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Weiterbehandlung 4 BWk Frakturen/ Sternumfraktur

Biggi5

Neues Mitglied
Registriert seit
22 Juli 2015
Beiträge
3
Hallo !
Im Juli hatte ich 4 stabile Bwk Kompressionsfrakturen, 2 mit Höhenminderung und 1 Sternumfraktur aufgrund eines schweren Verkehrsunfalles.
Bisher stand das ruhighalten im Vordergrund. Wer von Euch hat Erfahrung mit einer sinnvollen Weiterbehandlung?
Mein Problem ist, dass sich schon ein kleiner Buckel bildet. Da ich noch sehr jung bin möchte ich unbedingt das bestmögliche dagegen tun.
 
Hallo Biggi5,

willkommen hier im UO-Forum. Schön, dass du zu uns gefunden hast.

Bevor man dir eventuell was raten kann, wäre es hilfreich, wenn du vielleicht noch ein paar Fragen beantworten könntest.
1. Trägst du eine Art Korsett oder Bandage, die dir helfen, die Frakturen ruhig zu stellen und deine Haltung zu unterstützen?

2. Wie sieht deine derzeitige Behandlung aus? Kannst du/darfst du Physiotherapie nutzen und wenn ja, wird sie dir regelmäßig verordnet?

3. Wo wirst du behandelt - in einer Uniklinik, in einem Wirbelsäulenzentrum oder einem kleineren Krankenhaus?

4. Hast du Schmerzen und wie stark sind diese ggf. Werden diese durch einen spezialisierten Schmerztherapeuten behandelt?
Welche sonstigen Probleme, Symptome oder Beschwerden hast du?


Wäre schön, wenn du dich nochmal melden würdest.
Auf alle Fälle wünsche ich dir ganz schnelle und vor allem gute Genesung.
VG sachsblau
 
Hallöchen,
ja die Beantwortung der Fragen sind sehr wichtig, denn jetzt einfach mal was ins blaue hinein zu beamworten wäre nicht gut...
Was auch noch wichtig wäre warst oder gehst du in eine Reha bzw AHB oder was haben deine Ärzte dir empfohlen.
 
Hallo!
Danke für Eure Fragen.

Nach dem Unfall ( Vorfahrt von anderer Partei genommen , Kollision auf Landstrassse) würde ich in einer regionalen Klinik versorgt. Dort wurde alles übersehen. Diagnose lautete Prellungen. In Kleinarbeit habe ich alles nachuntersuchen lassen, wobei die 4 BWK Frakturen diagnostisch im Vordergrund stehen.

Es erfolgte keinerlei Ruhigstellung mit Korsett.

Derzeitig mache ich einmal Physiotherapie in der Woche, wobei noch keine Rotation stattfinden darf und in Eigenregie etwas Feldenkrais, da ich gern mehr tun möchte.

Tagsüber bin ich auf Lagewechsel angewiesen. Länger sitzen oder liegen ist ungut. Autofahren geht noch gar nicht gut. Nachts habe ich noch ziemlich Schmerzen, so dass ich nicht durchschlafen kann.
Große Probleme macht die Sternumfraktur in Form von Schmerzen und Neuralgien im Arm.

Aus meiner Sicht wäre eine Reha gut, da es intensivere Therapie wäre. . Von Seiten der Krankenkasse habe ich die Aussage, dass erst alle ambulanten Maßnahmen ausgereizt werden müssen.

Es ist irgendwie eine Pattsituation ich möchte gern mehr machen und es ist so mühsam.

Herzliche Grüße und vielen Dank
 
Hallo Biggi5,

danke, dass du "nachgelegt" hast.

Tut mir leid, dass du einen solchen Leidensweg hattest/hast und dass die schweren Verletzungen nicht gleich gesehen wurden.
Wie viele Tage oder Wochen später sind diese denn diagnostiziert worden? Hat man dich in der zuerst behandelnden Klinik keiner bildgebenden Diagnostik unterzogen? Du solltest dir, wenn noch nicht geschehen, deine komplette Patientenakte von dort abfordern und ggf. durch einen versierten Anwalt prüfen lassen, ob hier eventuell ein Diagnose- und/oder Behandlungsfehler vorliegt. Da zum jetzigen Zeitpunkt sicher niemand einzuschätzen vermag, wann und ob du wieder vollkommen wiederhergestellt sein wirst, könnte das unter Umständen von Bedeutung sein.

Nun aber zurück.
Der Unfall war im Juli 2015, die Verletzungen sind somit noch relativ frisch. Das ist, denke ich, auch der Grund, dass du von den Ärzten noch kein strafferes Physiotherapie-Programm oder eine Reha verordnet bekommst. Auch wenn die Frakturen als stabil eingestuft werden, so ist Vorsicht geboten, um den bestmöglichen Heilerfolg nicht zu gefährden. Also lass´ es lieber etwas langsamer angehen. Frage bei deinen ärztlichen Wiedervorstellungsterminen nach, ob die Genesung eine weitere Anpassung der Therapie zulässt. Ggf. müssen hier erst die Ergebnisse radiologischer Kontrolluntersuchungen abgewartet werden. Wenn es möglich ist, dann stelle mit deinem Physiotherapeuten ein Heimübungsprogramm zusammen, sodass du an den "freien Tagen" zu Hause selbst etwas tun kannst.

Auch deine Wahrnehmungen bzgl. deiner veränderten Körperhaltung solltest du mit den behandelnden Ärzten sowie den Therapeuten besprechen. Es gibt Übungen, mit denen die Haltung besonders geschult werden kann.
Ärzte können für eine zeitweise Entlastung der Wirbelsäule ggf. eine Bandage verordnen, je nachdem, wo sich die Frakturen befinden und welche WS-Abschnitte bei dir auf die unfallbedingte Situation besonders reagieren. Diese solltest du jedoch nur kurzzeitig tragen, wenn es gar nicht anders geht, um einem weiteren Muskelabbau zu verhindern. Sie kann dir, richtig angewandt, für eine gewisse Zeit wirklich helfen.

Wenn du in der Nacht derartige Schlaf-Probleme hast, dann überprüfe vielleicht mal, ob Matratze und Lattenrost zu der momentan deutlich veränderten Situation passen und ob dir vorübergehende Veränderungen etwas Erleichterung bringen. Das muss manchmal gar nicht viel sein - eine Knierolle zur Entlastung der Wirbelsäule, ein anderes Kopfkissen, eine Matratzenauflage oder auch die Auspolsterung der Lendenlordose beim Liegen. Da muss man mitunter eine ganze Zeit probieren, bis man das Richtige für sich gefunden hat.
Wenn alles nichts hilft, dann solltest du mit den Ärzten besprechen, ob eine vorübergehende Schmerztherapie angezeigt ist, damit du etwas besser schlafen kannst.
Die neuralgischen Schmerzen sollten unbedingt abgeklärt werden. Ggf. ist auch deine HWS nicht ganz unbeschadet geblieben, sodass von dort aus die Schmerzen in den Arm ausstrahlen oder aber ein Nerv wurde geschädigt. Die Ursache lässt sich durch entsprechende diagnostische Maßnahmen herausfinden.

Solltest du Zweifel an der Behandlung deiner Verletzungen haben, ist es legitim, sich in einer anderen Spezial-Klinik oder bei einem anderen Arzt eine Zweit- oder auch Drittmeinung einzuholen.

Und eines solltest du wissen bzw. dir bewusst machen, auch wenn das nicht einfach sein mag. Es kann ein langer Weg werden, bis die Unfallfolgen vollständig ausgeheilt sind. Das kann manchmal Monate oder auch Jahre brauchen. Ich will dir damit keine Angst machen, sondern nur aufzeigen, dass einem manchmal sehr viel Geduld und Durchhaltevermögen abverlangt werden. Das Wissen darum hilft oft schon , ein besseres Verständnis für einen längeren Heilverlauf zu entwickeln.


Gute Besserung und alles Gute,
sachsblau
 
Hallo Sachsblau!

Ganz ganz herzlichen Dank für Deine Antwort. Sie hilft mir sehr stark weiter!

Am Anfang lief alles schief. Die Diagnostik , die lief war ganz schlecht und viel zu wenig.
Die richtige Diagnostik lief ambulant gut 1 Woche später.

Ich gehe jetzt weiter Schritt für Schritt vor!

Danke
 
Hallo Biggi,


ich habe mir 2009 5 Rückenwirbel gebrochen, die konservativ verheilt sind. Mich hat man bereits nach 4 Wochen in eine Reha geschickt, was ich für mich für gut halte.

Ich habe zum Fitwerden ein Programm gemacht, dass man mir in der reha gegeben hat. Das sah ein Gerätetraning vor sowie gymnastische Übungen (ohne Vor-oder Rückbeugen). Dieses Traning habe ich nach der Reha intensiv im Fitnessstudio weitergemacht. Und ich mache es bis heute weiter, natürlich angepasst an meine zunehmende Fitness.

Mein Rat ist; lass Dir ein Programm von Deinem Physio zusammenstellen und trainiere. Es lässt sich relativ viel durch gezieltes Traning ausgleichen.

Alles Gute

Sabine
 
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