Hallo Mute,
willkommen hier im Forum.
Ich kann mir gut vorstellen, wie schwierig es ist, sich in einer solchen Situation zu befinden. Auch bei mir steht eine Verschtaubung C1/C2 im Raum und ich bin in einer ähnlichen Lage.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du derzeit keinen Neurochirurgen hier in Deutschland finden wirst, der sich mit einer Prognose bzgl. des OP-Erfolgs festlegen wird. Das war bis vor Jahren sicher anders, aber die Ärzte sind hier inzwischen vorsichtiger geworden, wegen bereits erfolgter Klageverfahren. Derzeit ist es gängige Praxis, dass man das OP-Risiko komplett auf den Patienten überträgt. Mir haben zwei Kliniken angeboten, die Operation durchzuführen "wenn ich das möchte", aber "ohne Garantie".
Im Falle eines solch´ riskanten Eingriffs würde ich Dir raten, nicht nur eine Zweit-, sondern auch eine Dritt- oder Viertmeinung einzuholen und zu hinterfragen, ob es noch andere, bisher nicht ausgeschöpfte, konservative Therapien gibt, die man vorher versuchen kann.
Und wie bereits geschrieben würde ich es wirklich abwägen - so lange keine neurologischen Ausfälle da sind oder unmittelbar drohen, würde ich wohl eher abraten. Aber es hängt natürlich auch immer sehr viel vom Leidensdruck ab und wie eingeschränkt die Lebensqualität ist.
Durch die OP selbst, wenn es eine reine Verschraubung der ersten beiden Halswirbel ist, geht natürlich etwas an Beweglichkeit verloren, aber ich nehme mal stark an, dass Du auch jetzt bereits stark eingeschränkt bist, von daher würde sich hier sicher nicht so viel verändern.
Nach der OP benötigen die Muskeln Zeit (mitunter schon auch lange Zeit), um sich "umzubauen". Gute Physiotherapeuten, die Erfahrungen in der Behandlung mit operierten Patienten haben, können hier wohl sehr gute Arbeit leisten.
Sollte bei der OP jedoch das Hinterhaupt mit eingebunden werden (was Du leider nicht genauer geschrieben hast), dann sind die Bewegungseinschränkungen sowie die Belastungen für die anderen Wirbelsäulenabschnitte natürlich noch viel viel größer. In dem Fall würde ich Dir wirklich raten, Dir so viele Informationen und Fachmeinungen einzuholen, wie nur möglich, um eventuell eine andere Möglichkeit zu finden.
Hilfreiche Erfahrungsberichte findet man übrigens im Buch von Renate Hounker-Jenny "Schleudertrauma - Das unterschätze Risiko".
Wünsche Dir alles erdenklich Gute und es wäre schön, wenn Du weiter berichten würdest - das würde anderen Betroffenen hier sehr helfen.
Beste Grüße
sachsblau