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Verkehrsunfall mit Fußgänger als Geschädigter

newcomer73

Neues Mitglied
Registriert seit
18 Sep. 2022
Beiträge
1
Hallo miteinander,

ich bin neu in diesem Forum, habe mir auch schon diverse Beiträge durchgelesen und finde diese Plattform sehr gut.
Nun habe auch ich ein Problem, ich hatte 2020 einen Verkehrsunfall, in welchem ich Geschädigter war. Als Fußgänger bin ich von einem Rollerfahrer(50er),
welcher verbotswidrig links abgebogen ist, angefahren worden. Es war abends, nasskalt und dunkel, sein Helmvisier war beschlagen und er wollte von der Hauptstraße
runter, um es zu reinigen, Aussage Unfallgegner.
Polizei und Krankenwagen waren da, alles aufgenommen Zeugenaussagen ect. Danach ging es mit dem Krankenwagen zur ambulanten Notaufnahme zur Erstaufnahme.
Soweit normaler Ablauf. Verletzungsbild laut Notarzt, Prellung linke Schulter und Haarriss mit Verdacht auf Bruch im Sprunggelenk rechts.
Alles in allem normaler Ablauf. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine VRS, ich weiß, großer Fehler, trotzdem zum Anwalt und alles in die Wege geleitet.
Die Behandlung war langwierig und ist auch noch nicht abgeschlossen, erschwerend kam noch die "große Krise" (Corona) hinzu. Termine zu bekommen bei den Fachärzten war schon schwierig .
Die Versicherung des Unfallgegners hat das Ganze wie eine Bagatellgeschichte behandelt und meines Erachtens nach auch in der Kommunikation mit dem Anwalt kein wirkliches Interesse gezeigt, auch normales Verhalten der Versicherung. Es wurde erst rauh, als es um konkrete Zahlungsforderungen(Schmerzensgeld, Haushaltsfühungsschaden etc.)ging.
Im Laufe der ganzen Sache bekamen wir(Anwalt und ich) ein Gutachten von einem Arzt/GA der Versicherung, welcher mich weder gesehen noch gesprochen hat.
Hat dieses eine wirkliche Aussagekraft? Nach dem ewigen Hin und Her hat sich die Krankenkasse auch mit eingeschalten und ein GA erstellen lassen vom MDK,
wie sieht es mit diesem GA aus?
Mein eigentliches Problem ist jetzt, daß mein Anwalt sich im Verlauf des ganzen Geschehens mehr und mehr zurücknahm, keine Fragen mehr konkret und verständlich beantwortete und von mir verlangte ich solle ihm eine Summe nennen, mit welcher er dann die Klage anstreben würde.
Da ich zum erstenmal in so einer Situation bin, habe ich keine wirkliche Vorstellung, was realistisch ist. Nachdem sich hier keine außergerichtliche Einigung erzielen ließ, riet er mir zur Klage.
Jetzt ist folgende Situation, daß ich ein Schreiben des Anwalts erhielt, indem er mir alles Gute wünscht, privat wie beruflich und er werde keine Klage einreichen. Seine Begründung sei meine med. Vorgeschichte und das Prozessrisiko.
Nur für mein Verständnis, legt er damit sein Mandat nieder und warum die Angst den Prozess zu verlieren, diese Risiko besteht doch immer.
Zur med. Vorgeschichte, ich habe keine, es sei denn mein Alter(49) und mein körperlich anstrengender Beruf gelten als Vorgeschichte. Finde ich recht knackig die Aussage, zumal ich als Ausgleich relativ viel Sport gemacht habe und diesem seit dem Unfall nicht mehr in dem Ausmaß(ca. 4-6000km Radfahren/Jahr) nachgehen kann.
So wie ich das jetzt sehe, muss ich mich nach einem neuen Anwalt umschauen, damit ich die ganze Sache mal abschließen kann. Ich wäre für Tips und Anregungen echt dankbar, vielleicht habe ich auch eine falsche Sichtweise auf die ganze Problematik.
Vielen Dank im Voraus und allen ein schönen Sonntag noch
 
Hallo newcomer73,

sorry, daß noch niemand geantwortet hat.
Herzlich willkommen und traurig, was Dir passiert ist.

Zunächst, Du hast richtig erkannt, Haftpflichtversicherung machen was sie wollen. Regulieren und bezahlen wollen sie nicht , evtl. bißchen
abfinden.
Nun bleibt Dir die Möglichkeit über Prozesskostenhilfe weiter zu kommen, eine Beratung beim Amtsgericht anzufragen, oder Prozessfinanzierer zu suchen.
Weil Anwälte sind teuer, und haben Ausgaben.
Sie mögen kaum Vorgaben, möchten aber vom Opfer soviel Vorarbeit wie möglich...sorry

Also mit dem MDK Gutachten kannst Du schon mal mit einer Kanzlei für Versicherungsrecht telephonieren.

UND: das es ein Versicherungsgutachten gibt, ohne dass bei einem ihrer "Ärzte" warst ist natürlich frech!

So, ich hoffe, ich konnte Dir schon mal etwas helfen.

Ahja, dass Du alle medizinische, unfallkausalen Verletzungen und Einschränkungen sammelst.
Evtl. Bestätigungen, daß Du bis zum Unfall fit warst (Hausarzt,etc.) sind auch wichtig.

MfG
Aramis
 
Hallo @Aramis, schön, wieder mal von dir zu lesen!
Hallo und willkommen, @newcomer73 .

Hast du das Versicherungsgutachten gründlich studiert und hat dein ex-RA darauf reagiert?
Wie frisch ist das?

Hast du den ex-RA bezahlt oder wurden seine Kosten von der gegnerischen Versicherung bezahlt?

Die Sicherung der von Aramis genannten Unterlagen ist sehr anzuraten, leg dir Ordner zu und hefte alles ab, keine Originale aus der Hand geben. Beweise (Sicherung Patientenakten der Vergangenheit / Daten der Krankenversicherung, wenn es vor Unfall keine Einträge derart gab) und Aussagen braucht man zeitnah, die Erinnerungen verblassen, je länger sich alles hinzieht - und darin sind Versicherungen geübt. Eine Art Tagebuch ist auch hilfreich … mit Notizen, wann du was wegen der Unfallfolgen unternommen hast (dazu zählen auch Kosten, Park-, Anfahrtgebühren für RA, Ärzte, Therapeuten) und wie sich der gesundheitliche Zustand verändert.

LG
 
Leider kann man kein "PING" an newcomer73 senden, daß er Antwort hat...oder?

Hallo HWS-Schaden, man arrangiert sich:mad:
Bloß keine Baustellen mehr aufmachen!

Ganz liebe Grüße
von Aramis
 
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