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Verkehrsunfall europäisches Fahrzeug Mental am Ende...

janniboy

Neues Mitglied
Registriert seit
5 März 2019
Beiträge
23
Hallo zusammen,
im Bezug auf meinen Verkehrsunfall wurde mir bereits sehr gut weitergeholfen, danke dafür!!

Nun ein Anliegen bezüglich meiner Schwester die komplett am Ende ist... Ich weiß, dass es eine Community ist mit keiner kostenpflichtigen Leistung aber ich möchte wenn mir weitergeholfen wird aufjedenfall etwas der Community zurückgeben! Denn die Tipps die ich bisher hier lesen konnte helfen einen Laien echt weiter und das sollte wertgeschätzt werden! Gibt es hier eine Spendenmöglichkeit oder einfach eine Möglichkeit wo ich und meine Schwester euch allen was zurückgeben können? Das wäre mir extrem wichtig.
Gibt es im allgemeinen Anlaufstellen wo in solchen Situationen wie bei meiner Schwester weitergeholfen wird über die Möglichkeiten etc.? Das Forum ist nun meine erste Anlaufstelle!

Zum Sachverhalt:
Sie hatte 2013 einen extrem schweren Verkehrsunfall mit einem bulgarischen LKW, wo meine Schwester mit 100 km/h rein gefahren ist. Zum Glück ist nicht so viel passiert. Die Schuldfrage ist klar.
Sie hat dadurch 3 stabile BWK Deckplattenimpressionsfrakturen (mit Korsett behandelt, konservativ), Impingement Syndrom der Schulter, Multiple Polytrauma, Schürfwunden, Commotio cerebri, HWS - Syndrom und multiple Prellungen sowie eine PTBS, welche lediglich vom Hausarzt in einem Attest beschrieben wurde.

Naja anschließend kam die Polizei und nahm die Daten auf. Da fing das übel schon an. Die Versicherung sitzt in Bulgarien, somit läuft die Korrespondenz über das Deutsche Büro Grüne Karte. Diese hat an die DEKRA Claims verwiesen, welche die Schadenregulierung übernehmen soll. 2 Jahre hat das Procedere mit dem Haftungsgeständnis gedauert...

Unmittelbar nach dem Unfall haben wir für meine Schwester einen Anwalt gesucht und dachten das zu dem Zeitpunkt die Rechtsschutzversichehrung bestand. Dem war leider nicht so, doch der Anwalt hatte die Mandatschaft bereits angenommen. Somit ging alles ohne Rechtsschutzversicherung los.

Der Anwalt hat erst 2018 nach gefühlten 100 Kontaktversuchen unsererseits geschafft die Schmerzensgelder zu beziffern.
Nach jedem Anruf von uns in der Kanzlei ist der Anwalt nicht da und würde mich zurückrufen oder hat die Akte bereits auf dem Tisch. Nach etlichen Wochen passiert immernoch nichts....
Diese Schmerzensgeldbezifferung hat er sehr gering gestellt und meinte das es laut Rechtssprechung nicht mehr geben würde und es so oder so ein hoffnungsloser Fall wäre, da es ein ausländisches Fahrzeug / Versicherung wäre. Parallel dazu meinte er, dass er selber noch kein Geld gesehen hat und ich ihn jedes mal nerve mit der Bitte um Beschleunigung ind er Angelegenheit....

Weitere Insassen im Auto: Ihr Mann und Sohn.

Denen ist auch zum Glück nicht so viel passiert, trotzdem bin ich der Meinung das für die Umstände sehr wenig Schmerzensgeld gezahlt wurde, sodass diese vorbehalten noch was geltend zu machen. Das heißt Mann und Sohn wurden mit Schmerzensgeld bezahlt (unter dem Betrag, was der Anwalt gefordert hatte, und der Anwalt reagierte auf die zu wenig geleistete Zahlung gar nicht und meinte, dass wir uns zufrieden geben sollen damit)

Nun hat die Versicherung das Schmerzensgeld für meine Schwester abgelehnt und übermittelte ein sehr ungerechtes/vages Abfindungsangebot, worüber wir nicht zufrieden sind! Diese beläuft sich auf 11.000 Euro mit der Erledigung der kompletten Sache... Was wäre hier ein gerechter Betrag? Der Anwalt meinte, dass der Betrag gerechtfertigt wäre und die Sache endlich einen Abschluss findet...
Ich habe das Gefühl er ist so unmotiviert in der Sache, das er gar keine Lust mehr hat! Er lässt sich für etwaige Schriftsätze 3-4 Wochen Zeit...

Als wir den Abfindungsbetrag nicht angenommen haben und einen anderen Betrag in den Raum gestellt haben, stellte sich die DEKRA quer und hat 3 Uni Kliniken hier in der Nähe bei uns vorgeschlagen um gutachterlich untersucht zu werden, da lt. Versicherung keine Folgeschäden mehr bestehen würden und der geforderte Betrag unangemessen sei. Falls wir uns für eine entschieden haben, sollen wir der Versicherung diese kundgeben und diese würden den weiteren Kommunikationsablauf und Termin mit der Uni Klinik planen und organisieren, anschließend meiner Schwester Bescheid geben.

Bis jetzt nach 2 Monaten kam wieder nichts und die Sache zieht sich schon 5-6 Jahre hin... Das ist echt Schade weil das Schmerzensgeld etwaig dazu beitragen soll, den entstanden Schmerz und Folgeschäden ein stücken weit zu entgegenkommen...

Nach der Bitte, dass der Anwalt die DEKRA anklagen soll, meinte dieser, dass ich zu arm wäre und nicht die Mittel hätte, die Gerichtskosten zu bezahlen und es so oder so keinen Sicht auf Erfolg hätte. Er hat uns keineswegs beraten wie es mit MdE/anderen Möglichkeiten ausschaut und und und.... (Welche Möglichkeiten und Ansprüche nach so einem Unfall bestehen)

Jetzt erst als ich mich hier im Forum eingelesen habe, konnte ich reinlesen, dass es bei solchen schweren Unfälle, wo vor dem Ereignis alles gut war, viel mehr Möglichkeiten bestehen...

Meine Fragen wären:
Ist es zu spät jetzt einige Ansprüche wie MdE (Erwerbsminderungsrente etc.) geltend zu machen und was kann man noch alles geltend machen?
Die ganze Familie war sehr lange Krank geschrieben und meine Schwester war zwei mal in Reha...

Wie soll ich mit den Anwalt weiter fortfahren oder mit dem ganzen Verfahren? Ich bin echt am Ende, weil ich mit meiner Schwester mitleide...


Falls noch Informationen fehlen sollten zur Beurteilung würde ich diese gerne noch nennen :)

Ich danke euch vielmals!!!!!!!

PS. Sorry für meine vielleicht etwas impulsive Ausdrucksweise aber die ganze Sache macht mich echt so emotional wenn ich tagtäglich sehe wie meine Schwester darunter leidet.
Das Auto hatte einen Totalschaden und konnte nicht wiedererkannt werden.
 
Hallo janniboy,

mal der Reihe nach.

1. Du kannst als Sponsor agieren. Dazu in der oberen Zeile auf Sponsor gehen und den Hinweisen folgen.

2. Interessant, die Dekra Claims ist Verbindungsversicherer bzw. beauftragter Schadenregulierer. Höre ich das erste Mal, dass die Dekra selbst so etwas unterhält.

3. Schmerzensgeld ist nicht so wichtig. Viel wichtiger sind die Kosten zur Wiederherstellung der Gesundheit Deiner Schwester.

4. Den Verbindungsversicherer klagt man nicht an, sondern verklagt ihn. (der Unterschied liegt in der Prozessart: Anklagen kommt aus dem Strafrecht und verklagen aus dem Zivilrecht)

5. Eine Zivilklage zu erheben bei solch einem Unfall und dem zu erwartenden hohen Streitwert ist ohne Rechtschutz fast aussichtslos, da Ihr in jedem Fall in Vorleistung gehen müsst, sowohl mit den Anwaltsgebühren, als auch den Gerichtskosten und nicht zu vergessen die Kosten für die Gerichtsgutachten. In dem Falle recherchiere mal zum Thema Prozessfinanzierer.

Soweit erst einmal von meiner Seite.

Herzliche Grüße vom RekoBär .-)
 
Hallo janniboy

Der von dir geschilderte Sachverhalt klingt nicht nach einem Arbeits/Wege/Schulunfall. Nur bei Unfällen, für die die Gesetzliche Unfallversicherung (BG, Unfallkasse, ...) zuständig ist, wird unter bestimmten Voraussetzungen die MdE (= Minderung der Erwerbsfähigkeit) festgestellt und evtl. eine Verletztenrente bezahlt.

Was bedeutet, ihr dachtet, dass "zu dem Zeitpunkt die Rechtsschutzversicherung bestand"?
Gibt es eine RSV oder nicht?

LG
 
Hi zusammen,
sorry für die verspätete Antwort. Ich war auf Betriebsreise und dann konnte ich mich nicht mehr einloggen :/
Vielen Dank erstmal für die Antworten!

Gibt es für solche Klagen nicht normalerweise Prozesskostenhilfe oder dergleichen?

Und ist das Verhalten der Versicherung, dass meine Schwester in der Uniklinik hier in der Umgebung untersucht wird, obwohl unzählige Arztberichte bereits vorliegen, rechtens? So wie ich es geschildert quasi...

Wie würdet ihr an Stelle meine Schwester bei so einer zwickmühle vorgehen?
Der Anwalt arbeitete demotiviert
Die gegnerische Versicherung zögert hinaus und wir kommen nicht zu einer vergleichsweisen Lösung
und und und

Eine RSV besteht/bestand nicht.

Das heißt so eine Rente müsste über die Versicherung laufen? Kann die Rentenversicherung nicht die Versicherung nach erfolgtem Gutachten unter Regress nehmen? :/
 
Hallo janniboy,

Seid ihr schon in der Klage oder seid ihr noch außergerichtlich von dem Anwalt vertreten?

Wenn deine Schwester nicht viel Geld hat, kann sie natürlich beim Amtsgericht Prozesskostenhilfe beantragen. Einfach Mal bei eurem zuständigen Amtsgericht anrufen, dort einen Termin machen und euch beraten lassen.

11.000 Euro erscheint mir sehr wenig. Hat deine Schwester denn bleibende Schäden oder ist alles gut verheilt? Wohl nicht,vwenn sie Erwerbsminderungsrente beantragen muss?!

Könnt ihr euch nicht eine Zweitmeinung einholen und den Anwalt wechseln?

Viele Grüße,

Rudinchen
 
Hi,
Die Angelegenheit ist noch außergerichtlich...
Naja Erwerbsminderungsrente bei einem Verkehrsunfall geht doch? Ich dachte nur über die BG bei z.B. einem Arbeitsunfall?
Bleibende schäden wurden vom orthopäden attestiert lediglich.

Das Budget ist für ein Wechsel gar nicht da :p

Danke!
 
Jallo janniboy

Ich verstehe dies nicht
Naja Erwerbsminderungsrente bei einem Verkehrsunfall geht doch? Ich dachte nur über die BG bei z.B. einem Arbeitsunfall?
Bleibende schäden wurden vom orthopäden attestiert lediglich.

Es war ein privater Unfall, kein Verkehrsunfall auf beruflichem Weg, oder?

Dann hat die BG (und auch MdE der BG) doch gar nichts zu tun mit der Sache.

LG
 
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