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Was ist von gegnerischen Versicherung zu erwarten

Mone41

Neues Mitglied
Registriert seit
12 Juni 2016
Beiträge
11
Hallo, meine Eltern hatten einen schweren Verkehrsunfall im März 16. Völlig unverschuldet. Mein Vater verstarb im Mai an den Folgen...Meine Mutter kämpft sich ins Leben. Stand: Vor 5 Wochen war die große OP, danach hiess es Gott sei Dank: Sie ist überm Berg, dass heisst, sie überlebt. bis dahin hiess es, jeden Tag in die jeweilige Klinik, damit sie nicht aufgibt. Sie hatte so schwere Verletzungen, dass es ein Wunder ist, so die Ärzte, dass sie lebt. Aber sie lebt, jetzt ist der Zustand so: Sie ist immer noch bettlägerig, da der Bauch komplett "kaputt" war/Ist. Sie hat nun einen endgültigen Darmausgang im Dünndarm. Dickdarm komplett entfernt, Bauchmuskeln zerstört und nicht reparabel. Man weiß nicht, wie sie nach der Reha nach Hause kommt. Sie war vorher eine ganz normale 66 Jährige, aktiv, sportlich, völlig selbständig. Nun m eine Frage: was muss die gegnerische Versicherung zahlen? Jetzt geht's darum , ihr Haus umzubrechen... in jedem Raum ist eine Stufe momentan, das Bad ist völlig nicht-behindertengerecht, die Türen sind so eng, dass ihr Rollstuhl nicht durch passt. Wir wollen, dass sie es soweit schafft, dass sie, zur Not mit Pflege Rundumversorgung, nach Hause kann. Was ist mit Umbaukosten? Wie muss die gegnerische Versicherung einspringen? Wir haben einen Anwalt, habe dort auch wieder einen Termin in den nächsten Tagen, da es jetzt los geht mit den Baugenehmigungen etc. Vorher war ja nur Thema: Überleben und für sie da sein. jetzt geht's um den Umbau etc. wie geht's weiter? Was ist mit einer Ganztagspflege, die man evtl. in ihrem Haus mit unterbringen kann? Wer kommt für sowas auf? Sie wird nie wieder ihren Riesen Garten pflegen können, wir machen das, aber in Zukunft ? Vielleicht habt Ihr Erfahrungen? Sie kommt in die Johanniter Klinik in Bad Oeynhausen, ich werde sie ein paar Tage begleiten, danach sehen wir weiter. VIELEN DANK
 
hallo mone41,

herzlich willkommen hier im Forum - ihr habt ja ein großes Päckchen zu tragen. Als wichtigsten Ratschlag: sammle alle deine Fragen und berate sie mit einem guten Rechtsanwalt - Seite für Seite - Punkt für Punkt.

Leg dir ein Heftchen an und schreib alle wunden Punkte auf überall wenn dir was offenes einfällt und kläre das mit dem Anwalt.

Jede Klinik hat inzwischen eine Sozialberatung, mache eine Termin aus und löchere die mit allem, was dir auf der Seele brennt. Welche Hilfen gibt es für Euch, was muss wo beantragt werden, wo liegen Fallstricke und wie geht man der Reihe nach vor.

Ihr werdet hier bestimmt eine Latte von Vorschlägen bekommen, die dem einen oder anderen geholfen haben. Jeder Fall ist Einzelfall und mit dem Rüstzeug lassen sich einige Fallstricke umgehen.

Dir viel Kraft und deiner Mutter gute Besserung - sie ist bestimmt auch mal wieder ein Beispiel dafür, dass der menschliche Körper ein Wunder ist, was der alles ertragen kann und es dann doch irgendwie weiter geht.

LG Teddy
 
Erwartungen

Hallo mone41,

da Deine Mutter aufgrund ihrer Verletzungen nicht geschäftsfähig und Dein Vater verstorben ist, muss sie eine Betreuungsperson haben, die sich um all das kümmert. Bist Du das oder ist das jemand anderes?

Deine Frage, was kann man von der gegnerischen Versicherung erwarten, ist leider falsch gestellt. Sie müßte eher heißen; Was kann ich von der gegnerischen Versicherung wegen des schweren Unfalls fordern?

Denn zu erwarten kann man von der gegnerischen Versicherung Garnichts.

Also, wie Teddy schon schrieb, brauchst Du bzw. Deine Mutter als Anspruchstellerin einen Anwalt und zwar einen der auch Biss hat.

Falls Du den schon hast, dann heißt es Beweise sammeln (trifft auch ohne Anwalt zu)

Inwiefern hat sich die gegnerische Versicherung zur Schuldfrage geäußert?

Gab es bereits Zahlungen der gegnerischen Versicherung? Zum Beispiel für die Beerdigung Deines Vaters?

Damit will ich erst mal schließen.

Herzliche Grüße vom RekoBär und Kopf hoch:)
 
Hallo Mone41,

willkommen hier im Forum.

Das A und O ist es, alle Fakten die in irgend einer Art und Weise im Zusammenhang mit dem Unfall stehen zu sammeln!

Ich habe am Anfang alles in einen Schuhkarton gelegt und dann geordnet!
Jeder hat ein anderes System!

Da deine Mutter so schwer krank ist bist du bestimmt auch deren Betreuerin!
Wenn du mal nicht mehr weiter weist, kannst du auch deinen Ansprechpartner bei Gericht um Ratschläge fragen!

Fragen kostet nichts!
Gilt auch hier für das Forum!
 
Hallo Mone41,

bei Deiner Mutter handelt es sich um eine Schwerstverletzte, die erhebliche Ansprüche hat. Neben dem Schmerzensgeld für eigene Verletzungen, ist auch ein zusätzliches Schmerzensgeld für den Schockschaden durch den Tod des Ehemannes zu fordern, ebenso ist auch ein sog. Haushaltsführungsschaden zu fordern, der alle häuslichen Arbeiten, die Deine Mutter vor dem Unfall tätigte (Auch Gartenarbeiten !) umfasst. Zudem entsteht ein Unterhaltsanspruch, da Dein Vater ja verstorben ist. Beerdigungskosten, Pflegekosten für Deine Mutter, da sie sich ja offensichtlich nicht selbst mehr pflegen kann. Die Pflegeversicherung ist einzuschalten, da die vorrangig ist. Es wäre sofort ein großer Vorschuss zu fordern, da hier erhebliche Summen im Spiel sind. Die Wohnung (Haus?) wäre behindertengerecht umzubauen, hier wäre die Haftpflichtversicherung einzuschalten, die mit einem Architekten die Erfordernisse des Umbaus festlegt. Breitere Türen, Badezimmer behindertengrecht etc.
Ganz wichtig ist, dass Euer Anwalt firm im Schadenersatzrecht ist. Fatal wäre, wenn er keine Ahnung hat. Ich hoffe für Euch, dass Ihr ihn habt.

Ich halte Euch die Daumen, dass Ihr in guten Händen seit. Gib mal Laut wie es weiterläuft.

Grüße aus Köln


Dieter
 
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