Grüß Dich, Bobb!
01
Mir ist ein solches Verfahren unbekannt.
02
Mich wundert es auch, dass es das geben soll.
(a)
Der Begriff "Schädel-Hirn-Trauma" ("SHT") war früher daran gebunden, dass es entweder zu Bewußtlosigkeit oder aber zu nachweisbaren Schäden im Hirngewebe selbst gekommen ist.
(b)
Es dauerte lange, bis man zugab: Es gibt zu viele Unfallopfer, die weder das eine, noch das andere hatten, aber Schäden hatten sie doch. Und zwar: unmittelbar vor dem Unfall war noch alels o.k., danach nie wieder. Und dieser enge zeitliche Zusammenhang machte dann doch mal stutzig. Zumal es ganz typische Probleme gab, die es sehr gehäuft bei diesen SHT-Opfern gegeben hat. Daraufhin hat die Wissenschaft davon abstand genommen, ein SHT abzulehnen nur, weil weder Bewußtlosigkeit, noch Gwebeschäden nachzuweisen waren. Seither steht ein "technisches Meßergebnis", dass irgendetwas zerstört sein muss, nicht mehr im Vordergrund.
(c)
Was mich an der, inzwischen überkommenen Ansicht immer geärgert hat:
(ca)
Eine Bewußtlosigkeit war ja etwas, was durchaus auffällig war und leicht zu diagnostizieren war, und zwar sicher. Damls wie heute: Dass es nach einem heftigen Schlag auch die Folge des Schlages war, dass der Getroffene zu Boden ging und nicht mehr mitspielte, das war früher auch schon offensichtlich. Also: Der Schlag hatte medizinische Folgen.
Aber auch im MRT war regelmäßig NICHTS zu sehen. Was wollte man also damit also ausschließen können?
(cb)
Dennoch war es ein langer Kampf: Die herrschende Meinung der Mediziner war damals, dass ohne Bewußtlosigkeit keine (dauerhafte) Schädigung zu erwarten sei. Wieso, konnten sie nicht sagen. Wer aber öfters an Unfallstellen war, und da erlebt hat, wie total verwirrt Unfallteilnehmer sein können, der hat das schon früher nicht geglaubt. Hochinteressant aber auch, dass diese Leute zwar unsinnige Aktivitäten entwickeln, sich aber hinterher oft an gar nichts mehr erinnern können. Ohne Zweifel: Unfallfolge. Wieso das aber nur kurzzeitig wirken soll, ich habe es nie verstanden. Welcher Faktor sollte denn das bewirken? Wie erklärt man, dass das nur vorübergehende Folgen haben kann? Man konnte es mir nie erklären.
Dass eine AWMF-Richtlinie das Bild gewendet hat, gut.
Aber ich wundere mich, dass jemand etwas gefunden haben soll, dass man das SHT irgendwie messen kann. Ich will es nicht ausschließen, denn: In der heutigen Zeit gibt es ja jeden Tag etwas Neues, was von der alte Erkenntnis beweist: Die "Erkenntnis" war ein Irrtum! Dumm nur, dass der Mensch dazu neigt, es "große Erfahrung" zu nennen - was er manchmal seit Jahrzehnten falsch macht.
ISLÄNDER