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Unfall auf dem Weg zur Arbeit / SL-Band Ruptur

CharlyB

Nutzer
Registriert seit
22 Juli 2011
Beiträge
3
Hi @ all,

hier einige Eckdaten:

  • 29 Jahre
  • Roller-Unfall am 01.04.2010
  • Unfallgegner per Gericht zu 100% schuldig gesprochen
  • ein Jahr Reha ohne Ergebnis
  • 15.05.2011 Artrohskopie
  • SL-Band gerissen
  • linke Hand
  • 21.07.2011 Op, Band wurde via Kirschnerdrähte erneuert

Also, ich fuhr am 01.04.2010 mit dem Roller auf die Arbeit. Die Straße ist Zweispurig und ich war auf der rechten Spur. Der Unfallgegner fuhr auf der linken Spur und wollte über meine Spur nach Rechts abbiegen. War leider im Weg.

Seit dem ist nun schon ziemlich viel Zeit vergangen. Seit dem hatte ich 5 verschiedene Röntgenaufnahmen und ca. 100 Reha-Einheiten über mich ergehen lassen. Dann wurde ich endlich zu einer Artrohskopie geschickt und das Ergebnis steht ja oben.

Ich bin Linkshänder, studiere und arbeite auf 400 Euro Basis. Ich war Torwart (spielte in der 5. Liga) und hatte dadurch noch Einnahmen.

So ich denke das reicht von meiner Seite, nun zu meinen Fragen:

  1. Wer hat Erfahrungen mit dem Heilungsprozess?
  2. Sollte ich mich auf Rechts, Schreiben, umlernen?
  3. In wie weit ist ein Invaliditätsgrad möglich?
  4. Wie läuft das mit dem Schmerzensgeld?
  5. Kann man die Heilung beschleunigen?
  6. Was haltet ihr von den Schmerzmitteln Novamonsulfon, Tilidin Ratiopharm und Ibuflam 600?

Danke für eure Hilfe und ja, ich kann vor Schmerzen nicht schlafen.

Liebe Grüße
CharlyB
 
Hallo CharlyB,
erst einmal Herzlich Willkommen.
Also ich werde mal versuchen Deine Fragen zu beantworten, da ich seit 2008 ebenfalls eine SL-Bandruptur, nach einem Rollerunfall habe.

Der Heilungsprozess kann schon ein paar Wochen in Anspruch nehmen.
Allerdings wird so eine Verletzung in der Regel nicht mehr ganz ausheilen.
Wenn bei Dir eine Bandplastik durch Sehnenersatz und Kirschnerdrähte durchgeführt wurde kannst Du mit Bewegungseinschränkungen rechnen, zudem wirkt diese OP meist nur eine gewisse Zeit einer Arthroseentstehung entgegen.
Eine wirklich zufriedenstellende Therapie wurde bis heute noch nicht gefunden.
Wurde bei Dir eine Arthrose der Handwurzel, während der Arthroskopie ausgeschlossen?
Da eine solche OP nur erfolg verspricht, wenn noch keine Arthrose vorhanden ist.
Bei mir wurde diese Bandruptur bereits 3 Tage nach dem Unfall diagnostiziert.
Damals wurde sofort versucht den Schaden zu beheben, leider ohne Erfolg.
Nach gut einem Jahr sollte dann versucht werden die Verletzung mittels des oben erwähnten Sehnenersatzes zu korrigieren.
Leider ergab dann die Arthroskopie, die bereits bestehende Arthrose und somit wurde von dieser OP Abstand genommen, da sie keinen Erfolg gebracht hätte.
Jetzt lebe ich eben mit gerissenem Band und Schmerzen.

Mit dem Umlernen auf Rechtsschreiben würde ich erst mal den Heilungsverlauf abwarten.
Ich schreibe immer noch mit der kaputten Hand, allerdings nur noch kurze Texte oder eben per Computer.

Ein Invaliditätsgrad wird sicherlich verbleiben, allerdings kann ich Dir nichts über die Höhe sagen, da ich keine PUV habe.
Im Endeffekt muss man bei dieser Verletzung mit einer Handgelenksversteifung rechnen.

Das Schmerzensgeld ist nur eine Teilposition.
Wenn Du Verdiensteinbusen hast gibt es noch den Erwerbsschaden.
Eventuell kommen noch Haushaltsführungsschaden und vermehrte Bedürfnisse dazu.
Dies sollte aber alles durch einen Fachanwalt geregelt werden.
Bei mir ist der ganze Spass nach über 3 Jahren noch nicht geregelt, allerdings habe ich auch noch ein paar heftigere Plesuren davon getragen und da mauern die Haftpflichtversicherungen gerne, da es teuer wird.
Vom Schmerzensgeld wirst Du leider nicht reich werden, erfahrungsgemäß
fallen Schmerzensgelder in Deutschland eher mager aus.

Die Heilung kannst Du durch Krankengymnastik fördern, allerdings nicht zu viel machen, damit die Bandplastik auch hält.
Ansonsten brauchst Du Geduld.

Die von Dir genannten Schmerzmittel sind im Gesamtpaket schon ziemlich stark.
Novaminsulfon hat als Wirkstoff Metamizol. Dieser Wirkstoff ist gegen starke Schmerzen, allerdings sollte das kein Dauermedikament sein, da dieser Stoff relativ belastend für die Nieren ist.
Ich habe Novalgin (selber Wirkstoff) als Bedarfsmedikament.
Tilidin ist etwas stärker wirksam und gehört zu der Gruppe der Opioide, da es weniger stark als Morphin wirkt fällt es allerdings noch nicht unter das Betäubungsmittelgesetz.
Tilidin greift die Organe nicht so stark an.
Ich reagiere allerdings allergisch darauf. Nach einem Versuch mit dem Medikament hat es mich heftigst gejuckt und ich sah aus wie ein aufgedunsener Streuselkuchen.
Ibuflam600 hat als Wirkstof Ibuprofen und dieses Zeug kann ganz schön auf den Magen gehen, also sollte das auch keine Dauerlösung sein.
Gerade bei dem Ibuprofen sollte ein Magenschutz eingenommen werden.

Das Du einen Tag nach einer OP noch starke Schmerzen hast ist normal.
In den nächsten ein bis zwei Tagen sollte das aber besser werden.
Liebe Grüße
Mengo
 
Hallo CharlyB,
willkommen im Forum. Mengo hat dir ja schon einige Tips gegeben.

Auch ich hatte 12.2007 einen Rollerunfall. Fraktur li. Elle u. Speiche. Bei mir wurde die Ruptur des SL und TL-Bandes sowie ein drei- bzw. vierfacher Knorpelschden im li. Handgelenk leider erst nach einem Jahr bei einer Athroskopie festgestellt. Ich hatte andauernde Schmerzen (s. auch meine Beiträge) und nahm Ibuprofen 600, dass ist auf Dauer nicht gut.

Seit November 2010 wurde mein Handgelenk eingesteift. Ich kann ganz gut damit leben. Ich will dir keine Angst damit machen aber, du musst damit rechnen, dass auch bei dir sich Arthrose im li. Handglenk einstellen kann.

Dein Unfall war ein Wegeunfall. Meiner auch. Hast duch eine Private Unfallversicherung? Wenn ja, ist der Unfall bereits gemeldet worden?

Hast du schon einen Rechtsanwalt? wenn nicht, dann such einen auf. Dieser wird für dich einiges regeln, Schmerzensgeld, Verdienstausfall, etc.

Alles Gute für den weiteren Heilungsverlauf. Du brauchst Geduld.

Viele Grüße
Wolfgang
 
[FONT=&quot]Hallo und Dankeschön an euch beide,

am kommenden Montag habe ich einen Termin bei meinem Operateur, danach kann ich mehr berichten.

Als Diagnose wurde vermerkt:[/FONT]

  • [FONT=&quot]Bandläsion Skaphoid-Lunatum li.[/FONT]
  • [FONT=&quot]Diskusläsion li. Handgelenk[/FONT]
[FONT=&quot]Ich glaube, den nächsten Beitrag schreibe ich wieder mit dem Handy, geht schneller, deswegen bitte nicht böse sein, wenn ich mich etwas kürzer fasse.

Sagen wir es so, ich lebte jetzt schon lange mit den Bewegungseinschränkungen und man hat sich ja daran schon gewöhnt, aber die dauernden Schmerzen (bei alltäglichen leichten arbeiten) und die Ermüdungserscheinungen beim Schreiben (PC und mit Kuli) wäre mein Ziel, dass ich das weitestgehend in den Griff bekomme. An dieser Stelle schon mal auch euch beiden alles Gute für die Zukunft.

Mit dem Roller hatte ich wirklich (bei 50 Km/h) Glück im Unglück. Natürlich hatte ich ein leichtes Schleudertrauma, Schürf- und Fleischwunden, aber ansonsten "nur" das Handgelenk.

Fußball kann ich seitdem natürlich vergessen, bin lediglich noch als Torwarttrainer aktiv (merke ich leider auf der Waage
clip_image001.gif
).

Habe von Anfang an einen Anwalt für Verkehrsrecht an meiner Seite, der Regelt schon das meiste. Wie bereits erwähnt, habe ich das Gerichtsverfahren gewonnen.

Arthrose ist, soweit ich informiert wurde, bei mir noch nicht der Fall.

Eine private Unfallversicherung habe ich, diese habe ich rechtzeitig in Kenntnis gesetzt und somit sind die Fristen etc. pp. eingehalten.

Versuche auch von den Schmerzmitteln nur dann was zu nehmen, wenn es wirklich nicht anders geht. Werde am Montag nach etwas Homöopathischem fragen. Vertragen tue ich alles drei, nur finde ich, dass die Tropfen nichts bringen (außer einen fürchterlichen Geschmack im Mund).

Schmerzensgeld ist auch nicht so wichtig, Gesundheit kann man eh nicht ersetzen, mir geht es darum, dass ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber meine Bachelorarbeit schreiben möchte und prinzipiell ein Angebot für danach habe. Darum mache ich mir nur Sorgen.

Ich hoffe, ich habe jetzt alles beantwortet und spätestens Montag kommt mehr.

Vielen Dank und liebe Grüße
Charly[/FONT]
 
Update

Hallo zusammen,

in meinem Fachärztlichen Bericht steht es nun schwarz auf weiß:

  • scapholunärer Bandläsion li. mit Instabilität Geissler IV
  • Op nach Brunelli
  • temporäre Fixierung des Kahnbeins gegen das Kopfbein und gegen das Mondbein
  • Postoperativ ist die Ruhigstellung für 3 Monate im Kahnbeingips erforderlich
  • danach Op und Entfernung der Kirschnerdrähte
  • Dauer der Behandlung ungewiss
  • kann nicht gesagt werden, ob eine MdE in rentenberechtigtem Grade verbleiben wird
  • usw.
Schmerzmittel soll ich die Tabletten noch nehmen bis sie alle sind und am kommenden Freitag bekomme ich nmeinen Gips. Heute war noch alles zu geschwollen.

Habe festgestellt, dass sie ja fast den ganzen Unterarm zerschnitten haben, sah nicht schön aus.

Wie lange wart ihr krank geschrieben, bin isgesamt 2 Wochen krank geschrieben und frage mich, was ich auf der Arbeit dann machen soll, ohne meine starke linke Hand.

Wie war das so bei euch? Was macht ihr gegen das jucken?

Liebe Grüße
Charly
 
Hallo CharlyB,

so wie die Diagnose lautet, wird dein Arbeitsunfähigkeit noch einige Zeit dauern. Kahnbeinverletzung sind langwierig (bis zu 3 Monaten und mehr);danach wird Physiotherapie in Form Krankengymnastik durchgeführt. Da du auch linkshänder bist, ist schon blöd. Du musst einfach gedult haben.
Gegen den Juckreiz kann mann nicht viel machen. Ich habe schon mal mit einen Holzlöffel versucht die Stelle unter dem Gips zu treffen, aber du musst aufpassen, dass du die Op-stelle nicht schädigst.

Wenn ein Schaden zurückbleiben sollte, dann muß dir vor Ablauf der 15-Monatsfrist, dein behandelnder Arzt bescheinigen, dass eine Dauerfolge zurückbleiben wird und du must dies der PUV mitteilen. Je nach schwere der Schäden, sollte dann auch ein Antrag auf mde und ggfls. Schwerbehinderung gestellt werden.

Letztendlich bleibt zunächst der Heilungsverlauf abzuwarten.

Alles Gute.
Wolfgang
 
Hallo
Hier meine Erfahrung mit dem Schaden am Handgelenk nach Fahhradsturz
erst mal, ob links oder rechts Händer nicht relevant
zweitens was du in deiner Freizeit tust ebenso .
Ich hatte erhebliche schwere Verletzungen ,mein Handgelenk wurde nach
5 mal Op versteift ,seitdem die Schmerzen zu ertragen .dann nochmal
Op nach Kapanchyj kann jetzt damit Leben
Gesamt Au ca 1 Jahr ,jetzt gehe ich wieder voll arbeiten die Hand nur teilweise zu gebrauchen
Nach der neuen Beurteilungsrichtlinien würde ich sagen bei dir zwischen
20-25 % Mde vorläufig da die Mde aber vom Jahresverdienst abhängig ist
wird die Geldzuwendung wenn es soweit kommt sich in Grenzen halten
Schmerzmittel habe ich etliche durch aber geholfen hat nur die Vollversteifung
Kann kein Rad mehr fahren oder sonstige Aktivitäten die die Hand fordern
LG
Bully
 
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