• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Verkehrsunfall schweres schädelhirntrauma

Tanja24

Nutzer
Registriert seit
18 Sep. 2008
Beiträge
3
hey liebe leute ich hoffe das mir jemand weiter helfen kann
also vor ca 7 wochen hatte der vater meiner kinder einen sehr schweren autounfall danch lag er ca eine woche im kunstkoma danach wurde er sehr langsam wach konnte aber erst 2 wochen später was sagen ...nun ist es so das er schon direkt von der intensiv in die rhea kam wo er jetzt nun schon seit fast 3 wochen ist bis jetzt kan man sich ganz gut mit ihm austausch er ist halt sehr sehr schwach nur ab und an erzählt er sehr wirres zeug solche sachen wie mein papa wohnt nebean oder unser 4 jahre alte sohn were ja jetzt entlich in der schule. das macht mir einfach angst würde gern von euch wissen ob jemand auch schon damit erfahrung hat und ob das wieder normal wird wird er wieder arbeiten können etc wer kan mir ein wenig erzählen bitte ich bin sehr verzweifelt
 
Hallo liebe Tanja,
ich vor 3 Jahren einen schweren Verkehrsunfall in Griechenland, bin mit einem Quad 6 m Steilküste abgestürzt und hatte neben vielen anderen Verletzungen auch ein SHT 3. Grades. Nach 5 Tagen wurde ich aus dem künstlichen Koma geholt und mußte anschließend noch 2,5 Wochen dort im Krankenhaus bleiben, bis ich nach Deutschland ausfliegen konnte. Als ich wach wurde, wußte ich von garnichts, konnte mir nichts erklären und mich an garnichts erinnern (das ist bis heute so..vielleicht zum Glück) Die Tage und Wochen danach waren für mich wie im Nebel. Obwohl ich mich, nachdem die Beatmung entfernt worden war, mit meinem Mann unterhalten konnte, standich zeitweise völlig neben mir. So hatte ich zum Beispiel den Eindruck, das sich alle Leute deutsch unterhalten und ich konnte sie alle verstehen. Mein Mann wunderte sich immer und meinte, ich könne doch gar kein griechisch. Ich erzählte ihm völlig zusammenhängend und glaubwürdig die größten und unglaublichsten Schauermärchen und Geschichten, die um mich herum so passieren würden und was die Schwestern und Ärzte so erzählten. Ich war der festen Überzeugung, das meine Freunde mit dem Motorrad vor meinem Fenster gestanden hätten. Auch noch in meinem Heimatkrankenhaus auf der Wachstation war ich oft noch "durcheinander". Letztens traf ich eine Schwester, die mich damals mit betreut hatte- erst erkannte sie mich beinahe nicht mehr wieder und dann freute sie sich riesig. Sie erzählte mir, das keiner damals gedacht hatte, das ich wieder (fast) ganz gesund werde. Ich wäre "psychisch sehr auffällig" gewesen. Heute gehe ich wieder arbeiten, treibe Sport, singe im Theaterchor und bin froh und glücklich, damals mindestens einen Schutzengel (und viele Engel in Weiß) gehabt zu haben. Also verliere die Hoffnung nicht, Dein Mann/Freund ist noch jung und es ist immer wieder erstaunlich, wieviel sich regenerieren kann. Das Beste, was er kriegen konnte ist die Früh- Reha, auch wenn im Moment alles ziemlich schwarz für Euch aussieht- das Wichtigste neben der Hoffnung ist die Geduld. Die werdet Ihr Beide brauchen. Nach so einem Unfall ist ein Jahr garnichts. Ich wünsche Euch Beiden alle Liebe und viel Kraft
liebe Grüße Tine
 
danke liebe tine ist echt häftig deine geschichte ..
wir haben ja hoffnung er hat sich in den letzten paar wochen sehr gut entwickelt kan sich auch an uns alle errinnern nur dann bekommt er wie aussetzer und weiß einiege dinge kurzeitig nicht mehr oder er erzählt halt komische dinge nur soll er auch schon in 4 wochen aus der rhea nach hause und ich mache mir sorgen was danach ist soll er etwa in vier wochen schon wieder so fit sein das er allein auf die toilette kan oder wie soll das aussehen keiner kan ja genaueres sagen...
 
..das klingt doch schon echt gut, das es aufwärts geht, wenn vielleicht auch nicht in riesigen Schritten, aber es geht aufwärts. Wir haben uns damals angewöhnt, nur von Tag zu Tag zu denken- keiner weiß im Voraus, was in 4 Wochen sein wird oder noch nicht sein wird. Rankommen lassen.
Ich bin damals erst von der reha heim, als ich mich zum Beispiel in der Wohnung an 2 Gehstützen vorwärts bewegen konnte und auch mit Begleitung Treppen steigen. Ich hatte zu meiner geplanten Reha- Zeit auch noch 14 Tage "Verlängerung" bekommen- das entscheiden die Ärzte dann von Fall zu Fall. Es gibt ja für die erste Zeit auch Hilfsmittel, die Euch den Alltag erleichtern- ich hatte zum Beispiel eine Toilettensitzerhöhung, weil ich mit den Beinen nicht so tief runter kam. Meine Physiotherapeuten haben mir auch manchen Trick gezeigt, wie ich alleine zurecht komme. Bloß die Kraft muß natürlich da sein. Wenn man erstmal zu Hause ist, motiviert das meistens doppelt. Also liebe Tanja, ich drück Euch die Daumen, das es Stück für Stück weiter aufwärts geht.
Gute Nacht Tine
 
Hallo Tanja,

gebt die Hoffnung nicht auf. Ich hatte auch vor 1 1/2 Jahren einen schweren Unfall, als Sozia auf nem Motorrad.. Habe daran keinerlei Erinnerung mehr..
Lag 12 Tage in Frankreich auf der Intensivstation. Habe auch phantasiert ohne Ende. Meiner Familie erzählt dass RTL da war und eine Reportage über mich gedreht hatte, dass jedes WE im Krankenhaus Arbeitskollegen einen Aushilfsjob machen, dass jeden Abend Disko auf dem Flur ist, dass Ein Holzbrett, das an der Decke war, abends runtergelassen wurde und die Schwestern darauf schlafen, dass eine Arbeitskollegin direkt hinter mir im Zimmer liegt und ich mich mit ihr unterhalte. Tatsächlich hab ich auch mit vielen Leuten geredet. Immer wenn ich keine Antwort bekam, war ich am Boden zerstört.
Zu guter Letzt habe ich noch von den Schwestern verlangt, sie sollen unter mein Bett schauen, da hätte sich ein Mann versteckt und ich hatte tierische Angst. Da war natürlich niemand. Die Erklärung war ich hatte Halluzinationen. Vollgestopft mit Schmerzmitteln. Ich bildete mir das wahrscheinlich ein, weil ich auf einem Luftbett lag, das sich immer wieder bewegte.
Heute bin ich aber soweit wieder normal, außer dass mein Kurzzeitgedächtnis wohl etwas gelitten hat. Weiß oft nicht ob ich was schon mal erzählt habe oder nicht.
Schmerzmittel nehm ich noch mehr wie genug.
Gebt nicht so schnell auf. Es geht vorwärts Jeder kleine Schritt ist verdammt viel Wert
 
Hallo liebe Andrea,
das ist ja echt interessant, daß Du auch so phantasiert hast. Ich hatte in der Zeit immer versucht, meinem Mann zu erklären, das alles der Wahheit enstpricht, weil es ja für mich total real war. Ein Pfleger hatte mir ein Mickey-Mouse- Kostüm versorgt und wollte mich darin aus dem Krankenhaus schmuggeln, während draußen angeblich ein Karnevalsumzug war. Ich konnte durch die Beatmung im Hals nicht reden und schrieb immer wieder auf meinen Block "WANN?" wenn er vorbei kam. Ich konnte nicht fassen, das er darauf nicht reagierte. Es war doch alles abgesprochen...die Ärzte erklärten damals meinem Mann, sie hätten mich zu schnell aus dem künstlichen Koma geholt und ich hätte nun so eine Art Entzugserscheinungen. Interessant ist auch, das Du auch Schwierigkeiten mit Deinem Kurzzeitgedächtnis hast. Ich weiß manchmal nach 5 Minuten nicht mehr, wo ich was hingelegt habe. Oder andere Sachen. Aber trotzdem können wir alle glücklich sein, das alles noch so relativ gut ausgegangen ist. Ich werde jetzt von meinem Kieferchirurgen auf ein neues Schmerzpflaster eingestellt, mit dem ich auch arbeiten kann. Hab durch eine komplette Mittelgesichts- Trümmerfraktur 3. grades noch viele Schmerzen im Gesicht.
Dir auch alles Gute und liebe Grüße Tine
 
Hallo alle zusammen,
Ich hatte am 12.02.08 einen schweren Arbeitsunfall,ich bin Dachdecker und aus einer Höhe von 8 Metern vom Dach gestürzt.Dabei habe ich mir ein Sht 2-3 Grades und einige andere Brüche vor allem am Kopf zugezogen.Ich wurde 16 Tage ins Koma gelegt.Vom Unfalltag an bis 4 Wochen danach weiss ich gar nichts mehr,nur aus Erzählungen.So habe ich in dieser Zeit erzählt das mich der Hubschrauberpilot einfach mitten in Deutschland raus gelassen hatte und ich selbst einen Weg ins Krankenhaus finden musste.Genau so habe ich einen Intensiv Pfleger als guten Bekannten zu sehen geglaubt und habe mich immer gefragt warum der mich nicht nach Hause bringt,und ich in Ägypten vom Dach gefallen sei usw...usw.Nun sind 7 Monate vergangen und ich habe mich bisher sehr gut erholt.Ich habe zwar auch noch ein paar kleine Probleme die ich aber Dank meiner liebevollen Frau und Kinder hinbekommen werde oder damit leben kann.
In diesem Sinne verliert den Mut und die Hoffnung nicht.
Ich wünsche euch alles Gute und Glück.
LG Rolfo0206
 
Ist ja erstaunlich, dass es vielen mit dem Phantasieren ähnlich erging wie mir...

Ich kann von mir sagen, dass ich anfangs total überzeugt war, von dem was ich erzählte.. Mit der Zeit wusste ich aber, dass mir eh keiner mehr glaubt, der Drang es zu erzählen, war aber nachwievor da.

Wir hatten ja alles verdammtes Glück und müssen echt froh sein, dass es uns "besser" geht.
 
Top