• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung

Hallo Rekobär,
danke für die klare Aussage
Paro
 
Und das alles für einen vernünftigen Preis. Um mal eine Orientierung zu geben. Solch eine Reko mit Besichtigung vor Ort, Reisekosten (Flugticket), Nachstellung und das Gutachten in gebundener Papierform in dreifacher Ausführung für 2000,00 EUR bis 3000,00 EUR.

Herzliche Grüße vom RekoBär:)

Werden diese Kosten vom Gericht übernommen, wenn man gewinnt? So wie z.B. bei dem von dir geschilderten Fall?
 
Übernahme der Kosten durch die Staatskasse

Hallo motoradsilke,

in dem Fall werden meine Kosten durch die Gerichtskasse übernommen. Vorraussetzung hier war ein Freispruch.

Bei einer Einstellung des Verfahrens sieht das etwas anders aus. Da übernimmt die Gerichtskasse nur die Gerichtskosten und Zeugenentschädigungen. Die eigenen Kosten des Angeklagten werden nicht übernommen.

Deshalb ist es sehr wichtig, möglichst einen Freispruch zu erwirken.

Die Strafrichter sind allerdings meist bemüht eher einer Einstellung des Verfahrens ohne Auflagen (was einem Freispruch zwar rein formal gleich kommt, jedoch die Kostenfrage anders regelt) oder mit Auflagen nachzugeben, um aussergerichtliche Kosten des Angeklagten nicht ersetzen zu müssen.

Herzliche Grüße vom RekoBär:)
 
Danke für die Antwort.

Eine Einstellung kommt ja bei völliger Unschuld eigentlich nicht in Betracht. Aber du hast natürlich Recht, man muss darauf achten.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das Urteil ist da

Hallo @,

mittlerweile ist nach längere Zeit (die Urteilsverkündung war schon im Juli) das Urteil und der Kostenfestsetzungsbeschluss eingetroffen.

Hier kann man ihn als PDF-Datei einsehen:

http://www.unfallreko.de/seite/127671/fahrrad_unfaelle.html

Interessant dabei ist natürlich vor allem der Beschluss für den Ersatz der aussergerichtlichen Kosten, die die Angeklagte hatte.

Herzliche Grüße vom Rekobär:)
 
Das heißt, die Frau ist auf einem Teil der Kosten, die sie für dich zahlen musste, sitzen geblieben?
Du nimmst also einen höheren Stundensatz, als nach JVEG erstattbar?
 
Jveg

Hallo Motorradsilke,

bis zum 01.08.2013 diesen Jahres lag der Stundensatz laut JVEG bei 75,--EUR. Mein Stundensatz waren 100,-- EUR. (jeweils zuzüglich gesetzl. MWST)

Seit dem 01.08.2013 wurde der Stundensatz für die selbe Arbeit auf 120,--EUR im JVEG angehoben.

Da der Auftrag vor dem 01.08.2013 war, galt noch der bisherige JVEG-Satz, was in der Tat leider zur Folge hatte, dass sie auf einem Teil der Kosten sitzen geblieben ist. (im Übrigen hat ihr Opa die Mehrkosten übernommen)

Für Aufträge nach dem 01.08.2013 haben die Mandanten Glück, da mein jetziger Stundesatz dem des JVEG entspricht und sie daher den ganzen Betrag erstatten bekommen würden von der Staatskasse.

Herzliche Grüße vom RekoBär:)

PS: Von dem Stundesatz muss ich sämtliche Büro- und Nebenkosten inklusive der Gehaltskosten für meine Sekretärin bezahlen. Erst das, was danach übrig bleibt, ist tatsächlich mein Lohn. Ich wollte das einfach mal sagen, damit hier keine falschen Eindrücke entstehen.
 
PS: Von dem Stundensatz muss ich sämtliche Büro- und Nebenkosten inklusive der Gehaltskosten für meine Sekretärin bezahlen. Erst das, was danach übrig bleibt, ist tatsächlich mein Lohn. Ich wollte das einfach mal sagen, damit hier keine falschen Eindrücke entstehen.

Ja, das ist ja klar.

Ich geh mal davon aus, dass die Mandantin vorher wusste, dass sie selbst im Gewinnfall nicht alle Kosten ersetzt bekommen würde.
Ist schon irgendwie blöd, da gewinnt man einen Prozess zu 100% und bleibt trotzdem auf Kosten sitzen.
 
Grüß Euch, Ihr Diskutanten um die Kosten!


Das ist ein heisses Eisen, ich riskiere, dass ich mir die Finger verbrenne:

01
Ich räume gerne ein, dass kein Unfallopfer gerne auf Kosten sitzen bleibt. Schlecht, aber ich habe auch Verständnis für Rekobär: Das alles hat nämlich auch andere Seiten: Und die sehen z.B. so aus:

(a)
Oft ist es so: Da hat ein Unfallopfer ein Problem. Klarer Fall, ich muss ermitteln. Das tut man dann, weil das Unfallopfer auch gar nicht wissen kann, nach was genau gesucht wird. Wie soll dann der unfallverletzte Zeitgenosse dann den Beweis herbringen?

(b)
Nun, also schön: Dann ermittelt man. Um wirklich alle Spuren zusammenzuhaben, fährt man dann zum Unfallauto und

- sucht im Innenraum nach Anschlagspuren des Kopfes an der Dachsäule,

- nach Spuren der Hitze (Anschmelzspuren) auf dem Sicherheitsgurtband (aha, starke Energiebeaufschlagung, ein Hinweis darauf, dass der Passagier angegurtet war),

- baut die Blinkerlampe aus dem zerstörten Scheinwerfer aus, um sie analysieren zu lassen ob damals, just, als der Glaskolben im Unfall zerplatzte, der Glühfaden heiß war
(= das Ende der Ausrede "hat nicht geblinkt").

Scheinwerfer ausbauen: Ach! Das klingt einfach. Drei Schrauben auf, Stecker abziehen, fertig. Von wegen. Der Scheinwerfer will freiwillig nicht aus dem Schrotthaufen raus, alles verbogen, es klemmt überall, eine dreiviertel Stunde allein dafür, bis das elende Gelumpe endlich draußen ist....eine schwere Geburt.

Ja, so mühsam ist das. Aber: Wer solche Arbeiten immer kostenlos macht: Der weiß bald nicht mehr, von was er seine Miete zahlen soll. Dann ist der Helfer pleite und kann nicht mehr helfen. Das ist auch nichts!


02
Stundensätze:

(a)
Es hat von 2004 bis 2013 gedauert, bis die Stundensätze der Geldentwertung angepasst wurden...!

(b)
Was auch in den Stundensätzen drin ist: Da kauft man ein Computerprogramm zur Unfallnachstellung. Kostet, na ja, einige Tauend Euro. Dann ist man jedes Jahr allein dafür 2 Tage auf der Fortbildung für das Update des Programmes. Die kostet wieder, na ja: Mit Hotel und Anfahrt: Auch wieder 1.200,00 Euro, dabei war das Hotel "Schlafsack mit Duschkabine". Doch mit dem "pc-crash" ist ja der Fortbildungsbedarf nicht erledigt. Gibt wunderbare andere Sachen auch: Wie kommt man an Aufzeichnungen im Computer der Motorsteuerung heran, die so gesichert sind, dass nur das Werk weiß, wie man da hin kommt? Oder: "Was kann man bei Nebel um 17:00 Uhr am 29. Oktober gesehen haben, war da der Fußgänger überhaupt wahrnehmbar?" Früher hat der Ingenieur einfach mal geschaut. Heute braucht er kalibrierte Kameras.


(c)
Beim Arbeitnehmer ist es so: Sein Rentenbeitrag macht 40 % der Einnahmen aus. Weitere 40 % zahlt der Arbeitgeber (steht nicht auf dem Lohnzettel), weitere 20 % zahlt der Steuerzahler. Schon recht! Aber beim Selbständigen geht es so: Der zahlt seine Altersvorsorge zu 100 % allein. Na gut: Aber dann braucht er (von den 40 %, die der Arbeitnehmer auf dem Lohnzettel als Rentenversicherungsbeitrag sieht aus hochgerechnet) das 2,5-fache, um die gleiche Altersvorsorge zu bekommen.
Merkt ihr was?

03
Engagierte Helfer werden nie reich, das habe ich am eigenen Leib schon verspürt. Aber auch Helfer und sozial engagierte Menschen müssen in diesem Land von etwas leben.

04
(a)
Ich gebe Euch allen gerne zu, dass das Resultat nicht überzeugt. Das stimmt!

(b)
Aber - auch der Rekobär lebt in dem Land, in dem es so aussieht. Seien wir also froh, dass wir ihn haben, und seien wir froh, dass er von seiner wertvollen Fachmannschaft uns alle hier auch profitieren lässt. Herzlichen Dank, Rekobär, dafür!

(c)
Genau so sage ich aber auch Danke an alle, die sich mit den Verhältnissen so arrangieren können:

"O.k., hat schon was gekostet! Aber ohne Rekobär und ähnliche wär's viel schlechter geworden, also - die Rechnung zahlen wir dankend....".


So...habe ich mir die Pfoten verbrannt--?


ISLÄNDER
 
Hallo zusammen,

ich bin noch nicht so lang hier angemeldet und eigentlich nur, da ich nicht so viel Erfahrungen mit dem Verhalten der BG habe.

Was mir aber allein bei Rekobär aufgefallen ist, das es unwahrscheinlich viele Informationen durch seine Tipps und Ratschläge hier gibt und das ist unbezahlbar.

Wenn das auch ins Geschäftliche läuft ist das meiner Meinung nach völlig i.O. denn leben muss man auch von etwas.

Ich bin froh, das man hier die Sachkompetenz eigentlich schon vor einem eventuellen Auftrag prüfen kann, bei wem gibt es das denn schon in diesem Maße?
Im Normalfall läuft man ins Blaue und merkt dann erst später ob´s die richtige Entscheidung ist.

Also ich weiß zumindest aus meiner Urteilsbildung, auf wen ich zurück greife - denn im Moment schaut es so aus als brächten wir auch einen entsprechenden Sachverständigen, denn die zuständige BG nutzt die retrograde Amnesie meiner Frau um alles abzubügeln, was nur geht.

LG Rajo
 
Rekobär

Man könnte einfach nur schreiben:
Ein herzliches Vergelts Gott für Rekobär ! ( auf isländische Sprachweise:) )
oder auch: Danke, das es Dich hier gibt !
Ein bischen Funken Solidarität ist wohl aus Rekobärs Erziehung wohl in ihm geblieben, meint Uwe
 
Aber - auch der Rekobär lebt in dem Land, in dem es so aussieht. Seien wir also froh, dass wir ihn haben, und seien wir froh, dass er von seiner wertvollen Fachmannschaft uns alle hier auch profitieren lässt. Herzlichen Dank, Rekobär, dafür!

Hallo Isländer, Rekobär und allen anderen
ich schließe mich einfach mal an. Dem oben zitierten im Besonderen aber auch dem ganzen Beitrag.

VG DH
 
Top