Hallo Jakimo,
mir wäre es auch deutlich lieber gewesen, wenn meine HWS nicht hätte operiert werden müssen. Es gab aber leider zur OP keine Alternative mehr. Andererseits bin ich auch dankbar, dass man mir nach langer Ärzteodyssee endlich geholfen hat.
An Diagnostik wurden einige Standard- MRTs/- CTs und Röntgenaufnahmen gemacht, die allerdings meine Verletzung nicht darstellen konnten. Erkennbar war aber immer eine Streckfehlhaltung, die eigentlich schon auf eine Verletzung hinwies. Ein Funktions- MRT brachte den "Duchbruch" und es konnte erstmals die Instabilität dargestellt werden. Dieser Befund bestätigte dann auch die Untersuchungsergebnisse meiner Physiotherapeuten.
Ich wurde bereits 3x an der HWS operiert. Zunächst wurde eine Probefusion von C0- C3 gemacht. Während der OP wurde dann auch erst das eigentliche Ausmaß der Verletzung sichtbar. Der Schaden war noch um einiges gravierender als man anhand der radiologischen Befunde vermuten konnte. C0 musste leider mit eingebunden werden, weil die Instabilität C0, C1 und C2 betraf. Nachdem sich ein Großteil meiner Symptome nach der ersten OP deutlich besserten, wurde wenige Wochen danach endgültig fusioniert. Es wurde eine Spondylodese mit Spongiosaplastik von C0- C4 durchgeführt. C4 musste mit eingebunden werden, da die Schrauben in C3 keinen Halt mehr fanden. Relativ schnell entwickelte sich unterhalb der Spondylodese an C4/ C5 eine Anschlussinstabilität, welche vor kurzem operativ versorgt werden musste und so bin ich jetzt von C0- C5 versteift. Das wird nicht die letzte OP gewesen sein, da C6/ C7 auch schon pathologische Veränderungen aufweisen und dieses Segment der Mehrbelastung durch die Spondylodese auch nicht mehr lange standhalten wird. Die Wirbelsäule ist einfach nicht dafür ausgelegt, um versteift zu werden. Die veränderte Statik hat dann natürlich auch Auswirkungen auf die restliche Wirbelsäule.
Durch die OPs geht es mir definitiv besser, aber von "gut" bin ich noch weit entfernt. Eine solche Versteifung ist ein großer Eingriff, der auch viele Risiken birgt und Auswirkungen bzw. weitreichende Folgen haben kann. Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass man auch mit OP eingeschränkt bleibt.
Viele heftige neurologische Symptome sind seit der ersten OP rückläufig oder sogar verschwunden. Eine positive Tendenz zeigte sich bereits kurz nach der ersten OP. Der heftige Schwindel mit Fallneigung oder der Rotationsnystagmus beispielsweise waren schnell rückläufig. Auch der Schmerzcharakter hat sich schnell verändert. Deshalb war die Entscheidung für die OP auch richtig, aber man bezahlt auch einen hohen Preis. Ich bin berufsunfähig und weiterhin arbeitsunfähig und werde auch in Zukunft nie wieder voll arbeiten können. Meine Kopfbewegung wurde mir mit der Fusion genommen. Ich kann meinen Kopf nicht mehr bewegen, wodurch mein Sichtfeld deutich eingeschränkt ist. Allerdings kann ich so jetzt auch im Sitzen schlafen, ohne dass mein Kopf zur Seite kippt ;-) Ich kämpfe mit einem chronischen Schmerzsyndrom, welches meinen Kopf, die Schultern, HWS, BWS und LWS betrifft. Die Schmerzen verschlimmern sich deutlich durch längeres Sitzen/ Gehen/ Stehen (meist nach ca. 30 Minuten), leichte körperliche Belastung, unsanften Fahrstil von Auto-, Bus- oder Bahnfahrern.....Hinzu kommen heftige muskuläre Dysbalancen, Muskelhartspann, ständig wiederkehrende Blockaden an BWS und LWS, Sensibilitätsstörungen, zeitweise Benommenheitsschwindel (wenn die Muskulatur im Nacken extrem verhärtet), Blasenentleerungsstörung, Schlafstörungen, geringe Belastbarkeit im Alltag, kognitive Einschränkungen (Konzentrationsprobleme, Wortfindungsstörungen, Gedächtnisschwierigkeiten),.... Ich bin auf regelmäßige Schmerztherapie (derzeit Medikamente und Akupunktur)und Physiotherapie angewiesen. Ich werde lebenslang Therapien benötigen. Ich benötige viele Medikamente (u.a. Opiate) und muss immer wieder Ruhephasen oder Ruhetage einlegen. Die Medikamente verursachen auch die ein oder andere Nebenwirkung. Die Spongiosanentnahmestelle am Becken bereitete mir große Probleme und musste noch 3x operiert werden. Ein "normales" Leben ist nicht möglich und ich bin von der Hilfe meines Mannes, meiner Familie und meiner Freunde angewiesen. Ich kann nicht arbeiten, nicht meinen Haushalt alleine führen, nicht meine Hunde versorgen, nicht selber Auto fahren, meine Einkäufe nicht erledigen, keinen Sport mehr machen,.... Und die Psyche leidet natürlich auch unter der Situation. Ich habe Zukunftsängste und auch oft "schechte" Tage, an denen mir alles einfach zu viel wird und ich am liebsten abhauen würde. Der Kampf mit diversen Behörden zehrt an meinen Nerven. Aber ich versuche mich durchzukämpfen und werde dabei von meinem Mann, meiner Familie, meinen Freunden und meinem Physiotherapeuten unterstützt.
Wie wird denn deine lädierte HWS derzeit behandelt? Wie kommst du im Alltag klar?
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Erfahrungsbericht helfen und einige Fragen beantworten Wenn du noch Fragen hast, frag einfach :-D
Liebe Grüße und gute Besserung!
Mrs. Jinx
mir wäre es auch deutlich lieber gewesen, wenn meine HWS nicht hätte operiert werden müssen. Es gab aber leider zur OP keine Alternative mehr. Andererseits bin ich auch dankbar, dass man mir nach langer Ärzteodyssee endlich geholfen hat.
An Diagnostik wurden einige Standard- MRTs/- CTs und Röntgenaufnahmen gemacht, die allerdings meine Verletzung nicht darstellen konnten. Erkennbar war aber immer eine Streckfehlhaltung, die eigentlich schon auf eine Verletzung hinwies. Ein Funktions- MRT brachte den "Duchbruch" und es konnte erstmals die Instabilität dargestellt werden. Dieser Befund bestätigte dann auch die Untersuchungsergebnisse meiner Physiotherapeuten.
Ich wurde bereits 3x an der HWS operiert. Zunächst wurde eine Probefusion von C0- C3 gemacht. Während der OP wurde dann auch erst das eigentliche Ausmaß der Verletzung sichtbar. Der Schaden war noch um einiges gravierender als man anhand der radiologischen Befunde vermuten konnte. C0 musste leider mit eingebunden werden, weil die Instabilität C0, C1 und C2 betraf. Nachdem sich ein Großteil meiner Symptome nach der ersten OP deutlich besserten, wurde wenige Wochen danach endgültig fusioniert. Es wurde eine Spondylodese mit Spongiosaplastik von C0- C4 durchgeführt. C4 musste mit eingebunden werden, da die Schrauben in C3 keinen Halt mehr fanden. Relativ schnell entwickelte sich unterhalb der Spondylodese an C4/ C5 eine Anschlussinstabilität, welche vor kurzem operativ versorgt werden musste und so bin ich jetzt von C0- C5 versteift. Das wird nicht die letzte OP gewesen sein, da C6/ C7 auch schon pathologische Veränderungen aufweisen und dieses Segment der Mehrbelastung durch die Spondylodese auch nicht mehr lange standhalten wird. Die Wirbelsäule ist einfach nicht dafür ausgelegt, um versteift zu werden. Die veränderte Statik hat dann natürlich auch Auswirkungen auf die restliche Wirbelsäule.
Durch die OPs geht es mir definitiv besser, aber von "gut" bin ich noch weit entfernt. Eine solche Versteifung ist ein großer Eingriff, der auch viele Risiken birgt und Auswirkungen bzw. weitreichende Folgen haben kann. Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass man auch mit OP eingeschränkt bleibt.
Viele heftige neurologische Symptome sind seit der ersten OP rückläufig oder sogar verschwunden. Eine positive Tendenz zeigte sich bereits kurz nach der ersten OP. Der heftige Schwindel mit Fallneigung oder der Rotationsnystagmus beispielsweise waren schnell rückläufig. Auch der Schmerzcharakter hat sich schnell verändert. Deshalb war die Entscheidung für die OP auch richtig, aber man bezahlt auch einen hohen Preis. Ich bin berufsunfähig und weiterhin arbeitsunfähig und werde auch in Zukunft nie wieder voll arbeiten können. Meine Kopfbewegung wurde mir mit der Fusion genommen. Ich kann meinen Kopf nicht mehr bewegen, wodurch mein Sichtfeld deutich eingeschränkt ist. Allerdings kann ich so jetzt auch im Sitzen schlafen, ohne dass mein Kopf zur Seite kippt ;-) Ich kämpfe mit einem chronischen Schmerzsyndrom, welches meinen Kopf, die Schultern, HWS, BWS und LWS betrifft. Die Schmerzen verschlimmern sich deutlich durch längeres Sitzen/ Gehen/ Stehen (meist nach ca. 30 Minuten), leichte körperliche Belastung, unsanften Fahrstil von Auto-, Bus- oder Bahnfahrern.....Hinzu kommen heftige muskuläre Dysbalancen, Muskelhartspann, ständig wiederkehrende Blockaden an BWS und LWS, Sensibilitätsstörungen, zeitweise Benommenheitsschwindel (wenn die Muskulatur im Nacken extrem verhärtet), Blasenentleerungsstörung, Schlafstörungen, geringe Belastbarkeit im Alltag, kognitive Einschränkungen (Konzentrationsprobleme, Wortfindungsstörungen, Gedächtnisschwierigkeiten),.... Ich bin auf regelmäßige Schmerztherapie (derzeit Medikamente und Akupunktur)und Physiotherapie angewiesen. Ich werde lebenslang Therapien benötigen. Ich benötige viele Medikamente (u.a. Opiate) und muss immer wieder Ruhephasen oder Ruhetage einlegen. Die Medikamente verursachen auch die ein oder andere Nebenwirkung. Die Spongiosanentnahmestelle am Becken bereitete mir große Probleme und musste noch 3x operiert werden. Ein "normales" Leben ist nicht möglich und ich bin von der Hilfe meines Mannes, meiner Familie und meiner Freunde angewiesen. Ich kann nicht arbeiten, nicht meinen Haushalt alleine führen, nicht meine Hunde versorgen, nicht selber Auto fahren, meine Einkäufe nicht erledigen, keinen Sport mehr machen,.... Und die Psyche leidet natürlich auch unter der Situation. Ich habe Zukunftsängste und auch oft "schechte" Tage, an denen mir alles einfach zu viel wird und ich am liebsten abhauen würde. Der Kampf mit diversen Behörden zehrt an meinen Nerven. Aber ich versuche mich durchzukämpfen und werde dabei von meinem Mann, meiner Familie, meinen Freunden und meinem Physiotherapeuten unterstützt.
Wie wird denn deine lädierte HWS derzeit behandelt? Wie kommst du im Alltag klar?
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Erfahrungsbericht helfen und einige Fragen beantworten Wenn du noch Fragen hast, frag einfach :-D
Liebe Grüße und gute Besserung!
Mrs. Jinx