Sportlaufen
Neues Mitglied
- Registriert seit
- 15 Aug. 2019
- Beiträge
- 9
Erst einmal danke ich jedem, der sich Zeit nimmt meine Geschichte zu lesen
Ich bin neu in diesem Forum und werde Zeit brauchen die vielen Themen und Beiträge zu sortieren.
Hier die Kurzfassung (die ganz schön lang ist) meiner Geschichte:
Am 21.02.2018 um ca 14:45 Uhr fuhr ich mit meinem StvO zugelassenem Cyclorossrad (beleuchtet und bekleidet mit einer neongelben Jacke), auf einem mit Günstreifen abgetrennten und Vorfahrt berechtigen Radweg entlang einer viel befahrenen Landstrasse. Es gibt 1. Wirtschaftsstrasse, die auf diese einmündet.
Aus dieser, gut einsehbaren, Nebenstrasse näherte sich ein PKW. Da ich sehr viel radfahre, bin ich immer vorrausschauend und defensiv unterwegs...ich habe das Fahrtempo verzögert, um sicher zu gehen, nicht übersehen zu werden. Der PKW hielt vor dem Radweg an, ich ging also davon aus, dass ich gesehen wurde... ich fuhr an...in diesem Moment fuhr auch der PKW an, erfasste mich und schleuderte mich auf die Hauptstrasse mitten in den dichten Verkehr. Ich hatte noch 1000 Schutzengel, dass ich nicht überrollt wurde...und mir der Helm wohl das Leben gerettet hat, denn dieser ist zerbrochen.
Die Todesangst, die Schmerzen und Sinneseindrücke (um mich herum fliesender Verkehr), die Versorgung durch Ersthelfer, das Warten auf Polizei und Rettung, den Transport ins KH, die Traumaspirale und die Überwachung auf der ITS...all dass habe ich bewusst miterlebt. Bilder vom Unfall waren 2 Stunden später im Netz. Da ich sehr aktiv im Radsport bin und Räder in spezieller Lackierung habe, war für Familie, Freunde und Vereinskollegen sofort klar, dass es sich um mein Rad handelt....es ist nicht der richtige Weg so etwas über das Netz zu erfahren...dafür fehlt mir jedes Verständniss.
Ich hatte Kopfverletzungen, die Gott sei Dank ausgeheilt sind und einen Kniegelenksnahen Beinbruch mit Bandbeteidigung.
Da ich Rechtsschutz versicht bin, habe ich meinem Vater eine Vollmacht erteilt und den Fall an eine Kamzlei übergeben (zwei Jahre zuvor wurde ich beim Radfahren von einem Hund gebissen, in diesem Fall habe ich diese Kanzlei als Vertragskanzlei der Versicherung gewählt und wurde von einem kompetenten Anwalt gut betreut...dieser war, wie sich nach der Krankenhaus Entlassung herausstellte nicht mehr in der Kanzlei tätig).
Ich wurde 7 Tage stationär behandelt und habe noch für 3 Monate eine Orthese getragen und durfte nur mit Stützen gehen. Die Fracktur heile zögerlich , der Frakturspalt ist im letzten MRT 16 Monate nach dem Unfall noch zu sehen.
Ich bin beruflich Physio- /Sporttherapeutin und Yogalehrerin und arbeite im betrieblichen Gesunheitswesen bei VW in Vollzeit. Die Knieverletzung schränkt dauerhaft die Kniebewelichkeit ein..zudem muß ich jede Form von Sprung-, Scher- oder Laufbelastung dauerhaft meiden. Ich habe also dauerhaft Einschränkungen, die zu Einschränkungen im Beruf führen (z.B. als Leiterin von Präventions-, Sport- und Yogakursen). Neben dem Beruf war ich aktive Leistungssportlerin: im Triathlon-über die Langdistanz und auch im Radsport jahrelang bei internationalen Rennen...ich wurde 6 Monate vor dem Unfall zur Sportlerin des Jahres unserer Region gewählt...20-25 Stunden Training in der Woche...neben der Arbeit...ich war/bin eine "Herzblutsportlerin".Von 100 auf 0.... In habe nach dem Unfall mit viel Disziplin und Physio alles getan um Muskulatur und Fitness zu erhalten.
Ich dachte: hey, du hast überlebt....schütteln, Krönchen richten...weiter machen. Mit Orthese habe ich schon wieder auf dem Rollentrainer trainiert, danach bin habe ich zuerst auf dem MTB und dann wieder auf der Strasse trainiert.
Unterschätzt habe ich die Macht der Angst- und Panikattacken, die Schlaflosigkeit, die Alpträume....ein fataler Kreislauf...denn durch den Sport waren Trainingshärte und Grenzverschiebungen normal, mentale Stärke wichtig....ich begann also den Kampf gegen mich selber...""stell dich nicht so an" ......"mute dich anderen nicht zu"..."nimm dich nicht so wichtig" wurden Glaubenssätze. Ich kämpfte gegen mich selber und verstärkte damit immer mehr die Symptome.
Ich war anfangs froh, dass sich ein Anwalt um Rechtsfragen kümmerte. Ich hatte keine Kraft mehr und wollte darauf vertrauen, gut vertreten zu werden. In der Reflektion hätte ich ganz schnell zweifeln sollen, aber mir ging es so schlecht, dass ich dazu nicht in der Lage war. Ich habe anfangs sogar mit einer Strafanzeige gegen den PKW Fahrer gewartet...ich denke immer: "wir alle sind nicht fehlbar!"...uns allen passieren Fehler...ich habe mir gewünscht, dass der Unfallverursacher in irgendeiner Form mit mir Kontakt aufnimmt....aber nichts...mein Anwalt riet mir von Anfang an mit den Worten: "...wenn Sie meinen erzieherisch tätig sein zu wollen, zeigen sie ihn an"...von einer Anzeige ab. Ich habe dieses dennoch getan. Die Staatsanwaltschaft hat zwar (wie üblich bei fehlemdem Vorsatz) das Verfahren gegen Geldzahlung eingestellt, aber auch die Schuldfrage geklärt...diese liegt zu 100% beim PKW Fahrer. Wenn ich auf meinen Anwalt gehört hätte, wäre diese Klarheit nicht vorhanden.
Ich begann inzwischen eine ambulante Traumatherapie und bekam mit Geduld und einer empatischen Sachbearbeitein (das war ein seltenes Geschenk des Zufalls) die Möglichkeit in eine spezielle Traumaklinik gehen zu dürfen. Im Oktober 2018 statete ich die Therapie ...aus geplant 8 Wochen...wurden über 4 Monate...Anfang März wurde ich entlassen...Die Therapie hat mir sehr geholfen...Skills, Handlungsänderung, Verarbeitung....die Empfehlung: zu Hause das erarbeitete umsetzen...erkennen, wo noch Probleme bestehen,ambulante Traumatherapie,...und für eine Intervalltherapie 2-3 Wochen in die Klinik wiederkommen und nacharbeiten...und da bin ich jetzt...in der Klnik....
Die Formalien, Genehmigungen...haben zeitich nun dazu geführt, dass ich ausgesteuert werde....trotz festen Job: ich musste zur Agentur für Arbeit, ich habe auch beim Versorgungsamt einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt...das Gutachten meiner Unfallversicherung hat die Knieverletzung mit 16% anerkannt....so viele Fristen, Formulare, Therapie....ich wollte meinem Anwalt vertrauen, wurde oft brüsk abgewiesen und ich hatte fast Angst Dinge zu erfragen.
Es wurde mir auch nur ein Teil der Kommunikation (Tatsachen...niemals Betragsansetzungen Zusagen oder Ablehnungen mitgeteilt). Ich sollte zusätzlich zum Krankengeld einen kompletten Gehaltsausgleich bekommen. Von Beginn an wurde aber eine Gehaltssumme 300 Euro unter meinem Gehalt angesetzt. Ich habe mehrmals auf den Fehler hingewiesen und Gehalsnachweise übersandt...die Summe wurde nicht korrigiert. Ich war in der Klinik...500 km weg von zu Hause...dann bekam ich die Info, dass nun zusätzlich noch einmal 20% der Zahlungen einbehalten werden und "ich solle froh sein überhaupt etwas zu bekommen"....hinzukommt der Eigenanteil von 280 Euro/Jahr für den Krankenhausaufenthalt (da ich nicht zu Hause bin und hier verpflegt werde kann ich das nachvollziehen). Ich bin alleine für alle laufenden Kosten des Lebens zuständig...hatte immer alles im Griff, obwohl ich als Physiotherapeutin ein sparsames Leben führe...der finanzielle Einbruch bedroht grade meine Existenz...300 Euro weniger im Monat sind viel für mich.
Am 08.08.19 habe ich meinen Anwalt gebeten mich transparenter über das laufende Verfahren zu informieren und dieses zusätzlich zum Postweg auch per Mail. Am 12.09. bekam ich eine Mail, dass ich in Zukunft ihm ebenfalls alle Dokumente auf beiden Wegen zukommen lassen soll (wieder zusätzlich mit einschüchternden Worten..."ich solle froh sein, dass ich überhaupt etwas bekomme"). Ich habe dieses ihm bestätigt mit dem Hinweis, dass ich irritiert über die Art und Weise der Wortwahl bin. Am 13.08. Bekam ich per Mail einen 2 Zeiler mit der Informationen , dass er nicht mehr zuständig sei, sondern ein Kollege....der mir nicht bekannt ist((Fachrichtung Insolvezrecht♀️)....ich fühle mich ausgeliefert...meine Rechtschutzversicherung räumt zwar einen Anwaltswechsel ein, aber mit dem Hinweis, das dadurch doppelte Verfahrenskosten die entstehen, die nicht übernommenen werden....
All das lässt mich verweifeln...Angst, Panik....Geldsorgen, Dokumente, Fristen....das hört nie auf...dabei zerstört allein die PTBS so viel...in alle Lebensbereiche reicht diese Krake...das Trauma verschwindet auch nie, die Terapie ermöglicht nur eine Zukunft mit dem Trauma...und in radikaler Akzeptanz.
In der akuten Notsituation, habe ich nach Hilfe gesucht und bin über den Weißen Ring beim Unfallopfer Hilfswerk gelandet. Ich habe so empathische, sachliche und hilfreiche Beratung bekommen. Für diese geschenkte Zeit, die Empathie und die Klarheit bin ich von ganzem Herzen dankbar.
Seit gestern weiß ich, dass die Kanzlei auf der Hompage als Fachrichtung: Verkehrsrecht aufführt, aber keiner der Anwälte die Fachrichtung abdeckt ( Wirtschafts-, Steuer-, Insolvenz- und Arbeisrecht...kein Verkehrsrecht!)
Mal ein kleiner zynischer Vergleich: wenn ich ein neues Kniegelenk brauche, wende ich mich ja auch nicht an einen Proktologen... ...ich habe die Dimension der Des- und Fehlinformation erst jetzt begriffen...und die Klarheit bekommen, dass ich für mich weiter kämpfe...für die Rückkehr in mein Leben...eine Arbeit, die mir Freude macht und mit tollen Kollegen....für das Leben an sich, dass sich in ganz vielen kleinen Dingen zeigt, für Freunde und Familie und für Wertschätzung, Respekt und Anstand. Da fange ich bei mir an...mit dem was ich dazu beitragen kann...
Ich weiß noch nicht wie ich diese Krise konkret löse, aber ich weiß ich bin nicht alleine...und ich habe einen Funken Hoffnung und Kampfgeist...
Ich danke jedem, der diese nun doch lange Geschichte gelesen hat. Und bin immer dankbar für Hilfe und Rat...
Tippfehler bitte ich zu entschuldigen, denn ich habe den Text auf meinem Handy geschrieben.
Zusammen sind wir stärker....denn vielen klugen Köpfen fällt mehr ein als einem, der sich nur dafür hält ( kommt ja in vielen Bereichen immer haufiger vor).
Ich wünsche euch allen Kraft und einen wachsamen Schutzengel
.
Ich bin neu in diesem Forum und werde Zeit brauchen die vielen Themen und Beiträge zu sortieren.
Hier die Kurzfassung (die ganz schön lang ist) meiner Geschichte:
Am 21.02.2018 um ca 14:45 Uhr fuhr ich mit meinem StvO zugelassenem Cyclorossrad (beleuchtet und bekleidet mit einer neongelben Jacke), auf einem mit Günstreifen abgetrennten und Vorfahrt berechtigen Radweg entlang einer viel befahrenen Landstrasse. Es gibt 1. Wirtschaftsstrasse, die auf diese einmündet.
Aus dieser, gut einsehbaren, Nebenstrasse näherte sich ein PKW. Da ich sehr viel radfahre, bin ich immer vorrausschauend und defensiv unterwegs...ich habe das Fahrtempo verzögert, um sicher zu gehen, nicht übersehen zu werden. Der PKW hielt vor dem Radweg an, ich ging also davon aus, dass ich gesehen wurde... ich fuhr an...in diesem Moment fuhr auch der PKW an, erfasste mich und schleuderte mich auf die Hauptstrasse mitten in den dichten Verkehr. Ich hatte noch 1000 Schutzengel, dass ich nicht überrollt wurde...und mir der Helm wohl das Leben gerettet hat, denn dieser ist zerbrochen.
Die Todesangst, die Schmerzen und Sinneseindrücke (um mich herum fliesender Verkehr), die Versorgung durch Ersthelfer, das Warten auf Polizei und Rettung, den Transport ins KH, die Traumaspirale und die Überwachung auf der ITS...all dass habe ich bewusst miterlebt. Bilder vom Unfall waren 2 Stunden später im Netz. Da ich sehr aktiv im Radsport bin und Räder in spezieller Lackierung habe, war für Familie, Freunde und Vereinskollegen sofort klar, dass es sich um mein Rad handelt....es ist nicht der richtige Weg so etwas über das Netz zu erfahren...dafür fehlt mir jedes Verständniss.
Ich hatte Kopfverletzungen, die Gott sei Dank ausgeheilt sind und einen Kniegelenksnahen Beinbruch mit Bandbeteidigung.
Da ich Rechtsschutz versicht bin, habe ich meinem Vater eine Vollmacht erteilt und den Fall an eine Kamzlei übergeben (zwei Jahre zuvor wurde ich beim Radfahren von einem Hund gebissen, in diesem Fall habe ich diese Kanzlei als Vertragskanzlei der Versicherung gewählt und wurde von einem kompetenten Anwalt gut betreut...dieser war, wie sich nach der Krankenhaus Entlassung herausstellte nicht mehr in der Kanzlei tätig).
Ich wurde 7 Tage stationär behandelt und habe noch für 3 Monate eine Orthese getragen und durfte nur mit Stützen gehen. Die Fracktur heile zögerlich , der Frakturspalt ist im letzten MRT 16 Monate nach dem Unfall noch zu sehen.
Ich bin beruflich Physio- /Sporttherapeutin und Yogalehrerin und arbeite im betrieblichen Gesunheitswesen bei VW in Vollzeit. Die Knieverletzung schränkt dauerhaft die Kniebewelichkeit ein..zudem muß ich jede Form von Sprung-, Scher- oder Laufbelastung dauerhaft meiden. Ich habe also dauerhaft Einschränkungen, die zu Einschränkungen im Beruf führen (z.B. als Leiterin von Präventions-, Sport- und Yogakursen). Neben dem Beruf war ich aktive Leistungssportlerin: im Triathlon-über die Langdistanz und auch im Radsport jahrelang bei internationalen Rennen...ich wurde 6 Monate vor dem Unfall zur Sportlerin des Jahres unserer Region gewählt...20-25 Stunden Training in der Woche...neben der Arbeit...ich war/bin eine "Herzblutsportlerin".Von 100 auf 0.... In habe nach dem Unfall mit viel Disziplin und Physio alles getan um Muskulatur und Fitness zu erhalten.
Ich dachte: hey, du hast überlebt....schütteln, Krönchen richten...weiter machen. Mit Orthese habe ich schon wieder auf dem Rollentrainer trainiert, danach bin habe ich zuerst auf dem MTB und dann wieder auf der Strasse trainiert.
Unterschätzt habe ich die Macht der Angst- und Panikattacken, die Schlaflosigkeit, die Alpträume....ein fataler Kreislauf...denn durch den Sport waren Trainingshärte und Grenzverschiebungen normal, mentale Stärke wichtig....ich begann also den Kampf gegen mich selber...""stell dich nicht so an" ......"mute dich anderen nicht zu"..."nimm dich nicht so wichtig" wurden Glaubenssätze. Ich kämpfte gegen mich selber und verstärkte damit immer mehr die Symptome.
Ich war anfangs froh, dass sich ein Anwalt um Rechtsfragen kümmerte. Ich hatte keine Kraft mehr und wollte darauf vertrauen, gut vertreten zu werden. In der Reflektion hätte ich ganz schnell zweifeln sollen, aber mir ging es so schlecht, dass ich dazu nicht in der Lage war. Ich habe anfangs sogar mit einer Strafanzeige gegen den PKW Fahrer gewartet...ich denke immer: "wir alle sind nicht fehlbar!"...uns allen passieren Fehler...ich habe mir gewünscht, dass der Unfallverursacher in irgendeiner Form mit mir Kontakt aufnimmt....aber nichts...mein Anwalt riet mir von Anfang an mit den Worten: "...wenn Sie meinen erzieherisch tätig sein zu wollen, zeigen sie ihn an"...von einer Anzeige ab. Ich habe dieses dennoch getan. Die Staatsanwaltschaft hat zwar (wie üblich bei fehlemdem Vorsatz) das Verfahren gegen Geldzahlung eingestellt, aber auch die Schuldfrage geklärt...diese liegt zu 100% beim PKW Fahrer. Wenn ich auf meinen Anwalt gehört hätte, wäre diese Klarheit nicht vorhanden.
Ich begann inzwischen eine ambulante Traumatherapie und bekam mit Geduld und einer empatischen Sachbearbeitein (das war ein seltenes Geschenk des Zufalls) die Möglichkeit in eine spezielle Traumaklinik gehen zu dürfen. Im Oktober 2018 statete ich die Therapie ...aus geplant 8 Wochen...wurden über 4 Monate...Anfang März wurde ich entlassen...Die Therapie hat mir sehr geholfen...Skills, Handlungsänderung, Verarbeitung....die Empfehlung: zu Hause das erarbeitete umsetzen...erkennen, wo noch Probleme bestehen,ambulante Traumatherapie,...und für eine Intervalltherapie 2-3 Wochen in die Klinik wiederkommen und nacharbeiten...und da bin ich jetzt...in der Klnik....
Die Formalien, Genehmigungen...haben zeitich nun dazu geführt, dass ich ausgesteuert werde....trotz festen Job: ich musste zur Agentur für Arbeit, ich habe auch beim Versorgungsamt einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt...das Gutachten meiner Unfallversicherung hat die Knieverletzung mit 16% anerkannt....so viele Fristen, Formulare, Therapie....ich wollte meinem Anwalt vertrauen, wurde oft brüsk abgewiesen und ich hatte fast Angst Dinge zu erfragen.
Es wurde mir auch nur ein Teil der Kommunikation (Tatsachen...niemals Betragsansetzungen Zusagen oder Ablehnungen mitgeteilt). Ich sollte zusätzlich zum Krankengeld einen kompletten Gehaltsausgleich bekommen. Von Beginn an wurde aber eine Gehaltssumme 300 Euro unter meinem Gehalt angesetzt. Ich habe mehrmals auf den Fehler hingewiesen und Gehalsnachweise übersandt...die Summe wurde nicht korrigiert. Ich war in der Klinik...500 km weg von zu Hause...dann bekam ich die Info, dass nun zusätzlich noch einmal 20% der Zahlungen einbehalten werden und "ich solle froh sein überhaupt etwas zu bekommen"....hinzukommt der Eigenanteil von 280 Euro/Jahr für den Krankenhausaufenthalt (da ich nicht zu Hause bin und hier verpflegt werde kann ich das nachvollziehen). Ich bin alleine für alle laufenden Kosten des Lebens zuständig...hatte immer alles im Griff, obwohl ich als Physiotherapeutin ein sparsames Leben führe...der finanzielle Einbruch bedroht grade meine Existenz...300 Euro weniger im Monat sind viel für mich.
Am 08.08.19 habe ich meinen Anwalt gebeten mich transparenter über das laufende Verfahren zu informieren und dieses zusätzlich zum Postweg auch per Mail. Am 12.09. bekam ich eine Mail, dass ich in Zukunft ihm ebenfalls alle Dokumente auf beiden Wegen zukommen lassen soll (wieder zusätzlich mit einschüchternden Worten..."ich solle froh sein, dass ich überhaupt etwas bekomme"). Ich habe dieses ihm bestätigt mit dem Hinweis, dass ich irritiert über die Art und Weise der Wortwahl bin. Am 13.08. Bekam ich per Mail einen 2 Zeiler mit der Informationen , dass er nicht mehr zuständig sei, sondern ein Kollege....der mir nicht bekannt ist((Fachrichtung Insolvezrecht♀️)....ich fühle mich ausgeliefert...meine Rechtschutzversicherung räumt zwar einen Anwaltswechsel ein, aber mit dem Hinweis, das dadurch doppelte Verfahrenskosten die entstehen, die nicht übernommenen werden....
All das lässt mich verweifeln...Angst, Panik....Geldsorgen, Dokumente, Fristen....das hört nie auf...dabei zerstört allein die PTBS so viel...in alle Lebensbereiche reicht diese Krake...das Trauma verschwindet auch nie, die Terapie ermöglicht nur eine Zukunft mit dem Trauma...und in radikaler Akzeptanz.
In der akuten Notsituation, habe ich nach Hilfe gesucht und bin über den Weißen Ring beim Unfallopfer Hilfswerk gelandet. Ich habe so empathische, sachliche und hilfreiche Beratung bekommen. Für diese geschenkte Zeit, die Empathie und die Klarheit bin ich von ganzem Herzen dankbar.
Seit gestern weiß ich, dass die Kanzlei auf der Hompage als Fachrichtung: Verkehrsrecht aufführt, aber keiner der Anwälte die Fachrichtung abdeckt ( Wirtschafts-, Steuer-, Insolvenz- und Arbeisrecht...kein Verkehrsrecht!)
Mal ein kleiner zynischer Vergleich: wenn ich ein neues Kniegelenk brauche, wende ich mich ja auch nicht an einen Proktologen... ...ich habe die Dimension der Des- und Fehlinformation erst jetzt begriffen...und die Klarheit bekommen, dass ich für mich weiter kämpfe...für die Rückkehr in mein Leben...eine Arbeit, die mir Freude macht und mit tollen Kollegen....für das Leben an sich, dass sich in ganz vielen kleinen Dingen zeigt, für Freunde und Familie und für Wertschätzung, Respekt und Anstand. Da fange ich bei mir an...mit dem was ich dazu beitragen kann...
Ich weiß noch nicht wie ich diese Krise konkret löse, aber ich weiß ich bin nicht alleine...und ich habe einen Funken Hoffnung und Kampfgeist...
Ich danke jedem, der diese nun doch lange Geschichte gelesen hat. Und bin immer dankbar für Hilfe und Rat...
Tippfehler bitte ich zu entschuldigen, denn ich habe den Text auf meinem Handy geschrieben.
Zusammen sind wir stärker....denn vielen klugen Köpfen fällt mehr ein als einem, der sich nur dafür hält ( kommt ja in vielen Bereichen immer haufiger vor).
Ich wünsche euch allen Kraft und einen wachsamen Schutzengel
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