machen die Aufnahmen nur in Neutralstellung. Habe es erst wieder 2x erlebt.

Funktions-MRT und CT sind nämlich in der aktuellen (wenn auch falschen) Leitlinie für HWS-Traumata ausgenommen. An der Leitlinie wird der Gutachter des Gerichtes festhalten!

Ein Privatgutachten würde ich erst empfehlen, wenn das Gerichtsgutachten negativ ausgefallen ist.

Sammle erstmal fleißig Arztbefunde! Dr. T. nichts von einem evtl. Gerichtsverfahren erzählen. Sonst bekommst du keinen Befund!

LG
 
Lieben Dank!
Ich war in Frankfurt zum Upright-MRT... ich dachte eigentlich, dass das ganz gut ist.

Tja, ich muss erstmal jemanden finden, der mir ein Sandbergröntgen oder Funktionsröntgen verschreibt. Wie gesagt, bislang "glauben" mir die Ärzte das alles nicht.... Es ist echt schrecklich! Ich habe keine Ahnung, an wen ich mich noch wenden kann/soll.
 
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