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WK Fraktur mit Fixateur - fragen dazu

RobertK

Mitglied
Registriert seit
20 Okt. 2015
Beiträge
27
HAllo erstmal
bin neu hier und habe folgendes Problem:
Bei einem Sturz habe ich mir BWK 4 und 5 gebrochen. Es war ein instabiler Bruch und so wurde mir ein fixatur interne und zwei Stents um die Wirbelkörper wieder aufzubauen.
ICh war und bin ein sausportlicher Typ, und habe mich schonmal damit abgefunden die nächsten 2-3 Monate gar nix zu machen außer KG. MEine Ärzte meinten ich könne nach drei Monaten wieder mit angepasstem Gewichtetraining anfangen und nach 6 Monaten wieder Karate machen. Der Fixateur soll nach frühestens einem, spätestens nach 1,5 JAhren rausgebaut werden. Das ist mir auch sehr recht. NAch meinem Empfinden dient der ja auch nur dazu den Knochen wieder optimal zusammenheilen zu lassen. Ist das geschehen, dann soll der auf jeden Fall wieder raus da ich mir ein dauerhaftes Leben (ich bin erst 39) mit einem steifen Metall in der Wirbelsäule nicht vorstellen kann.
Die Op ist jetzt erst 2 Wochen her und bereits jetzt habe ich kaum Schmerzen mehr. Etwas Kribbeln und Missempfinden um die OP-Stelle herum aber sonst sieht es schonmal recht gut aus.
Wie sind eure Erfahrungen mit VErletzungen und Ops dieser Art? Liege ich richtig damit mir das Metal so früh als möglich wieder rausmachen lassen zu wollen?
Und wie sind eure Erfahrungen mit dem sportlichen Wiedereinstieg?
Fragen über Fragen und danke schonmal für euren Beistand.
Grüße Rob
 
Osteosynthese

Hallo Robert,

die Schrauben können / müssen wieder raus, wenn eine Osteosynthese eingetreten ist, d. h. wenn der gebrochene Knochen wieder verheilt ist. Ein Knochenbruch braucht "normalerweise" einige Wochen bis Monate zum Verheilen, in der Wirbelsäule wartet man typischerweise ca. ein Jahr. Vorher die Schrauben zu entfernen wäre eher ungewöhnlich.

Was ich nicht ganz verstehe: du hättest "Stents" um die Wirbelkörper? Habe ich noch nie von gehört. Du hast...

...entweder etwas, was ich nicht kenne (soll es geben).
...oder ein "Harmskörbchen" (das setzt man, anstelle eines Wirbelkörpers und/oder wenn die Bandscheibe hinüber ist). Das sieht im Röntgenbild ein bisschen wie ein Jägerzaun aus. Das ist dann aber eine Versteifung über ein oder mehrere Wirbelkörper, dann kommen auch die Schrauben nicht raus und da kommt auch nie wieder Bewegung rein.
...oder du hast einen Stent im Wirbelkörper; das ist dann ein Sonderfall der Kyphoplastie, d. h. der im Wirbelkörper ist eine Kombination von Knochenzement (PMMA) und Stent (Metall). Das ist da drin, das bleibt da drin. Dauerhaft.

Alles Gute,
Scanetti
 
Also der "stent " soll wohl dazu dienen das kaputte eck des wk von innen aufzubauen und bleibt auch drin. Das verwaechst dann. Rauskommen sollen Stangen und schrauben. Als sportliche Belastung sagte man mir angepassten Sport so nach 2 Monaten, Karate kann man so richtig ab 6 Monaten machen wenn alles passt. Und ist das Gestänge raus, sowieso. Wie sind eure Erfahrungen?
 
Hallo Robert,willkommen im Forum.
Ich gebe Dir folgenden dringenden Rat,geb deinem Rücken die Zeit die er brauch (und der brauch viel Zeit) und schau Dir deine Röntgenbilder (am besten CT Bilder),während des Heilungsverlaufes ganz genau an ,ohne Wunschdenken und ohne die ärztliche Meinung (hab die Erfahrung gemacht das die BG und DRV Ärzte subjektive Erfolgsmeldungen vor objektive Befunde stellen:()
Wie lange ist dein Unfall her?
Meiner ist 16 Monate her und ich habe mir damals unter anderem den BWK 11 und 12 instabil gebrochen,diese wurden denn sofort mit einer dorsalen Spondylodese versorgt. Nach meinem Klinikaufenthalt folgten denn die Anschlußheilbehandlung und die Reha und nach 5 Monaten die Arbeitseingliederung.
Genauso wie bei Dir wurde anfangs gesagt die Materialentfernung erfolgt ca. nach einem Jahr. Während des Verlaufs meinten die Ärzte der BG und DRV "Heilungsverlauf super",das einzige was mich wunderte war das es sich nicht "super" anfühlte,die Materialentfernung kontinuierlich nach hinten verschoben wurde und meine Schmerzmedikation ständig erhöht wurde. Erst als ich die Arbeitseingliederung abbrechen mußte,da ich mich vor Schmerzen fast garnicht mehr bewegen konnte, dabei schon sehr stark "sediert"(Höchstgrenze Schmerzmittel) war,hat mein Hausarzt mich denn erst zu einem "richtigen" Arzt geschickt (Wirbelsäulenchiruge Uni-Klinik). Der war relativ erschrocken was da so mit mir das letzte Jahr "veranstaltet" worden ist, mit dem Resultat 3 Bandscheiben und 2 Wirbelkörper für immer futsch (posttraumatische Arthrose). Mein Material (dorsale Spondylodese) werd ich nie mehr los.Im Gegenteil,zusätzlich bekomme ich jetzt ein Cage(ventrale Spondylodese) über den gesamten Bereich.Die 3 beschädigten Bandscheiben (Vakumphänomen) und BWK 11u.12 (extreme Deformierung/Keilwirbelbidung mit tiefen Eindellungen) werden entfernt...:(
Lange Rede kurzer Sinn,geb deinem Rücken die Zeit die er brauch,deinen Sport stell mal erstmal hinten an,der Schuß kann gewaltig nach hinten losgehen (die Erfahrung hab ich leider machen müssen),versuch mit sowenig Schmerzmittel wie möglich auszukommen (hätt ich mal machen sollen),der eigene Körper gibt eigentlich schon gute Warnsignale wenn was nicht stimmt und vertraue nicht allen "Göttern in Weiß".;)

SG Hotte
 
Hallo,


ich habe mir 2009 5 Wirbel gebrochen, auch z. T. instabil. Bei mir wurde nichts versteift (Gott sei Dank!) sondenr ich musste einfach abwarten.

Zum Sport; ich mache auch viel Sport und mich hat man gleich nach 4 Wochen Liegen in eine Reha geschickt. Von dort bin ich direkt zu Hause ins Fitnessstudio und habe NACH ANWEISUNG miit Training angefangen. Das Training war angepasst an meinen Zustand , d.h z.B. keine Vor - oder Rückbeugen. Nach 10 Monaten habe ich mcih dann das erste mal wieder auf ein Pferd gesetzt, dass ging auch erstaunlich gut.

generell würde ich viel bewegung und ANGEPASSTEN Sport empfehlen. Allerdings wäre ich auhc vorsichtig, denn die fehler, die man am Anfang macht, können sich bitterlich rächen. Karate erscheint mir in Deinem Zustand völlig ungeeígnet, wil es dort zu abrupten Bewgeungen auch auch Fallen kommt. Ich reite z.B. wieder aber ich will auf keinen Fall mehr vom Pferd fallen.

Gutes Besserung

Lg

Sabine
 
Danke für die vielen Tipps. Bei meinen vielen Recherchen entdecke ich wieder dass man wohl jeden Fall für sich betrachten muss. Gerade eben habe ich mit einem Sportkollegen gesprochen der eine ähnliche Verletzung hatte und der nach tatsächlich 4 Monaten bereits angepassten Sport machen konnte. Natürlich keinen Vollkontakt Karate und auch die abrupten Bewegungen im Karatesport hat er vermieden aber für diese kurze Zeit ging es auch bei ihm schon relativ gut er hat jetzt seit gut einem halben Jahr das Metall aus seinem Körper und ist nach eigenen Aussagen zu gut 99% wieder einsatzfähig. Solche Fälle finde ich aktuell genauso wie das genaue Gegenteil wo scheinbar alles schief läuft was schief laufen kann und so hoffe ich mal das ist bei mir eben gut laufen wird. Übrigens benötige ich jetzt schon kurze Zeit nach der OP so gut wie keine Schmerzmittel mehr. Das gibt's zu hoffen und spricht laut Arzt für einen guten Heilungsprozess trotzdem habe ich mich jetzt darauf eingestellt für den Rest des Jahres keinerlei Sport mehr zu treiben eventuell etwas Krankengymnastik oder Rehasport aber das war's dann auch schon. Ansonsten werde ich auf meinen Körper hören und für das Karate Training habe ich mich auf jeden Fall bis nächstes Jahr im März schon mal abgemeldet ich denke dann wird man mehr sehen. Bin aber positiver Dinge und bedanke mich jetzt schonmal für die vielen Tipps und Ratschläge die ich hier bekommen habe
 
Was ich mich trotzdem immer frage ganz generell: ein klassischer Fixateur interne (von mir aus bei einem unkomplizierten Bruch) dient ja dazu, den Knochen in der möglichst optimalen Position zu halten damit er zusammenwachsen kann. Jetzt ist so ein Knochen doch nach 2-3 Monaten eigentlich verwachsen und der fixateur hat keine funktion mehr. Wie erklärt sich dann das er 1 bis 1,5 Jahre im Körper belassen werden soll?
Irgendwelche Ideen?
 
Osteosynthese

Hallo Robert,

bei einem "normalen" Knochenbruch" werden die einzelnen Teile über eine Platte/Stab/Schrauben/wasauchimmer fest verbunden, nach der OP ist (eigentlich) alles stabil, es muss jetzt "nur noch" zusammen wachsen.

Wenn ein gebrochener Wirbelkörper behandelt wird, werden ja nicht die Fragmente zusammengeschraubt, sondern im Regelfall fasst man das Ding (den gebrochenen Wirbelkörper selber) nicht an. Es wird lediglich in dem Bereich, in der der gebrochene Wirbelkörper liegt zeitweise die Bewegungsmöglichkeit reduziert, also mit Schrauben und Stäben, die in die gesunden (!) Wirbelkörper drüber und drunter und die ggf. gesunden Bandscheiben zeitlich versteift.

Wäre zumindest meine Erklärung, aber besser wissen müsste das ein Mediziner - frag das doch einfach mal bei deinem nächsten Arztbesuch deinen behandelnden Arzt!

Alles Gute,
Scanetti
 
Hallo Robert,bevor ich meine Meinung (Einschätzung) zum Besten geb,muss ich genauso wie Scanetti sagen wenn Du eine fundierte Antwort haben willst frag einen Mediziner (die habens ja schließlich gelernt;)) und einen Wirbelkörperbruch gibts in 1000 Varianten dazu kommt noch das Heilungsverläufe von Mensch zu Mensch auch total unterschiedlich sein können....
In meinem "Fall" bin ich mittlerweile Fachmann (leider zu spät),da ich meine "Mediziner" jetzt gelöchert hab wieso das mit der Heilung meiner Wirbelkörperfrakturen nicht gelklappt hat...
Zu deiner Frage: Anders wie bei "normalen" Knochenbrüchen (hat ich auch reichlich von Schullterblätter,Schädel,Schlüsselbeine,Rippen alle stabil verwachsen) wachsen ja nicht zwei "Knochenenden" zusammen und bilden danach wieder eine stabile Einheit, bei den Wirbelkörpern handelt es sich ja um Einzelknochen die durch die Bandscheiben getrennt sind,heißt eigentlich das man eine Wirbelkörperfraktur eher mit einem Gelenkbruch vergleichen kann,als mit einem klassischen Knochenbruch und der brauch halt länger damit das Gefüge aus Bandscheiben,Stützmuskulatur und Wirbel wieder stabil verwächst.
Hinzu kommt noch das es äußerst schwierig ist die Wirbelsäule komplett ruhig zu stellen,die bevorzugte dorsale Spondlodese (Schrauben und Stangen von hinten),versteift die Wirbelsäule nicht komplett,da Sie ja von hinten wie eine Spange über dem Bruch sitzt,die Statik (die Lasten die die Wirbelsäule aufnehmen muß) aber innen ist.Deswegen federt die Spondylodese immer ein bißchen und der belastete Teil der Wirbelsäule ist nie ganz ruhiggestellt (ich hab mir leider Anfangs zuviel zugemutet dadurch ist sogar die dorsale Titansponylodese verbogen:(). Eine "bessere Lösung" (nur auf den Heilungsverlauf der Wirbelkörperfrakturen bezogen),wäre die ventrale Spondylodese (von innen),da man damit die Wirbelsäule da versteift wo die Kräfte auftreten dieses wird aber von vornherein meistens nicht gemacht,da es eine sehr aufwendige OP ist die auch viele Gefahren birgt,es ist ja nun nicht grade einfach da ran zu kommen....
Lange Rede kurzer Sinn wie ich schon mal erwähnt hatte,geb deinen Wirbelköperfrakturen Zeit und Ruhe mach deine KG zur Stärkung der Stützmuskulatur, falscher sportlicher Ehrgeiz kann Dir den Rücken für immer kaputt machen,grad die Anfangszeit(Ruhe) ist sehr wichtig,wenn Du das Material wieder los bist,alles gut verheilt ist und dein Doc grünes Licht gibt kannst Du immer noch sportlich alles nach holen;).

SG Hotte
 
Danke für die vielen nützlichen Tips. Mittlerweile habe ich verstanden das jede einzelne Fraktur/OP quasi ihren eigenen Gesetzen folgt. Ich werde mich also nach den Vorgaben meiner Ärzte richten. Nächste Woche habe ich die erste Röntgenkontrolle. Bin schon gespannt ob man nach den ersten 4 Woche post-op erste Erfolge sieht.
Eine Frage noch. Bei mir wurde ja auf Höhe BWK 4-7 minimalinvasiv gearbeitet.
Seit der OP habe ich an manchen teilen der Bauchdecke oberflächlich ein leicht pelziges Gefühl und sie fühlt sich oberflächlich leicht geschwollen an. Könnte an den Einblutungen nach der OP liegen die man immer noch sieht oder an den Nerven die sich jetzt nach der OP erstmal erholen müssen - richtig? Hoffe das geht wieder weg. Ich bin sehr schlank und da fällt jede noch so kleine Schwellung auf. Erfahrungswerte?
 
Was mir noch eingefallen ist: die stents von denen ich anfangs berichtet habe sind zwei osseo fix. Da meine wirbelkoerper nur an zwei stellen etwas eingebrochen sind, hat man da so eine art ballon eingesetzt, eben das osseo fix, welches den wirbelkoerper wieder stabilisiert und der wächst ein und bleibt auch drin. Stört mich nicht. Was ich denke was auch ein gutes zeichen ist, das ich jetzt 3 wochen nach der op komplett schmerzfrei bin. Lediglich die narben zwicken etwas und die nerven sind noch "beleidigt" wie ich oben bexchrieben habe. Aber bisher bin ich sehr zufrieden. Bin gespannt was die erste röntgenkontrolle nächste woche zeigt.
 
HAllo wieder
so. Wollte mich auch mal wieder melden um auch etwas zu berichten. 3 Monate sind nun ins Land gegangen. Alles läuft sehr gut. 3 Röntgenkontrollen gehabt die alle positiv waren. Seit einer Woche trage ich auch kein Korsett mehr. Im Rahmen der Nachbehandlung mache ich auch seit ein paar Tagen MTT d.h. Gerätetraining mit angepasstem Gewicht. Schmerzen habe ich keine mehr, schon lange nicht mehr und die Beweglichkeit ist hervorragend.
Einzig wenn ich mal einen harten Fehltritt tue und quasi die Schwerkraft senkrecht auf die Wirbelsäule wirkt, also Stacuhung, dann merke ich nocht deutlich den Frakturbereich. Es tut nicht weh aber es ist eine Art dumpfes ziehen welches so unangenehm ist, das ich vermeide solche Belastungen zu machen. Mein Arzt meinte auch das wird noch etwas dauern bis die Wirbelsäule vollständig belastbar sein wird. Aber ansonsten bis ich sehr zufrieden.
Voraussichtlich im Mai/Juni wird, nach positivem CT, der Fixateur auch wieder entfernt. Dann sind etwa 10 Monate vorbei und aufgrund der sehr guten Entwicklung ist der Arzt auch guter Dinge das das klappt. Ich berichte weiter...
 
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