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Wie komme ich zu einer guten Berufsunfähigkeitsversicherung?

Hallo Tina,

zurück zu deiner Frage:

du wirst nicht umhin kommen dich selbst mit dem Thema intensiv zu befassen.
Dich auf andere zu verlassen kann bedeuten, dass du im Leistungsfall ziemlich verlassen dastehst (entschuldige das Wortspiel - das musste jetzt sein :))
...selbst dann wenn diese "anderen" (vermeintliche) Verbraucherschützer sind, (un)abhängige Makler (die aller wenigsten sind wirklich unabhängig) oder Versicherungsberater, die auf Honorarbasis arbeiten...

Mach dir eine Liste mit den wichtigen Punkten, wie z. B. die Definition der Berufsunfähigkeit in den Bedingungen und auch insbesondere die Formulierung bezüglich der Feststellung der BU...
wer bestimmt den GA, der das feststellt und später nachprüft und wie genau wird dieser GA in den Bedingungen bezeichnet?

Halte die Bedingungen nebeneinander und vergleiche sie genau, Wort für Wort!
Keine Bange, das ist nicht sooo viel wie es sich anhört, denn den größten Teil der Bedingungen kannste dir sparen. Es geht ja nur um die Bedingungen zur BU und nicht um alle anderen Bedingungen, die oft dabei sind.

Wenn du dann noch konkrete Fragen hast, dann frag gerne auch hier im Forum.

Aber: lass dir nicht allzu viel Zeit damit, denn die definitiv schlechteste Versicherung ist gar keine zu haben ;)
Prüfst du zu lange und dir passiert gesundheitlich etwas in der Zwischenzeit, dann kann es zu spät sein noch eine Versicherung zu bekommen.

Viel Glück!
greek

Übrigens: die Beschwerdestatistiken können durchaus auch in die Irre führen, denn sie differenzieren genau das nicht, also die zu Grunde liegenden Bedingungen. Eine aktuelle Beschwerde kann sich z. B. ja auch auf einen zwar aktuellen Leistungsfall beziehen, der aber aus einem Vertrag resultiert, der schon vor 20 Jahren mit völlig anderen (schlechteren) Bedingungen geschlossen wurde ;)
Also: Vorsicht! Und: glaube niemals einem Test oder einer Statistik, die du nicht selbst "gefälscht" hast! :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Alle,

hilfreich ist mein Beitrag vielleicht nicht wirklich, aber:

egal bei welcher Versicherung, hauptsächlich ist man aber gegen Berufsunfähigkeit versichert,
ist beim Abschluss noch sehr jung und völlig (auch nachweislich) gesund.

Der Versicherungsvertreter oder Versicherungsmakler verdient damit auch sein Geld.
Versicherungsmakler wäre nach meiner jetzigen Kenntnis meine 1. Wahl.

Eine BU hatte ich auch, aber zum Zeitpunkt meines Unfalls nicht mehr (wäre lange Geschichte).

Meinem Versicherungs-Vertreter (altbekannte Versicherung) bin ich im nachhinein noch d a n k b a r ,
dass erst mir eine Unfallversicherung "verkaufte".

Das meine ich sehr ernst !

Hoffentlich braucht man niemals eine Versicherung ! . ! . !


In diesem Sinne

Meggy
 
Hallo Tina.

Ich würde dir gerne folgendes mit auf den Weg zur passenden Berufsunfähigkeitsversicherung geben.

Der erste Schritt hier nachzufragen war schon mal der richtige.
Hier gibt es viele Betroffene die jeder für sich eine Menge Erfahrungen sammeln konnte.
Jeder für sich auf ganz spezielle Art.


Versicherungen unterscheiden sich.
Da gibt es viele Anhaltspunkte.
Um nur wenige zu nennen folgende:
- Preis
- Leistung
- Klauseln
- Bedingungen
- Kompetenz
- Beratung


Eine Versicherung steht und fällt mit der Kompetenz der Berater.
Ein Berater steht und fällt mit der Kompetenz der Gesellschaft.

Die beiden letzten Punkte Kompetenz und Beratung werden durch die Berater wesentlich beeinflußt.
Diese Berater sind häufig der erste Ansprechpartner bei Bedarf.

Ich finde man sollte sich mindestens mehrere Berater von verschiedenen Versicherungsgesellschaften anhören und nicht nur auf einen oder ganz wenige konzentrieren.

Ansprechpartner sind
Makler - Beratungshaftpflicht erforderlich
Mehrfachagenten
Ausschließlichkeitsvertreter


Diese Berater unterscheiden sich häufig sehr.
Nicht nur in verschiedensten Angeboten und mehreren Gesellschaften sondern in erster Linie in der Beratungskompetenz.

Um die Kompetenz festzustellen ist man in den meisten Fällen selber nicht in der Lage.

Was man aber machen kann ist für sich selbst einen Fragenkatalog zusammenzustellen um diesen in einem persönlichen Beratungsgespräch möglichst beantwortet zu bekommen um dann ein Gefühl zu bekommen.

Dazu gehören sollten fachliche und für dich relevante Fragen und Punkte die mindestens beantwortet werden.
Diese Punkte sind auch wichtig zur Findung der passenden Gesellschaft.

Punkte könnten sein:

- Was ist Berufsunfähigkeit im Sinne der Bedingungen?

- Gilt eine Verweisbarkeitsklausel, d.h. kann die Versicherung von mir verlangen einen anderen Beruf als den versicherten auszuüben?

- Gibt es Wartezeiten zwischen Beginn und Inkrafttreten der Versicherung?

- Gibt es Karenzzeiten zwischen Leistungsereignis und erster Zahlung?

- Gibt es auch Leistungen bei vorübergehender Erwerbsunfähigkeit durch lange Krankheit?

- Wer stellt wann die Berufsunfähigkeit fest? - Idealerweise der behandelnde Arzt weil der am besten über den derzeitigen Gesundheitszustand Auskunft geben kann.

Eine Interessante Sache um bei der Beratung die Spreu vom Weizen zu trennen ist die Frage nach Gesundheitsangaben .
Mann kann z.B. am besten gleich das Beratungsgespräch beenden wenn folgendes passiert.

Du erwähnst eine Krankheit und stellst der Frage ob es ein Problem wäre. Z.B. Rückenprobleme nach langem Sitzen oder Stehen.
Deswegen bekommst du auch schon mal Massagen vom Arzt verschrieben.

Sollte der Berater das verharmlosen und so etwas sagen wie das braucht man nicht angeben, dann beende bitte sofort das Gespräch.
Und sollte diese Verharmlosung in den Antragsfragen bei Vertragsabschluß kommen dann unterschreibe auf gar keinen Fall und teile diesen Umstand dann auch der Versicherungsgesellschaft mit.
Deshalb unbedingt immer auch eine Antragskopie aushändigen lassen.

Stelle auch ruhig die Frage nach der Prozesskostenquote - wieviel Geld wird in Relation zu Schadenzahlungen zurückgelegt um Prozesskosten abzudecken. ( MAP-Report)


Wenn dann neben den Antworten auch noch das Bauchgefühl stimmt lasse dir nun auch deinen Bedarf ermitteln.
Anhand der Bedarfsermittlung lasse dir ein Angebot machen und die Klauseln zur Berufsunfähigkeit mit aushändigen.

Vergleiche in Ruhe die Klauseln und dann treffe deine Entscheidung.
Weitere gezieltere weitere Gespräche einer engeren Auswahl von Vertretern/Beratern könnten nun folgen.


Nicht nur der Preis muss stimmen, auch die passende Leistung ist wichtig. Existentiell sogar.

Ich wünsche dir dass du niemals in die Situation kommst in der du feststellen musst ob die Wahl deiner BU Versicherung die richtige war.

Bleib gesund.

Viele Grüße

Michael


Kleiner Nachsatz:
Manchmal ist es auch interessant gleich vor Abschluß einer Berufsunfähigkeitsversicherung über eine Privatrechtsschutzversicherung nachzudenken.
Das soll schon mal geholfen haben wenn es um die Durchsetzung von Ansprüchen geht.

.
.
 
Jo Meggy,
da waren wir wohl ziemlich synchron :D!

Aebbys Nachsatz ist leider sehr wichtig!

Die Rechtsschutz (nicht beim selben Versicherer!) sollte man unbedingt gleich mit abschließen.
Und imho auch eine Krankentagegeldversicherung... diese hat gleich zwei Vorteile:
- sie verzögert die finanzielle Not wenn der Leistungsfall sich in die Länge zieht und
- wenn´s der zu bunt wird, lässt die einen oft begutachten (mit Ergebnis das man BU ist) um aus der Leistung raus zu sein und schon hat man ein Indiz mehr, dass das vorliegen der BU bestätigt. Zwar aus einem anderen Rechtsgebiet, aber zumindest in Teilen verwertbar! ;)

Beides ist nicht so besonders teuer.
Rechtsschutz reicht für diesen Fall der Baustein des PrivatRS... dürfte grob geschätzt kaum mehr als nen Zehner im Monat kosten und KTG (sollte so ca. mind. 10 € pro Tag ab der sechsten Woche sein) sollte deutlich unter ´nem Zehner monatlich liegen!

Noch eine Frage @ Aebby:
Hab´s schon mehrfach versucht Prozessquoten des MAP-Report zu finden und auch hier im Forum danach gefragt - leider mit sehr mäßigen Erfolg. Da du es ansprichst: kannst du mir einen Tipp geben wo man diese finden kann?
Danke! :)

VG
greek
 
Hallo Aebby,

hast du meine Frage nicht gelesen oder hast du keine Antwort für mich:confused:


Hallo Tina,

eins noch:
manche empfehlen lieber mehrere kleine Verträge bei verschiedenen Gesellschaften abzuschließen, als einen großen. Kleinere Leistungen werden unproblematischer erbracht als große.
Leider kann es aber auch dabei passieren, dass die Versicherer die Regulierung federführend in eine Hand geben und sich dann der Entscheidung des einen Versicherers anschließen...
alles kann, nix muss...

VG
greek
 
Map

@greek

Ich habe deine Frage schon gelesen und habe auch agiert.
Leider komme ich nicht kostenlos an den Report.
Ich bleibe aber am Ball und horche ob es da doch eine Möglichkeit gibt.
 
Hallo fridaco,
vielen Dank für den Link.
Allerdings halte ich für wenig hilfreich, da er beispielsweise im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung nicht einzeln darstellt, sondern nur unter den Oberbegriff der Lebensversicherung. Außerdem zeigte nur die absoluten Zahlen so dass man mühselig selber rechnen muss um herauszubekommen wie viel Prozent das ausmacht.

Generell halte ich diese Statistik für suboptimal, weil das BaFin ja nur die Beschwerden erfasst, die bei ihm eingehen. Gerade im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung beschweren sich aber viele gar nicht erst dort, weil es allein schon aufgrund der hohen Streitwerte nicht besonders zweckdienlich ist…

VG
Greek
 
Meine persönliche, wenn auch unwichtige Meinung:

Die beste Versicherung ist die, die man nicht hat!

Hat man keine Versicherung, kann man sich im Schadensfall schlimmstenfalls in den eigenen Hintern beißen und die Sache abhaken.

Ist man versichert, muss man im Schadensfall klagen, um sein Recht zu bekommen.

Bekommt man vor Gericht Recht?
Die Chancen stehen bestenfalls 50/50!

Warum sollte ich also Nerven, Geld, Lebensqualität und Lebenszeit dafür vergeuden?

In unserem Rechtssystem werden die Versicherungen sich über kurz oder lang, selbst ins Abseits dirigieren.

Lobby und Anwälten sei Dank.
 
Hey Simi,

deine Meinung verstehe ich aus persönliche Gründen der Verbitterung und Wut absolut.
Trotzdem sehe ich es anders:

Selbst wenn deine "Zahlen" stimmen (was tatsächlich nicht so extrem ist wie es für uns wirkt... in Wirklichkeit wird ca. 70% reguliert...;)) dann wäre mir persönlich eine 50/50-Chance lieber, als gar keine (weil man keine Vers. hat...).

Das mag jeder sehen wie er will...

Fakt ist: das Gebaren der Leistungsverweigerer in manchen Fällen ist einfach unterirdisch und hoffentlich greift da mal jemand wirkungsvoll ein (Wunschdenken :D)

VG
greek
 
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