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Unterstützung der Klägerin vor dem OLG Nürnberg

Rekobär

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
3 März 2011
Beiträge
3,354
Ort
Berlin
Website
www.unfallreko.de
Hallo @,

gestern habe ich vor dem OLG Nürnberg wieder einmal eine Klägerin in ihrer Berufungssache unterstützt.

Das Gerichtsgebäude selbst des OLG Nürnberg ist ja sehr Geschichtsträchtig. Hier fanden die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse statt. Es ist schon auch für meine Berliner Verhältnisse ein sehr imposantes Gebäude.

Ergebnis der gestrigen Verhandlung war, dass beide Seiten eine Schriftsatzfrist von 3 Wochen bekamen, der Vorsitzende Richter auf einen annehmbaren Vergleich hin zielte.

Falls dies für die Versicherungsanwälte nicht in Frage kommt, hat der Vorsitzende Richter ein neues Biomechanisches Gutachten angedacht, da das vorliegende für ihn nun so nicht mehr verwertbar war.

Ich habe im Vorfeld der Verhandlung eine Nachstellung des Unfalls organisiert, sodass ein großes Missverhältnis zwischen Ablaufvorstellungen des Gutachters der ersten Instanz und den tatsächlichen Begebenheiten der Klägerin auf den Tisch kam und somit die ganzen Betrachtungen und Berechnungen des ersten Gutachters erst einmal hinfällig waren.

Interessant war auch, dass die beiden Anwälte der beiden Versicherungen (es wurden zwei Verfahren gemeinschaft verhandelt) (private Unfallversicherung und private Berufsunfähigkeitsversicherung) letztendlich den Gutachter verärgert haben und der dann gegen seine eigene Argumentation argumentiert hat.

Das zeigt, dass man auch die Gegenseite dazu nutzen kann für einen zu arbeiten, ohne, dass sie es eigentlich wollen.

Herzliche Grüße vom RekoBär:D
 
Interessant war auch, dass die beiden Anwälte der beiden Versicherungen (es wurden zwei Verfahren gemeinschaft verhandelt) (private Unfallversicherung und private Berufsunfähigkeitsversicherung) letztendlich den Gutachter verärgert haben und der dann gegen seine eigene Argumentation argumentiert hat.

Das zeigt, dass man auch die Gegenseite dazu nutzen kann für einen zu arbeiten, ohne, dass sie es eigentlich wollen.

Hallo Rekobär,
das ist natürlich positiv wenn so was vorkommt, aber ich glaube dass es so rum eher die Ausnahme ist, weil der Gutachter natürlich weiß dass er so vermutlich keine Aufträge mehr von Versicherungen bekommt...
...und das wollen viele nicht riskieren.

Ich kenn es eher anders rum: Man weiß den Anwalt darauf hin, dass das Vorgehen keine gute Idee ist und man damit den Gutachter verärgern könnte.
Antwort: Dass ist sein Job, damit muss er eben leben wenn er Gutachten übernimmt!
Wenn man den Anwälten aber sagt war ihr Job ist...

VG DH
 
Viele Rechtsanwälte haben ein Egoproblem

Hallo DieHard,

in der Tat, das war schon die hohe Kunst der Taktik bei Gericht.

Aber Du hast recht. Es stellt eher eine Ausnahme dar, obgleich ich immer wieder feststellen muss, dass Psychologie in der Vorgehensweise bei Gericht immer wieder eine große Rolle spielt. Da vergessen die Herren Gutachterkollegen auch schnell ihre physikalischen Kenntnisse und verteidigen sich, wenn sie sich angegriffen fühlen auch mal völlig absurd. Das muss einfach wissen und natürlich für die Mandanten nutzen.

Was viele Rechtsanwälte angeht, habe ich auch die Erafahrung gemacht, dass sie lieber mit Pauken und Trompeten untergehen, als sich helfen zu lassen. Das deutet auf ein kräftiges Ego-Problem hin. Und in der Tat. Ich hatte schon einige Rechtsanwälte, die sich erst durch massives Drängen ihrer Mandanten meiner Hilfe bedienten, aber anschließend erstaunlicherweise ganz froh darüber waren.

Herzliche Grüße vom RekoBär:D
 
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