• Herzlich Willkommen beim Forum für Unfallopfer, der größten Gemeinschaft für Unfallopfer im deutschsprachigen Raum.
    Du besuchst unser Forum gerade als Gast und kannst die Inhalte von Beiträgen vieler Foren nicht lesen und so leider nützliche Funktionen nicht nutzen.
    Klicke auf "Registrieren" und werde kostenlos Mitglied unserer Gemeinschaft, damit du in allen Foren lesen und eigene Beiträge schreiben kannst.

Unfall mit Todesfolge - Frage zu Unfallversicherung

Eine Tochter

Neues Mitglied
Registriert seit
13 Apr. 2012
Beiträge
10
Hallo zusammnen,

da ich mich mit dem Thema nicht auskenne, kann mir vielleicht jemand die folgenden Fragen beantworten oder mir einen Rat geben?

Mein Papa hat sich nach einem Sturz im Haus Anfang März, am Kopf verletzt und kam sofort ins Krankenhaus. Die Diagnose hieß: Schädelbasisbruch und Hirnblutung. Er lebte noch fast zwei Wochen, jedoch konnte er sich nicht mehr erholen und verstarb im Krankenhaus.

Wir haben die Unfallmeldung und die Sterbeurkunde der Reihe nach bei der Unfallversicherung eingereicht. Es folgte ein telefoniches Gespräch mit dem entsprechenden Sachbearbeiter, ob die Unterlagen eingegangen wären. Daraufhin meinte er total arrogant, dass die Todesursache nicht aus dem Unfallbericht ersichtlich sei und dass mein Vater schon vorher schwer krank gewesen ist. Wie die Versicherung darauf kommt ist mir ein Rätzel, da auf dem Unfallbericht nur die Diagnose geschrieben stand. :confused:

Außerdem hat zu seiner Lebzeit die Versicherung nie nachgefragt, wie es meinem Vater gesundheitlich geht. Aber schön den Beitrag mehr als 10-jahrelang abgebucht!

Die Versicherung schickte uns noch ein Formular: "Bescheinigung über die Todesursache" die von den behandelnden Arzt ausgefüllte werden sollte. Diese haben wir an das Krankenhaus geschickt aber noch keine Antwort bekommen.

Nun zu meine Fragen:
1. Kann die Unfallversicherung trotz des Unfalls, die Leistung verweigern? 2. Hat jemand Erfahrungen mit so einem Fall gemacht?
3. Was sollte man unbedingt beachten?

Für eine Antwort Danke ich im Voraus.

Gruß
Chrissy

PS. Es geht hier um eine renumierte und große Versicherung (E...) und wie es schein will sie sich von der Leistungserbringung drücken! :(
 
Hallo Chrissy,

sicher handelt es sich bei Euch um eine private Unfallversicherung

Erst einmal ist es leider total normal, dass eine Versicherung versucht sich vor der Regulierung zu drücken.

Welche Krankheiten hatte Dein Vater und wurde er wegen Krankheiten behandelt....gehe davon aus, dass die PUV alle Ärzte fragen wird.

Wie ist der Unfall passiert? Sollte er aufgrund von Krankheit ohnmächtig geworden sein und dann der Sturz (Infarkt, Schlaganfall) dann wird es schwer für Euch.

Könnt Ihr beweisen wie der Unfall zustande kam? Gibt es Zeugen?

Noch ein ganz wichtiger Tipp: mit der PUV NIE telefonieren, ALLES nur schriftlich.

Stelle Deine Fragen, wir werden alle versuchen Euch zu helfen.

Gruß
Kai-Uwin
 
Hallo Kai-Uwin,

danke für die schnelle Antwort. Zu deiner Frage:

"........Sollte er aufgrund von Krankheit ohnmächtig geworden sein und dann der Sturz (Infarkt, Schlaganfall) dann wird es schwer für Euch.... "

Davon war nie die Rede, weder von Herzinfarkt noch Schlaganfall. Mein Vater hatte einen schwacher Herzmuskel und bekam zwei sorten Tabletten. Er war schon ein paar mal im Krankenhaus, eben weil es ihm nicht gut ging. Aber er wurde nicht operiert, sondern nach kurze Zeit wieder entlassen. Die Ärzte meinten man braucht nichts tun, außer die Medikamente einnehmen, was er auch ordentlich gemacht hat. Es waren ja nur 2 Tabletten, mehr nicht und es fühlte sich auch besser als im Winter.

An dem Tag als der Sturz passierte, ging es meinem Vater sogar sehr gut. Er hatte gerade gut zu Mittag gegessen und räumte sein Teller in die Küche. Dann lief er zurück zum Wohnzimmer, jedoch kam es im Flur zum Sturz. Dazu kann ich nicht sagen wie es passierte, weil es keiner beobachtet hatte. Meine Mama war gerade im Bad und hörte es krachen. Als sie in den Flur guckte, lag mein Vater schon auf einer Seite am Boden. Sie rief mich gleich zu Hilfe und ich verständigte den Notarzt. Mein Vater kam innerhalb von Minuten zu sich und konnte uns verstehen, aber nicht viel sagen. Ich fragte ihn ob er Schmerzen hätte, er sagte nein. Dann teilte er uns noch mit, dass es ihm kalt sei und wir deckten in mit einer Decke zu bis der Notarzt kam.

Ich vermute dass er mit den Schlappen gestolpert und dann hingefallen ist.

Gruß
Chrissy
 
Unfallursache

Hallo Eine_Tochter,

in dem Fall Deines Vaters wird es tatsächlich darauf ankommen, was die Mediziner als Sturzursache schreiben. Es reicht ja schon, wenn sie feststellen, dass der Sturz nicht durch gesundheitliche Beeinträchtigungen erfolgte. (also Herzinfarkt, Schlaganfall usw.)

Ich hatte mal einen ähnlichen Fall, wobei ein älterer Herr mit seinem Pkw unterwegs war. Dort sollte ich anhand der am Unfallort hinterlassenen Spuren feststellen, ob der erlittene Herzinfarkt die Ursache oder die Folge des Unfalls war.

Im Gegensatz zu dem Fall Deines Vaters, hatte der von mir untersuchte Fall den Vorteil, dass an dem Pkw entsprechende Unfallspuren hinterlassen wurden, von denen ich auf den Unfallverlauf Rückschlüsse ziehen konnte, die klar belegten, dass der Herzinfarkt Folge des Unfalls gewesen sein musste.

So einfach wird es beim Nachweis im Falle Deines Vater wohl leider nicht werden.

Herzliche Grüße vom RekoBär:)
 
Hallo Chrissy,

Ihr müßt logisch beweisen wie es zum Sturz kam, also Fotos und Skizzen machen.
Er muß ja mit dem Kopf auf etwas geschlagen sein, auch dieses gut aufzeichnen.

Wurde gleich ein CT/MRT gemacht?
Was sagt der Arzt der Erstuntersuchung, was sagen die Notärzte.
Laßt Euch vom Hausarzt bestätigen, dass keine Krankheit vorlag die den plötzlichen Tod zu Folge haben konnte.

Vielleicht solltet Ihr alles einem RA übergeben, einem RA der richtig Ahnung davon hat, bevor Ihr etwas falsches sagt und schreibt. Gut wäre jetzt eine RSV.

Die PUV wird nur zahlen wen Ihr den Unfall beweisen könnt, wenn man an der Stelle im Flur durch einen Sturz sich tödlich verletzen kann.

Vielleicht kann ein anderer User bessere Tipps geben.

Lieben Gruß
Kai-Uwin
 
Nochmal danke für die Antworten :)

Zitat "...Laßt Euch vom Hausarzt bestätigen, dass keine Krankheit vorlag die den plötzlichen Tod zu Folge haben konnte."

Für uns ist es sonnenklar! Mein Vater würde noch leben, wenn er nicht gestürtzt wäre. Die Ärzte sagten auch, er hätte mit der Krankheit noch einige Jahre leben können. Also, warte ich erstmal ab, wie sich die PUV entscheidet, dann kann ich immer noch eine Bestätigung vom Hausarzt holen.

Liebe Grüße
Chrissy
 
Hallo Chrissy,

einen Schädelbasisbruch & Hirnbluten bekommt man nicht von einer anderen Krankheit.

Lasst Euch dieses im Krankenhaus bestätigen, dass es zum Exitus geführt hat.

Ihr könnt auch die Krankenakte einsehen und Euch von den wichtigen Unterlagen Kopien machen (müßt ggf. etwas dafür bezahlen) - aber die paar Euro sollten es Euch wert sein.

Lasst den Kopf nicht hängen kämpft, auch wenn es in der Trauer sehr schwer fällt.

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Chrisssie,

ich wünsche Dir und Deiner Mutter in Eurer Trauer viel Kraft und Unterstützung auch vor Ort.

Gerade in dieser Zeit ist der Umgang mit den Menschen von Versicherungen noch energiezehrender als sonst.

Alles Gute!
Laverda
 
Unfall mit Todesfolge-Frage zur Versicherung

Hallo Chrissy,
erst einmal herzlich willkommen hier bei uns und mein aufrichtiges Beileid!

Sicher,Du weist das,dass Dein Papa an den Folgen des Sturzes verstorben ist.Trotzdem würde ich an Deiner Stelle mir vom Krankenhaus ein Attest schreiben lassen und dieses direkt der Versicherung zukommen lassen.
Natürlich aber nur eine Kopie davon.Gebe nie irgendwelche original Papiere aus der Hand. Warte auch nicht wie sich die Versicherung entscheidet,denn dies kann lange dauern.
Bespreche nie etwas telefonisch mit der Versicherung,sondern mache das alles schriftlich und dies am Besten gleich in doppelter Ausführung,damit Du auch etwas für Deine Unterlagen hast.
Sollte die Versicherung,wie es zu erwarten ist nicht zahlen,schalte direkt einen Rechtsanwalt ein,der sich mit solchen Dingen auskennt.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute und viel Erfolg !

Liebe Grüße
Silvia
 
Halo Silvia, hallo zusammen,

ich danke allen für das ausgesprochene Beileid.

Wie ich gelesen habe gibt es so viele verschiedene Möglichkeiten, um nicht gleich aufzugeben. Meine Mama hat die Kraft und die Nerven nicht sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Aber da meine Eltern damals vom Versicherungsmakler überredet wurden den Vertrag abzuschließen, möchte ich hoffen dass die Versicherung ihre Pflicht erfüllen wird. Meine Eltern hätten die PUV nicht abgeschlossen wenn da keiner an der Tür gewesen wäre. Sie haben den Makler reingelassen und er hat sie dazu überredet abzuschließen. Na ja es sind ältere Leute und gutgläubig.

Man hat ihnen auch eine Police für Schmerzensgeld, und KK-Tagegeld verkauft, aber bisher gab es noch keinen Cent!

Im Gegenteil, man hat uns den Aprilbeitrag schon wieder abgebucht und einen Tarifwechselformular für meine Mama als Einzelvertragsnehmerin geschickt. Ist dass zu fassen? Noch haben Sie nichts für uns getan außer uns zu ärgern mit komische Fragen und Formulare.

Angeblich ist einen Brief unterwegs, bin mal gespannt was sie schon wieder brauchen. Oder hat das Krankenhaus die Bescheinigung über die Todesursache direkt an die Versicherung versand, obwohl wir gebeten haben uns die Bescheinigung zukommen zu lassen. Wir haben es jedenfalls noch nicht erhalten.

Übringens: Sogar auf dem Totenschein, wurde: "kein natürlicher Tod angekreuzt". Daher muß es auch für die PUV klar sein, dass der Tod infolge des Unfalls passiert ist. Eine Kopie davon habe ich ja mit der Sterbeurkunde eingereicht.

Liebe Grüße
Chrissy
 
Hallo Kai-Uwe,

...
Deine Frage: Wurde gleich ein CT/MRT gemacht?
...
Ja selbstverständlich wurde CT und Kernspindtomografie gemacht. Die Bilder habe ich mir am Computer im Ärztezimmer zeigen lassen. Der OA zeigte uns wie sich die Schwellung im Gehirn nach wenigen Tagen vergrössert hatte. Man konnte es unschwer erkennen und er sagte auch dass mein Vater bald sterben wird. Sie könnten für ihn nichts mehr tun. Schade dass ich das Gespräch nicht aufgenommen habe...

Gruß
Chrissy
 
Hallo Chrissy,

das Deine Mutter zZ nicht in der Lage ist und am liebsten nichts machen würde, kann ich sehr gut nachfühlen....aber leider ist es genau das was die Versicherung erreichen will.

Bitte behalte Du einen klaren Kopf und setze die berechtigten Ansprüche Deiner Mutter durch.

Suche eine Fach-Rechtsanwalt auf (er muß solche Fälle schon bearbeitet haben) und sprich mit ihm alles genau durch.
Sollte Dein Vater der Versicherungsnehmer gewesen sein, muß Deine Mutter diese Versicherung nicht weiterführen.
Sicher bin ich aber nicht, darum alle Fragen an einen RA.
Bitte keine Gespräche mehr mit der PUV, was Ihr aus Unwissenheit falsch angebt, könnt Ihr nicht mehr ändern. Keine Formulare mehr ohne RA ausfüllen.

In 1-2 Jahren werdet Ihr Euch sicher ärgern wenn Ihr hier aufgebt und Deine Mutter kann das ihr zustehende Geld sicher gut brauchen.

Genauso ist es mit dem KH-Tagegeld und dem Schmerzengeld.

Du bist hier bei uns mit Deinen Fragen gut aufgehoben.

Viel viel Glück für Euch
lieben Gruß
Kai-Uwin

Nachsatz:
Schreibe ein Protokoll über das Arztgespräch und laß Dir die Aufnahmen geben (stehen Euch zu) für Eure Ansprüche sehe ich immer mehr Hoffnung.
 
Top