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Unfall an der U-Bahnstation

Geute

Nutzer
Registriert seit
17 Dez. 2008
Beiträge
3
Hallo,

ich wende mich an das Forum mit folgendem Hilferuf:
welche Möglichkeiten habe ich, eine Unterstützung von VDK im Zusammenhang mit meinem Unfall an der U-Bahnstation zu bekommen? Ich bin vor einer Woche da ausgerutscht und habe mir den Wadenbeinknochen gebrochen, nachdem eine Reinigungsfirma um die Mittagszeit den Boden nass gewischt hatte. Die Stelle, an der das passierte, war nicht gesondert beschildert. Jetzt muss ich operiert werden. Habe ich Anspruch auf Schmerzensgeld und an wen kann ich mich wenden? Muss man in diesem Fall die Stadt verklagen und gibt es die Möglichkeit durch VDK oder einen anderen Verein Hilfe für Rechtsanwaltskosten zu bekommen? Kann man rückwirkend Mitglied werden, um in der aktuellen Situation Hilfe zu kriegen? Ich wäre sehr dankbar für einige Tipps, die mich weiter bringen können. Eine Rechtsschutzversicherung habe ich nicht.

Mit Grüßen,
 
Hi Geute,das kommt darauf an Wer Auftraggeber der Reinigungsfirma ist.Beim VDK kannst auf alle Fälle erstmal Rat holen dort wird man Dir Deine Fragen zur Mitgliedschaft usw. beantworten.Ist der Unfall in der Freizeit passiert oder warst Du beruflich unterwegs?Sind Zeugen vorhanden?
Hast Du eine private Unfallversicherung?
Du siehst man braucht schon mehr Info`s um einigermaßen Deine Fragen beantworten zu können.
Grüße von vonacki!
 
Unfall an der U-Bahn-Station

Vielen Dank für die Tipps, vonacki,
ich bin seit 2 Tagen aus der Klinik zurück, konnte deshalb nicht früher antworten. Ich musste an jenem Tag als Zeugin ins Gericht gehen, bin gleich nach der Rolltreppe gefallen, konnte also nicht vorher wissen, dass der Boden nass gewischt war und bei der großen Menschenmenge und Gewimmel waren da auch keine Warnschilder in Sicht. Ich kenne weder die Firma noch an wen ich mich sonst wenden kann. Habe mich vor der Klinikaufnahme bei der zuständigen Verkehrsgesellschaft gemeldet, sie meinten, sie untersuchen den Fall und melden sich zurück, seit einer Woche habe ich keine weitere Antwort erhalten. Es gab viele Zeugen, 2 Frauen haben mir auch beim Aufstehen geholfen, die eine traf mich wiederum auf der Straße, als ich mich Mühe und Not hinkend nach Hause gehen musste und riet mir, sofort den Arzt aufzususchen, jedoch dachte ich, es sei nur verstaucht und habe beim Stress gar nicht an Adressen und Namen gedacht. Später rieten mir Bekannte etwas zu unternehmen und die Firma zu verklagen. Kann man in diesem Fall etwas machen? Eine private Versicherung habe ich nicht, bin Hartz 4 und ohnehin geldlos. Der einzige reale Zeuge ist mein Partner, ich kenne die genaue Uhrzeit und habe die Gesichter von zwei Frauen im Gedächtnis und das ist alles. Bei VdK melde ich mich auch bald. Viele Grüße und herzlichen Dank und Segen für Dich und Deine Angehörigen!
Geute
 
Unfall

Hallo Geute,
erstmal gute Besserung und schöne Restweihnachten!
Als VDK-Mitglied teile ich Dir leider mit, dass Du da erst mind. 1 Jahr Mitglied sein musst, bevor der VDK Dir rechtsanwaltlich hilft. Bist Du vllt. gewerkschaftlich organisiert? Die Gewerkschaften haben eine eigene Rechtsschutz GmbH. Ansonsten bekommst Du bei Bedürftigkeit auf Antrag hin ggf. Beratungs-/Prozesskostenhilfe über das örtl. Amtsgericht. Gib mal bei Google "Prozesskostenhilfe, Antrag" o.ä. ein. Da gibt es eine ausdruckbare PKH-PDF-Datei. Desweiteren befürchte ich fast, dass Dein schlimmer Unfall kaum Aussicht auf Schadensersatz/Schmerzensgeld haben kann: Gerade im Rolltreppenbereich und rundherum obliegt dem Fahrgast eine besondere Aufmerksamkeit. Die U-Bahnsteig-Bereiche sind meist eh mit glatten Marmorsteinen plattiert. Und in dieser feucht-glatten Jahreszeit hat man obendrein mit "Glätte" zu rechnen. Ich würde mir daher zunächst von Deinem örtlichen ÖPNV-Gesellschafter die Hausordnung/AGB besorgen, die hängen auch meist im U-Bahnbereich aus. Ohne die (fremden) Zeugen wird es eh nichts. Du hast die generelle Beweislast! Ich möchte Dir Deine Hoffnung nicht nehmen, aber ein Schuss Realismus ist bei solch einer Tragik wichtig. Wünsche Dir trotzdem viel Erfolg bei der eventuellen Klage und alles Gute!
Aber auf keinen Fall: "Guten Rutsch!" Das wäre gemein.
Worst_Case
 
Zuletzt bearbeitet:
Unfall an der U-Bahn-Station

Vielen Dank für die schnelle Antwort, Worst_Case,

also es sieht nicht sehr rosig aus, aber reicht mein Freund nicht als Zeuge aus? Wir sind nicht offiziell verheiratet. Ich danke noch einmal sehr für den Rat und wünsche Dir eine gute Zeit!
Geute
 
AW: Unfall an der U-Bahnstation

Hallo Geute,

die Aufnahme in den VDK kann auch rückdatiert werden, sodass der VDK
dann auch dementsprechend Rechtschutz gewähren wird.

Im Rahmen der Schadensminderung ist zwar Dir eine besondere Aufmerk-
samkeits- und Sorgfaltspflicht anzurechnen, jedoch obliegt es der Reini-
gungsfirma die Verkehrssicherungspflicht in jedem Fall zu gewährleisten,
egal welche Begleitumstände den Schadensfall ausgelöst haben. Dies
ist offensichtlich nicht geschehen.

Damit der Unfall aktenkundig wird, wende Dich an die Verkehrsbetriebs-
gesellschaft der U-Bahn. Die wissen ja bestimmt, welche Reinigungsfirma
Sie beauftragt haben. Letztendlich wird zwar die Reinigungsfirma haften
müssen, aber es muss auch geprüft werden, ob die Verkehrsbetriebsge-
sellschaft (ÖPNV) im Rahmen der gesamtschuldnerischen Haftung nicht
eine Mitschuld trifft. Als Zeuge kannst Du durchaus deinen Lebensge-
fährten angeben. Weitere Zeugen wären sicherlich hilfreicher (klebt doch
mal einen Aufruf an die U-Bahn-Station, wär den Unfall noch bezeugen
könnte). Vielleicht melden sich die zwei Frauen wieder.

Gruss
kbi1989
 
Unfallzeugen

Hallo Geute,

also m.E. zählt die Zeugenaussage Deines Partners vollwertig.
Aber wie sieht es ggf. vor Gericht aus: Werden da Zeugen im -stand nicht gefragt, "Sind Sie mit der Klägerin verwandt, verschwägert, liiert ...?" Ich wollte Dir die Zuversicht nicht nehmen, aber es sind doch sehr viele "unbekannte Variablen" drin.

Singe aus Erfahrung ein Lied davon, hatte 2005 einen schweren Sturz mit Armfraktur, verursacht durch ein illegal offen verlegtes dickes Stromkabel. Der Richter vom Landgericht konnte seine Hähme nicht verbergen. Die Klage wurde trotz Beweisfotos und Zeugenaussagen abgewiesen. Unter der Fraktur leide ich heute immer noch! Und außer (Anwalts-)Spesen ist nichts gewesen.

Mein Erfahrungsschatz zeugt im Laufe der Jahre nicht mehr davon, dass wir in einem tatsächlichen Rechtsstaat leben.

Trotzdem Kopf hoch!
Worst_Case
 
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