Unfall - HWS-Schaden und was noch?

Hallo Shammy,

Prof. Harms hat das in einem Fernsehbeitrag gesagt. Ich weiß, dass es hier im Forum den Verweis und den Link dorthin gab, aber ich finde es leider nicht mehr. Vielleicht kann hier noch jemand anderes helfen, der es besser abgespeichert hat.

Ansonsten denke ich, könnte der Ansatz bei Dir wohl dahin gehen, dass der Gutachter fachfremd begutachtet hat, wozu er nicht befähigt ist. Das steht auch der Gutachterpraxis und der Begutachtungsrichtlinien entgegen. Das solltest Du Dir hernehmen und daran ansetzen. Damit könntest Du vielleicht erwirken, dass das Gutachten nicht verwertet werden darf.
Außerdem solltest Du, soweit Dir das möglich ist, seine Äußerungen auf psychologischem Gebiet überprüfen. Stimmen seine dortigen Feststellungen mit Deinen Beschwerden überein oder nicht. Auf welche wissenschaftlich-medizinischen Erkenntnisse stützen sich seine gemachten Aussagen. Entsprechen diese dem neuesten wissenschaftlichen Stand. Was sind Unterstellungen, was Vermutungen, was falsche Interpretationen Deiner Aussagen....usw.

Vielleicht liest Du auch nochmal die Veröffentlichungen von Frau Bono. Dort findest Du ebenfalls eine ganze Reihe Ansatzpunkte.
Hier mal ein Link von vielen:
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz...en-als-Simulanten-hinzustellen/story/16473448


Hoffe, Dir trotzdem ein wenig geholfen zu haben. Ansonsten immer fragen. ;)
Beste Grüße
sachsblau

Ich weiß ja, dass Du in einer sehr ähnlichen Zwickmühle bist wie ich auch. Nur mit dem Unterschied, dass ich nicht bei Stevens war.
 
Hallo moni68,

es wäre sehr hilfreich, wenn Du Deine Beschwerden nochmal irgendwo "konzentriert" notieren könntest. Daraus kann man vielleicht einige Dinge ableiten und Dir empfehlen, was Du vielleicht abklären lassen solltest.
Sicher gibt es auch irgendwo im Netz oder der medizinischen Fachliteratur Ausführungen zu Stürzen. Ich bin germ bereit hier zu recherchieren. Das wird aber nicht sofort erfolgen können, da ich gerade mit meinen anderen Baustellen stark eingespannt bin.

Grundsätzlich denke ich aber, dass so ein Sturz sehr viele Gemeinsamkeiten mit einer Beschleunigungsverletzung der HWS hat.
Gibt es denn MRT-Bilder, die nach dem Unfall angefertigt wurden? Dort lassen sich unter Umständen Prellmarken bzw. der sogenannte Coup-Contre-coup Mechanismus feststellen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Coup-Contre-coup-Mechanismus
Daraus kann ein guter Neurologe ableiten, welche Gehirnregionen dadurch eventuell geschädigt wurden und welche Auswirkungen da dann wiederum hat. Ebenfalls sollte immer nach knöchernen Schädelverletzungen gesucht werden, die leider nicht immer einfach erkennbar sind...

Hallo sachsblau,
vielen Dank für Deinen Hinweis und das Angebot, mir Hilfestellung zu geben.
Ich möchte einfach nur klären, welche meiner tausend Beschwerden auf die HWS zurückzuführen sind und was ich behandlungstechnisch dagegen tun könnte.

Es lohnt sich nicht, daß ich eine "konzentrierte Darstellung" schreibe. Denn ich habe, wie so viele andere hier ja auch, so viele diffuse Beschwerden, die sich eigentlich keiner erklären kann und wo ich - nach reiflichem Studium unserer "HWS-Abteilung" hier - nur selbst darauf gekommen bin, daß es mit der HWS zu tun haben MUSS.

Ich bin beim damaligen Sturz (wie bei meinen späteren Unfällen leider auch) Opfer eines dilettantischen Unfall-Arztes im Krankenhaus geworden. Der hat nur die Platzwunde genäht. Kein Röntgen, nix weiter. Ich glaube mich zu erinnern, daß er mir zumindest in die Augen geleuchtet hat ... Naja ! Ich hatte danach lange höllische Kopfschmerzen, das wurde mit der "Gehirnerschütterung" erklärt. Viele Jahre später wurde mir erst von einem sehr fähigen Masseur erklärt, was es bedeuten kann, wenn man auf den "Hinterkopf" (ziemlich ungenaue Beschreibung natürlich) fällt. Erst da habe ich angefangen, zu recherchieren. Mit ihm zusammen habe ich das Areal meiner Verletzung und die Auswirkungen auf die Muskulatur recherchiert.

Es handelte sich um einen Sturz im Schwimmbad. Das Bad ist definitv seiner Verkehrssicherungspflicht nicht nachgekommen. 2 Jahre nach dem Unfall war das Bad bereits pleite gegangen, also nix mehr mit irgendwelchen Ansprüchen oder Entschädigungen. Ich war leider auch damals zu dumm, um irgendwelche Ansprüche sofort geltend zu machen. Das habe ich erst viel später durch andere Unfälle lernen dürfen ... :cool:

Coup-Contre-Coup ist mir auch in die Hände gefallen. Welche med. Fachrichtung wäre denn für die Feststellung zuständig ? Neurologie evtl. ? Kann man auch noch viele Jahre später evtl. Knochenschädigungen am Schädel feststellen ? Ich werde wohl, wie auch in meinen anderen Unfällen darauf angewiesen sein, einen Nachweis für die Schädigungen allein durch den Unfallmechanismus zu führen.

Vielen Dank nochmal. Würde mich sehr freuen, wenn Du mir weiterhelfen könntest. Es eilt auch nicht ... ;)

Gruß,
moni68
 
Anregung

an die Mods/Admins

Ich würde doch gerne mal anregen, eine eigenständige Rubrik für

Krankheits-/Schadensbilder, -folgen, -anzeichen

einzurichten. Hier sollten dann auch wirklich nur entsprechende Beiträge gepostet werden. Es wird doch recht häufig nach diesen Erklärungen gesucht und gefragt. Nur sind die Erkenntnisse dann bisher über zahlreiche Beiträge verstreut und der geneigte Leser/Suchende/Betroffene gibt auf und stellt vielleicht bestenfalls die Frage wieder neu.

Zur HWS-Thematik können ja schon mal die ersten xx Beiträge von hier hineinkopiert werden;).


Gruss

Sekundant
 
Hallo moni68,

erste Adresse wären für die Feststellung des Coup-Contre-coup Mechanismus` die Radiologen oder Neuroradiologen. Leider habe ich es auch erlebt, dass sie selbst grobe Auffälligkeiten an der HWS und dem Gehiern nicht sehen oder sehen wollen.
Ansonsten sind auch gute Neurochirurgen dazu in der Lage und auch Neurologen, wobei man bei denen schon schauen sollte, dass sie über entsprechendes Fachwissen verfügen.
Schädelverletzungen sowie auch einige Gehirnverletzungen sind auch noch Jahre später nachweisbar. Allerdings wird es immer schwieriger, je mehr Zeit vergangen ist. Dann wird auch der Unfallzusammenhang mehr und mehr angezweifelt, denn Du kannst ja in der Zwischenzeit bereits einen neuen Unfall gehabt haben...


Hallo auch alle anderen,

wir sollten noch einmal darüber nachdenken, gemeinsam eine Übersicht zu erarbeiten, wo HWS-Verlezungen nach Schleudertrauma und damit zusammenhängende Beschwerden + Literatur + Nachweis-/Untersuchungsmethoden aufgelistet sind - für jeden einfach, verständlich und nachvollziehbar...so wie von Sekundant und anderen angeregt.

Als erste Einstiegsgrundlage könnte man sich die Übersicht der Beschwerden von der Kopfgelenke-Seite hernehmen und das dann ausbauen.
...nur so ein Gedanke und möglicher Ansatzpunkt.

Ich selbst bin die nächsten Tage nicht hier, klinke mich nach der Rückkehr aber gern zur Mitarbeit ein.


Beste Grüße
sachsblau
 
Prof. Dr. Harms kontra Pseudowirbelsäulenspezialisten.

Hallo sachsblau,

Prof. Harms hat das in einem Fernsehbeitrag gesagt. Ich weiß, dass es hier im Forum den Verweis und den Link dorthin gab, aber ich finde es leider nicht mehr. Vielleicht kann hier noch jemand anderes helfen, der es besser abgespeichert hat.

meinst du den?:
http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=8995570/1yb6ds0/index.html

Wiederholung am 29.6.2012 um 1.45 Uhr. (Heißt das jetzt vom 28. auf den 29. nach Mitternacht?)

Danke für den Hinweis.
Gruß Ariel
 
Wenn Beschwerden richtig schlimm werden, dann sollen diese simuliert sein!

Hallo Siegfried21,


Zitat aus dem Link:
Mein Eindruck ist, dass das Simulieren, also das Erfinden von Symptomen, bei der Erstuntersuchung nicht stattfindet“, sagt aber Professor Matthias Keidel, "

Die Betonung liegt auf EINDRUCK, was nicht bedeutet, dass das so sei. Sein subjektiver Eindruck, so wie auch die subjektiven Eindrücke und Ideen von Stevens, sind Wünsche der Versicherer. Diesen kommen so gut wie alle Psychiater nach.
Diese gesamt Pseudowissenschaft Psychiatrie basiert auf EINDRÜCKE, Ideen, Vorstellungen, Glauben, ... der Untersucher.

Wenn ein Untersucher von einem bestimmten positiven oder negativen Untersuchungsergebnis ausgeht, das er allein auf die Bedingungen seiner Vorstellungen stellt, dann werden bei dieser Untersuchung alle anderen trotzdem vorhandenen Krankheiten unberücksichtigt gelassen.
Beispiel: Es ist so, dass in der Vorstellung bei Stevens oder Keidel o.a. ein Druck auf z.B. Ansatz des Sternokleidomastoideus-Muskels am Schlüsselbein, einen kleinen Schmerz haben kann, wenn es eine Verhärtung des Muskels zu tasten gibt. Zeigt der Patient dann eine andere (nicht erwünschte) Schmerzäußerung, dann ist der Befund zwar positiv, aber bei Stevens oder Keidel (u.a. dieser pseudowissenschaftlichen Spezies) wird das so ausgelegt werden, dass die Schmerzäußerung nicht mit den Schmerzäußerungen des Durchschnitts Probanden mit Muskelverhärtung des Sternokleidomastoideus kompatibel ist.

Zitat: "Spätere Versuche einer Überbetonung hält er aber für durchaus möglich. Ein erfahrener Arzt könne dies jedoch erkennen. Etwa ob Mimik und Schmerzäußerungen mit dem Tastbefund übereinstimmen. Ein erfahrener Arzt könne dies jedoch erkennen. Etwa ob Mimik und Schmerzäußerungen mit dem Tastbefund übereinstimmen."

Da lachen ja die Hühner! Bei "erfahrener Arzt" kommt es darauf an, ob er in Befundmanipulation geschickt ist.

Im Beispiel bleibend: Wie will ein Arzt, der den Druck auf einen Ansatz eines verhärteten Muskel Sternokl.... ausübt, in der Mimik des Patienten unterscheiden, ob der Muskelansatz bereits mit Arthrose befallen ist? Kaffesatzlesen wäre treffsicherer. Stevens z.B. urteilt einen eindeutig - per Bilddokument nachweisbaren - positiven Tastbefund als negativen Befund ab, nur um später eine Simulation der Beschwerden behaupten zu können.

Die Mimik sieht jedenfalls anders aus, als bei einem, der "tapfer, wie ein Indianer" keine Arthrose-Schmerzen im Gelenk hat. Hat jemand eine arthrotische Veränderung an der Muskel-Ansatzstelle, das ergibt sich auch aus dem Unfallmodus, dann ist das zwar nicht sichtbar aber schmerzhaft. Ebenfalls ist es ein Unterschied, ob nur der Nervus accessorius oder die Plexus cervicalis und thoracalis, Ganglien der vegetativen Innervierung, Fasern des Halsteils des nervus trigeminus mit-betroffen sind.

Allein zu behaupten, man könne an der Mimik erkennen, ob jemand übertreibt oder simuliert, ohne genau zu differenzieren, was man bei dieser Untersuchung erwartet und alle Verletzungen im Detail zur Kenntnis genommen hat, das macht das pseudowissenschaftliche aus -> Eindrücke, Ideen, Behauptungen, Unterstellungen, Andichtungen ... - insgesamt subjektive Falschbeurteilungen.

Diese Pseudowissenschaftler müssen ein zufriedenstellendes Ergebnis für die Versicherer erbringen. Also müssen positive Befunde so definiert werden/ so ausgelegt werden, dass sie keinen Krankheitswert darstellen und für niemanden nachprüfbar seien. (Pseudowissenschaftliche Ergebnisse sind sowieso nie nachprüfbar weil subjektive Wertung.)

Eine frische Verletzung der HWS, die eine Verletzung des nervus accessorius verursacht, zeigt Anfangs kaum Schmerzen des Muskels sternokleidomastoideus, das hat auch seinen nachvollziehbaren Grund.
Die Schmerzen kommen erst dadurch, dass der Muskel bei Beanspruchung durch die Leitungsstörung seines Nervs eine Überbeanspruchung erfährt und je mehr diese Belastung erfolgt, desto mehr kommt es zu "Verhärtungen" des Muskels, meist mit einem Schulterhochstand u.a. begleitet - oft wird das übersehen, vertuscht, meist unterschlagen - wie vieles andere auch, bei den rein subjektiven Beurteilungen der Untersucher.
Diese Auswirkungen sind objektive Symptome einer Verletzung des nervus accessorius, ein kaudaler Hirnnerv aus dem unteren Stammhirn.

Es gibt sogar noch weitere objektive Nachweise für Verletzungen dieses kaudalen Hirnnervs. Ich hatte das vor Jahren in meiner Abhandlung "Gespräch mit einem Richter aus dem Justizministerium" ausgeführt - was erstaunlicher Weise wenig Beachtung im Detail fand.

Tatsache ist, dass den Eindrücken und Ideen der Pseudowissenschaftler Stevens, Keidel und anderen nichts entgegengesetzt wird, obwohl eigentlich immer Nachweise vorhanden sind.

Kopfschmerz nach Schleudertrauma, darüber haben wir uns auch schon intensiv befasst, ist nachweisbar, indem der Betroffenen ganz genau Art, Ort, Situationsgebundenheit aufzeigen kann. Auf Kopfschmerzen geht Stevens in seinen GA fast nie ein. Die meisten schwerer Betroffenen können anhand ihrer Bilddokumente aufzeigen, dass sie Kopfschmerzen haben müssen, es sei denn sie seien anatomische Wunder.

Wie der Schmerz geäußert wird, das bleibt dem Probanden sein individuelles Recht, er darf nicht danach beurteilt werden, dass viele andere in vergleichbarer Situation sich anderes über ihre Schmerzen äußern würden.
Es ist ja von Stevens (oder seinen Kollegen) nie nachgewiesen worden, wie sich der angeblich große Durchschnitt mit genau denselben Verletzungen über ihre Beschwerden ausdrücken, es sind immer nur Erfindungs-Behauptungen des Stevens. (siehe hierzu auch die Ausführungen in der Umfrage, Codierung der Gutachten).


Die Pseudowissenschaftlichen Psychiater gehen immer von einer HWS-Distorsion pauschal aus, nie von einer konkreten Verletzung, wie diese hier im Thread von vielen aufgelistet wurden, fast alle vorher mit der Pauschaldiagnose: HWS-Distorsion oder Schleudertrauma und einer subjektiv verteilten Schweregraduierung.

Gruß Ariel

PS:
N. accessorius (XI. Gehirnnerv)
Rein motorisch. Radix cranialis et spinalis. Verläßt Schädel durch Foramen jugulare (mischt Vagus motorische Fasern bei), zieht zum M. sternocleidomastoideus (den er innerviert). Nerv durchbohrt den Muskel oder unterkreuzt ihn auf seinem Weg in das seitliche Halsdreieck zum M. trapezius, den er ebenfalls innerviert. Beide Muskeln erhalten außerdem direkte kurze Muskeläste aus dem Plexus cervicalis.
Halsgrenzstrang des Sympathicus (s. auch Brustsitus)
Ganglion cervicale superius: liegt vor den Querfortsätzen von C 2 und C 3. Das Ganglion ist die Umschaltstelle für die sympathischen Fasern des Kopfes (diese gelangen über periarterielle Geflechte zu ihren Erfolgsorganen).
Ganglion cervicale medius: in Höhe von C 6 (makroskopisch oft nicht sichtbar).
Ganglion cervicale inferius: oft mit dem 1. Brustganglion zum Ganglion cervicothoracicum (Ganglion stellatum) verschmolzen; liegt auf dem 1. Rippenköpfchen. Ein Teil der interganglionären Fasern zwischen Ganglion cervicale medius und Ganglion cervicothoracicum zieht schlingenförmig um die A. subclavia (Ansa subclavia).
aus: Anatomiezusammenfassung

Wissenschaftliche Medizin lässt dieses anatomisch unveränderbare Wissen in die Beurteilungen der Untersucher einfließen, bei den pseudowissenschaftlichen Psychiatern wird dieses anatomische Wissen ausgeklammert, weil diese darauf bauen, dass das niemand merkt wenn es unterschlagen wird. Daher können die mit Ablenkungen von anatomischen Verhältnissen ihre Strategie "keinen Krankheitswert" aufziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo moni68!

Es lohnt sich nicht, daß ich eine "konzentrierte Darstellung" schreibe. Denn ich habe, wie so viele andere hier ja auch, so viele diffuse Beschwerden, die sich eigentlich keiner erklären kann und wo ich - nach reiflichem Studium unserer "HWS-Abteilung" hier - nur selbst darauf gekommen bin, daß es mit der HWS zu tun haben MUSS.

[...]

Viele Jahre später wurde mir erst von einem sehr fähigen Masseur erklärt, was es bedeuten kann, wenn man auf den "Hinterkopf" (ziemlich ungenaue Beschreibung natürlich) fällt. Erst da habe ich angefangen, zu recherchieren. Mit ihm zusammen habe ich das Areal meiner Verletzung und die Auswirkungen auf die Muskulatur recherchiert.

Ich weiß nicht, ob es hier schon gepostet wurde, aber der Facharzt für Innere Medizin Dr. habil. Bodo Kuklinski beschreibt sehr genau, was bei Verletzungen im Kopf- / Genickbereich passieren kann. Durch die Beteilung letztendlich auch von beeinträchtigten Nerven, Rückenmark und hirnversorgenden Arterien können massive Folgen entstehen. Laut Dr. Kuklinski können letztendlich auch Mitochondrien geschädigt werden, die Multisystemerkrankungen auslösen, also Erkrankungen, die mehrere Organsysteme betreffen.

www.dr-kuklinski.info
http://www.dr-kuklinski.info/aktuell/aktuell.html (schau Dir mal die Video- / Audiobeiträge an)
Sehr auffschlussreich finde ich das Buch: "Das HWS-Trauma". In diesem Buch führt er viele Untersuchungsmethoden an, die Schädigungen belegen können. Inwiefern diesen dann eine rechtliche Bedeutung zugesprochen wird, ist offen.

Sorry, wenn das hier schon bekannt war und ich Eulen nach Athen getragen habe.

Viele Grüße
HWS70
 
Hallo HWS70,

danke noch mal für den Hinweis auf das Buch. Das Problem ist wahrscheinlich eher, dass alle "neueren" Erkenntnisse (viele sind ja auch schon älter) nicht für Begutachtungen herangezogen werden.

Es wurde ja - glaube ich - erst über die Tabelle nach Erdmann diskutiert. Die ersten 3 Stufen sind ja - nach spätestens einem Jahr - ausgeheilt - die letzte Stufe ist "tot". Und dazwischen gibt es nichts ... Und da alle zu begutachteten Patienten ja nicht "tot" zur Begutachtung kommen und der Unfall meistens länger als ein Jahr her ist, kann es also logischerweise nur sein, dass die Patienten "ausgeheilt" sind - und so wird auch begutachtet. Wenn dann noch länger Probleme vorliegen, sind die Patienten eben Simulanten oder psychisch krank, oder? (Ironie!)

Ist bei irgendjemandem bei der Begutachtung einmal eine Begutachtung zum HWS-Schleudertrauma gemacht worden, bei der nicht die Klassifikation nach Erdmann zugrunde lag? Wie soll man sich dagegen wehren?

Viele Grüße, Rudinchen
 
Hallo Rudinchen,

ich verstehe bei der ganzen Sachen v. a. nicht, dass die Fehler bei Begutachtungen, die jedem auffallen, der sich damit halbwegs intensiv und unvoreingenommen beschäftigt, in besonders hohem Maß bei der Rechtsprechung nicht auffallen. :confused:

Bei meinen Begutachtungen wurden gar keine Klassifikationen verwendet.

Viele Grüße
HWS70

P.S. In der Wissenschaftstheorie, Mathematik, Logik und Philosophie etc. ist es doch genau anders herum: Findet man auch nur ein einziges Element, bei dem nachgewiesen ist, dass die für allgemein gültig gehaltene Aussage nicht stimmt, ist diese Aussage falsch und nicht mehr anwendbar. Es gibt eben schwarze Schwäne, dann darf die alte Aussage: "Alle Schwäne sind weiß." [also: nicht tot und nach 1 Jahr ausgeheilt] eben nicht mehr angewendet werden, weil sie nachweisbar falsch ist. Das weiß ja auch jede Wissenschaft, wohl zumeist bereits seit wenigen Hundert Jahren - bis vielleicht auf die - ich sag mal - praktisch angewandte Ökonomie :D, mit der wir es leider zu tun haben. Und das ist wohl das Entscheidende und leider die Entscheidende!
 
Zuletzt bearbeitet:
Pseudowissenschaft

Hallo HWS70,

P.S. In der Wissenschaftstheorie, Mathematik, Logik und Philosophie etc. ist es doch genau anders herum: Findet man auch nur ein einziges Element, bei dem nachgewiesen ist, dass die für allgemein gültig gehaltene Aussage nicht stimmt, ist diese Aussage falsch und nicht mehr anwendbar. Es gibt eben schwarze Schwäne, dann darf die alte Aussage: "Alle Schwäne sind weiß." [also: nicht tot und nach 1 Jahr ausgeheilt] eben nicht mehr angewendet werden, weil sie nachweisbar falsch ist. Das weiß ja auch jede Wissenschaft, wohl zumeist bereits seit wenigen Hundert Jahren ...

Das wusste die Wissenschaft schon zu antiker Zeit -> Griechen, Perser und Inder, von denen die Wissenschaft an sich erfunden wurde.
Somit liegst Du vollkommen richtig mit Deiner Verwunderung darüber, warum dieser Verletzung der klassischen Wissenschaftlichkeit nicht nachgegangen wird. Ich denke, weil jeder, der nicht dagegen argumentiert, vom Missbrauch der Wissenschaft irgendwie davon profitiert.

Genau aus diesem Grund schreibe ich immer von Pseudowissenschaft - bei der "Fac der subjektiven Beurteilung". (Fac ist Facultas)

Um den Vorwurf der Pseudowissenschaftlichkeit zu kaschieren, hat man (Stevens, Foerster und denkverwandte Kollegen) die Taktik mit der Glaubwürdigkeit und mit dem Krankheitswert eingeführt.

Du kannst organisch krank und behindert sein, so schwer es nur geht, aber wenn die pseudowissenschaftliche Spezies behauptet, deine Beschwerdesymptome haben keinen Krankheitswert und Dir unterstellt, du trägst diese nur so übertrieben (aggraviert ) vor, damit du für Dich einen Vorteil daraus ziehen kannst, dann ist deine Glaubwürdigkeit perdu und kein Gericht der Welt muss sich dann noch mit deinem Sachvortrag, egal welcher Art, auseinandersetzen - durch alle Instanzen.

Ist Dir in deinem GA von einem Gerichtssachverständigen der Makel der Unglaubwürdigkeit angeheftet, dann gibt es keinen Anwalt mehr, der sich für Dich ins Zeug schmeißt, durch alle Instanzen. Sie nehmen zwar von Dir gerne die Gebühren, aber sie werden nie wagen, gegen einen Makelstempel von Stevens und Kollegen ernsthaft zu argumentieren. Das wäre nämlich die Regelgesetze der Krähenfamilie zu verletzen.

Gruß Ariel
 
Hallo Ariel,

nach Durchlesen deines Beitrages habe ich mir gedacht - na, warum dann überhaupt noch klagen? Ruckzuck hat ein Gutachter die Psyche mit ins Spiel gebracht oder behauptet irgendwas, dann ist die "Glaubwürdigkeit perdu" ... Warum dann überhaupt noch den ganzen Stress mit klagen? Dann würden halt die Anwälte, Ärzte, Richter, ... auf einmal gaaaanz viel Zeit haben ... und vielleicht sogar mal so viel Zeit, über das Rechtssystem und einige getroffene Entscheidungen mal gaaanz intensiv nachzudenken ... :eek: Oder so viel Zeit, dass sie auf einmal froh wären, wenn mal wieder ein Fall mit einem Schleudertrauma reinkommt :D - und vielleicht sogar so viel Zeit, dass sie mal Recht sprechen könnten?

Viele Grüße, Rudinchen
 
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