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Wie lange Gips nach Radiusfraktur?

Willnixe

Neues Mitglied
Registriert seit
26 Jan. 2022
Beiträge
1
Hallo zusammen, ich bin sehr verunsichert und würde mich über Eure Erfahrungen freuen. Morgen ist meine OP am Trümmerbruch des rechten Handgelenks (distale, dislozierte intraartikuläre Radiusfraktur) vier Wochen her. Laut Entlassungsbrief der Handchirurgie des KH Waldfriede in Berlin soll der Gipsverband sechs Wochen nach der OP entfernt und dann mit Ergo- oder Physiotherapie begonnen werden. Mein behandelnder Orthopäde will bereits morgen, vier Wochen nach der OP, die Röntgentkontrolle durchführen und bei entsprechendem Heilungsverlauf den Gips abnehmen und mit der Bewegung der Hand beginnen.
Das KH rät davon explizit ab. Meine Finger sind im Gips frei beweglich, ich soll sie auch nur bewegen und nicht belasten.
Der Orthopäde argumentiert damit, dass es nach sechs Wochen Gips sehr schwierig und langwierig sein wird, das Handgelenk wieder beweglich zu kriegen.
Das KH argumentiert damit, dass man seine Gründe und Erfahrungswerte hätte, immerhin sind sie eine spezialisierte Handchirurgie.
Ich tendiere eigentlich die ganze Zeit dazu, den Empfehlungen des operierenden Arztes zu folgen, er hat die Hand von innen gesehen. Und auf einem Röntgenbild sieht man nun mal nicht das Weichteilgewebe, das ja eventuell auch verletzt war...
Wie seht Ihr das? Schon mal vielen Dank im Voraus!
 
Hallo,
herzlich Willkommen hier im Forum. Nicht böse sein, aber dies ist kein Arztforum. Hier prallen zwei Arztmeinungen aufeinander und wir sind hauptsächlich auch Patienten. Ich sehe mich vollkommen überfordert mit Deiner Frage.

Gruß von der Seenixe
 
Hallo Willnixe,

wie Dir Seenixe schon geschrieben hat, gibt es hier nur einen Erfahrungsaustausch und keine Einschätzung für die weitere Vorgehensweise nach Operationen.
Es ist sehr unterschiedlich, ob nach 4 Wochen oder nach 6 Wochen der Gips abgenommen werden kann und die Einschätzung der Ärzte basiert meistens aufgrund von Kontroll-Röntgen-Aufnahmen nach 4 Wochen, wo dann evtl. nach dem Röntgen wieder ein neuer Gips oder bei einer ulnaren Halbschale diese wieder angelegt werden kann vom kontrollierenden Arzt.

Es wäre auch ratsam, wenn nach Abnahme des Gipses, unmittelbar eine Orthose zur Verfügung stünde , weil es passieren kann, dass Du gar nicht mehr nach der Abnahme des Gipses mit der Hand agieren kannst und erst so langsam durch nur zeitweises Tragen einer Klettverschlußorthese die Hand überhaupt wieder bewegt werden kann. Lass Dich deshalb auf keinen Fall auf den Hinweis eines nachbehandelnden Chirurgen ein, dass Du Dir selbst zuhause ja den Gips abmachen sollst.

Gruß Bobb
 
Hallo,
Auch ich kann dir nicht sagen, welcher Zeitpunkt richtig ist. Ich möchte dir aber den guten Rat geben, finde eine wirklich nur auf Hände spezialisierte Handtherapie/Ergotherapie zu suchen. Davon gibt es in Berlin einige!
Die machen den ganzen Tag nur Hände, kennen sich also bestens damit aus, was wie und wann belastet werden kann. Meine Hand wurde operativ ziemlich verpfuscht und nur durch die super Handtherapie kann ich sie überhaupt noch bewegen und halbwegs nutzen.
Deshalb der gut gemeinte Rat von mir, da auf eine nach dahth.de
zertifizierte Praxis zu achten.
Gute Besserung!
LG Ellen
P.s. Meine Beübung fing sofort nach OP im Cast an, später dann ohne Cast weiter...
 
Hallo Willnixe,

es können sowohl 4 als auch 6 Wochen Gipsanlegung normal sein. Zum Beispiel kann nach einem Trümmerbruch des Handgelenkes vom erstversorgenden Krankenhaus oder in der Notaufnahme erst einmal eine Reponierung des Radius vorgenommen werden und man wartet bis die damit verbundene Schwellung der Hand und des Handgelenks abgeklungen ist, weil dies bessere OP-Voraussetzungen bietet. Man kann dann auf die Suche gehen nach einem echten Handchirurgen. Bis dann die OP stattfinden kann, sollten aber nicht mehr als 14 Tage seit dem Bruch vergehen. In Bad-Neustadt z.B. bekommt man - wenn nicht gerade ein Notfall, der zu sofortigen OP zwingt - erst einmal einen Untersuchungstermin zur Einschätzung durch einen Facharzt und unter Hinzuziehung eines Chefarztes. Dann wird innerhalb der 14 Tage nach dem Bruchereignis operiert, denn man hält sich immer Termine frei für solche Fälle frei.

Im "Normalfall" bleibt das Handgelenk nach der OP mit Plattenverschraubung und nur bei einer Weichteilverletzung 1. Grades (die Chirurgen können die Weichteilverletzungen an der offenen Hand einschätzen) und nach Röntgenkontrolle 4 Wochen eingegipst, wobei natürlich nach der OP nach Abklingen einer Dauerbetäubung von z.B. 3 Tagen sofort mit dem Fingertraining begonnen werden sollte.
In Bad-Neustadt visitiert dann zusätzlich ein Schmerzarzt, der einen Trainingsplan für die Finger-Eigenübungen ausgibt.

Deshalb können sowohl 4 als auch 6 Wochen Gips normal sein bei komplikationslosem Verlauf.

Gruß Bobb
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo 4 Wochen Gips sind in unserer Gegend üblich,wobei einige Ärzte auch nur noch Orthesen verordnen.Es kommt auf die Art und Anzahl der verwendeten Platten etc. an. Es gibt einen Zustand, der sich übungsstabil nennt. Es ist wichtig, dass sich die Muskulatur nicht zu weit zurückbildet.

Viele Grüße, KS 1973
 
Hallo Willnixe,

ich hatte in 1994 einige Wochen Gips gehabt. Über den Ellenbogen. Da der andere Arm auch in Gips war habe ich den Gips so lange im Ellenbogengelenk "aufgehauen", dass ich zumindest die Bewegung im Ellenbogen hatte um selbst zu essen und nicht gefüttert zu werden.

Nach meiner "zweiten Runde" haben wir uns darauf verständigt, dass ich keine Pro- und Suppination in die Radiusfraktur bringe und ich muss sagen, es ist prima verheilt.

Viele Grüße

Kasandra
 
Mein behandelnder Orthopäde will bereits morgen, vier Wochen nach der OP, die Röntgentkontrolle durchführen und bei entsprechendem Heilungsverlauf den Gips abnehmen und mit der Bewegung der Hand beginnen.

Hallo,

warum bleibst Du nicht in der Behandlung der Klinik? Die haben operiert, geröngt und Deine Behandlung übernommen.

Du kannst auch nach den Leitlinien unter AWMF nachsehen oder bei der AO Foundation.


Viele Grüße

Kasandra
 
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