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Wegeunfall mit Personenschaden

heike410

Nutzer
Registriert seit
25 Sep. 2006
Beiträge
3
Hallo, ich bin neu in diesem Forum und heilfroh, dass es scheinbar doch so etwas gibt, wo man sich Informationen oder Rechte über Unfälle holen kann. Meine Tochter Alex wurde im März diesen Jahres auf dem Nachhauseweg von der Schule von einer Autofahrerin, die "kurzzeitig die Kontrolle verloren" hat und sich seitdem an nichts mehr, was den Unfall betrifft, erinnern kann, auf dem Gehweg erfasst und tödlich verletzt. Ob sie sofort tot war, kann mir keiner sagen. Informationen erhalte ich nur über die Presse, Polizei und Staatsanwaltschaft haben uns Eltern noch keinen EINZIGEN Brief über den Unfallhergang, geschweige denn über das, was jetzt noch kommt(Prozess oder nicht), informiert. Wahrscheinlich erhält die Unfallfahrerin noch nicht einemal einen Strafprozess, weil laut Aussage des zuständigen Staatsanwaltes gegenüber der Presse "nichts Greifbares" gegen sie vorliegt. Ich bin zum Teil sprachlos über diese Vorgehensweise, zum anderen maßlos wütend, was ich mir gefallen lassen muss in dieser Situation. Kein Hilfsangebot von irgendwo her!
Hat irgendjemand Erfahrung (blödes Wort in dieser Situation) im Umgang mit der Bürokratie? Ich bin es meiner Tochter schuldig, sie hätte auch gekämpft!!
 
Hallo Heike,
ersteinmal mein aufrichtiges Beileid und mein tiefes Mitgefühl. Ich kann mir vorstellen, dass dies jetzt eine sehr schwere Zeit ist. Ich kann Dir nicht sagen, ob Dir die Verurteilung der Schuldigen wirklich Erleichterung verschafft. Wegen der Auskünfte zum Unfallhergang empfehle ich Dir, nimm Dir so schnell wie möglich einen versierten Anwalt für Verkehrsrecht. Diese kann sofort Akteneinsicht beantragen und Euch dann Auskunft geben. Habt Ihr Kontakt zur Unfallkasse? Deine Tochter war auf dem Schulweg gesetzlich versichert. Ihr habt gegen den Unfallverursacher Schadensersatzansprüche.
Wegen der Aufarbeitung des Unfalls kann ich Dir nur dringend empfehlen, die Hilfe eines Psychotherapeuten zu suchen. Dies vielleicht als erste Ansätze.

Gruß von der Seenixe
 
Anwalt

Danke für deine Antwort und dein Mitgefühl. Irgendwie muss ich aufpassen, dass mir alles nicht über den Kopf wächst, zusätzlich zu meiner Trauer kommt dann noch das Gefühl, gegen Windmühlen kämpfen zu müssen, um meiner Tochter zu ihrem Recht zu verhelfen. Vielen Dank auch für deine Tipps, heute habe ich einen Termin bei einem Anwalt, der sich hoffentlich für uns einsetzen wird. Leider habe ich kurz nach dem Unfall schon einen beauftragt, der bis jetzt grad mal 2 Schriftstücke an mich verfasst hat und es nicht für nötig gehalten hat, mich und meine geschiedenen Mann, den Vater von Alex, zu informieren, dass er seit dem 13. 6. bereits die Akte hat. Auch an andere mündliche Absprachen hat er sich nicht gehalten. Nachdem ich ihm dann mitgeteilt habe, dass ich keine Basis für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit sehe, hat er dann geantwortet, ich könne ihm ja das Mandat entziehen und er würde dann seine Kostennote senden! Das habe ich nun auch vor, hoffentlich mit mehr Glück.
Eine Psychotherapie habe ich bereits begonnen, der Schmerz ist trotzdem unfassbar groß. Zum Glück habe ich meine große Tochter und einen äußerst lieben und verständnisvollen Lebenspartner, die mir die Kraft geben, all dies durchzustehen.
Viele Grüße! Heike
 
Hallo heike410,

ist die Unfallkasse oder der Gemeindeunfallversicherungsverband mit im Spiel? Dies ist wichtig zu wissen, da es sich ja um einen Weg von der Schule nach Hause gehandelt hat...

Ich weiß, dass es nicht viel hilft, aber die Kosten der Beerdigung müssten von dort übernommen werden.... Man verschafft sich somit einen finanziellen Vorteil und der Anwalt kann Dir gegenüber keinen großen mehr Druck ausüben...

MfG
babelfischer
 
Wegeunfall

Hallo!
Ja, die Unfall kasse hat einen großen Teil, aber nicht alles übernommen. Ich bin mir jetzt nicht sicher, weil mir alle Leute abraten, ob ich Nebenklage eröffnen soll. Der Druck auf Richter und Staatsanwalt sei größer und es würde den Prozess beschleunigen, meinte mein neuer Anwalt. Aber viele Bekannte rieten mir ab, die Kosten müsse ich allein tragen ( wieviel???) und es würde im Endeffekt gar nichts bringen. Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit Nebenklage?
Liebe Grüße
Heike
 
Hallo, ich bin neu in diesem Forum und heilfroh, dass es scheinbar doch so etwas gibt, wo man sich Informationen oder Rechte über Unfälle holen kann. Meine Tochter Alex wurde im März diesen Jahres auf dem Nachhauseweg von der Schule von einer Autofahrerin, die "kurzzeitig die Kontrolle verloren" hat und sich seitdem an nichts mehr, was den Unfall betrifft, erinnern kann, auf dem Gehweg erfasst und tödlich verletzt. Ob sie sofort tot war, kann mir keiner sagen. Informationen erhalte ich nur über die Presse, Polizei und Staatsanwaltschaft haben uns Eltern noch keinen EINZIGEN Brief über den Unfallhergang, geschweige denn über das, was jetzt noch kommt(Prozess oder nicht), informiert. Wahrscheinlich erhält die Unfallfahrerin noch nicht einemal einen Strafprozess, weil laut Aussage des zuständigen Staatsanwaltes gegenüber der Presse "nichts Greifbares" gegen sie vorliegt. Ich bin zum Teil sprachlos über diese Vorgehensweise, zum anderen maßlos wütend, was ich mir gefallen lassen muss in dieser Situation. Kein Hilfsangebot von irgendwo her!
Hat irgendjemand Erfahrung (blödes Wort in dieser Situation) im Umgang mit der Bürokratie? Ich bin es meiner Tochter schuldig, sie hätte auch gekämpft


Hallo Heike
ersteinmal unser Beileid uns geht es genauso unser kleiner Leon wurde am 29.09.2014 auf den weg zur Schule an der Bushaltestelle von einem Pkw erfasst uns verstarb sofort damals unser erster Anwalt meinte gleich wir hätten keinen Anspruch auf irgendwas da unser kleiner sofort an der Unfallstelle verstorben ist wir haben uns sofort andere Anwälte gesucht .
Auf Nebenklage haben wir auch verzichtet was wir jetzt bereuen denn die Verhandlung war am 09.06.2015 und wir wissen weder das Urteil noch sonst etwas das schlimmste daran ist das der Fahre nicht ein Wort des Beileids über hatte . Und es stimmt man kämpft gegen Windmühlen da in diesem Land anscheinen ein Menschenleben oder das eines Kindes nichts Wert ist das schlimme daran ist das einen der Schmerz und die Trauer keiner nehmen kann und das Wieso Wesshalb Warum niemand beantworten kann.
lg Nicole
 
Grüß Dich, Heike410!

01
Ich rate Dir durchaus zur Nebenklage. Die Gründe, die ich sehe:

Es wird für Dich zwar eine beinharte Sache. Die Tage vor dem Prozess und der Prozesstag wird Dir sicher sehr, sehr schwer fallen. Aber andererseits: Viele Opfer einer Tat benötigen das, damit eine solche Verwundung heilen kann. Und sagen das auch so. Eine große Narbe wird bleiben, das ist sicher so: Aber die Sache muss verarbeitet werden. Das ist z.B. auch etwas, was man bei so vielen KZ-Prozessen von den Opfern immer wieder hörte. Ds Verfahren tut ihnen auch gut. Vielleicht sofort nicht. Aber später.

02
Ich empfinde es als erstaunlich, wie wenig sich die Staatsanwaltschaft und die Polizei um die Rechte eines Unfallopfers kümmern. Das ist nicht in Ordnung, die Strafprozessordnung hat im Lauf der Jahrzehnte deren Rechte, auch auf Aufklärung, in Etappen gestärkt. Aus gutem Grunde.

03
Suche Anschluss an andere Unfallopfer. Mancher liebevolle Selbsthilfeverein bietet eine neue Geborgenheit....die Björn Steiger Stiftung, die darum kämpft, dass verunglückten Kindern besser geholfen wird, verdankt ihre Gründung einem Unfall, bei dem ein Säugling - eben: Björn Steiger- ums Leben kam. Die Eltern fanden durch die Arbeit in der Stiftung wieder Boden unter den Füßen.

Ich wünsch Dir Gutes auf dieser Welt.

ISLÄNDER
 
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