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Unfall-Gutachten: Decrescendo-Regel immer gültig - insbesondere bei HWS-Verletzungen?

HWS70

Erfahrenes Mitglied
Registriert seit
20 Okt. 2008
Beiträge
266
Hallo zusammen,

mein Eindruck ist, dass die sog. Decrescendo-Regel von Gutachtern prinzipiell und sehr pauschal angewandt wird, in der Regel zum Nachteil der Begutachteten.

Ich frage mich, ob das wissenschaftlich wirklich Substanz hat, und würde mich freuen, wenn wir hier gemeinsam wissenschaftliche Zitate und Literaturhinweise zusammentragen können, die diese Regel differenzierter sieht.

Ich persönlich frage mich besonders, ob diese Regel für die obere HWS, also die Genickgelenke, wirklich eine unumstößliche Regel ist.

Konkrete Fragen und Ansatzpunkte:

  • Definition der Decrescendo-Regel
  • Wie ist diese Regel forschungsgeschichtlich entstanden?
  • Nur grobe Faustregel oder unumstößliches Prinzip?
  • Wissenschaftlich nachgewiesen oder Hypothese der Versicherungsmedizin?
  • Muss Gutachter konkret belegen, warum seiner Meinung nach diese Regel verletzt worden sei?
  • Welche Rolle spielen Folgen für das Immunsystem, Stoffwechsel nach einem Unfall im Rahmen dieser Regel? Ich denke hier insb. an die (Hypo-) Thesen der Entstehung von Mitochondropathien, CFIDS -ME, MS durch Unfälle.
  • Welches Krankheitsverständnis ist die logische Voraussetzung, innerhalb dessen die Decrescendo-Regel eine Gültigkeit beanspruchen kann? Wird dadurch eine systematische Denkstruktur deutlich, die implizit der Decrescendo-Regel Grenzen setzt?

Das wären z. Z. die wichtigsten Punkte, die mir kommen. Habt Ihr dazu weitere Punkte, Fragen, Anmerkungen?

Viele Grüße
HWS70
 
Hallo HWS70,

meine erste Frage dazu wäre, was Du bzw. was allgemein darunter zu verstehen ist. Den Begriff kenne ich aus der Musik als "abnehmend", kann aber medizinisch nicht so wirklich eine Anwendung dafür finden.

Es wäre daher ganz gut, wenn Du zum Begriff eine Problemschilderung oder einen Link hättest, am besten mit einem Anwendungsbeispiel.


Gruss

Sekundant
 
Hallo,


Decrescendo, bedeutet bei Beschwerden, daß diese immer besser werden nach dem Unfall. Beschwerden bleiben gleich und verschlechtern sich nicht!

gruß

Hollis
 
hallo hollis
ich verstehe die Logik nicht.
Gruß
netzguru
 
Hallo,

ich verstehe die dahinter stehende Logik schon. Nur eine konkrete Anwendung in Form (vermeintlich) feststehender Erkenntnis fehlt mir. Wo wird zB darauf Bezug genommen, gibt es Publikationen oder Beschreibungen, GA, die sich darauf beziehen oder ist das nur ein immer mal vorgebrachtes Allgemein- und Totschlagargument?


Gruss

Sekundant
 
Muß nicht immer Logik sein!

Hallo Netzguru,

gibt es eine Logik bei Versicherungen? Bei einer Begutachtung bzw. bei Leistungen der Versicherungen wird eine Decrescendo-Verlauf einfach angenommen und nicht geleistet bzw. weniger geleistet. Einfache Logik der Versicherung bzw. des Gutachters! Die halten es halt so! Zum Leidwesen uns Beteiligter!

hallo hollis
ich verstehe die Logik nicht.
Gruß
netzguru
 
Habe davon auch noch nie was gehört. Aber natürlich steht in den Gutachten auch immer: folgenlos ausgeheilt!
Dass es Sekundärschäden gibt wollen die Versicherungen und die Versicherungsnahen Gutachter natürlich nicht wissen.
Ein einfacher Unfallchirurg sieht bei einem Bruch natürlich die Besserung: der Knochen heilt - das ist ein natürlicher Vorgang. Ein guter Orthopäde sieht aber die Fehlbelastung, die Bänderverletzung, die Bewegungsminderung, die auch wiederum alle negativen Folgen haben.
Psychische Beschwerden mögen in Einzelfällen besser werden. Vielleicht kann man sich auch mit einer guten Psyche an die neue Situation mit dem neuen Leben besser zurechtfinden.
Aber im grossen und ganzen wird doch bei schlimmeren Unfallverletzungen alles eher schlimmer im Laufe der Zeit. So auch in diversen Büchern zu lesen (z.B. Beschleunigungstrauma..). Es sind dann vor allem die Sekundärschäden, die psttraumatischen Erkrankungen.
 
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