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Grüß Dich, HWS-Schaden! Grüß Dich, Rudinchen! und Grüß Dich, uwwi58!

Oh, danke, HWS-Schaden, für Dein Kompliment, und das an einen Nicht-Arzt.
Ich werd ja gleich so rot wie ein Marzipan-Ei (und heut' ist Ostersonntag!).

Ich habe inzwischen nachgeschaut, was es mit "Sterno-Clavicular-Gelenk" und "Rheuma" auf sich hat:

Tatsächlich kann Rheuma (genauer: Rheumatoide Arthristis) an diesem Gelenk auftauchen. So recht glaube ich es nicht, dass es das ist. Denn:

01
Wunderlich finde ich schon mal, dass die Rheumatoide Arthristis genau dort sitzt, aber an anderen Gelenken nicht. Dabei fängt sie doch so gerne an den Fingergelenken an und greift dann um sich.

02
Ich habe eine Doktorarbeit von Schnez gefunden (Uni München, 2012). Dort fand ich:

(a)
Man findet bei 70 % der Betroffenen ein Antigen im Blut, genannt HLA Antigen DR 4.

(b)
Es gibt ein Protein, das auf Entzündungen reagiert, das C-reaktive Protein (= CRP). Es zeigt gern erhöhte Werte, wenn man mit rheumatoider Arthritis kämpft.

(c)
Die davon betroffenen zeigen auch Änderungen bei der Blutsenkungsgeschwindigkeit, unter 30 mm/Std.


03
Das kann ich jetzt nur so wiedergeben. Internistisch bin ich nicht sattelfest. Aber: Das werden wir doch gleich haben, wo sind wir denn

Hausarzt, Blutprobe, Laboruntersuchung: Dann werden wir sehen, ob die Arthristis grüßt oder ob das Labor sagt: Das ist eher ein Gespenst.
Dann haben wir schon die erste Runde.

04
Ich vermute, dass es ein Gespenst ist. Weil Du nicht von Fingern nichts gesagt hast.
(oder hast Du nur gedacht, das kann damit nichts zu tun haben? Hast Du damit Probleme?)


05
Rheumatoide Arthritis sieht man - die Gelenke werden dicker, Du kennst das von den Händen betroffener, hast Du bestimmt schon gesehen. Wie sieht das bei Dir aus?

06
Dieser Gelenksverplumpung müsste man eigentlich auch im Röntgenbild sehen. Eine Subluxation sollte sich dadurch auszeichnen, dass die Gelenkflächen zueinander verschoben sind. Auch das sollte der Unterscheidung dienen.

07
Ich bin kein Arzt, aber nach über 35 Jahren Unfallbearbeitung bekommt man eine Art "gesundes Halbwissen". Die Erfahrung ist:

Gehe beherzt dieses Thema an. Du brauchst die Laborwerte, damit Du zeigen kannst: Das ist es nicht.

08
Übrigens, sorge dafür, dass alle Beweise gesichert sind (Du merkst, ich bin wieder auf meinem Gebiet aktiv): Das heißt hier:

Lege Deine Hände auf den Tisch. Lasse sie fotographieren von einem anderen große Ausdrucke davon machen, richtig schön DIN A 4 groß, und lasse Dir hinten von dem Helfer dokumentieren:

"Diese Aufnahme sind die Händer des UWWI58, von mir aufgenommen am (Datum), was ich hiermit bestätige: Ort- Datum - Unterschrift, Name, Anschrift."

Dann haben wir einen excellenten Beleg: Hast Du an dem Tag Rheuma-Finger gehabt oder nicht? - und das kann man jederzeit herzeigen.

Und mach' einen zweiten Satz davon: Sicherungskopie ist wichtig!

Die paar Kröten ist das wert.


ISLÄNDER
 
Hallo Isländer,

nur kurz zur Info. War gestern wieder in der Röhre. Aus der Subluxation ist nun eine Luxation geworden. Die Ärztin wird mir auch bestätigen, das es sich hier keinesfalls um eine Athrosebedingte Verletzung handelt. Bin nun morgen bei meinem Arzt und dann werde ich erfahren wie es weitergeht.
VG
uwwi58
 
Grüß Dich, Uwwi58,

das MRT hat also die Luxation bestätigt.

01
Es ist dennnoch gut möglich, dass das Gerücht "rheumatoide Arthritis" sich dennoch zäh und beharrlich in den Fall einnistet. Deswegen würe dich durchaus einmal die kleinen Laborkosten invstieren, damit wir im Laborbericht den Beleg haben, dass Gerücht nichts getaugt hat. Vorsichtshalber. Auch der Tipp mit den Fotos sollte weiter verfolgt werden.
Sicher ist sicher.


02
Problem jetzt: Was machen wir mit dem ausgekugelten Gelenk?

(a)
Nach der Dauer der inzwischen verstrichenenen Zeit dürfte es nicht ohne weiteres gehen, es wieder einzukugeln. Mögich auch, dass folgendes eine Rolle spielt: Ein Gelenk wird ja durch etwas zusammengehalten. Das macht die Gelenkkapsel. Sie besteht aus ausgesprochen rkäftigen, derbfasrigen Häuten, die dafür sorgen, dass die Laufflächen auch immer stramm zusammengehalten werden, ohne das Spiel reingerät. Beim Auskugeln von Gelenken werden diese Kapseln gerne überdehnt oder sie reißen. Dann halten sie das Gelenk nicht mehr stramm zusammen, das Ganze schlottert. Das kann man aber grundsätzlich operativ angehen, da wird die Kapsel etwas gerafft. Grundsätzlich gibts auch das Gegenteil: Kapselschrumpfung. Auch das kann man chirurgisch angehen.

(b)
Ich kann aber nicht sagen, ob das beim Sterno-Calviculargelenk geht. Da geht selten was kaputt, entsprechend dürfte es auch nur wenige Leute geben, die damit verdichtete Erfahrungen haben. Da würde ich zu einer Uniklinik gehen. Denn Unikliniken haben die Eigeschaft, dass sich dort die seltsamen und seltenen Fälle sammeln, mit denen man sich in Krankenhäusern unterer Ebene nichts rechtes anzufangen wusste.

Daher findet sich dann in der Uni eher mal ein Kopf, der sich mit dergleichen schon öfters befasst hat.

03
Ich bin immer noch neugierig, was mit den anderen Punkten meiner Fragen los wäre. Ich weiß, Neugier ... eine Berufkrankheit. Aber man lebt nicht schlecht damit.


ISLÄNDER
 
Hallo Uwwi58,

du hast schon viele ausgezeichnete Tipps erhalten:D

Beim Querlesen fiel mir auf, dass dir ein Arzt Cortison spritzen wollte (Cortison ist teuflisch gut, hat aber auch Nebenwirkungen), bitte aufpassen!

LG
Aramis
 
Sternoclavikulargelenk SCG SCJ (Schlüsselbein trifft Sternum/ Brustbein)

Hallo

in die Rubrik "andere medizinische Probleme" (o.s.ä.) habe ich zu Sternoclavikulargelenk einen interessanten Fachtext eingestellt.
(SC / SCG bei Suche nach Infos auf Deutsch, SCJ ist die engl. Abkürz. )

Es gibt nur wenige Informationen zu dem Thema auf Deutsch.
Ich stelle demnächst noch etwas in der o.g. Rubrik ein.

Die Bilder in dem eingestellten engl. TeXt, sind anschaulich - auch für nicht Englischkundige.

Da das Phänomen (seltene, spezielle Schulterverletzung) mühselig zu erkunden ist, bitte ich alle um Mithilfe. Bitte stellt euer Wissen in den neuen Thread ein, medizinisches Spezialwissen und Urteile zu der Verletzung als Unfallverletzung, Traumafolge-Streitigkeiten.

Hier der Link zum anderen Thread: http://www.unfallopfer.de/forum/showthread.php?p=270097#post270097

Vielen vielen Dank!

Liebe Grüße
HWS-Schaden

@uwwi
Ich las im Zusammenhang mit Arthrose in dem Bereich, dass Cortison kontraindiziert sei.
Die Begründung weiß ich nicht mehr sicher, evtl. war es wegen der besonderen Knochenstruktur.
Also besser nicht überstürzen mit der Entscheidung, sd. forschen (lassen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo uwwi,

Cortison unterdrückt bei Arthrose die Schmerzen, heilt diese aber nicht!

Somit ist es eine Nullnummer und Du tust Dir nichts Gutes.

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo uwwi,

stimmt nicht so ganz was Kasandra da schreibt.

Cortison soll die Entzündungsreaktion (Reaktion des Immunsystems) herunter regulieren.

http://www.dr-gumpert.de/html/cortison.html

Die zentrale Rolle zur Entstehung einer Entzündung spielt das Molekül NF-KB. Es leitet u. a. Reaktionen wie eine vermehrte Durchblutung der betroffenen Region (Rötung), Engstellung der Gefäße (Schwellung) und Schmerzempfinden in die Wege. Hier kommt Cortison ins Spiel. Es setzt NF-KB außer Gefecht. Ohne NF-KB kann es zu keiner ausgeprägten Entzündung kommen. Somit halten sich die zerstörerischen Ausmaße und die meist damit verbundenen Schmerzen in Grenzen. Deshalb ist der Einsatz von Cortison als Medikament besonders bei Entzündungen aller Art von großer Bedeutung.
Weiterhin spielt Cortison eine wichtige Rolle bei der Funktionalität des körpereigenen Abwehrsystems. Steht der Mensch längere Zeit unter Stress und muss voll einsatzfähig bleiben, darf sich sein Körper keine Krankheit erlauben. Aus diesem Grund kann Cortison in gewissem Umfang das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) unterdrücken. Es können sich zwar Krankheitserreger im Körper befinden, jedoch werden sie vom Abwehrsystem verzögert erkannt.

Deshalb soll man wenn möglich Cortison bei aktiven Infektionen meiden.

Im Fall von Arthrose soll die Entzündung in dem Bereich aufgehalten werden, damit die Gelenkzerstörung durch die Entzündung nicht weiter voran schreitet.
Bildet sich bei Arthrose einmal eine Entzündung, dann ist das ein Teufelskreis und durch die körpereigene Abwehr schreitet die ZErstörung des Gelenkes noch schneller voran.

Deshalb versucht man das mit Cortison zu reduzieren :)
 
Hallo Rajo,

bitte glaube weiter an Cortison und Dein Knorpel wird sich unmerkbar - weil keine Schmerzen - schön weiter abnutzen.

Denn würde Cortison die Arthrose stoppen und heilen, dann wäre es die Wunderwaffe und die Prothesenhersteller könnten einpacken.

Dafür würden schon die Krankenkassen sorgen, weil Cortison billiger ist wie eine OP, Krankenhausaufenthalt, Reha und nicht zuletzt die TEP.

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Kasandra,

Du verwechselst Cortison mit Schmerzmitteln.

Wir mußten uns wegen der Borreliose sehr viel mit Cortison beschäftigen, aber wenn Du meinst, dann ist Cortison eben ein Schmerzmittel.
(Ironisch) Deswegen nimmt man ja auch cortisonhaltige Mittel bei chronischen Kopfschmerzen und nicht bei chronischen Entzündungen wie z.B. Rheuma, weil man die Schmerzen unterdrücken will und nicht die Entzündungsreaktion.
 
Hallo Rajo,

Du darfst nicht alle Erkrankungen über einen Kamm scheren.

Cortison wirkt halt bei Arthrosen wie ein Schmerzmittel.

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Kasandra,

Du hast Recht und ich meine Ruhe! Irgendwie scheinst Du ja medizinisch sehr bewandert zu sein, wenn Du Cortison als "Schmerzmittel" einsetzen würdest.
Es ist völlig egal was für eine Erkrankung es ist denn die gewünschte Wirkung von Cortison ist immer die Gleiche.
 
Hallo Rudinchen,
war gstern bei meinem Arzt. Eine OP kommt für ihn nicht infrage da die Risiken größer sind, als den Erfolg den man damit erzielt. Er hat nun ein Schreiben an die BG geschickt und darum gebeten, das ich mich in einer BG Unfallklinik vorstelle und das die Minderung der Erwerbtätigkeit festgestellt wird. Mal sehen was passiert.
VG
uwwi58
 
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