Hallo Miteinander,
ich (26 Jahre) möchte nun mal über mein Verletzungsbild und Heilungsverlauf berichten und allen anderen Mut machen. Meine Heilung verlief positiv, wie wahrscheinlich bei den meisten Menschen mit einer Radiusfraktur, wobei die negativen Erfahrungsberichte im Internet überwiegen.
Ich habe mir am 09.04.2014 eine Galeazzi Fraktur = Radiusfraktur (distal) mit Luxuation von Ulna, zusätzlich noch Fraktur vom Dreiecksbein und Luxuation vom kleinen Finger, 3. Gelenk zugezogen. Alles an der linken Hand, bzw. Handgelenk.
Außerdem noch eine Ruptur der hinteren Syndesmose und einen Teilriss der vorderen Syndesmose im linken Sprunggelenk.
Nach dem Unfall war ich psychisch ziemlich Fertig und angeschlagen. Sehr negativ eingestellt und Angst vor meiner ersten Op gehabt. Außerdem ich habe viel negatives im Internet gelesen. Über mein Verletzungsbild, die Opeterationstechniken,Komplikationen, Doktorarbeiten, die Risiken und viele negative Erfahrungsberichte von Patienten bei denen Nebenwirkungen, Schäden aufgetreten sind. Das alles hat mir während meiner akuten Krankheitphase den Kopf kaputt gemacht.
Um ein bisschen Mut zu machen berichte ich einfach mal von meinem guten, bzw. normalem Heilungsverlauf die man so selten im Internet lesen kann.
Galeazzi Fraktur:
Nach dem Unfall am 09.04.2014 hatte ich sehr starke Schmerzen im Handgelenk. Als erstes wurde im KH mehrmals versucht die Ulna zu reponieren. Es hatte dann irgendwann geklappt und mein linker Oberarm kam in einen Gips. Die Ärzte ließen sich mit der Entscheidung zu operieren 7 Tage lang Zeit. Am 7. Tag wurde ich operiert. Insgesamt war ich 16 Tage im KH.
In mein Handgelenk (Radius) kam eine Platte mit ca. 8 Schrauben, zusätzlich wurde die Ulna in die richtige Position gebracht und mit einem Draht fixiert. Dieser Draht wurde nach 5 Wochen gezogen. Nach der 6. Woche wurde die Gipsschiene abgenommen.
Mein Handgelenk war ziemlich steif und schmerzte extrem. Ich konnte kaum greifen und hatte absolut keine Kraft in den Fingern und in der Hand. Mein Arm hat stark an Muskelmasse abgebaut.
Ich habe damit gerechnet das ich bleibende Schäden oder andauernde Schmerzen zurück behalten würde. Nervlich war ich am Ende. Zum Glück haben sich meine Befürchtungen nicht bestätigt.
Mit der Pyshiotherapie ging es ab der 5. Woche post Op los. Mit Bewegung des Ellenbogens, dieser war ebenfalls steif geworden durch die lange Ruhigstellung. Ich habe viel Eiweiß, Caclium, Magensium haltige Lebensmittel und Ergänzungsmittel in den ersten Monaten zu mir genommen um die Knochenheilung zu beschleunigen. Außerdem habe ich ab der 6, 7. Woche(post Op) täglich Zuhause Übungen gemacht. Anfänglich mit einem Gymnastikband, Knautschball, Wasserbäder usw.
Es ging mit sehr kleinen Schritten aufwärts. Nach ca. 8-10 Wochen konnte ich einfache Greiftätigkeiten machen. Mein Handgelenk war bestimmt bis zur 12 Woche noch leicht geschwollen. Schmerzen waren auch vohanden. Vorallem Belastungsschmerzen. Die Bewegung war auch noch sehr eingeschränkt. Beugen, Strecken, Drehung usw. Waren sehr spärlich. Nach ca. 10 Wochen post Op konnte, durfte ich wieder Auto fahren. Ebenfalls unter Belastungsschmerzen, vor allem beim „kurbeln“, lenken. Liegestütze gegen die Wand und leichtes Krafttrainig für die Hand habe ich nach ca. 11-12 Wochen angefangen. Die Schmerzgrenze ist von Woche zu Woche leicht gestiegen. Physiotherapie hatte ich bestimmt 5x6 Sitzungen innerhalb von 3 Monaten gehabt. Nach ca. 3-4 Monaten konnte ich wieder mein volles Körpergewicht stemmen bzw. mich abstützen. Hanteltraning und volle Liegestützte habe ich nach 3 Monaten begonnen. Ich war ca. 13 Wochen krankgeschrieben gewesen, das lag aber noch an meiner Zusatzverletzung mit dem Syndesmoseband. Nach 5 Monaten war die Muskelmasse wieder voll da. Heute ca. 7 Monate nach Op muss ich sagen das es mir sehr gut geht. Volle Kraft ist da und das Bewegungsaußmaß der Hand würde ich behaupten ist zu 90% wieder vorhanden. Ich habe noch leichte Schmerzen bei höheren Belastungen, vorallem beim abstützen oder drücken, heben von schweren Dingen. Aber ich denke das wird in den nächsten Monaten verschwinden. Ich habe sonst absolut keine Einschränkungen oder Beschwerden. Weder habe ich einen Morbus Sudek gehabt, noch saß die Titanplatte ungünstig oder Schrauben zu lang etc. Keine Sehnen o.ä. wurden durchtrennt und meine Narbe ist auch gut verheilt. Es war harte Arbeit und hat mich viel Kraft, Zeit und Training gekostet meine Hand wieder so hinzubekommen. Aber es war mein größtes Ziel wieder vollständig beweglich und vor allem schmerzfrei zu werden. Die Erfolge haben sich Anfangs in täglichen und wöchentlichen und später dann monatlichen Fortschritten gezeigt. Der Heilungsverlauf verläuft bei jedem anders, die Verletzungsbilder und Operationstechniken sind so unterschiedlich. Man darf keinen Vergleich zu anderen ziehen und sich am besten nicht durch negative Erfahrungsberichte beeinflussen lassen, so wie ich Anfangs. Ich denke ein großer Faktor bei mir war die lange Ruhigstellung (6 Wochen) des Handgelenks, was mit zu der langen und schmerzhaften Heilungsdauer geführt hat.
Ich denke ich lasse mir die Platte im April 2015 wieder rausnehmen.
Syndesmosenruptur:
Die Syndesmosenruptur, linkes Sprunggelenk habe ich mir am 09.04.2014 zugezogen.
7 Tage später wurde ich mit einer Stellschraube operiert. Mein Fuß wurde dann komplett für 6 Wochen in einem Vacopedschuh ruhig gestellt. Null Belastung. Ich saß ca. 6 Wochen im Rollstuhl weil mein linker Oberarm im Gips war und ich somit keine Krücken benutzen konnte.
Mein Fuß schmerzte nur bei der geringsten Belastung schon. Er ist immer wieder vor allem Abends angeschwollen. Nach der 6. Woche kam die Stellschraube raus und ich durfte mit Teilbelastung anfangen. Das Sprunggelenk war sehr steif und schmerzte extrem beim Versuch den Fuß abzurollen.
Die Teilbelastung mit Krücken ging so ca. 4-5 Tage. In den Tagen merke ich schon das ich Tag f. Tag Fortschritte machte. Dann bin ich noch 2-3 Tage auf Volllast mit Krücken gegangen und ab dem 8. Tag habe ich die Krücken in die Ecke gestellt. Ich bin dann noch lange gehumpelt und mein Gangbild war bestimmt 10-12 Wochen noch abnormal gewesen. Treppen bin ich ab der 8,9 Woche schon ganz ok gelaufen, bzw. gehinkt. Die Schwellung und gelegntliche Schmerzen haben bestimmt noch bis zum 4. Monat angedauert. Physiotherapie hatte ich keine gehabt. Ich habe ab der 6,7 Woche viele Dehnungsübungen, Laufübungen und Spaziergänge gemacht. Joggen oder Rennen ging aufgrund der Schmerzen erst vielleicht ab dem 4,5 Monat.
Heute 7 Monate nach dem Unfall habe ich kaum bzw. keine Probleme. Ab und zu zieht es mal. Oder schmerzt kurzzeitig nach dem aufstehen wenn ich mal länger auf der Couch lag oder im Bett aber sonst im Alltag oder Amateuersport, bissl Radfahren oder joggen, wandern habe ich absolut keine Probleme oder schmerzen.
Gute Genesungwünsche euch allen.
Grüße, Ben
ich (26 Jahre) möchte nun mal über mein Verletzungsbild und Heilungsverlauf berichten und allen anderen Mut machen. Meine Heilung verlief positiv, wie wahrscheinlich bei den meisten Menschen mit einer Radiusfraktur, wobei die negativen Erfahrungsberichte im Internet überwiegen.
Ich habe mir am 09.04.2014 eine Galeazzi Fraktur = Radiusfraktur (distal) mit Luxuation von Ulna, zusätzlich noch Fraktur vom Dreiecksbein und Luxuation vom kleinen Finger, 3. Gelenk zugezogen. Alles an der linken Hand, bzw. Handgelenk.
Außerdem noch eine Ruptur der hinteren Syndesmose und einen Teilriss der vorderen Syndesmose im linken Sprunggelenk.
Nach dem Unfall war ich psychisch ziemlich Fertig und angeschlagen. Sehr negativ eingestellt und Angst vor meiner ersten Op gehabt. Außerdem ich habe viel negatives im Internet gelesen. Über mein Verletzungsbild, die Opeterationstechniken,Komplikationen, Doktorarbeiten, die Risiken und viele negative Erfahrungsberichte von Patienten bei denen Nebenwirkungen, Schäden aufgetreten sind. Das alles hat mir während meiner akuten Krankheitphase den Kopf kaputt gemacht.
Um ein bisschen Mut zu machen berichte ich einfach mal von meinem guten, bzw. normalem Heilungsverlauf die man so selten im Internet lesen kann.
Galeazzi Fraktur:
Nach dem Unfall am 09.04.2014 hatte ich sehr starke Schmerzen im Handgelenk. Als erstes wurde im KH mehrmals versucht die Ulna zu reponieren. Es hatte dann irgendwann geklappt und mein linker Oberarm kam in einen Gips. Die Ärzte ließen sich mit der Entscheidung zu operieren 7 Tage lang Zeit. Am 7. Tag wurde ich operiert. Insgesamt war ich 16 Tage im KH.
In mein Handgelenk (Radius) kam eine Platte mit ca. 8 Schrauben, zusätzlich wurde die Ulna in die richtige Position gebracht und mit einem Draht fixiert. Dieser Draht wurde nach 5 Wochen gezogen. Nach der 6. Woche wurde die Gipsschiene abgenommen.
Mein Handgelenk war ziemlich steif und schmerzte extrem. Ich konnte kaum greifen und hatte absolut keine Kraft in den Fingern und in der Hand. Mein Arm hat stark an Muskelmasse abgebaut.
Ich habe damit gerechnet das ich bleibende Schäden oder andauernde Schmerzen zurück behalten würde. Nervlich war ich am Ende. Zum Glück haben sich meine Befürchtungen nicht bestätigt.
Mit der Pyshiotherapie ging es ab der 5. Woche post Op los. Mit Bewegung des Ellenbogens, dieser war ebenfalls steif geworden durch die lange Ruhigstellung. Ich habe viel Eiweiß, Caclium, Magensium haltige Lebensmittel und Ergänzungsmittel in den ersten Monaten zu mir genommen um die Knochenheilung zu beschleunigen. Außerdem habe ich ab der 6, 7. Woche(post Op) täglich Zuhause Übungen gemacht. Anfänglich mit einem Gymnastikband, Knautschball, Wasserbäder usw.
Es ging mit sehr kleinen Schritten aufwärts. Nach ca. 8-10 Wochen konnte ich einfache Greiftätigkeiten machen. Mein Handgelenk war bestimmt bis zur 12 Woche noch leicht geschwollen. Schmerzen waren auch vohanden. Vorallem Belastungsschmerzen. Die Bewegung war auch noch sehr eingeschränkt. Beugen, Strecken, Drehung usw. Waren sehr spärlich. Nach ca. 10 Wochen post Op konnte, durfte ich wieder Auto fahren. Ebenfalls unter Belastungsschmerzen, vor allem beim „kurbeln“, lenken. Liegestütze gegen die Wand und leichtes Krafttrainig für die Hand habe ich nach ca. 11-12 Wochen angefangen. Die Schmerzgrenze ist von Woche zu Woche leicht gestiegen. Physiotherapie hatte ich bestimmt 5x6 Sitzungen innerhalb von 3 Monaten gehabt. Nach ca. 3-4 Monaten konnte ich wieder mein volles Körpergewicht stemmen bzw. mich abstützen. Hanteltraning und volle Liegestützte habe ich nach 3 Monaten begonnen. Ich war ca. 13 Wochen krankgeschrieben gewesen, das lag aber noch an meiner Zusatzverletzung mit dem Syndesmoseband. Nach 5 Monaten war die Muskelmasse wieder voll da. Heute ca. 7 Monate nach Op muss ich sagen das es mir sehr gut geht. Volle Kraft ist da und das Bewegungsaußmaß der Hand würde ich behaupten ist zu 90% wieder vorhanden. Ich habe noch leichte Schmerzen bei höheren Belastungen, vorallem beim abstützen oder drücken, heben von schweren Dingen. Aber ich denke das wird in den nächsten Monaten verschwinden. Ich habe sonst absolut keine Einschränkungen oder Beschwerden. Weder habe ich einen Morbus Sudek gehabt, noch saß die Titanplatte ungünstig oder Schrauben zu lang etc. Keine Sehnen o.ä. wurden durchtrennt und meine Narbe ist auch gut verheilt. Es war harte Arbeit und hat mich viel Kraft, Zeit und Training gekostet meine Hand wieder so hinzubekommen. Aber es war mein größtes Ziel wieder vollständig beweglich und vor allem schmerzfrei zu werden. Die Erfolge haben sich Anfangs in täglichen und wöchentlichen und später dann monatlichen Fortschritten gezeigt. Der Heilungsverlauf verläuft bei jedem anders, die Verletzungsbilder und Operationstechniken sind so unterschiedlich. Man darf keinen Vergleich zu anderen ziehen und sich am besten nicht durch negative Erfahrungsberichte beeinflussen lassen, so wie ich Anfangs. Ich denke ein großer Faktor bei mir war die lange Ruhigstellung (6 Wochen) des Handgelenks, was mit zu der langen und schmerzhaften Heilungsdauer geführt hat.
Ich denke ich lasse mir die Platte im April 2015 wieder rausnehmen.
Syndesmosenruptur:
Die Syndesmosenruptur, linkes Sprunggelenk habe ich mir am 09.04.2014 zugezogen.
7 Tage später wurde ich mit einer Stellschraube operiert. Mein Fuß wurde dann komplett für 6 Wochen in einem Vacopedschuh ruhig gestellt. Null Belastung. Ich saß ca. 6 Wochen im Rollstuhl weil mein linker Oberarm im Gips war und ich somit keine Krücken benutzen konnte.
Mein Fuß schmerzte nur bei der geringsten Belastung schon. Er ist immer wieder vor allem Abends angeschwollen. Nach der 6. Woche kam die Stellschraube raus und ich durfte mit Teilbelastung anfangen. Das Sprunggelenk war sehr steif und schmerzte extrem beim Versuch den Fuß abzurollen.
Die Teilbelastung mit Krücken ging so ca. 4-5 Tage. In den Tagen merke ich schon das ich Tag f. Tag Fortschritte machte. Dann bin ich noch 2-3 Tage auf Volllast mit Krücken gegangen und ab dem 8. Tag habe ich die Krücken in die Ecke gestellt. Ich bin dann noch lange gehumpelt und mein Gangbild war bestimmt 10-12 Wochen noch abnormal gewesen. Treppen bin ich ab der 8,9 Woche schon ganz ok gelaufen, bzw. gehinkt. Die Schwellung und gelegntliche Schmerzen haben bestimmt noch bis zum 4. Monat angedauert. Physiotherapie hatte ich keine gehabt. Ich habe ab der 6,7 Woche viele Dehnungsübungen, Laufübungen und Spaziergänge gemacht. Joggen oder Rennen ging aufgrund der Schmerzen erst vielleicht ab dem 4,5 Monat.
Heute 7 Monate nach dem Unfall habe ich kaum bzw. keine Probleme. Ab und zu zieht es mal. Oder schmerzt kurzzeitig nach dem aufstehen wenn ich mal länger auf der Couch lag oder im Bett aber sonst im Alltag oder Amateuersport, bissl Radfahren oder joggen, wandern habe ich absolut keine Probleme oder schmerzen.
Gute Genesungwünsche euch allen.
Grüße, Ben