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Verkehrsunfall aufm Weg zur Arbeit

Dany

Nutzer
Registriert seit
23 März 2008
Beiträge
11
Ort
Hannover
Hallo Leute, ich bin Dany un 20 Jahre alt. Habe hier ein bisschen rumgestöbert und wollte auch mal meine Geschichte loswerden.

24. Juni 2007 wollte mich mein Freund um 7.30 Uhr zur Arbeit bringen. Es war ein Sonntagmorgen und der Weg führte durch ein Industriegebiet. Die Nacht über waren wir weg. Mein Freund arbeitete zu dem Zeitpunkt noch in einer Diskothek und ich war bei ihm. Wir hatten 2 Std geschlafen bevor er mich zu Arbeit fuhr.
Ich selber habe während der Fahrt wohl meine Augen zu gehabt, da ich erst was weiß, seitdem mein Freund schrie "Scheiße, halt dich fest!". Als ich nach rechts sah, sah ich nur noch die Laterne mit hoher Geschwindigkeit direkt auf mich zukommen. Ich wurde wieder wach, als wir mit dem Auto auf dem Dach gelandet sind. Mein Freund lag zittern und überhaupt nicht bei sich neben mir und schrie vor Schmerzen. Ich hab versucht in wach zu rütteln mit Backpfeifen. Irgendwann habe ich Panik bekommen, weil zwischen uns Benzin runtertropfte. Ich habe mit voller Kraft versucht die Scheibe einzutreten, was mir aber nicht ganz gelingte...! Ab hier wurde mir das meiste im nachhinein erzählt. Eine Dame hat mir aus dem Auto geholfen, die uns auf der Straße noch ausweichen musste. Sie hatte bereits die Polizei und alles gerufen. Ich hatte ihr mein Handy gereicht und bereits meine Festnetznr gewählt, damit sie meine Eltern anruft. Meine Eltern waren ruckizucki da und waren geschockt, als sie das Auto sahen.
Die Polizei meinte zu ihnen, dass die nicht gedacht hätten, dass in dem Auto lebende drin sind: Wir sind mit der Beifahrerseite gegen dioe Latern geknallt. Die schlug 10 cm hinter meinen Kopf ein! Mein Freund war nicht angeschnallt. Ich denke mal, wir sind so um die 90.100 km/h schnell gewesen bei erlaubten 50 km/h. Aufprallgeschwindigkeit war 78 km/h!
Ich wurde in ein andere Krankenhaus als mein Freund gebracht. Ich hatte an der gesamten rechten Körperhälfte Prellungen, am Brustkorb auch und ein Gehirnerschütterung. Das Krankenhaus hat mich trotz Schock und Gehirnerschütterung nicht da behalten und ich konnte zu meinem Freund. Ich wusste die ganze Zeit über nicht, was mit ihm ist. Ob er lebt oder sonst was ist! Er musste aus dem Auto rausgeschnitten werden.
Zw. 10 und 11 Uhr konnte ich endlich in die MHH und der anblick war Grausam. Er hatte überall Blut und sein Gesicht war zu der Zeit noch deformiert. An diesem Tag lernte ich dann auch seine Eltern kennen - nicht gerade die beste Situation ;o)!
Im Krankenhaus stellten die Ärzte bei ihm folgendes fest: 8 Wirbelbrüche, 1 komplett zertrümmerter Wirbel, Lungenquetschung, schwere Gehirnerschütterung und leichtes Hirnbluten, Prellungen an 3 Rippen und und und!
Ich war zu der Zeit 1 Monat mit ihm zusammen und diese Zeit und uns sehr zusammengeschweist. Es war eine verdammt schwere Zeit. Der behandelnde Arzt meinte, dass er sowas noch nie gesehen hat. Bei der Verletzung die mein Freund hatte, reißt normalerweiße das Knochenmark mit, was eine Querschnittslähmung bedeuten würde.
Mein Freund hat heute bei dem zertrümmerten Wirbel Metall zu stabilisierung drin und hat zwischendurch noch starke Rückenschmerzen, aber sonst ist alles gut geworden.
Bei mir ist durch den Unfall das Problem gekommen, dass ich Angst beim Autofahren habe. Bei Glätte, zu hoher Geschwindigkeit oder Kurven. Selbst wenn ich zu Fuß (!) über frisch gewischte Fliesen gehen.

Würde mich über ein paar Kommentare oder Fragen freuen :eek:)!
 
Hallo Dany,
Herzlich Willkommen hier im Forum. Das von Dir geschilderte ist ganz Normal. Du versuchst eine Weile das Geschehene zu verdrängen und dann kommen sogenannte Flashback´s und Dir kann dann nur ein Psychologe helfen über diese Situation hinweg zu kommen. Die Unfallverarbeitung muß durchgeführt werden, sonst wird es eher schlimmer.

im Bereich Gesprächskreis solltest Du ähnliche Fälle und User finden.

Gruß von der Seenixe
 
Hallo Seenixe, ja diese Flashback's kenne ich. Ich habe an manchen Tagen die ganze Zeit das Gefühl, genau den Aufprall im Kopf zu haben. Also da, wo mein Kopf gegen das Auto knallt und habe dann auch auf der rechten Seite Kopfschmerzen. Oder ich denke die ganze Zeit an den Unfall. Alles mögliche erinnert mich daran. Bei manchen Geräuschen habe ich das gefühl, dass ich die beim Unfall auch gehört habe im Unterbewusstsein.
Ich war schon mal bei einem Psychologen. Der wollte mit mir zusammen ein paar Fahrstd in meiner Fahrschule mitmachen um mich währenddessen ein wenig zu beobachten (ich mache gerade meinen Führerschein). Nur leider war das ein Psycholog, der nicht mit Krankenkassen zusammenarbeitet. Somit hätte ich ihn selber zahlen müssen und das hätte ich mich 160 € für eine Stf gekostet.
Gehe gleich mal auf der von dir geschickten Seite gucken!
Danke sehr
 
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