• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Wie geht es danach weiter?

Hallo,

ich hatte dir ja bereits geschrieben, dass ein Nachweis vom Versorgungsamt über eine Schwerbehinderung hilfreich wäre - denn dann hast du beim Arbeitsamt ganz andere Möglichkeiten für eine Förderung, falls es unfallbedingt doch Schwierigkeiten bei einer Ausbildung /beim Studium kommen sollte.

Eine andere Möglichkeit wäre auch die Schmiederklinik in Gailingen, deren Schwerpunkt es ist, junge Menschen nach einem solchen Unfall bei einer Suche nach einer Berufsausbildung zu unterstützen:

http://www.kliniken-schmieder.de/kliniken-und-standorte/gailingen/medizinische-schwerpunkte.html

In einer solchen Einrichtung könntest du dich - begleitet durch Fachpersonal - in verschiedenen Richtungen ausprobieren.

Eine andere gute Einrichtung soll auch Friedehorst sein:

http://www.friedehorst.de/nrz/

Sprich einmal mit deinen behandelnden Ärzten, ob so etwas für dich in Frage käme - dann hättest du beides: eine medizinisch optimale Betreuung (hoffe ich zumindest!) und die Möglichkeit, dich in verschiedenen Bereichen auszuprobieren und die Empfehlung zu bekommen, wie es am besten für dich beruflich weitergehen könnte.

Viele Grüße

Rudinchen
 
Naja natürlich sind durch den Unfall nun Schwierigkeiten da...ich hab zB kein Abi, kein Studium mehr und so... das Ding ist ja eher wenn ich ab diesem Jahr wieder darf schreib ich mein Abi bald mit 20...wenn nicht würde ic erst mit 22-.- Was mich voll nervt ich komm mit den Leuten in die Klammert denen mein kleiner Bruder in einer war...aber denke das ist eigentlich unwichtig... Dann weiß ich gar nicht wie ich jeden Tag in meine Schule kommen sollte ohne Auto. Praktikum hasse ich so unglaublich.. War ja auf der Fos wo man 2 Praktika ein halbes Jahr machen muss.... dann hab ich ne menge Berufswelt gemacht und da kam raus ich soll automobilkauffrau werden. So an Sich passt des voll. Dann hab ich direkt nachgeschaut wo des geht... Von mir ist vT 2 km ein Autohaus weg..aber die bilden nicht aus. Nur in Rosenheim... und das wären für mich ca. 50 km....
 
Sau lieb Rudinchen für die Links... Das Problem ich sollte kein Auto fahren.... und ich wohne da einfach zu weit weg... Jetzt war mein Krankenhaus ja 60 km weg oder so schon.... und naja ich kann von meinen Eltern nicht verlangen immer so weit zu fahren... Und ich will ja auch nach Hause etc.....
 
hallo N3ssi,

Nun mal langsam. Eins nach dem anderen.

Durch den Unfall bist du aus der Bahn geworfen, auf denen die andern munter an dir vorbei ziehen. Das schmerzt, macht unsicher, wirft viele Probleme auf. Natürlich bist du momentan am Schwimmen und hast Angst unter zu gehen, was deine berufliche Zukunft angeht. Jetzt soll ich das und das und das und das machen und weiß gar nicht, wie ich das auf die Reihe kriegen soll. Es stehen soviele Hürden im Weg.

Eines musst dir bewußt sein: zurück auf die alten Gleise geht nicht mehr. Egal was die anderen sagen oder machen, ich muss mir neue eigene Gleise legen.

Daher eins nach dem anderen. Automobilkauffrau hört sich gar nicht schlecht an, jedoch war das doch das Ergebnis VOR deinem Unfall. Also stelle das Rad mal auf Null und sondiere neu.

Die Praktika und Berufsorientierung vor deinem Unfall lassen sich nur schwer vergleichen mit dem was jetzt vor dir liegt - heißt genauso, ist aber anders, weil die Vorraussetzungen ohne Unfall anders waren als jetzt. Da kannst du Äpfel auch nicht mit Birnen vergleichen, zwar beides Obst aber doch ne ganz andere Sorte.

Meines Wissen gibt es in jeder Reha Ansprechpartner z. B. vom Sozialdienst, die du kontakiterien kannst. Frage dort nach, sie können dich beraten. Vielleicht gibt es direkt dort die Möglichkeit per neurologischer Testungen deine Fähigkeiten nachzuweisen. Das kannst du dann bei Bewerbungen miteinbringen. Die haben auch Listen mit Adressen, wo du dich hinwenden kannst, um bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz unter der Maßgabe deiner Verletzungen durch den Unfall.

Es ist so verdammt schwer sich von den Ideen, Wünschen, Idealvorstellungen zu verabschieden, die man durch den Unfall verloren hat. Dir bleibt nur übrig bei Null anzufangen. Hier und heute kann ich dieses und jenes gut, das andere ein bisschen und das nur unter größter Anstrengung und weiteres gar nicht mehr.

Was lässt sich damit morgen anfangen, was kann ich nächstes Jahr daraus entwickeln und welche Wege stehen dann für mich offen.

Gerade in den ersten Monaten nach dem einschneidenden Erlebnis sieht man nur die Türen die einem verschlossen wurden. Dir bleibt nichts anders übrig, als nach Türen zu suchen, die für dich offen stehen. Die Suche musst du nicht alleine bewältigen.

Obwohl du dich vielleicht selber nicht als Schwerbehinderter einschätzt, kannst du bei der Schwerbehindertenberatung wichtige Hinweise bekommen.

Im Moment bist du geneigt nur die Nachteile zu sehen, aber glaube mir mit dem sich Zeit nehmen zur Orientierung und verschiedenes Ausprobieren fährst du gut und ehrlich besser als du jetzt vielleicht meinst. Über berufliche Qualifikation die Studierfähigkeit erreichen, das ist vielmals von Vorteil, weil du dann gegenüber den nur Schulstudenten schon echten Einblick in die Materie hast. Dumm bist du nicht, sonst hättest du ja es nicht bis kurz vors Abi geschafft.

Nochmal, ob du mit 19 das Abi in der Tasche hast oder mit beruflich orientierten Ausbildungen erst 25 anfangen kannst zu studieren genau, wie es deinen Neigungen, Fertigkeiten und Fähigkeiten entspricht, ist wirklich zweitrangig.

Eine andere Alternative wären Berufskollegs, da könntest du binnen zwei Jahren voll schulisch eine berufliche Ausbildung samt Fachhochschulreife schaffen. Die bauen auf dem Wissen Mittlere Reife auf und führen z. B. über die kaufmännische Schiene gleichzeitig noch zu einer abgeschlossenen Berufsausbildung. An manchen Orten gibt es dazu für Wohngruppen, WG's mit Betreuung dann wäre auch das Problem "Anfahrt" kein Hinderungsgrund und du hättes vor Ort jemanden, der dich im Notfall unterstützen kann. Zwar ist der Anmeldeschluss oft der 1. März des Jahres, aber viele Schulen nehmen noch am ersten Schultag auf, wenn Plätze frei sind. Also nachfragen, sondieren, ausprobieren.

Du kannst ja auch schon mal im Datennetz nach Möglichkeiten suchen, bist ja fit am PC und so mit Beratungsstellen direkt in Kontakt treten, dann brauchen dich deine Angehörigen nicht chauffieren.

Du bist ein prächtiger, liebenswerter Mensch mit einer Unmenge an Potential und Können, von denen du selbst noch alle gar nicht kennen gelernt hast. Egal was die anderen sagen, machen, tun. Sei du nur du selbst, von den anderen gibt es schon genug.

Du willst und das finde ich echt super und toll, denn wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. Ich hoffe, dir ein bisschen Mut und Hilfestellung vermittelt zu haben.

Teddy
 
Zuletzt bearbeitet:



Hallo N3ssi.
Einfache Antwort:
Es geht weiter.
Wie geht's weiter:
Nicht einfach. Ein langer beschwerlicher Weg liegt vor dir.
Ärzte, Therapeuten, Kostenträger, Mitpatienten, wir hier im Forum, Freunde, Familienangehörige, alle wollen dir nichts schlechtes. Im Gegenteil.
Höre genau hin und lerne von allen.
Höre besonders auf dich selbst.
Ärzte, Therapeuten, Kostenträger, alle schimpfen irgendwann auf sie, wollen dir nur helfen. Sie wollen dich so fit wie nur irgendwie möglich machen.
Sie möchten, dass es so schnell wie möglich besser wird für dich.
Sie wollen dich fit machen für den Arbeitsmarkt.
Und wenn du es irgendwann schaffst wirklich ein Abitur nachzuholen, ein Studium zu beginnen oder eine Lehre zu beginnen, dann, weil du gekämpft hast wie eine wahnsinnige, dann kannst du richtig stolz auf dich sein.

Dass du das schaffst, das wünsche ich dir.
Du bist jung. Du hast die besten Voraussetzungen.

Höre auf dich, dein Körper sagt irgendwann STOP.
Dein Kopf schreit irgendwann STOP.
Wenn du nicht hörst, dann begehst du einen großen Fehler.
Google mal Störung der Exekutivfunktionen.
Das alle sskommt auf dich zu. Bei dem einen stärker. Beim anderen schwächer.
Höre auf deinen Körper und deinen Kopf.
Ärzte, Therapeuten und Mitpatienten helfen dir dabei.

Wenn du nicht hörst wird es schlimmer. Dein Körper schreit irgendwann nicht mehr. Dann zeigt er dir STOP.
( kleine Anmerkung wie das bei mir endete? - mein Körper dankte mir mein nicht hören wollen mit einer Epilepsie )

Nimm dir Zeit.
Alles dauert doppelt so lange.
Gönne dir Auszeiten.

Benno hier aus dem Forum hat es mal so schön und einfach ausgedrückt:
Wenn ich müde bin, schlafe ich. Mir egal was die Leute denken.

Anfänglich lernst du viel über Tagesstruktur ( Exekutivfunktionen).
Alles richtig, alles gut.
Mittlerweile nach sechs Jahren habe ich für mich herausgefunden:
Am besten überstehe ich den Tag zu Hause ohne Wecker.
Ich schlafe aus, nehme meine Tabletten und lege mich wieder hin, döse, schlafe meistens wieder ein und stehe dann irgendwann auf wenn ich Lust habe.
Therapeuten sagen dir etwas anderes, ist auch wichtig am Anfang.
Therapiepläne in der Reha sehen anders aus.
wenn du zu Hause bist und planst, Termine absprichst, versuche einfach später zu legen, nicht wie es anderen passt, sondern wie es dir passt....nicht morgens um 9, sondern auch mal um 11.
Schaue einfach, wie es dir gefällt.
Übertreibe nichts.
Höre auf deinen Körper.
Und wie geht es weiter.
Es geht, immer weiter, kleine Schritte.
Schritte vor, Schritte zurück, es geht.
Kopf hoch.
Höre auf dich.
Übertreibe es nicht.
Alles wird gut.
Und wenn es noch nicht gut ist, wird es irgendwann gut.
Glaube dir.
Helfen kannst nur du dir, glaube an dich.
Unterstützen können dich viele, viele meinen es gut.
Ziehe für dich das richtige daraus.
Nimm jede Hilfe an.
Und, wie geht es weiter?
Es geht, beschwerlich sicher, doch es geht.

Ich wünsche dir viel Kraft.
Ich schaue nun mal wieder öfter hier rein.

Wir alle hier beantworten dir gerne deine Fragen.
Und es werden noch viele Fragen kommen.
Viele sind Profis im Forum.
Als Betroffene oder Angehörige.

Es geht. immer weiter.

Gruß
Michael
 
Hallo,

Michael`s Erfahrungen kann ich nur noch hinzufügen: hör auf deinen Körper- die Medis weggedacht:cool:
Mit Schmerzmedis geht einiges mehr, bis der Körper dann reagiert, sind deine Grenzen bereits überschritten.

Ansonsten wirklich gut beschrieben!

LG
Aramis
 
Grüß Dich, N3ssi!


01
Nicht wenig Deiner Möglichkeiten und Unmöglichkeiten hängt davon ab, wie Dein Unfall eigentlich geschah.

02
Ich bitte ich Dich: Nicht zu schnell antworten, "ne, ne, da bin ich allein schuld". Im Verhältnis "Auto gegen Radfahrer/Fußgänger" gibt es Konstellationen, in denen die meißten Leute glauben, sie hätten keine Ansprüche. Was sich dann nicht selten als Irrtum herausstellt. Also schildere bitte, wie sich der Unfall ereignete.

03
War der Unfall vielleicht auf dem Weg von der Schule oder zur Schule? Oder vielleicht auf dem Weg zum (von der Schule organisierten) Praktikum? Dann wär's ein Fall für die gesetzliche Unfallversicherung Deines Bundeslandes.

04
Bei einem Unfall, der wirklich allein verschuldet wurde, hilft noch ein Blick in den Versicherungsschein für Dein eigene Auto, falls es dami geschah. Ist da eine Art Insassenschutzversicherung drin?


ISLÄNDER
 
Fragestellung

@ Isländer.

Ganz klar BG
Und Schuldfrage geklärt.
Deine Fragen wurden teilweise bereits beantwortet.



Das zweite Posting in diesem Thema.

Ach und es war der Heimweg von der Schule. Ich bin Schuld uns das Auto steht hier rum...... wurde auch alles überprüft.[/QUOTE]
 
Zuletzt bearbeitet:
Grüß Dich Aebby, Grüß Dich Ni3ssy!

01
Ah ja, vielen Dank, Aebby, für den Hinweis. Also springt hier die BG-Heilbehandlung an.

02
Wie steht es denn mit Deiner neuropsychologischen Reha? Da würde ich Wert darauf legen, denn sonst arbeitet die Zeit gegen Dich.
Früher hat man soche Fälle schlicht ausruhen lassen, das hat sich aber als falsch erwiesen. Konzentration, Lernfähigkeit, Reaktion: Das ließe sich durchaus behandeln.

03
Sehr wichtig für Dich und Deine Familie wäre ein schlankes Buch, Autor: Fries und andere, "Teilhaben!" (Thieme-Verlag). Fries brachte vor 30 Jahren die klinische Neuropsycholgie nach Deutschland, es ist ein wichtiger Leuchtturm der Reha nach Schädel-Hirn-Trauma. Das Buch ist handlich, gut zu vertsehen und überaus zielführend.

ISLÄNDER
 
Grüße euch alle,

naja das auf null Setzeis bald sehr schwer für mich... ich hab schon Angst das ich da bald mal durchdrehe... ich würde bald ab September 1200 Euro kriegen und die waren auch eingeplant und jetzt gibt es halderstmal nichts. Auch die Versicherung brauchen ewig bis die mal irgendwas zahlen.. Naja aber Geld is eig total unwichtig. Is halt nervig.. dann nächstes Problem ich komm gar nicht weg hier... ich wohne in nem Dorf und hab kein Auto mehr bzw. sollte auch nicht fahren... und naja ich versuche immer etwas positiv zu sehn aber mir fallen nur sehr negative Sachen ein... Ja das is falsch aber kann überhaupt nichts machen. Im Oktober ist jetzt wieder der aufatmetest für das Studium... ich hab versucht dafür zu lernen aber das klingt alles wie Chinesisch für mich....
Liebe Grüße N3ssi
 
Top